Kaputte Bio-Chemie

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Dr. House
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Kaputte Bio-Chemie

Beitrag von Dr. House »

Hallo zusammen,

mich würde interessieren, ob es hier User mit ähnlichen Empfindungen und ähnlichen Beobachtungen gibt; Ich habe das Gefühl, dass meine Bio-Chemie (ich nenne es mal so) Zeit meines Lebens gestört ist und ich vlt. deswegen - in gewisser Weise - auch zum Einsiedler-AB geworden bin. Laut Arzt sind meine Hormone usw alle normal - angeblich. Ich fühle aber nicht so...

Hintergrund; Wenn ich so im Umfeld schaue, zwei Jungs, beide so zw. 16-18. Da dreht sich alles, aber wirklich alles um Frauen und co. :mrgreen: und wenns nur die TV-Moderatorin ist. Wenn ich so an meine Zeit in dem Alter denke, da fallen mir eigentlich nur drei Begriffe ein: Zu Hause, Schule und PC. Thats it. Ich habe in der Zeit auch nie wirklich sowas wie "Drang" oder so gespürt, dass ich selbst "scharf" bin oder ähnliches (also wie man klassisch so sagt; Sturm und Drang Zeit).

Und jetzt wirds interessant; Ich bin seit kurzem wieder 2 mal in der Woche beim Krafttraining (nichts wildes, Grundübungen usw. - kostet mich 30-40min).
Ich habe vereinzelt, aber nicht immer, nach/während Absolvierung so eine komische "Phase" an mir entdeckt, die ich nur schwer beschreiben kann. Es ist ungefähr so, dass ich mich für bestimmte Zeit irgendwie "unbesiegbar", "total geil" und sagen wir, "horny" fühle :mrgreen: - v.a. letzteres :schuechtern:

Ich denke da jetzt seit gestern Abend drüber nach und Frage mich, ob mein Mangel an Bewegung der letzten 15 Jahre einfach zu einem Absterben, nicht nur von Muskulatur, sondern auch von Hormonen (?), Gefühlen (keine Ahnung wie man das nennen will), ich nenn`s "Chemie", geführt hat? Das sich einfach alles zurückgebildet hat und total verkümmert ist und quasi jetzt plötzlich wieder hochgefahren wird, was dann diese komischen Momente neuerdings hervorbringt.
Beschriebene Jungs aus dem Umfeld sind quasi auch nur draußen (Beruf, Ausbildung), Bauarbeiter-mäßig. Also auch viel Bewegung und Beanspruchung der Muskulatur.

Ob das alles so Sinn ergibt? Das die Lösung jetzt nicht 3 mal die Woche Gym heisst, wissen wir glaube ich alle. Aber in diesen "Phasen" denke ich manchmal, dass es damals, in der Jugend, genauso hätten seien sollen vom Gefühlsleben und Empfinden her. Dann wäre ich heute ein anderer und wahrscheinlich auch kein unerfahrener Versager und Idiot.

Ich mache noch 1 mal die Woche ein bisschen Ausdauersport (nicht immer, aber insgesamt doch regelmäßig), da allerdings habe ich solche Phasen bisher nicht erlebt. Und das mache ich schon deutlich länger.

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Sternenwanderer
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Re: Kaputte Bio-Chemie

Beitrag von Sternenwanderer »

Die Antwort ist einfach: Testosteron. Durch Krafttraining bekommst du da einen Schub. Und da es das Hormon ist das für den männlichen Sexualtrieb verantwortlich ist fühlst du dich rollig. Deswegen ist Sport, vorallem Krafttraining und allgemeines Fit sein, tatsächlich gar nicht so umwichtig für Männer. Zumindest wenn es sie interessiert einen normalen Sexualtrieb zu haben.
Im Westen sind die allgemeinen Testosteronwerte seit den 70er Jahren im Fall. Das liegt zum einen an zu wenig Bewegung und zum anderen an zu schlechter Ernährung ("processed foods", wie zum Beispiel Tiefkühlpizza).
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Egil
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Re: Kaputte Bio-Chemie

Beitrag von Egil »

Sternenwanderer fasst es sehr treffend zusammen, was auch mein Kenntnisstand ist. Ich kann dem nichts hinzufügen, möchte es aber einfach mal bestätigen.
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Re: Kaputte Bio-Chemie

Beitrag von Einzelgänger »

Dann bestätige ich das auch nochmal :mrgreen:
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Solstice
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Re: Kaputte Bio-Chemie

Beitrag von Solstice »

Dr. House hat geschrieben: 20 Jan 2023 06:19 Hintergrund; Wenn ich so im Umfeld schaue, zwei Jungs, beide so zw. 16-18. Da dreht sich alles, aber wirklich alles um Frauen und co. :mrgreen: und wenns nur die TV-Moderatorin ist. Wenn ich so an meine Zeit in dem Alter denke, da fallen mir eigentlich nur drei Begriffe ein: Zu Hause, Schule und PC. Thats it. Ich habe in der Zeit auch nie wirklich sowas wie "Drang" oder so gespürt, dass ich selbst "scharf" bin oder ähnliches (also wie man klassisch so sagt; Sturm und Drang Zeit).
Geht mir ähnlich, allerdings habe ich im Alter von ~14-18 viel Sport gemacht. Hab in dieser Zeit trotzdem nichts dergleichen verspürt...

Ist auch heute noch so. Wenn ich mit Kumpels durch die Stadt laufe, dann fällt den anderen gelegentlich eine besonders große Oberweite hier oder mal ein knackiger Arsch dort auf. Das wird dann (unter uns) kommentiert oder die anderen werfen sich zustimmende Blicke zu :coolgun: :cooler:
Während ich mal wieder nichts raffe.
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Re: Kaputte Bio-Chemie

Beitrag von Tyrion »

Das einzige, was ich noch beitragen kann, ist, dass vor allem durch Beintraining viel Testosteron ausgeschüttet wird. Nur mal so als Tipp.
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Dr. House
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Re: Kaputte Bio-Chemie

Beitrag von Dr. House »

Tyrion hat geschrieben: 20 Jan 2023 09:39 Das einzige, was ich noch beitragen kann, ist, dass vor allem durch Beintraining viel Testosteron ausgeschüttet wird. Nur mal so als Tipp.
Dann müsste ich mit dem Rennrad/Gravel ja an einer Über-Überdosis leiden :mrgreen:
Schade das hier in meiner Nähe oder im Forum keine süßen Renn- und Gravelbike Fahrerinnen gibt :D :D :gewinner:
Peter

Re: Kaputte Bio-Chemie

Beitrag von Peter »

Dr. House hat geschrieben: 20 Jan 2023 10:39
Tyrion hat geschrieben: 20 Jan 2023 09:39 Das einzige, was ich noch beitragen kann, ist, dass vor allem durch Beintraining viel Testosteron ausgeschüttet wird. Nur mal so als Tipp.
Dann müsste ich mit dem Rennrad/Gravel ja an einer Über-Überdosis leiden :mrgreen:
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Re: Kaputte Bio-Chemie

Beitrag von Dr. House »

Peter hat geschrieben: 20 Jan 2023 10:42
Dr. House hat geschrieben: 20 Jan 2023 10:39
Tyrion hat geschrieben: 20 Jan 2023 09:39 Das einzige, was ich noch beitragen kann, ist, dass vor allem durch Beintraining viel Testosteron ausgeschüttet wird. Nur mal so als Tipp.
Dann müsste ich mit dem Rennrad/Gravel ja an einer Über-Überdosis leiden :mrgreen:
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Oder gekonnt, vor netten Damen, stürzen und an das Helfersyndrom appellieren :hammer:

Edit: Ich sollte einen Freizeit-Thread aufmachen, meldet euch ihr Sportlerinnen :tanzen2:
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Re: Kaputte Bio-Chemie

Beitrag von blank pager »

Sternenwanderer hat geschrieben: 20 Jan 2023 06:39 Die Antwort ist einfach: Testosteron. Durch Krafttraining bekommst du da einen Schub. Und da es das Hormon ist das für den männlichen Sexualtrieb verantwortlich ist fühlst du dich rollig. Deswegen ist Sport, vorallem Krafttraining und allgemeines Fit sein, tatsächlich gar nicht so umwichtig für Männer. Zumindest wenn es sie interessiert einen normalen Sexualtrieb zu haben.
Im Westen sind die allgemeinen Testosteronwerte seit den 70er Jahren im Fall. Das liegt zum einen an zu wenig Bewegung und zum anderen an zu schlechter Ernährung ("processed foods", wie zum Beispiel Tiefkühlpizza).
So einfach ist es aus meiner Sicht nicht, dass man den Trieb ausschließlich auf den Testosteronspiegel bzw. deren Höhe reduzieren kann. Klar, dieser spielt in der Pubertät eine Rolle, wenn erstmals die Konzentration im männlichen Körper deutlich ansteigt. Aber, dieser Argumentation folgend, müsste es sonst so sein, dass automatisch Männer mit Testosteronwerten im oberen Bereich (Drittel, Viertel) der Normwerte oder gar darüber hinaus besonders umtriebig sind.
Nebst erwähnt, es gilt die Regel, dass mehr Testosteron nicht unbedingt mehr Trieb verursacht. Es mag sein, dass es aus wissenschaftlich-statischer Sicht eine Korrelation zwischen Testosteronspiegel und Interesse am weiblichen Geschlecht gibt; dazu kann ich aber nicht näheres sagen. Jedoch, eine Kausalität daraus abzuleiten kann zu Fehlschlüssen führen.

Umgekehrt gibt es genauso Männer, die Testosteronwerte im oberen Drittel bzw. Viertel des Altersspezischen-Normbereichs haben und bei denen spielt das Thema Frauen kein so großes Thema (oder gar keines, weil vielleicht glücklicher Single).

Dass unsere westliche Lebensweise dem Testosteronspiegel des Mannes nicht zuträglich ist, ist ja schon allgemein bekannt. Jedoch, deshalb einen Automatismus zu sehen, dass die Männer deshalb heute weniger sexuell aktiv sind oder an Frauen interessiert, halte ich für problematisch.
Hier spielen gewiß noch soziologische Faktoren eine Rolle sowie allgemein gesellschaftliche.
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Re: Kaputte Bio-Chemie

Beitrag von Egil »

blank pager hat geschrieben: 20 Jan 2023 11:25 So einfach ist es aus meiner Sicht nicht, dass man den Trieb ausschließlich auf den Testosteronspiegel bzw. deren Höhe reduzieren kann. Klar, dieser spielt in der Pubertät eine Rolle, wenn erstmals die Konzentration im männlichen Körper deutlich ansteigt. Aber, dieser Argumentation folgend, müsste es sonst so sein, dass automatisch Männer mit Testosteronwerten im oberen Bereich (Drittel, Viertel) der Normwerte oder gar darüber hinaus besonders umtriebig sind.
Nebst erwähnt, es gilt die Regel, dass mehr Testosteron nicht unbedingt mehr Trieb verursacht. Es mag sein, dass es aus wissenschaftlich-statischer Sicht eine Korrelation zwischen Testosteronspiegel und Interesse am weiblichen Geschlecht gibt; dazu kann ich aber nicht näheres sagen. Jedoch, eine Kausalität daraus abzuleiten kann zu Fehlschlüssen führen.

Umgekehrt gibt es genauso Männer, die Testosteronwerte im oberen Drittel bzw. Viertel des Altersspezischen-Normbereichs haben und bei denen spielt das Thema Frauen kein so großes Thema (oder gar keines, weil vielleicht glücklicher Single).

Dass unsere westliche Lebensweise dem Testosteronspiegel des Mannes nicht zuträglich ist, ist ja schon allgemein bekannt. Jedoch, deshalb einen Automatismus zu sehen, dass die Männer deshalb heute weniger sexuell aktiv sind oder an Frauen interessiert, halte ich für problematisch.
Hier spielen gewiß noch soziologische Faktoren eine Rolle sowie allgemein gesellschaftliche.
Das ist sicherlich auch nicht falsch, dass es keine 1:1-Korrelation da gibt. Dennoch ist es wohl so, dass in vielen Fällen ein niedriger Testosteronlevel mit mangelndem Interesse an Sex einhergeht, auch generell mit niedriger Libido und Potenz. Wobei Sex auch wiederum den Testosteronspiegel steigert. Frei nach dem Motto "the winner takes IT all".
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Re: Kaputte Bio-Chemie

Beitrag von LesHommes »

Sport macht ja auch nicht nur Testo sondern auch Endorphine, klar fühlt man sich hinterher besser!
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Re: Kaputte Bio-Chemie

Beitrag von Seb-X »

LesHommes hat geschrieben: 20 Jan 2023 21:59 Sport macht ja auch nicht nur Testo sondern auch Endorphine, klar fühlt man sich hinterher besser!
Gilt nicht für jeden.
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Re: Kaputte Bio-Chemie

Beitrag von Strange Lady »

Elefantenhoden sollen helfen.
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Henry David Thoreau
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Re: Kaputte Bio-Chemie

Beitrag von Peter »

Strange Lady hat geschrieben: 20 Jan 2023 23:14 Elefantenhoden sollen helfen.
Bei der heutigen Mode mit den engen Schnitten gar nicht so einfach, die Hose dann überhaupt drüber zu ziehen. Und wenn das gelingt, ist der Tragekomfort doch recht überschaubar.
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Re: Kaputte Bio-Chemie

Beitrag von blank pager »

Egil hat geschrieben: 20 Jan 2023 18:51 Das ist sicherlich auch nicht falsch, dass es keine 1:1-Korrelation da gibt. Dennoch ist es wohl so, dass in vielen Fällen ein niedriger Testosteronlevel mit mangelndem Interesse an Sex einhergeht, auch generell mit niedriger Libido und Potenz. Wobei Sex auch wiederum den Testosteronspiegel steigert. Frei nach dem Motto "the winner takes IT all".
Natürlich, dieser Überzeugung bin ich schon, dass ab einem gewissen Wert (Untergrenze) es wirklich problematisch wird. Vielmehr wollte ich sagen, dass mehr nicht unbedingt mehr hilft. Anders gesagt, gesunde Testosteronwerte im Normbereich (und diese kennt die Medizin doch schon seit längerem bzw. sind diese relativ stabil, was auf eine gute Zuverlässigkeit der Bereiche hindeutet) sind die Voraussetzung für eine gute/gesunde Libido des Mannes, aber es gibt keinen Automatismus einereits und andererseits gibt es über dem Normwert hinaus keinen zusätzlichen Benefit. Dieser Argumentation folgend müssten z.B. Bodybuilder, die Testosteron (und Derivate davon) als Dopingmitttel zum Muskelaufbau verwenden und dementsprechend hohe bis extrem hohe Werte haben, die wildesten Hengste sein. Sind sie nicht, sondern es ist bekannt, dass diese Gruppe an Libidoverlust leiden kann oder auch leidet. Obwohl sie sich (perfekt/gesund) ernähren und für ihre Fitness extrem viel tun. Das ist für mich zumindest dahingehend eine Erklärung, dass es nicht allein am Testosteronwert liegen kann.

Aus Untersuchungen weiß man, dass dem nicht so ist und dass Testosteron ab einer Grenze (ausserhalb der Normbereiche natürlich) sogar negative Einflüsse auf die Libido besitzt. Kurz gesagt: ab einem Wert kippt es. Das ist im übrigen bei vielen Werten im physiologischen/medizinischen so: eine Unterversorgung ist problematisch wie auch eine Überversorgung und die goldene Mitte erstrebenswert. Abgesehen davon, haben zu hohe Testosteronspiegel weitere ungünstige Auswirkungen auf den Körper.

Ein Aspekt, der in diesem Zusammenhang (Übergewicht, schlechte Ernährung) eine Rolle spielen könnte (ich betone Konjunktiv), ist das Bauchfett des Mannes, welches aus der schlechten Ernährung resultiert. Denn, soweit ich informiert bin, führt dieses zu niedrigen Testosteronwerten bzw. senkt es ab. Insofern wäre eine Kausalität im Hinblick auf die mangelnde/schlechte Ernährung denkbar: Man(n) isst zu viel/falsch/ungesund, rutscht in Richtung Übergewicht und aufgrund genetischer Veranlagung reichert sich das Fett/Übergewicht primär im Bauchraum (Abdomen im Fachjargon) an. Dabei sinkt des Testo-wert, was mit zunehmenden Alter noch stärker ausgeprägt ist, weil der Testo-Wert beim Mann über das Lebensalter ab etwa 35/40 langsam zu sinken beginnt. Nicht plötzlich, wie das bei der Frau speziell in den Wechseljahren der Fall ist, sondern kontinuierlich langsam. Das Bauchfett könnte diesem natürlichen Mechanismus noch Vorschub leisten und ihn begünstigen, wodurch eine negative Spirale in Gang gesetzt wird, denn ein niedriger Testo-wert geht einher mit einer Verfettung des Körpergewebes (Testosteron trägt zur Fetteinlagerung und -verteilung wesentlich bei und könnte vielleicht als "Fatburner" bezeichnet werden, auch bei Frauen). Er würde auch erklären, warum speziell Männer ab diesem Alter (35/40 und darüber hinaus) an Fetteinlagerungen im Bauchraum laborieren und, wie ich etwas sarkastisch formuliere, im "5. bis 8. Monat dauerschwanger" sind.
Ernährung bzw. was als gesunde Ernährung anzusehen ist, ist eine graduelle Angelegenheit. Es gibt jetzt nicht einen exakten Messwert/Parameter, ab dem man sagt "jetzt ernährst du dich gesund/ungesund", sondern das ist ein fließender Übergang. Daher, wenn die Ernährung besonders ungesund ist, treten die Probleme auch schon in jüngeren Jahren beim Mann auf. Meist begleitet von einer Vielzahl anderer Begleiterkrankungen/-symptomen etc.

Zum Thema zurück: Dass Männer im fortschreitenden Alter alle möglichen Probleme mit Erektion/Sexualität haben, dürfte ja auch nichts Neues sein und rüttelt ganz stark an den Grundfesten des starken Mannes in der öffentlichen Wahrnehmung, aber auch in uns selbst als Mann. Denn, wir Männern haben den (evolutionsbiologisch bedingten) Druck, sexuell performen zu müssen, um uns fortzupflanzen und nicht zuletzt ist das typische männliche Verhalten mehr oder minder auch in diese Richtung ausgerichtet. Das dürfte sehr tief in der männlichen Seele/Unterbewußtsein verankert sein und wird uns erst richtig bewußt, wenn's nicht mehr geht oder eben funktionelle Probleme auftauchen. Kurz gesagt: als Mann muss ich zum Höhepunkt kommen, damit meine Gene verteilt werden. Die Frauen haben diesen (evolutionären) Druck nicht, weil die Frau kann auch ohne Höhepunkt beim Akt schwanger werden/sich fortpflanzen. Rein aus biologischer Sicht betrachtet.
Je nach Persönlichkeit des Mannes werden dann die Probleme verdrängt/gelöst/ignoriert etc. Das ist aus meiner Sicht eine psychologische Komponente.

Die Ernährung, als Grundvoraussetzung bzw. Basis, wird sicherlich ein einem mehr oder minder starken Maße eine Rolle spielen bzw. wiederum die Basis für die daraus resultierenden Erkrankungen/Beschwerden sein. Nur, sie ist nicht die alleinige Ursache.
Dr. House hat geschrieben: 20 Jan 2023 10:39 Dann müsste ich mit dem Rennrad/Gravel ja an einer Über-Überdosis leiden :mrgreen:
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Ma, die suche ich schon seit Jahren oder fast Jahrzehnten. Einzig der Umstand, dass es mehr werden, lässt hoffen.
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Re: Kaputte Bio-Chemie

Beitrag von Dr. House »

Seb-X hat geschrieben: 20 Jan 2023 23:02
LesHommes hat geschrieben: 20 Jan 2023 21:59 Sport macht ja auch nicht nur Testo sondern auch Endorphine, klar fühlt man sich hinterher besser!
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Ja, ich hatte bisher auch nicht das Gefühl oder Glück, jemandem beim Sport kennenzulernen. Und ich hab früher auch schon mehrere Jahre Krafttraining sowie einige Zeit Kampfsport hinter mir. Wirklich optimistisch, dass sich jetzt was ändert, bin ich nicht.
Mir ist halt nur dieses Verhalten oder Hormongefühl die letzte Zeit öfters ins Auge gesprungen...
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Re: Kaputte Bio-Chemie

Beitrag von LesHommes »

Möglicherweise achtet man mit fortschreitendem Alter auch mehr auf die Signale des Körpers und lernt diesen mehr kennen.
Bilder wie die standhafte Männlichkeit werden übrigens auch als soziales Bild z.B. durch Pornos immer wieder suggeriert, das ist nicht nur physiologisch evolutionär bedingt. Hab neulich erst wieder einen spannenden Bericht darüber gehört, wie sehr dass auf die Wahrnehmung von Sexualität und Romantik wirken kann.
Alle Geschlechter haben einen gewissen Zeitrahmen, in denen sie sexuell/fortpflanzungstechnisch am aktivsten und erfolgreichsten sind. Und auch bei Frauen ist die Änderung von Hormonen ein langsamer Prozess (Stichwort Perimenopause und Menopause… daher Wechsel-JAHRE), der nicht von jetzt auf gleich passiert.
Ich denke auch, dass Ernährung eine große Rolle spielt - nicht nur hinsichtlich Nährwert sondern auch mit Blick auf Gifte (Pestizide, Östrogähnliche Stoffe aus Medikamentenresten, Plastik etc.).
Und Stress ist bestimmt auch ein ganz großes Thema, dass den Hormonhaushalt durcheinander bringen kann.
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Re: Kaputte Bio-Chemie

Beitrag von Seb-X »

LesHommes hat geschrieben: 22 Jan 2023 18:30 Alle Geschlechter haben einen gewissen Zeitrahmen, in denen sie sexuell/fortpflanzungstechnisch am aktivsten und erfolgreichsten sind.
Zumindest mir stellt sich dann die Frage, warum ich dann überhaupt noch alt werden soll? Wenn ich Verpasstes eh nicht nachholen kann, sehe ich da in der Zukunft nichts erstrebenswertes für mich.
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Re: Kaputte Bio-Chemie

Beitrag von LesHommes »

Seb-X hat geschrieben: 06 Feb 2023 20:09 Zumindest mir stellt sich dann die Frage, warum ich dann überhaupt noch alt werden soll? Wenn ich Verpasstes eh nicht nachholen kann, sehe ich da in der Zukunft nichts erstrebenswertes für mich.
Sich die Frage nach dem Sinn der eigenen Existenz mal zu stellen, ist auf jeden Fall nicht verkehrt. Ich freu mich schon auf das Alter, in dem ich nicht mehr so hormongesteuert herumlaufe :D Endlich mal Zeit für die wichtigen Dinge des Lebens!
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