Wie optimistisch wärt ihr?

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Egil
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Re: Wie optimistisch wärt ihr?

Beitrag von Egil »

Volta hat geschrieben: 20 Jul 2023 13:12 Natürlich ist Drogenkonsum streng genommen. niemals gut, aber Tatsache ist, dass vermutlich Millionen Menschen in Deutschland trotz Cannabiskonsum ihr Leben meistern, genauso wie Millionen Menschen in Deutschland trotz Alkoholkonsum ihr Leben meistern. Und es gibt höchstens eine minimale Anzahl von Todesfällen, im Gegensatz zu Alkohol.
Das mit dem "Leben meistern" ist schon ziemlich geschönt. Ja, sie leben, und bestimmt mit weniger gesundheitlichen Beeinträchtigungen als Alkoholiker. Aber in meinem Bekanntenkreis aus der Schule waren mehrere, die gekifft haben. "Ist ja harmlos", nicht wahr? Erst Leistungseinbruch in der Schule, und danach? Bis Mitte 20 hatte keiner von denen eine Ausbildung abgeschlossen, danach habe ich sie aus den Augen verloren. Von einem immerhin weiß ich, dass er sein Leben mittlerweile wohl wieder auf die Reihe gekriegt hat und als Krankenpfleger arbeitet.
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Re: Wie optimistisch wärt ihr?

Beitrag von Volta »

Egil hat geschrieben: 20 Jul 2023 13:41
Volta hat geschrieben: 20 Jul 2023 13:12 Natürlich ist Drogenkonsum streng genommen. niemals gut, aber Tatsache ist, dass vermutlich Millionen Menschen in Deutschland trotz Cannabiskonsum ihr Leben meistern, genauso wie Millionen Menschen in Deutschland trotz Alkoholkonsum ihr Leben meistern. Und es gibt höchstens eine minimale Anzahl von Todesfällen, im Gegensatz zu Alkohol.
Das mit dem "Leben meistern" ist schon ziemlich geschönt.
Ist es nicht.
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Re: Wie optimistisch wärt ihr?

Beitrag von Einzelgänger »

Egil hat geschrieben: 20 Jul 2023 13:41
Volta hat geschrieben: 20 Jul 2023 13:12 Natürlich ist Drogenkonsum streng genommen. niemals gut, aber Tatsache ist, dass vermutlich Millionen Menschen in Deutschland trotz Cannabiskonsum ihr Leben meistern, genauso wie Millionen Menschen in Deutschland trotz Alkoholkonsum ihr Leben meistern. Und es gibt höchstens eine minimale Anzahl von Todesfällen, im Gegensatz zu Alkohol.
Das mit dem "Leben meistern" ist schon ziemlich geschönt. Ja, sie leben, und bestimmt mit weniger gesundheitlichen Beeinträchtigungen als Alkoholiker. Aber in meinem Bekanntenkreis aus der Schule waren mehrere, die gekifft haben. "Ist ja harmlos", nicht wahr? Erst Leistungseinbruch in der Schule, und danach? Bis Mitte 20 hatte keiner von denen eine Ausbildung abgeschlossen, danach habe ich sie aus den Augen verloren. Von einem immerhin weiß ich, dass er sein Leben mittlerweile wohl wieder auf die Reihe gekriegt hat und als Krankenpfleger arbeitet.
Das ist auch meine Erfahrung. Alle Kiffer die ich kannte sind total abgestürzt.
Aber wir ziehen gerade ein bisschen am Thema vorbei...
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Re: Wie optimistisch wärt ihr?

Beitrag von Cavia »

Einzelgänger hat geschrieben: 20 Jul 2023 13:58
Das ist auch meine Erfahrung. Alle Kiffer die ich kannte sind total abgestürzt.
Aber wir ziehen gerade ein bisschen am Thema vorbei...
Ich wage mal zu behaupten, dass man nur bei den krassen Fällen den Konsum überhaupt mitbekommt. Ich habe schon viele Menschen getroffen, von denen ich im Leben nicht angenommen hätte, dass sie kiffen. (Man kann auch ganz elegant dampfen.)
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Re: Wie optimistisch wärt ihr?

Beitrag von Volta »

Wie man überhaupt glaubt aus irgendwelchen Anekdoten die Lage von Millionen Menschen bewerten zu können :hammer:
Death_Row_Escape

Re: Wie optimistisch wärt ihr?

Beitrag von Death_Row_Escape »

Wusste nicht, dass Gras noch so kontrovers ist bei Nichtpolitikern 😁 jedenfalls finde ich die Aussage, man könne von mir nur abraten, ein wenig voreilig. Ohne mich zu kennen, gibt der Informationsgehalt logischerweise nur wenig Aufschluss über meine tatsächliche Wirkung auf andere. Daher verstehe ich, wenn sich starke Meinungen bilden. Es gibt wenig Spielraum für vermittelnde Ansichten.

Wenn ich jemanden kennenlernen würde, der in der Vergangenheit bei einer Trunkenheitsfahrt die Arbeitsunfähigkeit eines Mitbürgers zu verantworten hatte und gleichzeitig abstinent spielsüchtig ist, dann bekäme diese Person eine Chance von mir, wenn mit Aufrichtigkeit und auf Augenhöhe miteinander gesprochen wird (wenn sonst alles tutti für mich wäre). Auf Chancen baut unsere Gesellschaft auf, sonst würden wir noch in 4 Besatzungszonen 4 unterschiedliche Flaggen hissen müssen.

Dass ich mir selber Zeit einräume, habe ich ja bereits geschrieben. Ich kann diese große Vorsicht á la krieg erst dein Leben auf die Kette, mach langsam etc. auf bis jetzt undefinierte Zeiträume aber nur schwer nachvollziehen. Jugendlichen, anderen Auszubildenden oder vergleichbaren Frischlingen gäbe man vermutlich eher den Rat, sie sollen verhüten und nur aufpassen, wen sie heiraten, obwohl bei denen altersbedingt noch viel weniger auf der Kette liegt in der Regel 🙂

Wenn ich von meiner Seite aus das tue, was ich kann im positiven Sinne, dann würde ich eine angemessene Chance verlangen. Das würde sich jeder von euch wahrscheinlich auch wünschen und ihr wisst selber am besten, welche Leichen bei euch im Keller vor sich hin rotten.

Ich finde das dennoch wichtig zu lesen und bedanke mich für die Einschätzung.

Wie würdet ihr euch denn so verhalten, wenn euer Traumpartner eine ähnliche katastrophale Vergangenheit gehabt hätte? Das interessiert mich auch sehr, denn der Thread soll nicht nur auf mich gemünzt sein, sondern auch auf dem fiktiven Szenario, dass ihr selber diese Person kennenlernt.
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Re: Wie optimistisch wärt ihr?

Beitrag von Wuchtbrumme »

Jemand mit nicht nur einem sondern mehreren schwerwiegenden Problemen wäre nicht mein Traumpartner. Ich mag auch keine sogenannten Badboys sondern stehe auf "normal".

Ich möchte weder jemandes Mutter sein noch Aufpasser, auch nicht Retter und finde, dass das Leben genug Herausforderungen für mich bereithält. Da brauche ich keine zusätzlichen.
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Re: Wie optimistisch wärt ihr?

Beitrag von Mercury »

Hast ja einiges hinter dir. Warst du als 63er oder 64er drin? Nehme mal an Ersteres, wegen der langen Dauer.

Ist nicht leicht mit einer Persönlichkeitsstörung zu leben, ich weiß das aus eigener Erfahrung. Zwar hat es bei mir Gott sei Dank nie zu Straftaten geführt, abgesehen von ein paar kleinen Delikten in der Jugend, die ich sonst wahrscheinlich nicht gemacht hätte, aber denke es hat einen großen Anteil an meiner AB-Problematik. Besonders, weil es meiner Erfahrung ja eher selten ist, allein aufgrund einer Narzisstischen Disorder 20 oder 21 zugebilligt zu bekommen, also gehe ich davon aus, dass du schwer darunter gelitten hast.

Ich denke auch, dass es immer leicht gesagt ist, man solle noch warten, denn das ist ja dann immer Open-End und viel besser wird es nach so einer langen Therapie dann wohl nicht so schnell werden. Aber Zeit lassen muss man sich auf jeden Fall, nach so einer langen Zeit ohne (wirkliche) Freiheit (und das hält ja noch ein paar Jahre an) sollte man sich auf jeden Fall in nichts reinstürzen.

Fällt es dir leicht auf Frauen zuzugehen, da du gleich was festes überlegst? Beziehungsweise kannst du gut Flirten und hilft dir vllt sogar deine Störung dabei?
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Re: Wie optimistisch wärt ihr?

Beitrag von Tania »

Death_Row_Escape hat geschrieben: 20 Jul 2023 15:16 Wie würdet ihr euch denn so verhalten, wenn euer Traumpartner eine ähnliche katastrophale Vergangenheit gehabt hätte?
Die Vergangenheit wäre mir nahezu egal - bis auf ein paar Dinge wie Mord oder systematische Misshandlung, mit denen ich einfach nicht klarkäme. Was in der Gegenwart passiert und wie die Zukunftsperspektiven sind, interessiert mich viel mehr. Und da wären Konsumenten von wasauchimmer nicht gerade meine erste Wahl - allerdings auch nicht chancenlos. Es käme darauf an, wie besagter Konsum konkret sein, bzw. unser, Leben beeinflusst. Eine pauschale Aussage ist da schwer möglich.
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Re: Wie optimistisch wärt ihr?

Beitrag von Desiised »

Death_Row_Escape hat geschrieben: 20 Jul 2023 15:16 Wusste nicht, dass Gras noch so kontrovers ist bei Nichtpolitikern 😁 jedenfalls finde ich die Aussage, man könne von mir nur abraten, ein wenig voreilig. Ohne mich zu kennen, gibt der Informationsgehalt logischerweise nur wenig Aufschluss über meine tatsächliche Wirkung auf andere. Daher verstehe ich, wenn sich starke Meinungen bilden. Es gibt wenig Spielraum für vermittelnde Ansichten.

Wenn ich jemanden kennenlernen würde, der in der Vergangenheit bei einer Trunkenheitsfahrt die Arbeitsunfähigkeit eines Mitbürgers zu verantworten hatte und gleichzeitig abstinent spielsüchtig ist, dann bekäme diese Person eine Chance von mir, wenn mit Aufrichtigkeit und auf Augenhöhe miteinander gesprochen wird (wenn sonst alles tutti für mich wäre). Auf Chancen baut unsere Gesellschaft auf, sonst würden wir noch in 4 Besatzungszonen 4 unterschiedliche Flaggen hissen müssen.

Dass ich mir selber Zeit einräume, habe ich ja bereits geschrieben. Ich kann diese große Vorsicht á la krieg erst dein Leben auf die Kette, mach langsam etc. auf bis jetzt undefinierte Zeiträume aber nur schwer nachvollziehen. Jugendlichen, anderen Auszubildenden oder vergleichbaren Frischlingen gäbe man vermutlich eher den Rat, sie sollen verhüten und nur aufpassen, wen sie heiraten, obwohl bei denen altersbedingt noch viel weniger auf der Kette liegt in der Regel 🙂

Wenn ich von meiner Seite aus das tue, was ich kann im positiven Sinne, dann würde ich eine angemessene Chance verlangen. Das würde sich jeder von euch wahrscheinlich auch wünschen und ihr wisst selber am besten, welche Leichen bei euch im Keller vor sich hin rotten.

Ich finde das dennoch wichtig zu lesen und bedanke mich für die Einschätzung.

Wie würdet ihr euch denn so verhalten, wenn euer Traumpartner eine ähnliche katastrophale Vergangenheit gehabt hätte? Das interessiert mich auch sehr, denn der Thread soll nicht nur auf mich gemünzt sein, sondern auch auf dem fiktiven Szenario, dass ihr selber diese Person kennenlernt.
Also ich schätze für Fahren unter Alkoholeinfluss wird man wohl eher nicht für 6,5 Jahre in die Psychiatrie gesperrt.
Das ist also ein Vergleich der hinkt.

Auf einen Partner der eine ganz massive Gewaltvergangenheit hat würde ich mich eigentlich nicht einlassen und wenn dann erst wenn das Geschehene bereits 20 Jahre zurück liegt, er sein Leben komplett geändert hat, sogar Gutmachung geleistet hat um das Geschehene verzeihbar zu machen. Auf jeden Fall muss er seine Taten als so schlimm wahrnehmen wie Sie waren (nicht bagatellisieren) und dazu stehen
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selina
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Re: Wie optimistisch wärt ihr?

Beitrag von selina »

Death_Row_Escape hat geschrieben: 20 Jul 2023 11:50 Nach außen hin gebe ich mich sehr angepasst und ich steche oftmals durch meine qualitative Rhetorik hervor. Das macht mich für viele zu einem angenehmen Zeitgenossen.
Eventuell hast du dich 'unglücklich' ausgedrückt. Du spielst also für deine Umwelt den angepassten, angenehmen Typ?
Wie soll das in einer Partnerschaft funktionieren?
Willst du die Frau auf 'Abstand' halten damit sie deine Fassade nicht durchschaut, oder willst du ihr irgendwann beichten das du eigentlich ein völlig anderer Mensch bist?
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Menelaos
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Re: Wie optimistisch wärt ihr?

Beitrag von Menelaos »

Hallo DeaR,
ich verstehe dass dich all das nervös macht, aber vieles sollte auch gar kein Problem sein, denke ich. Du zählst beispielsweise viele... Maßnahmen/Umstände auf, die sich aus der Körperverletzung ergeben haben. DAS ist in meinen Augen das zentrale Problem, also das was dich dazu gebracht hat. Alles andere ist nur Fluff.
Wenn du dieses Problem unter Kontrolle gebracht hast, dann glaube ich, dass du mit einer gewissen Zuversicht in die Zukunft schauen kannst. Aber im Interesse der Frauen denen du noch begegnest, solltest du konstant diesen Blick in dein Inneres wagen, und dich fragen ob es dir wirklich gelungen ist.
Und falls es nicht so ist, wäre die Folgefrage nicht nur ob du Chancen hättest dass sich eine Frau auf dich einlässt, sondern auch ob du einer Frau deine Probleme zumuten wollen würdest. Narzissmus und Gewalt sind eine gefährliche Mischung für eine Partnerschaft...

Was ich noch interessant fand ist, dass du den Cannabiskonsum ganz klar unter Contra eingeordnet hast... obwohl du das Zeug momentan gar nicht rauchst, sondern nur vor hast es nach deiner Maßregel zu tun.
Ich bin auch kein Experte, weiß aber aus erster Hand, dass Cannabis existierende, psychische Probleme nochmal verstärken kann. (hat mir ein Betroffener selbst so gesagt)

Und eins noch: Deine Geschichte muss bei Uninformierten natürlich erstmal eine gewisse Bestürzung auslösen, darum solltest du dir auch gut überlegen wem du wie schnell wie viel davon verrätst. Das sind sehr persönliche Angelegenheiten, und auch wenn ich nicht dazu raten würde es einer Partnerin gegenüber zu verschweigen, oder gar zu lügen, ist es nichts womit man schon beim ersten Gespräch ins Haus fallen sollte.
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Rückfragen

Beitrag von time4change »

Ob Grund zum Optimismus oder eher zum Pessimismus besteht kann ich nicht einschätzen - dazu kenne ich Dich nicht gut genug!

Ich würde aber mal die folgenden Fragen aufwerfen (bzw. an Deiner Stelle reflektieren)
Death_Row_Escape hat geschrieben: 19 Jul 2023 20:02wegen Körperverletzungen) ... 4 Jahre im geschlossenen Vollzug und 2,5 im offenen
im PLURAL - also kein einmaliger "Ausrutscher"!

Wie kam es dazu? In was für Situationen?
Was war dem jeweils vorausgegangen?

Und hattest Du dabei gewisse Substanzen intus?

ich denke hierbei eher an Ethanol als an THC:
gerade Alkohol hat eine enthemmende Wirkung - Stichwort: "angeheitert" - und das nicht erst im Vollrausch, sondern auch nach zwei oder drei Weizen bzw. Gläschen Sekt!

--> wichtig KÖNNTE Abstinenz bei den Substanzen sein, welche (bei Dir) die Selbstbeherrschung vermindern - ob legal oder nicht ist dabei sekundär
blöd, wenn die Freundin dann gerne ein Viertele Wein zum Essen hat ... und Dich das auf Dauer zum mittrinken animiert ...

--> evtl. wäre bei einer potentiellen Partnerin auf entsprechende Abstinenz auch bei ihr zu achten?

und weiter ist zu bedenken:
ein Streit in einer Beziehung oder das eventuelle Verlassenwerden (in einigen Monaten oder Jahren) kann wesentlich "persönlicher" und emotionaler sein als irgendein Disput an Biertisch in der Kneipe!

--> wirken die Mechanismen, die Du Dir antrainiert hast, um nicht (erneut) zum Wiederholungstäter zu werden, auch in solch ener emotional aufgeladenen Situation?
Death_Row_Escape hat geschrieben: 19 Jul 2023 20:02forensischer Patient ...
Diagnose Narzissmus
bin nicht vom Fach:
wie wirkt sich das auf Deinen Umgang mit anderen, insbesondere Dir nahestehenden Menschen aus?
(bzw. auch darauf, WAS Du für eine zukünftige Partnerin empfinden würdest?!)
Death_Row_Escape hat geschrieben: 19 Jul 2023 20:02 Contra:
...
Gesprächstermine zweiwöchentlich (für 1 jahr)
Bewährungshelfer (monatlich für 3-5 Jahre ab Ende Maßregel)
und wieso steht das unter "Contra"?
das heißt Du hast regelmäßig jemanden, mit dem Du offline ggfs. auch über das Thema der "Wiedereingliederung in die Päarchengesellschaft" reden kannst - viele hier im Forum wohl eher nicht ;)
Sollten wesentliche Teile des Forums in den "Lesemodus" versetzt werden, so freue ich mich auf weiteren Austausch im
https://www.ab-forum.de
Death_Row_Escape

Re: Rückfragen

Beitrag von Death_Row_Escape »

selina hat geschrieben: 20 Jul 2023 16:13
Death_Row_Escape hat geschrieben: 20 Jul 2023 11:50 Nach außen hin gebe ich mich sehr angepasst und ich steche oftmals durch meine qualitative Rhetorik hervor. Das macht mich für viele zu einem angenehmen Zeitgenossen.
Eventuell hast du dich 'unglücklich' ausgedrückt. Du spielst also für deine Umwelt den angepassten, angenehmen Typ?
Wie soll das in einer Partnerschaft funktionieren?
Willst du die Frau auf 'Abstand' halten damit sie deine Fassade nicht durchschaut, oder willst du ihr irgendwann beichten das du eigentlich ein völlig anderer Mensch bist?
Naja, viele Menschen arbeiten mit Anpassungsfähigkeit. Das Gegenteil wäre ja handeln nach dem erstbesten Impuls. Ich lebe den klassischen Kompromiss, bei dem meine Gedankenwelt frei ist und ich anerkenne, dass auch meine verbotenen Gedanken gedacht werden wollen. In der Realität hantiere ich funktional und auf gegenseitigem Einverständnis. Somit lebe ich kein Doppelleben und kann Inneres und Äußeres gut trennen und ich habe auch kein Bedürfnis, dass sich das ändert.
Menelaos hat geschrieben: 20 Jul 2023 16:29
Und eins noch: Deine Geschichte muss bei Uninformierten natürlich erstmal eine gewisse Bestürzung auslösen, darum solltest du dir auch gut überlegen wem du wie schnell wie viel davon verrätst. Das sind sehr persönliche Angelegenheiten, und auch wenn ich nicht dazu raten würde es einer Partnerin gegenüber zu verschweigen, oder gar zu lügen, ist es nichts womit man schon beim ersten Gespräch ins Haus fallen sollte.
Dazu fällt mir mein Bewerbungsgespräch zu meiner jetzigen Ausbildung ein. Ich war im Betrieb 3 Tage Probearbeiten und am zweiten Tag erklärte ich meine Situation, da die Klinik in dem Prozess eingebunden sein will. Der Chef erklärte, er hätte sich das schon am ersten Tag gewünscht. Daraufhin erwiderte sogar nach deinem Wortlaut, dass ich damit nicht ins Haus fallen wollte, da ich keine Referenzen dazu hätte und mich das verunsicherte. Ob die Situationen vergleichbar sind oder nicht und macht wahrscheinlich lediglich der Einzelfall und die Intuition aus 🙂 Dennoch ein naheliegender Gedanke, mit dem ich mich auch beschäftige
time4change hat geschrieben: 20 Jul 2023 18:20 Ob Grund zum Optimismus oder eher zum Pessimismus besteht kann ich nicht einschätzen - dazu kenne ich Dich nicht gut genug!

Ich würde aber mal die folgenden Fragen aufwerfen (bzw. an Deiner Stelle reflektieren)
Death_Row_Escape hat geschrieben: 19 Jul 2023 20:02wegen Körperverletzungen) ... 4 Jahre im geschlossenen Vollzug und 2,5 im offenen
im PLURAL - also kein einmaliger "Ausrutscher"!

Wie kam es dazu? In was für Situationen?
Was war dem jeweils vorausgegangen?

Und hattest Du dabei gewisse Substanzen intus?

ich denke hierbei eher an Ethanol als an THC:
gerade Alkohol hat eine enthemmende Wirkung - Stichwort: "angeheitert" - und das nicht erst im Vollrausch, sondern auch nach zwei oder drei Weizen bzw. Gläschen Sekt!

--> wichtig KÖNNTE Abstinenz bei den Substanzen sein, welche (bei Dir) die Selbstbeherrschung vermindern - ob legal oder nicht ist dabei sekundär
blöd, wenn die Freundin dann gerne ein Viertele Wein zum Essen hat ... und Dich das auf Dauer zum mittrinken animiert ...

--> evtl. wäre bei einer potentiellen Partnerin auf entsprechende Abstinenz auch bei ihr zu achten?

und weiter ist zu bedenken:
ein Streit in einer Beziehung oder das eventuelle Verlassenwerden (in einigen Monaten oder Jahren) kann wesentlich "persönlicher" und emotionaler sein als irgendein Disput an Biertisch in der Kneipe!

--> wirken die Mechanismen, die Du Dir antrainiert hast, um nicht (erneut) zum Wiederholungstäter zu werden, auch in solch ener emotional aufgeladenen Situation?
Death_Row_Escape hat geschrieben: 19 Jul 2023 20:02forensischer Patient ...
Diagnose Narzissmus
bin nicht vom Fach:
wie wirkt sich das auf Deinen Umgang mit anderen, insbesondere Dir nahestehenden Menschen aus?
(bzw. auch darauf, WAS Du für eine zukünftige Partnerin empfinden würdest?!)
Death_Row_Escape hat geschrieben: 19 Jul 2023 20:02 Contra:
...
Gesprächstermine zweiwöchentlich (für 1 jahr)
Bewährungshelfer (monatlich für 3-5 Jahre ab Ende Maßregel)
und wieso steht das unter "Contra"?
das heißt Du hast regelmäßig jemanden, mit dem Du offline ggfs. auch über das Thema der "Wiedereingliederung in die Päarchengesellschaft" reden kannst - viele hier im Forum wohl eher nicht ;)
Gut erkannt, ich wurde wegen drei Körperverletzungen und einer gefährlichen Körperverletzung jeweils in Tateinheit mit Bedrohung und einem Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte verurteilt. Allesamt nüchtern. Die Taten liegen zum Teil Jahre auseinander und geschahen innerfamiliär und sind, ob man meinem Wort glauben mag oder nicht, mild abgelaufen. Die Haftstrafe neben der Unterbringung betrug 1,5 Jahre, welche ich in der u-Haft abgemacht habe.

Alkohol hatte für mich abgesehen von den ersten Erfahrungen eine sehr untergeordnete Rolle. Zum Teil mit jahrelanger Pause dazwischen. Trotzdem neige ich dazu, mir absichtlich einen über den Durst zu trinken, wenn sich eine solche Okkurenz ergibt. Insoweit ein interessantes Szenario, welches ich noch nicht weiter bedacht habe und welches seine Risiken birgt. Ob auch Gewalt ein Risiko darstellt, möchte ich mit recht guter Zuversicht verneinen.

Das größere Risiko, welches du richtigerweise anzeigst, sind emotional geladene Situationen. Ich neige dazu, meine Frustrationen unausgesprochen zu lassen und die aufgestaute Wut entlädt sich entweder über einen Zeitraum oder aber weitere Frustrationsmomente stapeln sich auf. Dieser Mechanismus ist genau genommen derjenige, welcher mich in die Klapse gebracht hat. Losgelöst vom Kontext hatten meine Wutausbrüche für mich Sinn ergeben, für andere jedoch nicht.

Narzissmus ist eine der verstecktesten und zugleich offensichtlichsten Störungen überhaupt. In meinem Fall benehme ich mich ganz einfach adäquat und umgänglich unter Berücksichtigung der sozialen Normen. Keiner muss Angst vor mir haben und auch dann nicht, wenn man mit mir in einer Besenkammer eingesperrt ist. Dysfunktional handel ich, wenn eine andauernde Verkettung subjektiv empfundenen Unrechts auf mich einwirkt. Objektiv mag das Unrecht auch tatsächliches sein, meine Lösungsstrategien kippen dann aber ins destruktive.

Zu deinem letzten Absatz gebe ich dir recht. Hin und wieder ist es schön, einen Gesprächspartner zu haben, der losgelöst vom täglichen Trott die Aufgabe des Zuhörers auf sich nimmt. Das werde ich auf jeden Fall nutzen 😁

Ich hoffe, ich konnte genug antworten auf einzelne Rückmeldungen liefern. Ich war schon länger nicht mehr in so einem klassischen Forum angemeldet und mit dem Handy fällt es mir schwer, eine faire Übersicht zu behalten bei meinen Antworten, weil es ehrlich gesagt unpraktisch für mich ist 😪
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Re: Wie optimistisch wärt ihr?

Beitrag von Egil »

Cavia hat geschrieben: 20 Jul 2023 14:01
Einzelgänger hat geschrieben: 20 Jul 2023 13:58
Das ist auch meine Erfahrung. Alle Kiffer die ich kannte sind total abgestürzt.
Aber wir ziehen gerade ein bisschen am Thema vorbei...
Ich wage mal zu behaupten, dass man nur bei den krassen Fällen den Konsum überhaupt mitbekommt. Ich habe schon viele Menschen getroffen, von denen ich im Leben nicht angenommen hätte, dass sie kiffen. (Man kann auch ganz elegant dampfen.)
Vielleicht ist das ja auch eine Frage des Einstiegsalters? THC soll ja auf Gehirne in der Reifephase besonders negative Auswirkungen haben. Und ob man nur gelegentlich etwas raucht oder nach dem Motto lebt "am Morgen ein Joint und der Tag ist dein Freund". Ich selbst habe auf der Jahrgangsfahrt in der 12. auch einmal gezogen, aber das war's dann auch.
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Re: Wie optimistisch wärt ihr?

Beitrag von time4change »

Die Taten liegen zum Teil Jahre auseinander und geschahen innerfamiliär ...
Das größere Risiko, ..., sind emotional geladene Situationen.
Ich gehe davon aus, dass es in den letzten 6 1/2 Jahren - mangels Gelegenheit - zu keinen "emotional geladenen Situationen" in einem innerfamiliären Kontext kam?

Sprich:
Eine eventuelle Freundin wäre dann das "Versuchskaninchen", ob die Therapie erfolgreich war?
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Re: Rückfragen

Beitrag von selina »

Death_Row_Escape hat geschrieben: 20 Jul 2023 21:17 Somit lebe ich kein Doppelleben und kann Inneres und Äußeres gut trennen und ich habe auch kein Bedürfnis, dass sich das ändert.

Ein Ich habe jemanden im weiteren Bekanntenkreis der ähnlich agiert. Er ist übrigens der Meinung das es niemandem auffällt. Einerseits weil er tatsächlich viele Menschen für zu beschränkt hält es zu bemerken und weil er Menschen emotional auf Abstand hält.
Ich bin ehrlich, mir tut deine zukünftige Freundin bereits jetzt schon leid.
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Re: Wie optimistisch wärt ihr?

Beitrag von DuelaDent »

Ich will nicht lügen- mir gefällt deine Schreibweise. Allerdings finde ich es problematisch, wenn du im Stillen dein Gegenüber immer für dümmer und unwürdiger hälst: das wird mit Sicherheit auf eine potentielle Freundin abfärben. Ich -persönlich- halte wirklich wenig von IQ-Tests, deshalb wäre es für mich sowieso wenig aussagekräftig, wie jemand da abgeschnitten hat: meinen Eindruck gewinne ich aus der direkten 1:1 Unterhaltung mit einem Mann und entscheide dann, ob er intellektuell passt. Deshalb würde ich das nicht so sehr vor mir herumtragen: eine weniger kluge Frau schreckt das vielleicht ab, eine hochgebildete Kandidatin wird sich dann erstmal fragen, wieso du - trotz guter Voraussetzung- erst jetzt mit einer Ausbildung beginnst und spätestens dann müsstest du mit der Wahrheit heraus.

Allgemein würde ich keinen Mann wollen, der Substanzen konsumiert.

Und ich würde auch keinem Mann eine Chance geben, der Körperverletzungen begangen hat: ich würde mich immer fragen, was passiert, wenn es zum Streit kommt.

Aber! ich bin ein vorsichtiger Mensch und nicht besonders gut darin Menschen Vertrauen entgegen zu bringen. Da jedoch viele Männer und Frauen mit krimineller Vergangenheit in Beziehungen sind, ist es sicherklich kein Ausschlußkriterum per se, dürfte nur eine Population von Frauen anziehen, die dir uU weniger zusagt.

Ich mag mich aber auch absolut irren, kommt vor.
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Re: Wie optimistisch wärt ihr?

Beitrag von Seren »

Death_Row_Escape hat geschrieben: 20 Jul 2023 21:17Ich neige dazu, meine Frustrationen unausgesprochen zu lassen
Hast du denn schon versucht, das zu ändern im Sinne: Ab sofort immer dann, wenn dich etwas frustriert, deine Energie zu nutzen, um das eigentliche Problem (was zur Frustration geführt hat) zu beheben oder bei unlösbaren Problemen Akzeptanz zu praktizieren und evtl. überschüssige Energien umzuleiten in Sport oder andere "harmlose" Aktivitäten? - Denn Aggressionen an "falscher" Stelle wirken ja abschreckend auf Menschen, die dieses Problem nicht selbst haben. Könnte mir allenfalls vorstellen, dass du im Falle, dass du dieses Problem nicht in den Griff bekommst, eine Partnerin bekommen könntest, die selbst ein derartiges Problem hat, so nach dem Motto "gleich und gleich gesellt sich gern".
Vor ein paar Wochen hatte ich z. B. ein 1. Date mit einer Frau, die dann während dieses Dates offenbarte, dass sie sich selbst verletzt, wenn sie frustriert ist. Ihre Ehrlichkeit fand ich zwar erfreulich, aber auf ein 2. Date hatte ich trotzdem keine Lust, da ich derart "falschen" Umgang mit Frust unattraktiv finde, denn selbst hab ich mir in meiner Kindheit einen angemessenen Umgang mit Frust beigebracht, und möchte entsprechend eine Partnerin, die mir in dieser Hinsicht ähnelt.

Was meinst du eigentlich mit "subjektiv empfundenen Unrechts"? - Denn es gibt ja Leute, die z. B. einen Korb von der Sorte "Ich möchte dich nicht als Partner" schon als Unrecht empfinden und dann aggressiv werden. Sowas finde ich sehr problematisch, weil ein Korb (oder sonstige Ablehnung) objektiv kein Unrecht ist, denn man kann von einem anderen Menschen nicht verlangen, Sklave zu werden.

Getroffen hatte ich mich mal mit einer Frau, die mir beim Online-Dating schon in der zweiten oder dritten Nachricht offenbart hatte, dass sie schon mal im Gefängnis saß. Es kommt halt immer darauf an, was ich von der jeweiligen Tat bzw. den Beweggründen halte. Obendrein entspricht nicht jedes Gesetz meinem eigenen Rechtsempfinden.