Verlange ich zu viel?

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Wayfaring_Stranger15
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Verlange ich zu viel?

Beitrag von Wayfaring_Stranger15 »

Ich war neulich mal mit meiner ehemaligen Klassenlehrerin aus der Berufsschule unterwegs im Park, um ein bisschen über die gute alte Zeit zu sinnieren, wie sich mein Leben seitdem entwickelt hat, und was für Probleme mich heute belasten. Wir kennen uns übrigens schon länger, und wir haben jetzt nicht irgendein romantisches oder intimes Verhältnis, also das passt schon ;)
Obwohl sie der Inbegriff einer Esoterikerin ist (sie hatte mir gesagt, sie wolle am Wochenende "eine Stunde Mantren singen"... naja, wer's mag :roll: ), und ich jetzt nicht allzu großer Fan dieser Bewegung bin, respektiere ich doch sie und ihre Meinung - was übrigens nicht nur exklusiv bei ihr so ist, es gibt so einige Eso's in meiner Gegend, die ich trotz dessen noch immer gern habe. Und was soll ich sagen? Manchmal können diese Leute wichtige Fragen stellen, die ich mir so bislang nicht gestellt habe, und dennoch wichtig sind.

Wir hatten also schon eine Weile über verschiedene Lebenssituationen diskutiert, und als ich über meine Einsamkeit klagte, meinen Wünschen, mit Frau und Kindern glücklich zu werden, endlich also mal eine Freundin zu finden, um überhaupt eine Zukunftsperspektive zu haben und noch glücklich zu werden im Leben. Da blieb sie in einem Moment stehen, sah mich ernst an und fragte mich: "Merkst du nicht, was du deiner potenziellen Partnerin alles aufbürdest? Sie ist selbst ein Mensch mit eigenen Problemen, und deine soll sie jetzt noch mittragen?" Ich erinnere mich nicht an den genauen Wortlaut um ehrlich zu sein, aber so in der Richtung was war das. Sie sagte mir, ich solle doch lernen, selbst glücklich zu werden im Leben, und es nicht von andern abhängig machen.

So... hab ich das noch nie gesehen, wenn ich ehrlich bin. Erst nach diesem Gespräch habe ich mich mal in die Rolle einer potenziellen Partnerin hineinversetzt... und ich kann den Gedankengang sehr gut nachvollziehen, den sie mir da genannt hat.
Andererseits sträubt sich in mir auch mein innigster und größter Wunsch sehr dagegen. Ich war auch damals im Gespräch überzeugt, ich wolle niemandem meine Probleme aufzwängen. Mein Problem ist die Einsamkeit - wenn ich eine Partnerin bekäme, dann würde sich das doch in Luft auflösen, quasi alle Probleme wären verflogen... oder?

Wie seht ihr das?
Verlange ich zu viel, weil ich mein Glück in einer Partnerschaft suche? Ist das denn nicht normal, auch in der Richtung Bedürfnisse zu hegen, die man natürlich stillen möchte?
Ist das vielleicht ein sich selbst erhaltender Teufelskreis, ich finde keine Partnerin, weil ich einsam bin, aber ich bin einsam, weil ich keine Partnerin finde?
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halbkaputt
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Re: Verlange ich zu viel?

Beitrag von halbkaputt »

Wayfaring_Stranger15 hat geschrieben: 01 Mär 2023 21:32 Wie seht ihr das?
Verlange ich zu viel, weil ich mein Glück in einer Partnerschaft suche? Ist das denn nicht normal, auch in der Richtung Bedürfnisse zu hegen, die man natürlich stillen möchte?
Ist das vielleicht ein sich selbst erhaltender Teufelskreis, ich finde keine Partnerin, weil ich einsam bin, aber ich bin einsam, weil ich keine Partnerin finde?
ich würde das vielleicht nicht unbedingt so formulieren, aber das hört sich nach keiner gesunden Beziehung, sondern nach einer Abhängigkeit mit den dazugehörigen Problemen an. zu meinem Bild einer Partnerschaft gehört Gegenseitigkeit( Unterstützung, Absprache, usw...). da kann die Gesamtverantwortung nicht nur an einer Person hängen. das ist ein Widerspruch!
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Menelaos
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Re: Verlange ich zu viel?

Beitrag von Menelaos »

Wayfaring_Stranger15 hat geschrieben: 01 Mär 2023 21:32 Wie seht ihr das?
Verlange ich zu viel, weil ich mein Glück in einer Partnerschaft suche? Ist das denn nicht normal, auch in der Richtung Bedürfnisse zu hegen, die man natürlich stillen möchte?
Ist das vielleicht ein sich selbst erhaltender Teufelskreis, ich finde keine Partnerin, weil ich einsam bin, aber ich bin einsam, weil ich keine Partnerin finde?
Ich denke die Frau hat dir da einen sehr klugen Ansatz mitgegeben. Natürlich darfst du dich einsam fühlen, aber ich glaube was sie meint ist, dass du trotz Einsamkeit an deiner eigenen Zukunft interessiert sein, und Schritte unternehmen musst, um sie positiv zu gestalten. Wenn du das nicht tust, und dafür erst eine Partnerin brauchst, dann machst du sie zu deiner Krücke, zu einer Unterstützung ohne die du nicht mehr leben kannst.

Es ist verständlich, denke ich, denn die meisten Menschen können ihren eigenständigen Weg gehen, in der Erwartung wieder einen Partner für sich gewinnen zu können, wenn es sich halt ergibt. Dir fehlt diese Erwartung, diese Gewissheit, und dadurch ist die Einsamkeit kein vorübergehendes Gefühl mehr, sondern untrennbar mit der Angst verknüpft sie könnte für den Rest deines Lebens andauern.
Wie gesagt, es ist verständlich bei dieser Aussicht zu verzweifeln. Aber letztlich ist es glaube ich - wie du gesagt hast - eine selbst erfüllende Prophezeiung. Deine Einsamkeit zwingt all deine Gedanken um diese eine Sache zu kreisen die dir fehlt, und hindert dich dadurch daran dein Leben anderweitig zu gestalten, und als Mensch zu wachsen. (was dich als Nebeneffekt attraktiver machen würde, und damit den Teufelskreis durchbrechen könnte)
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Tania
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Re: Verlange ich zu viel?

Beitrag von Tania »

Wayfaring_Stranger15 hat geschrieben: 01 Mär 2023 21:32 ... endlich also mal eine Freundin zu finden, um überhaupt eine Zukunftsperspektive zu haben und noch glücklich zu werden im Leben.
....
Mein Problem ist die Einsamkeit ...
Fällt Dir darin kein Widerspruch auf? Wenn die Einsamkeit Dein einziges Problem ist - warum hast Du dann keine Zukunftsperspektive? Du könntest ein einsamer Nobelpreisträger werden, ein einsamer Millionär, ein einsamer Entwicklungshelfer, ein einsamer Betreuer im SOS-Kinderdorf ... Ist "ich will Freundin und Kinder" wirklich Deine einzige Perspektive? Und was, wenn Du die mal hast? Machst Du dann einen fetten Haken an Dein Leben und legst Dich aufs Sofa?

Und das mit dem Glücklichsein - wie ist es denn? Läufst Du jetzt 24/7 todtraurig durch die Welt, und sobald Du ne Freundin hast, scheint Dir pausenlos die Sonne aus dem Arsch? Sowas würde mich als Frau echt fertig machen. Da wird ja jeder Streit zur drohenden Vollkatastrophe, und eine Trennung wäre unmöglich, da Du sofort im tiefsten Abgrund der Verzweiflung versinken würdest ... Nee, das ist mir dann doch ein bisschen zu viel Verantwortung für das Leben eines anderen Menschen.

Niemand verlangt von Dir, dass Du wunschlos glücklich bist. Aber es sollte in Deinem Leben schon ein paar Punkte geben, die nicht an die Existenz einer Freundin geknüpft sind und die Dich trotzdem ein bisschen glücklicher machen.
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Wayfaring_Stranger15
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Re: Verlange ich zu viel?

Beitrag von Wayfaring_Stranger15 »

Menelaos hat geschrieben: 01 Mär 2023 21:56 Natürlich darfst du dich einsam fühlen, aber ich glaube was sie meint ist, dass du trotz Einsamkeit an deiner eigenen Zukunft interessiert sein, und Schritte unternehmen musst, um sie positiv zu gestalten. Wenn du das nicht tust, und dafür erst eine Partnerin brauchst, dann machst du sie zu deiner Krücke, zu einer Unterstützung ohne die du nicht mehr leben kannst.
Tania hat geschrieben: 01 Mär 2023 22:11 Fällt Dir darin kein Widerspruch auf? Wenn die Einsamkeit Dein einziges Problem ist - warum hast Du dann keine Zukunftsperspektive? Du könntest ein einsamer Nobelpreisträger werden, ein einsamer Millionär, ein einsamer Entwicklungshelfer, ein einsamer Betreuer im SOS-Kinderdorf ...
Also ich definiere vielleicht den Begriff "Zukunftsperspektive" einfach etwas strenger als ihr. Natürlich bin ich nicht ohne Freundin vollkommen aussichtslos verloren in dieser Welt. Um vielleicht mal eine Gegendarstellung zu meiner eigenen Darstellung zu geben:
- Ich bin seit November im Jugendzentrum meiner Stadt als Aushilfe beschäftigt, nachdem ich dort im Rahmen eines Pflichtpraktikums für mein Studium (Soziale Arbeit B. A.) sehr beeindruckt habe. Also es bestünde wahrscheinlich auch eine Aussicht auf Vollanstellung, wenn ich mit meinem Studium durch bin, solange verdien ich halt einen kleinen Obolus zusätzlich auf mein Bafög-Satz
- Ich bin über eben jene Arbeit gut vernetzt in der Abteilung, und für mich steht noch ein Praxissemester an, was ich wahrscheinlich dann im ASD machen wollte. Zum Glück war ich dafür letztes Jahr auf der Weihnachtsfeier und hab ein bisschen Social Talk mit der stellvertretenden Leitung des Jugendamts gehabt
- Zwangsläufig muss ich mir gerade noch eine Perspektive freilegen, weil das Haus, in dem ich aktuell wohne (mit Vater und Bruder) von der Vermieterin wegen Eigenbedarf gekündigt wurde, und bis Ende Mai müssen wir raus sein. Eigentlich eine super Gelegenheit, endlich mal den Allerwertesten aufzurichten und anzufangen, in einer eigenen Wohnung auf eigenen Beinen zu stehen. Wobei der Mietpreisspiegel hier in der Gegend so sensationell hoch ist, dass mir das meine anderen Perspektiven zerstören könnte, also vielleicht muss ich in eine andere Stadt ziehen. Auch das hätte gewisse Vorteile, keine Frage, aber ich will nicht jetzt alles wegwerfen, was ich mir aufgebaut habe, wo es gerade anfängt, Früchte zu tragen.

So. Das sind so die Punkte, wo ich sagen könnte, ich habe eine Perspektive für die Zukunft. Und jetzt kommt das große Aber: das heißt, meine Zukunft sieht so aus, ich arbeite, bis ich sterbe. Und das kann und will ich nicht als meine Zukunftsperspektive akzeptieren. Was ist denn das für ein Leben, was nur aus Arbeit besteht? Das will ich nicht für mich. Und deswegen sage ich gerne einmal, ich habe keine Zukunftsperspektive. Weil nur arbeiten für mich kein Leben ist (obwohl ich mein Privatleben inzwischen genug verachte, dass ich mich auch damit abfinde - ein Streamer, den ich manchmal gern gucke, sagte das neulich auch mal, dass er in einer ähnlichen Situation mal steckte und damals dachte "Dann bin ich eben mit meiner Arbeit verheiratet" - eine schreckliche Vorstellung meines Erachtens).

Und noch ein letzter Kommentar zu deiner oben zitierten Aussage, Tania: Wenn ich Nobelpreisträger, Millionär, Entwicklungshelfer und Betreuer im SOS-Kinderdorf werde (vielleicht sogar alles zusammen, wär doch auch mal was :lol: ) - was nützt mir das?
Wenn ich niemanden habe, mit dem ich die Erfolge teilen kann? Mit dem ich mich zusammen freuen kann?
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Silvina
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Re: Verlange ich zu viel?

Beitrag von Silvina »

Aber genau darum geht es doch. Willst Du einer Frau die Verantwortung für Dein Lebensglück aufbürden(-> „ Was bedeuten Erfolge noch, wenn sie niemandem außer dir selbst wichtig sind? Genau, gar nichts.“), ist das definitiv zu viel verlangt.
Manchmal muss man das Chaos nur ein bisschen schütteln, und es wird ein Wunder draus.
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Re: Verlange ich zu viel?

Beitrag von Einzelgänger »

Silvina hat geschrieben: 02 Mär 2023 11:17 Aber genau darum geht es doch. Willst Du einer Frau die Verantwortung für Dein Lebensglück aufbürden(-> „ Was bedeuten Erfolge noch, wenn sie niemandem außer dir selbst wichtig sind? Genau, gar nichts.“), ist das definitiv zu viel verlangt.
Finde ich nicht, aber vielleicht sehe ich das Ganze auch etwas anders.
Menschen sind ja in der Regel recht soziale Lebewesen, alleine und/oder isoliert werden sie schnell unglücklich, wie wir alle die letzten Jahre erfahren durften.
Jemanden zu brauchen um glücklich zu sein ist etwas anderes als jemanden für sein Glück verantwortlich zu machen.
"Ich bin glücklich, weil ich Zeit mit dir verbringe", nicht "Verbringe jetzt Zeit mit mir und mache mich glücklich!"
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Re: Verlange ich zu viel?

Beitrag von GoldenHeart »

Wayfaring_Stranger15 hat geschrieben: 01 Mär 2023 21:32 Ich war neulich mal mit meiner ehemaligen Klassenlehrerin aus der Berufsschule unterwegs im Park, um ein bisschen über die gute alte Zeit zu sinnieren, wie sich mein Leben seitdem entwickelt hat, und was für Probleme mich heute belasten. Wir kennen uns übrigens schon länger, und wir haben jetzt nicht irgendein romantisches oder intimes Verhältnis, also das passt schon ;)
Obwohl sie der Inbegriff einer Esoterikerin ist (sie hatte mir gesagt, sie wolle am Wochenende "eine Stunde Mantren singen"... naja, wer's mag :roll: ), und ich jetzt nicht allzu großer Fan dieser Bewegung bin, respektiere ich doch sie und ihre Meinung - was übrigens nicht nur exklusiv bei ihr so ist, es gibt so einige Eso's in meiner Gegend, die ich trotz dessen noch immer gern habe. Und was soll ich sagen? Manchmal können diese Leute wichtige Fragen stellen, die ich mir so bislang nicht gestellt habe, und dennoch wichtig sind.

Wir hatten also schon eine Weile über verschiedene Lebenssituationen diskutiert, und als ich über meine Einsamkeit klagte, meinen Wünschen, mit Frau und Kindern glücklich zu werden, endlich also mal eine Freundin zu finden, um überhaupt eine Zukunftsperspektive zu haben und noch glücklich zu werden im Leben. Da blieb sie in einem Moment stehen, sah mich ernst an und fragte mich: "Merkst du nicht, was du deiner potenziellen Partnerin alles aufbürdest? Sie ist selbst ein Mensch mit eigenen Problemen, und deine soll sie jetzt noch mittragen?" Ich erinnere mich nicht an den genauen Wortlaut um ehrlich zu sein, aber so in der Richtung was war das. Sie sagte mir, ich solle doch lernen, selbst glücklich zu werden im Leben, und es nicht von andern abhängig machen.

So... hab ich das noch nie gesehen, wenn ich ehrlich bin. Erst nach diesem Gespräch habe ich mich mal in die Rolle einer potenziellen Partnerin hineinversetzt... und ich kann den Gedankengang sehr gut nachvollziehen, den sie mir da genannt hat.
Andererseits sträubt sich in mir auch mein innigster und größter Wunsch sehr dagegen. Ich war auch damals im Gespräch überzeugt, ich wolle niemandem meine Probleme aufzwängen. Mein Problem ist die Einsamkeit - wenn ich eine Partnerin bekäme, dann würde sich das doch in Luft auflösen, quasi alle Probleme wären verflogen... oder?

Wie seht ihr das?
Verlange ich zu viel, weil ich mein Glück in einer Partnerschaft suche? Ist das denn nicht normal, auch in der Richtung Bedürfnisse zu hegen, die man natürlich stillen möchte?
Ist das vielleicht ein sich selbst erhaltender Teufelskreis, ich finde keine Partnerin, weil ich einsam bin, aber ich bin einsam, weil ich keine Partnerin finde?
Ich denke nicht, dass du zu viel verlangst.
Natürlich verschwinden mit einer Partnerin nicht all deine Probleme - so z.B. wenn du finanzielle Schwierigkeiten hast oder gesundheitliche Probleme oder Disharmonie am Arbeitsplatz.
Um diese Dinge musst du dich selbst kümmern.

Aber menschliche Nähe u. Zweisamkeit mit einer netten Person des anderen Geschlechts zu erleben sind eben auch Bedürfnisse, die "gerne erfüllt werden möchten".

Von daher kann ich dich da voll & ganz verstehen.
Auch ich verspüre innerlich diesen natürlichen Wunsch nach Zweisamkeit.
Ninja Turtle

Re: Verlange ich zu viel?

Beitrag von Ninja Turtle »

Wayfaring_Stranger15 hat geschrieben: 01 Mär 2023 21:32 Wie seht ihr das?
Verlange ich zu viel, weil ich mein Glück in einer Partnerschaft suche? Ist das denn nicht normal, auch in der Richtung Bedürfnisse zu hegen, die man natürlich stillen möchte?
Es ist normal in unterschiedliche Richtungen Bedürfnisse zu haben und zu versuchen diese zu stillen.
Es ist nicht normal sein persönliches Glück alleine von der Erfüllung eines einzigen Bedürfnisses abhängig zu machen. Auch, wenn dieses (zur Zeit) vielleicht besonders schwer wiegt.
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Wayfaring_Stranger15
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Re: Verlange ich zu viel?

Beitrag von Wayfaring_Stranger15 »

Silvina hat geschrieben: 02 Mär 2023 11:17 Aber genau darum geht es doch. Willst Du einer Frau die Verantwortung für Dein Lebensglück aufbürden(-> „ Was bedeuten Erfolge noch, wenn sie niemandem außer dir selbst wichtig sind? Genau, gar nichts.“), ist das definitiv zu viel verlangt.
Zwar haben schon meine beiden Vorredner es etwas klar gestellt, aber ich möchte das auch nochmal an einer Metapher aufhängen, um vielleicht etwas deutlicher zu machen, worum es mir geht - nämlich nicht, jemanden die Verantwortung für mein Glück aufzuladen.

Stell dir vor, du wärst der einzige Mensch den es gibt auf dieser Welt.
Klar, das wäre faszinierend. Du könntest Kaiserin von China und erste Präsidentin der USA gleichzeitig sein. Königin der Welt könntest du werden und alle Orte dieser Welt sehen, ohne dafür zu bezahlen. Könntest so lange schlafen wie du willst, deinen Tag gestalten nach Lust und Laune, jeden Film sehen, den du mal sehen wolltest, alles machen, ganz ohne Geld (gibt ja schließlich niemanden, der dafür eine (finanzielle) Gegenleistung einfordern könnte) - um das Beispiel mal auf mich zu münzen, ich könnte jedes Spiel spielen, was ich schonmal spielen wollte am Computer, und wenn mein Rechner das nicht mehr leisten kann, einfach neue Teile holen und ihn aufwerten. Alles schön und gut.
Aber wärst du dann wirklich glücklich? Ich nicht.
Denn was bedeutet es noch, Kaiserin von China, Präsidentin der USA und Königin der Welt zu sein, wenn es ja niemanden gibt, der sich darüber mit dir freut? Erfolge gewinnen doch erst durch Resonanzerfahrungen mit anderen Menschen an Wert. Aktivitäten, Erfolge und Errungenschaften, Titel und Prestige entstehen doch nicht aus sich heraus, sondern durch den gesellschaftlichen Konsens, weil die Gesellschaft es eben für gut bewertet, dass du jetzt Präsidentin der USA und Königin der Welt bist, dadurch ist es doch so wertvoll. Sonst sind das doch alles nur leblose Worthülsen.

Klar, für einen Tag, eine Woche oder einen Monat kann das schonmal ganz schön sein, was ich oben beschrieben habe. Frei von sämtlichen Verpflichtungen, von anderen und ggf. negativen Meinungen, vielleicht vom Zwang, sich seinem sozialen Umfeld anpassen zu müssen, weil die irgendwas nicht gut finden an dir.
Aber auf Dauer würdest du dich doch auch einsam fühlen und unglücklich werden. Oder etwa nicht?
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Hoppala
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Re: Verlange ich zu viel?

Beitrag von Hoppala »

Einsamkeit ungleich Alleinsein.
Einsamkeit ist in erster Linie ein Gefühl, dass man selbst hat und letztlich auch nur selbst beeinflussen kann. (Die Mantra-Singerei ist übrigens ein mögliches Mittel dafür, sich nicht einsam zu fühlen, auch wenn man allein ist; und auch über den Zeitraum der Singerei hinaus. Funktioniert aber halt auch nur mit dem geeigneten Mind-Set, sich den so erzeugten Körperzustand einzulassen.)

Dein Ex-Lehrerin hat im Grunde in den Raum gestellt, was hier im Forum auch immer wieder erwähnt und dann wiederum von anderen herzhaft bestritten wird: "Lerne, selbst glücklich (oder wenigstens zufrieden) zu werden - dann verbessern sich a) deine Chancen, bei anderen anzudocken, und b) naja, du bist dann halt auch allein zufriedener."

Natürlich braucht der Mensch andere Menschen.
Und die anderen sollten eine gewisse Verantwortung darin sehen, dich und andere glücklicher leben zu lassen.
Tun sie das in der Regel? Wenn nein: darauf solltest du also nicht setzen. Wenn ja: Was tust du, um andere glücklich zu machen? Den wenn sich "beide Seiten" entsprechend kümmern, dürftest du dich doch gar nicht einsam (genauer: allein) fühlen?
So läuft es am Ende wieder auf: "Komm erst mal allein einigermaßen zurecht" hinaus.
Und dann auch darauf: anderen ein etwas glücklicheres Leben zu ermöglichen. Tu selbst für andere, was du von anderen möchtest.
Und dann ist eigentlich egal, ob von denen was zurück kommt. Obwohl das meist, früher oder später, der Fall sein wird (Mensch - soziale Interaktion - Spiegelneuronen - das enorme Potential des Menschen, per Verhaltenkopie zu lernen usw.)

Und dann gibt es die, die schon so weit ins psychische Loch gerutscht sind, dass sie das allein gar nicht mehr hinbekommen können. Die werden jetzt aus eigener Erfahrung schärfstens widersprechen, denn für sie funktioniert das ja nicht. Zumindest nicht, bis sie geeignete Unterstützung "von anderen" bekommen und annehmen können.
Das wiederum klappt nur, wenn "andere" initial im "du bist mir nicht egal"-Modus sind, und nicht im "ich brauche dich für meine Zufriedenheit-Modus".
Es ist miteinander verwoben und kann nicht in Absolutheiten existieren. Wenn es auch fürs Verständnis hilfreich ist, die Begriffe abzugrenzen (solange klar ist, das die gemienten Phänomene faktisch nicht so gesondert existieren können.).

Und in Bezug auf deinen letzten Beitrag: Es geht dir ja nicht darum, irgendwie (möglichst angenehm) mit anderen Menschen zu interagieren. Es geht dir explizit um eine Partnerin, damit dein Leben nach deinen Vorstellungen glücklich verläuft. Das ist was ganz anderes. So hast du es im Eingansgpost geschildert, und so hat es deine Ex-Lehrerin wohl auch verstanden.Und allein schon der Satz: "eine Partnerin, damit das Leben nach deinen Vorstellungen verläuft" beinhaltet genau die Aussage: "du bürdest dein Glück jemand anderem auf".

Eventuell ist es eine Frage der Formulierung. Denn da gilt. wie man es formuliert, so
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Ninja Turtle

Re: Verlange ich zu viel?

Beitrag von Ninja Turtle »

Wayfaring_Stranger15 hat geschrieben: 02 Mär 2023 12:30 Du könntest Kaiserin von China und erste Präsidentin der USA gleichzeitig sein.
Schönes Beispiel. Denn Kaiser von China oder Präsident der USA wird man nicht mit einem einzigen Untertan bzw. einem einzigen Wähler. ;)
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Tania
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Re: Verlange ich zu viel?

Beitrag von Tania »

Wayfaring_Stranger15 hat geschrieben: 02 Mär 2023 10:43
Also ich definiere vielleicht den Begriff "Zukunftsperspektive" einfach etwas strenger als ihr.
Wenn es darum geht, mit anderen Menschen zu interagieren (und wenn ich nicht irre, fällt Partnersuche in diesen Bereich), dann ist es hilfreich, Begriffe so zu definieren, wie andere Menschen sie im allgemeinen verstehen. Wenn Du einer Frau sagst, dass Du keine Zukunftsperspektive hast (oder das entsprechende Gefühl ausstrahlst), dann wird sie es so verstehen, wie es allgemein verstanden wird. Und fliehen, bevor Du erläutern kannst, dass "keine" in Deinem Fall bedeutet "keine in der ich ohne Partnerin wunschlos glücklich bin".
das heißt, meine Zukunft sieht so aus, ich arbeite, bis ich sterbe. Und das kann und will ich nicht als meine Zukunftsperspektive akzeptieren. Was ist denn das für ein Leben, was nur aus Arbeit besteht? Das will ich nicht für mich.
Was willst Du dann? Aus welchen Bausteinen setzt sich Dein perfektes Leben zusammen? Und welche davon hast Du schon bzw. kannst sie ohne Freundin erreichen?

Arbeitslos unter der Brücke hocken und mit Deiner Freundin um den letzten Schluck Billigschnaps streiten ist ja auch nicht das Wahre. Und der Unterschied zwischen "Jeden Tag 10 Stunden arbeiten und dann auf die Couch fallen" und "Jeden Tag 10 Stunden arbeiten und dann neben die Freundin auf die Couch fallen" ist in der Praxis auch nicht soooo groß.

Und noch ein letzter Kommentar zu deiner oben zitierten Aussage, Tania: Wenn ich Nobelpreisträger, Millionär, Entwicklungshelfer und Betreuer im SOS-Kinderdorf werde (vielleicht sogar alles zusammen, wär doch auch mal was :lol: ) - was nützt mir das?
Wenn ich niemanden habe, mit dem ich die Erfolge teilen kann? Mit dem ich mich zusammen freuen kann?
Was bedeuten Erfolge noch, wenn sie niemandem außer dir selbst wichtig sind?
Genau, gar nichts.
Wenn Dir ein Job nur was nützt, wenn Deine Partnerin sich darüber freut, dass Du ein Mittel gegen Krebs erfunden / 10 Millionen verdient und dabei 30 Arbeitsplätze geschaffen / 500 afrikanische Dörfer mit Brunnen versorgt / 10 Kindern ein Zuhause gegeben hast - dann bist Du im sozialen Bereich falsch. Da freut man sich für gewöhnlich schon selbst über das, was man geschafft hat. Und sieht, dass Deine Erfolge für viele andere Menschen wichtig sind - auch wenn die nicht in Deinem Bett schlafen.

Und nebenbei bemerkt könnte eine Partnerin ja auch sagen "Schon wieder Überstunden? Bin ich denn gar nicht wichtig?" Von Kindern ganz zu schweigen - bis Du von denen mal Dankbarkeit und Anerkennung bekommst, vergehen Jahre mit Trotzanfällen, Diskussionen über den Sinn von Schulbesuch und Fernsehkonsum und diversen "Du bist sooo peinlich" und "Ich hasse Dich, Du bist der gemeinste Vater der Welt!" - Aussagen. Also lern lieber rechtzeitig, Dich über Anerkennung im Job zu freuen.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
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Re: Verlange ich zu viel?

Beitrag von Ninja Turtle »

Tania hat geschrieben: 02 Mär 2023 13:29 Von Kindern ganz zu schweigen - bis Du von denen mal Dankbarkeit und Anerkennung bekommst, vergehen Jahre mit Trotzanfällen, Diskussionen über den Sinn von Schulbesuch und Fernsehkonsum und diversen "Du bist sooo peinlich" und "Ich hasse Dich, Du bist der gemeinste Vater der Welt!" - Aussagen.
Bin ich ein schlechter Mensch, wenn ich an dieser Stelle ein bisschen schadenfroh in mich hineinlache? :schwitzen:
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Silvina
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Re: Verlange ich zu viel?

Beitrag von Silvina »

Wayfaring_Stranger15 hat geschrieben: 02 Mär 2023 12:30
Silvina hat geschrieben: 02 Mär 2023 11:17 Aber genau darum geht es doch. Willst Du einer Frau die Verantwortung für Dein Lebensglück aufbürden(-> „ Was bedeuten Erfolge noch, wenn sie niemandem außer dir selbst wichtig sind? Genau, gar nichts.“), ist das definitiv zu viel verlangt.
Zwar haben schon meine beiden Vorredner es etwas klar gestellt, aber ich möchte das auch nochmal an einer Metapher aufhängen, um vielleicht etwas deutlicher zu machen, worum es mir geht - nämlich nicht, jemanden die Verantwortung für mein Glück aufzuladen.

Stell dir vor, du wärst der einzige Mensch den es gibt auf dieser Welt.
Klar, das wäre faszinierend. Du könntest Kaiserin von China und erste Präsidentin der USA gleichzeitig sein. Königin der Welt könntest du werden und alle Orte dieser Welt sehen, ohne dafür zu bezahlen. Könntest so lange schlafen wie du willst, deinen Tag gestalten nach Lust und Laune, jeden Film sehen, den du mal sehen wolltest, alles machen, ganz ohne Geld (gibt ja schließlich niemanden, der dafür eine (finanzielle) Gegenleistung einfordern könnte) - um das Beispiel mal auf mich zu münzen, ich könnte jedes Spiel spielen, was ich schonmal spielen wollte am Computer, und wenn mein Rechner das nicht mehr leisten kann, einfach neue Teile holen und ihn aufwerten. Alles schön und gut.
Aber wärst du dann wirklich glücklich? Ich nicht.
Denn was bedeutet es noch, Kaiserin von China, Präsidentin der USA und Königin der Welt zu sein, wenn es ja niemanden gibt, der sich darüber mit dir freut? Erfolge gewinnen doch erst durch Resonanzerfahrungen mit anderen Menschen an Wert. Aktivitäten, Erfolge und Errungenschaften, Titel und Prestige entstehen doch nicht aus sich heraus, sondern durch den gesellschaftlichen Konsens, weil die Gesellschaft es eben für gut bewertet, dass du jetzt Präsidentin der USA und Königin der Welt bist, dadurch ist es doch so wertvoll. Sonst sind das doch alles nur leblose Worthülsen.

Klar, für einen Tag, eine Woche oder einen Monat kann das schonmal ganz schön sein, was ich oben beschrieben habe. Frei von sämtlichen Verpflichtungen, von anderen und ggf. negativen Meinungen, vielleicht vom Zwang, sich seinem sozialen Umfeld anpassen zu müssen, weil die irgendwas nicht gut finden an dir.
Aber auf Dauer würdest du dich doch auch einsam fühlen und unglücklich werden. Oder etwa nicht?
Ich habe nicht gesagt, dass man ohne Partner nicht einsam sein darf. Aber stell Dir Folgendes vor: Du findest schliesslich Deine Miss MehrOderWenigerPerfect. Du liebst sie und bist endlich glücklich. Du trägst sie auf Händen und machst sie zum Mittelpunkt Deiner Welt. Doch eines Tages trennt sie sich von Dir. Was würde dann passieren?
Manchmal muss man das Chaos nur ein bisschen schütteln, und es wird ein Wunder draus.
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Re: Verlange ich zu viel?

Beitrag von Volta »

Dann ist er wieder einsam? Komische Frage.
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Re: Verlange ich zu viel?

Beitrag von Silvina »

Volta hat geschrieben: 02 Mär 2023 16:34 Dann ist er wieder einsam? Komische Frage.
Also Du denkst, es ist alles für ihn genau wie vor der Beziehung?
Manchmal muss man das Chaos nur ein bisschen schütteln, und es wird ein Wunder draus.
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Re: Verlange ich zu viel?

Beitrag von Tony2021 »

Was bringt es, Kaiser von China oder Millionär zu sein, wenn alle (und vielleicht sogar deine Traumfrau) das toll finden und sich freuen, aber du selbst bist total unglücklich damit?

Ich würde versuchen, aus dir selbst heraus glücklich zu sein - durch gute Freunde, Hobbies, Vereinsarbeit, Ehrenamt. Und dort Dinge zu machen, die dich erfreuen und stolz auf dich selbst machen. Das strahlst du dann auch aus und kannst davon zehren, wenn es mit der Freundin mal nicht so gut läuft. Sonst machst du dich sehr von der Partnerin abhängig - das kann sie gar nicht erfüllen.
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Re: Verlange ich zu viel?

Beitrag von Cavia »

Volta hat geschrieben: 02 Mär 2023 16:34 Dann ist er wieder einsam? Komische Frage.
Für AB ist eine Beziehung was extrem Besonderes. Problematisch ist es, wenn man deswegen starke Verlustängste hat. Und wenn man generell den eigenen Wert an der Liebe einer anderen Person abhängig macht. Wenn man sich durch ihre Zuneigung aufgewertet fühlt.

Was das für Auswirkungen haben kann, musste ich in meiner Beziehung erfahren. Ich bin krank geworden - und zwar ziemlich heftig - als seine Zuneigung und Liebe immer weniger wurden.

Eine andere Frau wäre wahrscheinlich nach 6 Monaten abgehauen. Ich bin geblieben, weil ich nicht dran glaubte (und leider glaube), jemand Besseren zu finden.

Also ja, jeder sehnt sich nach Liebe. Es ist nunmal schön, verliebt zu sein und zurückgeliebt zu werden. Aber sein gesamtes Lebensglück sollte man nicht davon abhängig machen.
Grief is just love with no place to go
Seb-X
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Ich bin ...: verdammt bissig.

Re: Verlange ich zu viel?

Beitrag von Seb-X »

Es ist schon problematisch, generell das Glück zu suchen, finde ich.
"Im innersten Gehäuse des Humanismus, als dessen eigene Seele, tobt gefangen der Wüterich, der als Faschist die Welt zum Gefängnis macht."
(aus "Schwabenstreiche", Theodor W. Adorno, Minima Moralia)