Lernen, an sich selbst zu glauben

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Emerald

Lernen, an sich selbst zu glauben

Beitrag von Emerald »

Nachdem ich wieder eine herbe Enttäuschung durch ein OdB erlebt habe, welches (im Bezug auf die äußeren Bedinungen) die vielleicht beste Chance meines bisherigen Lebens war, habe ich beschlossen, an meinem Selbstwertgefühl zu arbeiten, denn ich bin mir ziemlich sicher, dass wenn ich souveräner ihr gegenüber aufgetreten wäre, dann wären meine Chancen auf eine Beziehung höher gewesen (garantiert natürlich auch nicht!).

Ich habe in den letzten ca. 2 Jahren verdammt viel in meine "äußere Arbeit" reingesteckt. Dazu gehört u.a. ca 25 Kg abgenommen, Muskeln aufgebaut (kein Unterwäschemodel, aber durchaus ansehlich, bekomme manchmal Komplimente von Frauen), meine Glatze habe ich pigmentieren lassen (sieht jetzt raus wie runterrasiert und ich habe eine Haarlinie) und ich habe ca 90% meines Kleiderschrankes ausgemistet und mir einen besseren Kleidungsstil zuleget (auch in dieser Hinsicht bekomme ich von Frauen häufiger Komplimente und mehr Aufmerksamkeit als noch vor ca. 2 Jahren).

Was ich jedoch sträflich vernachlässigt habe, ist die "innere Arbeit". Ich bin genauso mutlos, ängstlich, ohne Selbstwertgefühl pessimistisch und vorsichtig und verunsichert wie bisher. Ich beobachte häufig, dass in meinem Kopf Sätze wie "Ich bin ein Versager!", "Du bist hässlich mit deiner Glatze!", "Sie (= das letzte OdB) ist zu gut/zu hübsch für dich, sie hat genug andere Optionen, warum sollte sie sich für dich enttscheiden?" oder "Du wirst nie eine tolle Frau bekommen!" aufkommen.

Diese Sätzen mögen einmalig harmlos sein, doch wenn man sich sowas öfters sagt, schlägt dies Wurzeln in der Psyche. Dies dürfte mein letztes OdB von mir weggtrieben haben, zumal sie mir auch schon einmal sagte, dass sie mich als "zurückhaltend und verunsichert" empfindet. In ihrer Gegenwart habe ich mich, seitdem wir uns näher gekommen waren, stets angespannt gefühlt, was ihr sicherlich aufgefallen sein dürfte.

Was mir im Leben im Moment noch fehlt, ist dieses "einfach quatschen können", charmant sein, mal einen lustigen Spruch raushauen, geselliger sein, mehr Raum einnehmen können, mich nicht mehr zu verstecken. Also dieses "seht her Leute, ich bin ein cooler Typ!".

Doch woher kommt diese Verunsicherung? Ich weiß es selbst nicht genau. In der Schulzeit war ich Opfer von "leichtem" Mobbing. Mein Schulranzen wurde versteckt, oder mein Mäppchen hin und her geschmissen, sodass ich es nicht wieder bekam. Körperliche Gewalt oder Drohungen ("Morgen zahlst du mir einen Zehner, oder ich haue dir aufs Maul!") habe ich nie abbekommen. Eigentlich habe ich dieses Kapitel in meinem Leben gut abschließen können. Ein Mobbingopfer zu sein ist nie etwas leichtes, aber dennoch wage ich zu behaupten, dass viele hier im Forum wesentlich schlimmere Erfahrungen durchmachen mussten.

Vielleicht haben es mir meine Eltern bzw. mein Umfeld auch nie wirklich vorgelebt, ein lebensfroher, selbstbewusster Mensch zu sein. Meine Mutter ist ebenfalls eine ziemliche eingefleischte Pessmistin. Den Satz "War doch klar, dass das nicht klappt!", den ich auch bei meiner letzten OdB-Enttäuschung im Kopf hatte, habe ich wohl von ihr geerbt.

Natürlich bekomme ich durch die "innere Arbeit" mein letztes OdB wohl nicht mehr zurück, aber ich kann vielleicht verhindern, dass mir die selben Fehler beim nächsten OdB passieren. Auch wenn ich motiviert bin, meine Psyche auf Vordermann zu bringen: Es tut immer noch weh, die (fast) Liebe einer wunderschönen Frau, die auch charkterlich ziemlich gut zu mir gepasst hätte, verloren zu haben. :sadman: :sadwoman:

Die Geschichte hatte etwas von "Der Durchschnittskerl und das Model", doch es war nicht unmöglich! Alles was fehlte, waren etwas mehr Eier in der Hose und vielleicht noch ein bisschen mehr Glück. Ich bin froh dass Sonntag ist, ansonsten wäre ich nämlich zum Supermarkt um die Ecke gegangen, um meinen Frust in Alkohol zu ertränken. Und ja: Manchmal kommen mir noch die Tränen...

Doch dieser Schmerz hat nicht nur lähmendes, er hat auch etwas, dass mich kämpfen lässt. Es ist ein legitimer Schmerz, der in mir eine Kampfesmotivation herbeigeführt hat. Wahrscheinlich muss ich diesen Schmerz spüren, um mich weiterzuentwickeln. Er hindert mich nicht, an mir zu arbeiten, ganz im Gegenteil. Er motiviert mich!

Doch wie kann ich lernen, an mich zu glauben?

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
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Wayfaring_Stranger15
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Re: Lernen, an sich selbst zu glauben

Beitrag von Wayfaring_Stranger15 »

Erstmal die Frage: Wofür steht OdB? :schwitzen:
Das hat sich jetzt durch den ganzen Text gezogen, aber ich bin nicht darauf gekommen :D
Emerald hat geschrieben: 07 Mai 2023 12:06 Doch wie kann ich lernen, an mich zu glauben?
So:
Emerald hat geschrieben: 07 Mai 2023 12:06 Doch dieser Schmerz hat nicht nur lähmendes, er hat auch etwas, dass mich kämpfen lässt. Es ist ein legitimer Schmerz, der in mir eine Kampfesmotivation herbeigeführt hat. Wahrscheinlich muss ich diesen Schmerz spüren, um mich weiterzuentwickeln. Er hindert mich nicht, an mir zu arbeiten, ganz im Gegenteil. Er motiviert mich!
Du tust es doch schon in gewisser Weise. Geh diesen Weg einfach weiter. Du hast schonmal deine Schwächen erkannt und ausgebügelt. Jetzt musst du aber auch gucken, wo deine Stärken liegen, und auch die weiter ausbauen. Das habe ich bei mir daran erkannt, was ich sehr häufig mache und offenbar überdurchschnittlich gut kann - reden. :lol: Deswegen werd ich jetzt auch Sozialarbeiter (nein, nicht Politiker :D ). Das würde ich dir auch empfehlen, beobachte dich die nächsten Tage mal selber und schau; gibt es etwas, was du sehr gerne machst? Irgendein Hobby, etwas, wo du viel Arbeit und Energie reinsteckst, weil es dir Spaß macht? Oder gibt es vielleicht etwas, was du einfach unbewusst gut kannst? Schätzen Freunde deine Gesellschaft, deinen Umgang? Oder kannst du bspw. für jemanden gute Dinge reparieren?
Arbeite auch an deinen Stärken und lass vor allem die bei einem Date zum Vorschein kommen. Wenn du zeigst, was du gut kannst, musst du nicht mehr verunsichert sein; zum einen, weil du das ja kannst, was du zeigst, zum anderen weil die Schwächen und Unsicherheiten in dem Moment sowieso "unsichtbar" und unwichtig sind.

Vielleicht hilft dir das ja. Glaub an dich und deine Stärken! Denn wenn du es nicht als Erstes tust, wie sollen die anderen es dann tun?
Du schaffst das schon!

Und im Übrigen; wenn dein letztes OdB dich nicht (mehr) wollte, Schwamm drüber. Dann hat sie dich auch nicht verdient ;)
Du findest schon wen Besseres. Jemand, der dich so toll findet, wie du bist, und nicht, wie du für sie zu sein hast.
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Re: Lernen, an sich selbst zu glauben

Beitrag von Mit müden Augen »

Wayfaring_Stranger15 hat geschrieben: 07 Mai 2023 13:01Erstmal die Frage: Wofür steht OdB? :schwitzen:
AB-Jargon: Objekt der Begierde, auch ZdG (Zentrum der Gedanken) genannt von Leuten die den Objektbegriff für eine Person ablehnen
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Re: Lernen, an sich selbst zu glauben

Beitrag von Menelaos »

Wayfaring_Stranger15 hat geschrieben: 07 Mai 2023 13:01 Erstmal die Frage: Wofür steht OdB? :schwitzen:
Das hat sich jetzt durch den ganzen Text gezogen, aber ich bin nicht darauf gekommen :D
"Die Frau in die ich verliebt bin, oder vielleicht auch nicht, weil ich gar nicht so genau weiß ob ich wirklich verliebt bin, aber ich finde sie auf jeden Fall süß und witzig und heiß, und überhaupt würde ich sie gerne besser kennen lernen, um herauszufinden ob ich wirklich verliebt bin, oder was daraus werden könnte, oder halt nicht werden könnte..."

Oder kurz "OdB", weil man sich so all die Umschreibungen spart um etwas zu sagen, das eigentlich sehr einfach und universell ist.
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Re: Lernen, an sich selbst zu glauben

Beitrag von NeC »

Emerald hat geschrieben: 07 Mai 2023 12:06 Doch wie kann ich lernen, an mich zu glauben?
Das geht vermutlich nur über Erfolgserlebnisse.

Das tolle ist, dass Du davon eigentlich bereits eine ganze Menge hast! Vermutlich machst Du sie in Deiner eigenen Wahrnehmung klein bzw. wischt sie vom Tisch. Das wiederum ist "bloß" eine Gewohnheit, die man ablegen kann, indem man sich wirklich vor Augen führt, was man alles bereits ganz gut hinbekommen hat.

  • Du hast nur durch Deinen Willen 25 kg abgenommen und damit eine Körperform erreicht, die Dir erstens selber offenbar ganz gut gefällt (auch wenn Du Dich nicht als Unterwäsche-Modell bewerben magst ;) ), und auf die zweitens sogar Frauen aufmerksam werden und Dir Komplimente machen.
  • Du hast Deinen Kleidungsstil erfolgreich auf die gleiche Weise verändert. Den Frauen gefällt es und hoffentlich bist Du selber auch ein kleines bisschen zufriedener, wenn Du Dich jetzt selbst im Spiegel siehst, oder Dich mit anderen Leuten "auf der Straße" vergleichst.
  • Du hast eine kreative Möglichkeit gefunden, dem ungeliebten aber leider auch unausweichlichem Haarausfall zu begegnen. Zwar denkst Du selber noch manchmal (Zitat): "Du bist hässlich mit deiner Glatze!", aber hey - gleichzeitig hat sich eine superhübsche Frau für Dich interessiert, und Du bestätigst ja selbst, dass das mit euch nicht an Deinem Aussehen gescheitert ist! Das ist doch ein Erfolg! Es gibt superhübsche Frauen, die Dich ganz so wie Du bist attraktiv finden!
Und das waren jetzt nur Dinge, die Du im Eingangsbeitrag selber erwähnt hast! Anderen Menschen fällt das teilweise viel schwerer bzw. schaffen das gar nicht, aber Du hast es binnen 2 Jahren gemeistert! Bestimmt gibt es da noch viel mehr, bzgl. Job oder Hobby oder was auch immer Du ganz gut kannst und gerne machst. Es lohnt sich sicherlich, da mal zur Abwechslung wohlwollend Dir selbst gegenüber drüber nachzudenken.


Ja okay - das mit dem souverän und charmant quatschen können funktioniert vielleicht noch nicht so gut. Aber Du kannst ja auch nicht erwarten perfekt zu sein. Aber dran arbeiten kannst Du! :daumen: Begib Dich in solche Situationen und versuche zu ergründen, was Dich darin hemmt. Du kannst z.B. versuchen, zur Dame vor oder hinter Dir in der Kassenschlange ein klein wenig charmant zu sein, wenn Du wieder im Supermarkt bist. Von denen willst Du zwar vermutlich nix, aber ein hervorgezaubertes gemeinsames Lächeln fühlt sich gut an, ist ein weiteres Erfolgserlebnis, und verändert damit schon etwas in Deiner Einstellung.
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Re: Lernen, an sich selbst zu glauben

Beitrag von Finnlandfreundin »

Emerald hat geschrieben: 07 Mai 2023 12:06 Was mir im Leben im Moment noch fehlt, ist dieses "einfach quatschen können", charmant sein, mal einen lustigen Spruch raushauen, geselliger sein, mehr Raum einnehmen können, mich nicht mehr zu verstecken. Also dieses "seht her Leute, ich bin ein cooler Typ!".
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Re: Lernen, an sich selbst zu glauben

Beitrag von Seb-X »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 07 Mai 2023 17:16
Emerald hat geschrieben: 07 Mai 2023 12:06 Was mir im Leben im Moment noch fehlt, ist dieses "einfach quatschen können", charmant sein, mal einen lustigen Spruch raushauen, geselliger sein, mehr Raum einnehmen können, mich nicht mehr zu verstecken. Also dieses "seht her Leute, ich bin ein cooler Typ!".
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Re: Lernen, an sich selbst zu glauben

Beitrag von Zwerg »

Emerald hat geschrieben: 07 Mai 2023 12:06 ca 25 Kg abgenommen
Gratuliere. Übergewicht ist ein Risikofaktor für diverse Krankheiten. Was den Rest betrifft... Naja...
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Re: Lernen, an sich selbst zu glauben

Beitrag von Einzelgänger »

Emerald hat geschrieben: 07 Mai 2023 12:06 und ich habe ca 90% meines Kleiderschrankes ausgemistet und mir einen besseren Kleidungsstil zuleget (auch in dieser Hinsicht bekomme ich von Frauen häufiger Komplimente und mehr Aufmerksamkeit als noch vor ca. 2 Jahren).
Darf ich hier mal genauer Nachfragen?
Ich persönlich Kleide mich eher unauffällig, also einfarbige Shirts in neutralen Farben, Jeans, etc. Männliche Mode ist ja eh eher eingeschränkt, was muss man also tragen um Komplimente zu bekommen? Kann mir das echt nicht vorstellen ohne in irgendeine bestimmte Nische abzudriften.
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Re: Lernen, an sich selbst zu glauben

Beitrag von Seb-X »

Zwerg hat geschrieben: 08 Mai 2023 08:06 Was den Rest betrifft... Naja...
Warum?
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Re: Lernen, an sich selbst zu glauben

Beitrag von Egil »

Seb-X hat geschrieben: 08 Mai 2023 07:57
Finnlandfreundin hat geschrieben: 07 Mai 2023 17:16
Emerald hat geschrieben: 07 Mai 2023 12:06 Was mir im Leben im Moment noch fehlt, ist dieses "einfach quatschen können", charmant sein, mal einen lustigen Spruch raushauen, geselliger sein, mehr Raum einnehmen können, mich nicht mehr zu verstecken. Also dieses "seht her Leute, ich bin ein cooler Typ!".
Kann man üben, am besten mit Menschen, bei denen nicht das Herz flattert.
Das ist nicht meine Erfahrung. Denn dazu gehört noch mehr als nur die richtige Umgebung.
Ich gebe dir teilweise Recht. Einen lockeren Spruch raushauen, wie Emerald schreibt, liegt nicht jedem. Das wirkt schnell aufgesetzt und peinlich. Solche Leute sind dann spätestens bei der dritten Begegnung nicht mehr lustig, sondern anstrengend. Allerdings kann man üben, mit anderen Leuten Smalltalk zu machen, ohne allzu gehemmt zu sein. Und zwar genau da, wie es Finnlandfreundin schreibt, bei Leuten, an denen man kein sexuelles oder Beziehungsinteresse hat.
Relationship between men and women is psychological. One is psycho. The other is logical. Don't try to figure out who is who.

Autokorrektur kann manchmal großen Mist produzieren.
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Re: Lernen, an sich selbst zu glauben

Beitrag von Seb-X »

Egil hat geschrieben: 08 Mai 2023 11:03 Allerdings kann man üben, mit anderen Leuten Smalltalk zu machen, ohne allzu gehemmt zu sein. Und zwar genau da, wie es Finnlandfreundin schreibt, bei Leuten, an denen man kein sexuelles oder Beziehungsinteresse hat.
Das kann ich schon längst. Gegenüber Frauen, an denen ich mehr als freundschaftliches Interesse habe, hat mich das kein bisschen mutiger gemacht.
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Re: Lernen, an sich selbst zu glauben

Beitrag von Finnlandfreundin »

Egil hat geschrieben: 08 Mai 2023 11:03
Seb-X hat geschrieben: 08 Mai 2023 07:57
Finnlandfreundin hat geschrieben: 07 Mai 2023 17:16

Kann man üben, am besten mit Menschen, bei denen nicht das Herz flattert.
Das ist nicht meine Erfahrung. Denn dazu gehört noch mehr als nur die richtige Umgebung.
Ich gebe dir teilweise Recht. Einen lockeren Spruch raushauen, wie Emerald schreibt, liegt nicht jedem. Das wirkt schnell aufgesetzt und peinlich. Solche Leute sind dann spätestens bei der dritten Begegnung nicht mehr lustig, sondern anstrengend. Allerdings kann man üben, mit anderen Leuten Smalltalk zu machen, ohne allzu gehemmt zu sein. Und zwar genau da, wie es Finnlandfreundin schreibt, bei Leuten, an denen man kein sexuelles oder Beziehungsinteresse hat.
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Re: Lernen, an sich selbst zu glauben

Beitrag von Finnlandfreundin »

Seb-X hat geschrieben: 08 Mai 2023 13:01
Egil hat geschrieben: 08 Mai 2023 11:03 Allerdings kann man üben, mit anderen Leuten Smalltalk zu machen, ohne allzu gehemmt zu sein. Und zwar genau da, wie es Finnlandfreundin schreibt, bei Leuten, an denen man kein sexuelles oder Beziehungsinteresse hat.
Das kann ich schon längst. Gegenüber Frauen, an denen ich mehr als freundschaftliches Interesse habe, hat mich das kein bisschen mutiger gemacht.
Das wäre der nächste Schritt - Smalltalk mit für dich attraktiven Frauen.

Ich kann beispielsweise mittlerweile mit für mich attraktiven Männern reden, was ich vor paar Jahren noch nicht wirklich konnte. Ich fing immer an mich zu verheddern beim Reden, echt peinlich. Ich habe es auch schon geschafft nach einem Treffen zu fragen, aber da kam bis jetzt immer eine Ablehnung. Ich bin eben nicht das, was sie suchen.
Emerald

Re: Lernen, an sich selbst zu glauben

Beitrag von Emerald »

Einzelgänger hat geschrieben: 08 Mai 2023 08:52 Darf ich hier mal genauer Nachfragen?
Nein, darfst du nicht! :frech:
Also DEN Style habe ich auch nicht. Bei mir gibt es bezüglich der Outfits eigentlich nur drei "Grundregeln".
1) Farben: Meine Outfits bestehen eigentlich nur aus fünf Farben.
Blau, grau, braun (jeweils auch hell und dunkel bzw. in gewissen Tönen) , weiß und schwarz, wobei schwarz auch ehr selten (bin ein heller Typ, lässt mich vorallem bei Oberteilen blass aussehen, nutze es ehr für Hose, Gürtel und Schuhe). Gelbe T-Shirts besitze ich inzwischen nicht mehr.
2) Ich versuche immer die Männermodels mit mir zu vergleichen. Was einem 195cm großen Afrikaner mit Rastalocken steht, steht mir als 180cm weißer Mann mit (pigmentierter) Glatze bestimmt nicht. Daher orientiere ich mich an Männern, die ähnlich aussehen wie ich bzw. ähnliche Eigenschaften haben (Körpergröße. Augenfarbe, Gesicht, etc.)
3) Ich achte auf die Bilder im Onlineshop. Häufig wird z.B. eine Hose in Kombination mit einem Hemd/T-Shirt/Schuhen gezeigt. Genau dieses Hemd/T-Shirt/Schuhe (oder zumindest sehr ähnliche Modelle) suche ich dann nach dem Kauf der Hose ebenfalls.

All dies wird mit gesunder Ernährung und Fitnessstudiobesuche kombiniert. Dadurch sitzt die Kleidung besser.
Einzelgänger hat geschrieben: 08 Mai 2023 08:52 Kann mir das echt nicht vorstellen ohne in irgendeine bestimmte Nische abzudriften.
Natürlich braucht man dazu ein gewisses Umfeld bzw. Freunde und Bekannte. Fremde Frauen sprechen mich nicht auf der Straße a la"Mensch, Sie sind aber gut gekleidet!" an. Aber bei Freundinnen/Bekannten kommt das häufiger vor. Bei fremden Frauen bemerke ich jedoch immerhin, dass sie häufiger zurücklächeln, wenn ich sie anlächel. Natürlich nicht jede, aber mehr als bisher.
Egil hat geschrieben: 08 Mai 2023 11:03 Einen lockeren Spruch raushauen, wie Emerald schreibt, liegt nicht jedem.
Das weiß ich erst, wenn ich es ausprobiere, vorher wäre das nur ein limitierender Glaubenssatz. Grundsätzlich verstehe ich deine Ansicht jedoch.
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Re: Lernen, an sich selbst zu glauben

Beitrag von Zwerg »

Seb-X hat geschrieben: 08 Mai 2023 10:03
Zwerg hat geschrieben: 08 Mai 2023 08:06 Was den Rest betrifft... Naja...
Warum?
"Naja" bedeutet, dass ich es nicht weiß/mir darüber kein Urteil zutraue. Es ist kein "Nein".
Emerald

Re: Lernen, an sich selbst zu glauben

Beitrag von Emerald »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 08 Mai 2023 15:50 Ich kann beispielsweise mittlerweile mit für mich attraktiven Männern reden,
Wie hast du das gelernt?
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Re: Lernen, an sich selbst zu glauben

Beitrag von Finnlandfreundin »

Emerald hat geschrieben: 12 Mai 2023 17:27
Finnlandfreundin hat geschrieben: 08 Mai 2023 15:50 Ich kann beispielsweise mittlerweile mit für mich attraktiven Männern reden,
Wie hast du das gelernt?
Indem ich anfing mit jedem zu reden. Das ist einfach Übung. Und ein tolles Kollegium mit gutaussehenden Männern, die mir gezeigt haben, dass sie nicht beißen.

Aber mehr als reden, funktioniert auch nicht. Für mehr werde ich abgelehnt.
Zuletzt geändert von Finnlandfreundin am 12 Mai 2023 18:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Lernen, an sich selbst zu glauben

Beitrag von Finnlandfreundin »

Einzelgänger hat geschrieben: 08 Mai 2023 08:52
Emerald hat geschrieben: 07 Mai 2023 12:06 und ich habe ca 90% meines Kleiderschrankes ausgemistet und mir einen besseren Kleidungsstil zuleget (auch in dieser Hinsicht bekomme ich von Frauen häufiger Komplimente und mehr Aufmerksamkeit als noch vor ca. 2 Jahren).
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Re: Lernen, an sich selbst zu glauben

Beitrag von RomNey »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 12 Mai 2023 18:40
Emerald hat geschrieben: 12 Mai 2023 17:27
Finnlandfreundin hat geschrieben: 08 Mai 2023 15:50 Ich kann beispielsweise mittlerweile mit für mich attraktiven Männern reden,
Wie hast du das gelernt?
Indem ich anfing mit jedem zu reden. Das ist einfach Übung. Und ein tolles Kollegium mit gutaussehenden Männern, die mir gezeigt haben, dass sie nicht beißen.

Aber mehr als reden, funktioniert auch nicht. Für mehr werde ich abgelehnt.
Ich denke man kann das so machen, es bleibt dann aber für immer ein lernen.
Man wird sein Leben lang mit dem inneren Schweinehund kämpfen, das wird vermutlich immer besser werden, aber er wird so nicht verschwinden.
Keine Ahnung ob das verständlich ist, aber ich habe die gleichen Probleme gehabt...

Was ich von mir da in emerald wieder sehe, ist das Mobbing.
Das ich auch klein geredet habe, "war doch gar nich so schlimm", "andere hat es viel schlimmer erwischt" usw.
Nein, du hast Mobbing erlebt und das war richtig scheiße.
Es wird dich mit Sicherheit geprägt haben und dir Konditionierungen und unterbewusste abwehrmechanismen verpasst haben.
Dir Ängste gegeben haben, die dich damals vllt vor Mobbing geschützt haben (oder auch nicht...) heute aber nichts mehr bringen.

Also ich war Mega introvertiert.
Habe mit niemanden viel gesprochen, nur das nötigste, könnte ja irgendwas aus meinem Mund kommen was dann gegen mich verwendet wird....
Mega Angst einfach.

Ich habe versucht zu "lernen" trotzdem mehr aus mir zu kommen, mehr zu reden, mehr unter leute...
Geklappt hat das nur so lala...
Wäre heute vermutlich immer noch nur so lala...
Ich denke, wie du schon selbst gesagt hast, ist da viel "innere Arbeit" nötig.

Bei mir hat es ungefähr ein Jahr gedauert, dann war ich aus meinem Trauma raus.
Und diese ganzen Ängste und Blockierungen, die meisten unterbewussten abwehrmechanismen einfach weg.
Da gibt es immer noch eine Menge von die ich in mir habe, aber nach und nach erkennt und entdeckt man sie und kann es ändern.
Braucht nur Zeit.

Will nich sagen das es alles so bei dir ist.
Denke aber der beste Ansatz ist zu schauen welche Ängste du tatsächlich hast.
Nicht nur an der Oberfläche, sondern deine Ängste ergründen.

Bei mir hing das meiste mit dem Mobbing zusammen.
Mein Eltern damals, mein Umfeld.
Hatte immer Angst was falsches zu sagen, weil irgendwer dann n dummen Spruch machen würde, dann alle mit dem Finger auf mich zeigen und mich auslachen.
Ist mir heute fremd.
Mir kann kein mobber mehr was anhaben...
Die pissbacken 😉
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden