Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

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Tania
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Tania »

Kolinatan hat geschrieben: 07 Aug 2023 11:02
  • Nerds sind (überwiegend oder ausschließlich?) männlich, wobei sicher diskutiert werden könnte ob Amy eine weibliche Version eines Nerds darstellen sollte
Warum nicht auch Bernadette und Denise (Freundin von Stuart)? Und Lucy, Elizabeth Plimpton, Leslie Winkle und Alex Jensen?

Was wären aus Deiner Sicht Gründe, Amy (und die anderen genannten Frauen) nicht als Nerd einzuschätzen? Wobei Alex meiner Meinung nach für eine Einschätzung etwas zu oberflächlich charakterisiert ist.
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LazyEyeOzzy
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von LazyEyeOzzy »

Kolinatan hat geschrieben: 07 Aug 2023 11:02 Was sagt Ihr zu dem Gedanken, dass mit der Serie "The Big Bang Theory" der Begriff Nerd auf der einen Seite etwas an Stigma verloren hat und in Richtung "zwar schrullig jedoch liebenswert" verschoben wurde und dabei zugleich der Begriff des Nerds allerdings mit starken Stereotypen aufgeladen und dadurch verengt wurde?

Obwohl die männlichen Figuren in ihren Persönlichkeiten sehr unterschiedliche Facetten haben, gibt es einzelne Punkte, wo sich die Hauptfiguren immer wieder zusammenfinden und ggf. inhaltlich fetzen:
  • Nerds sind (überwiegend oder ausschließlich?) männlich, wobei sicher diskutiert werden könnte ob Amy eine weibliche Version eines Nerds darstellen sollte oder nur so angelegt war, damit sie mit Sheldon zusammenkommen konnte.
  • Nerdthemen sind ScFi (hier besonders der (vermeintliche?) Clash zwischen Star Wars und Star Trek. Ich weiß nicht ob dieser in der Realität wirklich existiert oder von Hollywood "erfunden" wurde.), Anime/Comics, Technikbegeisterung, bei Sheldeon wird dann besonders die Detailverliebtheit ("Spaß mit Flaggen") hervorgehoben.
  • Nerds neigen zum Overthinking.
  • Nerds haben Probleme in "normalen" sozialen Alltagssituationen - hier sind die Unterschiede zwischen Sheldon und Leonard sehr interessant. Während Sheldon aneckt, weil er sich um Political correctness nicht schert und klare Vorstellungen von einem "logischen, korrekten" Verhalten hat, tritt Leonard - gerade weil er sich angepasst verhalten möchte -, immer wieder in einen Fettnapf und redet sich um Kopf und Kragen.
  • Nerds verhalten sich wie "Kinder" und brauchen nur eine "nachsichtige" Frau, welche einen Nerd dann soweit "normalisiert", damit er sich gesellschaftlich adäquat verhält und die Gesellschaft durch seine "nützlichen" Fähigkeiten bereichert und sie zugleich nicht mit seinen "Schrullen" belästigt.
So lustig die Serie stellenweise ist, würde ich mich als Nerd verstehen wollen, fände ich die Klischees und propagierten Umgangsweisen problematisch, welche dadurch in den Köpfen von Menschen verankert wurden. Würde ich den Begriff Nerd als Selbstbeschreibung verwenden, würden Menschen - welche die Serie geschaut haben - sofort Vorstellungen konstruieren, welche auf den Figuren der Serie basieren und wären vermutlich kaum in der Lage mich kennen zu lernen.
Ich würde zustimmen dass das Nerdtum durch TBBT sein Stigma etwas verloren hat wobei die Serie von Staffel zu Staffel immer weniger nerdig wurde dadurch dass irgendwann die meisten Figuren Partner hatten (Ich liebe die Serie trotzdem).

Meiner Meinung nach sollte man das nicht zu Ernst nehmen.
Wie du schon schreibst gibt es im Nerdtum so viele unterschiedliche Facetten.
Für mich selber ist jemand ein Nerd sobald man sich in einem bestimmten Thema extrem gut auskennt. Zum Beispiel eine person die sich sehr viel mit Audio und Hifi beschäftigt ist für mich dann halt ein Audio und Hifi-Nerd :mrgreen:


Was ich interessant finde ist das "Sheldon" inzwischen auch so ein geflügeltes Wort geworden ist.
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Kolinatan
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Kolinatan »

Tania hat geschrieben: 07 Aug 2023 11:11 Warum nicht auch Bernadette und Denise (Freundin von Stuart)?
Da ich die Serie nicht konsequent verfolgt habe, musste ich erst mal nachsehen wer Denise ist. Sie mag auch etwas verschroben dargestellt werden, allerdings kann ich mich nicht erinnern, wie sie über Comics und Star Wars spricht und ob ihre Aussagen als "nerdisch" durchgehen oder eher wissend/interessiert/leidenschaftlich klingen. Ich habe die letzten Staffel nicht gesehen und kann nicht einschätzen ob sie dort mehr Text bekommt, ich gehe allerdings davon aus, dass sie zu sehr Nebenrolle ist, um ein weibliches Nerdstereotyp zu etablieren.

Bei Bernadette - die in meiner Erinnerung - eher als Mutter und Businessfrau dargestellt wird, könnte ich nicht einmal sagen ob sie ein Hobby hat, in welchem sie Nerdstatus erreichen könnte.
Tania hat geschrieben: 07 Aug 2023 11:11 Was wären aus Deiner Sicht Gründe, Amy nicht als Nerd einzuschätzen?
Weil Amy eher von ihrer Forschung besessen ist und dass in Scheiben schneiden von Tiergehirnen nicht reicht um Nerd zu sein. Ich kann nicht mal sagen, obwohl sie mit Sheldon in "Spaß mit Flaggen" auftritt, ob sie das Hobby teilt oder sie es macht um mit Sheldon "etwas" gemeinsam zu machen und der Inhalt für sie nebensächlich ist.

Meine These ist, dass es auch damit zu tun hat, dass zumindest viele Folgen der Serie den Bechdel-Test nicht bestehen würden. Daher bleiben die Frauen ebenso stereotyp und die Hobbys bleiben im Hintergrund - so überhaupt erkennbar ist, dass sie welche haben. Entsprechend gibt es auch keine Präsentation, in welchem Umfang die Frauen der Serie ihre Hobbys in einem "Übermaß" betreiben würden, welches das Attribut "Nerd" rechtfertigen würde - in dem Sinne wie es die Serie selbst definiert.

Welchen weiblichen Rollen würdest Du und aus welchem Grund einen Nerdstatus zuordnen wollen?

Nachtrag: Auf die zusätzlich von Dir aufgezählten Frauen dürfte das Nebenrollenproblem und der Bechdel-Test erst recht anzuwenden sein. Damit werden keine neuen Stereotype etabliert, nur bestehende bedient, welche nicht erst etabliert werden müssen. So wie es LazyEyeOzzy sagt, jetzt reicht es: "Ah ein Sheldon." zu sagen und sehr viele wissen was damit gemeint ist.
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Egil »

NBUC hat geschrieben: 06 Aug 2023 13:50 Ich denke als Nerd wird bezeichnet, wer sich:

- in einem vom Mainstream abseitigen
- eher alleine (online?) oder in eher kleinen Gruppen Gleichgesinnter
Thema
in
- detailverliebter intensiver,, theorielastiger Art
beschäftigt.

Ein Thema kann mit der Zeit durchaus in den mainstream wandern oder aus ihm rausfallen, aber spätestens der detailverliebte Umgang unterscheidet Nerd von eher beiläufigem Fan.
Wobei das Fan-Sein aber nicht zwingend ist, um auch Nerd zu sein. Ein Hacker, der sich sonst nur für Astrophysik und Trainspotting begeistern kann, wäre nach meinem Verständnis auch ein ziemliches Musterexemplar eines Nerds.
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Tania »

Kolinatan hat geschrieben: 07 Aug 2023 11:53 Da ich die Serie nicht konsequent verfolgt habe, musste ich erst mal nachsehen wer Denise ist. Sie mag auch etwas verschroben dargestellt werden, allerdings kann ich mich nicht erinnern, wie sie über Comics und Star Wars spricht und ob ihre Aussagen als "nerdisch" durchgehen oder eher wissend/interessiert/leidenschaftlich klingen.
Sie arbeitet im Comicbuchladen, stimmt nur zu, Stuart zur Hochzeit zu begleiten, weil Mark Hamill da ist, und verliebt sich in Stuart wegen seines Detailwissens zu Star Wars.
... ich gehe allerdings davon aus, dass sie zu sehr Nebenrolle ist, um ein weibliches Nerdstereotyp zu etablieren.
Auch Nebenrollen können gute Nerds sein. Übrigens schätze ich an der Serie, dass es nicht nur den einen Nerdstereotyp gibt, sondern ziemlich viele. Auch bei den männlichen Rollen.
Bei Bernadette - die in meiner Erinnerung - eher als Mutter und Businessfrau dargestellt wird, könnte ich nicht einmal sagen ob sie ein Hobby hat, in welchem sie Nerdstatus erreichen könnte.
Wird man Nerd nur durch Hobbys? Sie ist Mikrobiologin, lehnt die Mutterrolle ab und überlässt auch typische "Frauenaufgaben" wie Kochen oder Pflege der Schwiegermutter gern anderen, steht komischerweise total auf Howard und hat eine Bauchrednerpuppe.
Tania hat geschrieben: 07 Aug 2023 11:11 Was wären aus Deiner Sicht Gründe, Amy nicht als Nerd einzuschätzen?
Weil Amy eher von ihrer Forschung besessen ist und dass in Scheiben schneiden von Tiergehirnen nicht reicht um Nerd zu sein.
Sie hat immerhin einen Nobelpreis für Physik bekommen. Kann also ein bisschen mehr als Hirne zerschneiden. Außerdem hat sie einen eigenwilligen Kleidungsstil, ist Fan von "Unsere kleine Farm", spielt Harfe, liest und schreibt mittelalterliche Literatur und Gedichte, hält ein Wollfestival für ein super Ausflugsziel und ihre Freundinnen glauben, dass sie ihren Junggesellinnenabschied mit quilten verbringen möchte

Meine These ist, dass es auch damit zu tun hat, dass zumindest viele Folgen der Serie den Bechdel-Test nicht bestehen würden.
Die meisten Folgen würden das schon.
Daher bleiben die Frauen ebenso stereotyp und die Hobbys bleiben im Hintergrund - so überhaupt erkennbar ist, dass sie welche haben. Entsprechend gibt es auch keine Präsentation, in welchem Umfang die Frauen der Serie ihre Hobbys in einem "Übermaß" betreiben würden, welches das Attribut "Nerd" rechtfertigen würde - in dem Sinne wie es die Serie selbst definiert.
Wie und wo definiert die Serien den Begriff "Nerd" denn? Es gibt ja Dutzende von Definitionen für dieses Wort ... Ich persönlich bevorzuge die von "Bernd das Brot": "junkfoodessender, seltsam angezogener Typ, der sich mit total irrelevanten Themen auskennt" ;)

Vielleicht sollten wir uns erstmal auf eine gemeinsame Definition einigen. Und uns dabei die Ermahnung von LCZ zu Herzen nehmen und Nerds nicht mit Geeks verwechseln..
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Two-Tone »

Tania hat geschrieben: 07 Aug 2023 16:09 Sie arbeitet im Comicbuchladen, stimmt nur zu, Stuart zur Hochzeit zu begleiten, weil Mark Hamill da ist, und verliebt sich in Stuart wegen seines Detailwissens zu Star Wars.
So sollte es auch im RL sein: Stuart ist ein Incel, mit den man Mitleid haben muss, der sogar selbst beweisen kann, dass er ein Woman Repellant ist, und ist einfach nur er selbst.

Mit dieser Einstellung, Glück und seinem Fachwissen durfte er endlich eine Freundin haben.
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Tania »

Two-Tone hat geschrieben: 07 Aug 2023 18:29 Stuart ist ein Incel ...
Meiner Meinung nach trifft das nicht zu. Stuart ist frauenfreundlich und glaubt ziemlich offensichtlich nicht an die Idee einer hegemonialen Männlichkeit.
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von TheHoff »

Tania hat geschrieben: 08 Aug 2023 06:14
Two-Tone hat geschrieben: 07 Aug 2023 18:29 Stuart ist ein Incel ...
Meiner Meinung nach trifft das nicht zu. Stuart ist frauenfreundlich und glaubt ziemlich offensichtlich nicht an die Idee einer hegemonialen Männlichkeit.
Ich denke, er meint es streng nach der Wortbedeutung, also "unfreiwillig sexlos". Aber so benutzt man das Wort Incel heute nicht mehr, sondern tatsächlich wie du es beschreibst, von daher sehe ich es auch so, dass Stuart kein Incel ist. Er ist oft eine traurige Gestalt, aber er gibt niemandem außer sich selbst die Schuld dafür.
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Giebenrath
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Giebenrath »

Stuart verwandelt sich erst im Verlauf der Serie in eine traurige Gestalt. Zu Beginn ist er noch den König der Nerds, hat einen großen Freundeskreis, veranstaltet Partys und die anderen Nerds beneiden ihn um seine Kontakte zu Prominenten. Stuart datet sogar Penny.

Wenn es bei The Big Bang Theory einen Incel gibt, dann ist das natürlich Sheldon. Sheldon vertritt meistens frauenfeindlichen Ansichten, die er biologistisch begründet. Ein Running Gag der Serie ist, dass Sheldon behauptet Lennard könne wegen seiner angeblich geringen Körpergröße nie eine Freundin haben. Das ist die Incel-Ideologie fast in Reinform.

Howard ist hingegen eine Art Pick-Up-Artist-Karikatur. Gerade in den frühen Staffeln ist er fast immer übergriffig gegenüber Frauen.

Amys einzige Nerdigkeit ist hier ausgeprägtes Interesse die TV-Serie "Unsere kleine Farm" und das 19. Jahrhundert im allgemeinen. Das spielt aber nur in wenigen Folgen eine Rolle. Einmal schlägt sie sogar ihre eigene Butter mit einem hölzernen Butterfass. Leider besucht sie nie eine Living-History-Con.

Vor The Big Bang Theory war der Begriff Nerd in Deutschland noch sehr ungebräuchlich. Die Nerds dieser Serie sind modisch angezogene Hipster und erfolgreiche Wissenschaftler, anders als die Sitcom-Nerds der 90er vom Typ Steve Urkel.

Ein größerer Nerd als Sheldon Cooper ist aber eigentlich Barney aus How I Met Your Mother.
Der Storm-Trooper im Wohnzimmer, Laser Tag, ausgefeilte eigene Theorien zu Star Wars und Karate Kid, dutzende eigene Homepages zu seinen kranken Pick-Up-Theorien ...
Auch von den Anzügen darf man sich nicht täuschen lassen. Barney sammelt Anzüge und auch das Fachwissen zum Thema.
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Trotzdem »

Ein Nerd unterscheidet sich von einem Fan dadurch, dass er ein besonders intelligenter Fan ist und so die Materie durchdringen kann, für die er sich interessiert. Ich bin Fussball-Fan, aber kein Fussball-Nerd, da ich die Materie nicht wirklich durchdringe, sondern eher an der Oberfläche bleibe. Da die meisten Fussballinteressierten eher Fussball-Fans sind, als Fussball-Nerds, ist das ganz Medien-Business und sind die ganzen Fussballsendungen auch meist sehr oberflächlich. Es gibt aber bestimmte Fan-Objekte, wie z.B. Star Trek, wo sich besonders viele Nerds tummeln und wo dann auch die Diskussionen über dieses Fan-Objekt ziemlich tief gehen und ausdifferenziert sind.
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von jormun »

Ich denke der Weg vom Fan zum Nerd kann auch eine Art "fließender Übergang" sein.
Ich bin Fan von SciFi (Star Wars, Star Trek, Stargate, Babylon5, u.a.) und "weiß" (im Rahmen des jeweiligen Universums) wie zum Beispiel die Blaster und der Hyperraum in SW funktionieren, ich kann den vulkanischen Gruß (konnte ich auch schon mal mit der linken Hand) und kann auf klingonisch grüßen. Da hört es dann aber auch schon im wesentlichen auf. Ich definiere mich da eigentlich (immer) noch als Fan.

Nerdsein beginnt, denke ich (auf diese Thematik bezogen) dann, wenn ich dieses Hobby "gleichwertig" neben dem reellen Alltag stelle. Es gibt ja Leute die alles von Tolkien gelesen haben, die können Sindarin lesen und schreiben. Es gibt Leute, was ich schon bemerkenswert finde, die sprechen fließend klingonisch - davon soll es weltweit nur 50 oder 60 Menschen geben. Vielleicht gibt es auch Menschen, die sich die Toradresse der Erde tätowieren lassen (hmm, wenn man mal so darüber nachdenkt)...
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Videl hat geschrieben: 04 Aug 2023 17:57
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 02 Aug 2023 07:55
Videl hat geschrieben: 31 Jul 2023 20:24 Ich kenne mehrere Frauen die eher nerdiges wie "Star Wars", "Pokémon Go", "Zurück in Zukunft", Animes, Gaming, Tarantino Filme etc. mögen. Die sind fast alle mit ebenso nerdigen Männern verpartnert.

Und dieser Standardweg scheint auch für viele Männer erstrebenswert. Man wird ja kulturell auch so geprägt und von den Eltern erzogen.
[+] Off-Topic
Wißt ihr, was ich wirklich immer wieder putzig finde?

Jeder, aber auch jeder hier – mit mir als einziger Ausnahme – ist der absolut felsenfesten Überzeugung, daß jemand, der rein zur Unterhaltung The Mandalorian sieht, auf demselben Hardcore-Nerd-Level steht wie jemand, der mehrere Regalmeter an Expanded-Universe-Romanen und LEGO-Lizenzbausätze im Gesamtwert von mehreren tausend Euro hat...
Das habe ich doch nie behauptet. Ich habe nie von Hardcore Nerds gesprochen, sondern, dass auch "Normalos" nerdigere Hobbys/Interessen haben können und das Nerdsein nicht mehr ganz so abgewertet wird, wie noch vor ein paar Jahren. Ich schaue z.B. sehr gerne Animes (meist auf Japanisch) und kann etwas Webseiten Coding - ich würde mich deshalb aber nie als Nerd bezeichnen. Ich persönlich kenne auch ein paar nette Nerds. Ich glaube, außer bei Hardcore Nerds, die 24/7 vorm PC hocken, ist "Nerdsein" kein absoluter Ausschlussgrund mehr.
Was ich mit der Aussage meinte, war:

Jeder hier ist der Ansicht, daß man genauso Nerd ist, wenn man sich The Mandalorian ansieht, ohne die Handlung wirklich zu verstehen, wie wenn man der „Han Shot First“-Fraktion mit Dutzenden Expanded Universe-Romanen im Bücherregal angehört und regelmäßig Conventions besucht.
Giebenrath hat geschrieben: 04 Aug 2023 19:47 Ansonsten ist natrürlich anzumerken, dass es bei Nerd-Themen eher harmlos bleibt. Da gibts einfach keine Hooligans.
Im wahren Leben vielleicht.

Online geraten ständig Shitstorms, Flamewars und anderes Drama völlig außer Kontrolle.
Two-Tone hat geschrieben: 05 Aug 2023 08:15 Wie war das früher mit Sailor Moon? Die Moonies, und da soll es sogar viele männliche Fans gegeben haben, mussten damals schon unter den Stein kriechen, nur um nicht mit ihrem Wissen aufzufallen. Heute? Wirst du vergöttert, wenn du irgendwelche Figuren herumstehen hast. Durch irgendwelche Anime-Läden schlendern hunderte Leute rein, die man für Normalos halten kann.
Das klingt mir extrem nach Otaku-Filterblase.
Two-Tone hat geschrieben: 05 Aug 2023 08:15 Und zu Linux habe ich auch etwas interessantes gefunden:
Anstatt, dass Nerds Linux benutzen, scheinen offenbar andere Gruppen Linux für sich entdeckt zu haben: Reddit-Link.
Es scheint, dass auch transsexuelle Menschen sich stark interessieren, welche man auf dem ersten Blick nun wirklich nicht unbedingt zu "Nerds" zählen würde.
Diejenigen, die „Programmierersocken“ tragen, sind immer noch eine Randgruppe.

Daß Linux Mainstream ist, werde ich als allgemeingültige Tatsache akzeptieren, wenn es im AB-Treff einen aktiven Thread gibt, in dem mindestens 20 Arch-Nutzer nicht nur männlichen Geschlechts mit verlinkten Bildern zeigen, wie sie ihren i3wm gericet haben.
Reinhard hat geschrieben: 05 Aug 2023 09:35 Ich würde bei Interesse an Personen generell nicht von Nerdtum sprechen. Außer vielleicht bei historischen Personen, einen Mozart- oder Cäsar-Nerd kann ich mir wiederum vorstellen.
Ein ähnliches Konzept wie der „Cäsar-Nerd“ dürfte wohl der „SPQRaboo“ sein.
Giebenrath hat geschrieben: 05 Aug 2023 14:15 Am Auto rumschrauben ist auch ein sehr technischen Hobby, wird aber nicht als nerdy empfunden.
Schrauben, Tunen oder Restauieren von Fahrzeugen ist kein Nerd-Kram, selbst wenn es um Oldtimer geht.
Das kann durchaus sehr nerdy werden.

Bei Oldtimern wird es nerdy, wenn es wirklich knallhart um so Sachen wie Jahrgangs- oder Modellreinheit – zum Beispiel, daß ein bestimmtes Modelljahr eines Fahrzeugmodells nie in einer bestimmten Lackfarbe, mit bestimmten Polsterbezügen oder mit bestimmten technischen Ausstattungsmerkmalen erhältlich war und diese daher auch bei der Restauration nicht angebracht werden dürften – oder gar Matching Numbers geht.

Tuning wiederum wird im absoluten Highend-Bereich nerdy, also etwa bei Hubraumleistungen weit jenseits der 500 PS pro Liter.
Levyn hat geschrieben: 05 Aug 2023 17:41 Es gibt zu einigen Künstlern eine ganze Fankultur, die sich darum dreht warum der Künstler jenes und jenes Lied geschrieben hat und es werden ganze Geschichten erfunden, ohne dass der Künstler jemals Stellung dazu bezogen hat.
Es wird das ganze Privatleben auseinander genommen und vieles mehr.
Da geht es meiner Meinung nach schon über "Ich höre mir die Musik gerne an und feier den Künstler".
Je (produktions-)technisch komplexer Musik ist, desto nerdiger können die Fans sein.

Da gibt es Rush-Fans, die ein bestimmtes Schlagzeug von Neil Peart aus einem bestimmten Jahr/von einem bestimmten Album/von einer bestimmten Tournee 1:1 vollständig nachgebaut haben. Da gibt es Jean-Michel-Jarre-Fans, die Jarres Stücke – auch obskurere – nachspielen, und zwar originalgetreu auf extrem hohem Detailgrad, was bei elektronischer Musik schon sehr schwierig ist.
Egil hat geschrieben: 05 Aug 2023 20:43 Nun, vielleicht ist der Unterschied, dass Normalos die Filme sehen und sagen "ja, cool, hat mir gefallen" und dann zur Tagesordnung übergehen, während Nerds darüber diskutieren (möchten, mangels Gleichgesinnten, möglicherweise), woran genau Oren Ishii festgemacht hat, dass es doch ein Hattori Hanzo-Schwert war, denn sie hat sich ja wohl kaum vorher probehalber mehrfach mit normalen Schwertern skalpieren lassen.
Genau das ist es. Plus: Normalos wissen spätestens am nächsten Tag gar nicht mehr, wer Oren Ishii ist, weil es ihnen eigentlich scheißegal ist. Nerds wissen es selbst Jahrzehnte später noch.
Kolinatan hat geschrieben: 07 Aug 2023 11:02 Was sagt Ihr zu dem Gedanken, dass mit der Serie "The Big Bang Theory" der Begriff Nerd auf der einen Seite etwas an Stigma verloren hat und in Richtung "zwar schrullig jedoch liebenswert" verschoben wurde und dabei zugleich der Begriff des Nerds allerdings mit starken Stereotypen aufgeladen und dadurch verengt wurde?
Das trifft höchstens auf die Wahrnehmung seitens solcher Nichtnerds zu, die keine echten Nerds kennen und nie echten Nerds begegnen.

Das Hauptproblem von The Big Bang Theory ist, daß die Serie – insbesondere ab der zweiten Staffel – von Jocks gemacht wurde, die sich über Nerds lustig machen wollen, für Jocks, die sich über Nerds lustig machen wollen.

Daß man versucht hat, Nerd-Themen möglichst korrekt darzustellen, auch wenn die eigentliche Zielgruppe davon nichts verstand, lag daran, daß man damit rechnete, auch Nerds als Sekundärzielgruppe anzuziehen. Und die wollte man nicht zu früh und zu schnell triggern.

Reale Nerds sind ganz anders. Das dürften vor allem die Frauen bemerken, die einen Nerd daten wollen, sich jemanden so Süßen wie Dr. Sheldon Cooper vorstellen und dann vor einem Neckbeard mit Rainbow-Dash-„20% cooler“-T-Shirt stehen, der „übrigens Arch benutzt“.

The IT Crowd ist charmanter. Die Serie ist von Nerds für Nerds gemacht, und vor allem die erste Staffel ist nicht nur eine Karikatur und „Selbsterniedrigung“ von Computernerds, sondern sie macht sich auch über DAUs und andere komplett IT-unkundige Nichtnerds lustig. Für nur sechs Staffeln einer so obskuren Serie ist daher auch die Meme-Dichte bemerkenswert hoch.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Levyn »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 03 Sep 2023 16:11 Das trifft höchstens auf die Wahrnehmung seitens solcher Nichtnerds zu, die keine echten Nerds kennen und nie echten Nerds begegnen.
Das hört sich für mich nach "Ich bin immer einmal mehr Nerd als du!" an.
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Hoppala »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 03 Sep 2023 16:11 Jeder hier ist der Ansicht, daß man genauso Nerd ist, wenn man sich The Mandalorian ansieht, ohne die Handlung wirklich zu verstehen, wie wenn man der „Han Shot First“-Fraktion mit Dutzenden Expanded Universe-Romanen im Bücherregal angehört und regelmäßig Conventions besucht.
Diese Ansicht magst du haben und pflegen. Dadurch wird sie faktisch nicht richtig(er). Denn sie ist faktisch und zweifelsfrei falsch
llig außer Kontrolle.
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 03 Sep 2023 16:11 Daß Linux Mainstream ist, werde ich als allgemeingültige Tatsache akzeptieren, wenn es im AB-Treff einen aktiven Thread gibt, in dem mindestens 20 Arch-Nutzer nicht nur männlichen Geschlechts mit verlinkten Bildern zeigen, wie sie ihren i3wm gericet haben.
Mit solchen Aussagen indes positionierst du dich als m. E. verbohrter Nerd. Deine Schwelle liegt so mutwillig hoch, dass sie nie überschritten werden kann, womit du in deiner Eigensicht in diesem Themenfeld nie dein selbstproklamiertes Nerddasein bezweifeln müsst. Puh, gerad noch mal davongekommen :-)

Anders gesagt: Windows ist nicht Mainstream, weil hier bislang noch nie 20 12-Pro Pre-ReleasUser nicht nur männnlichen Geschlechts mit verlinkten Bildern zeigen, wie sie ihrem MS-Cloud-Interface ein Apple-outofthebox-Makeup übergestülpt haben. Ha: endlich der Beweis: 95% Marktanteil um Privatnutzerberich genügen nicht, um Mainstream zu sein. Wir sind alle Nerds!
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 03 Sep 2023 16:11
Giebenrath hat geschrieben: 05 Aug 2023 14:15 Am Auto rumschrauben ist auch ein sehr technischen Hobby, wird aber nicht als nerdy empfunden.
Schrauben, Tunen oder Restauieren von Fahrzeugen ist kein Nerd-Kram, selbst wenn es um Oldtimer geht.
Das kann durchaus sehr nerdy werden.
So wie mensch Nudelsuppekochen mit genug Verbissenheit so nerdy machen kann, dass niemand mehr zum Essen kommen will, und jeder den Themenbereich "Küche, Lebensmittel, Kochtopf" nur einmal und nie wieder anspricht.
Die allerwenigsten stellen sich mutwillig so verbissen dar. Egal wie sehr sie ihre Nudelsuppe lieben.
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Reinhard »

Levyn hat geschrieben: 03 Sep 2023 16:27
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 03 Sep 2023 16:11 Das trifft höchstens auf die Wahrnehmung seitens solcher Nichtnerds zu, die keine echten Nerds kennen und nie echten Nerds begegnen.
Das hört sich für mich nach "Ich bin immer einmal mehr Nerd als du!" an.

Da Zéro mindestens zweimal mehr Nerd ist, ist das doch Understatement. Passt scho. :frech:
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Giebenrath »

Eine wichtige Rolle spielt meines Erachtens auch, ob das Verhalten als altersadäquat gilt. Ich kenne jemanden, den ich für einen sehr großen Star-Wars-Nerd halte, weil er seit Jahren Star-War-Raumschiffe von Lego mit Schwerpunkt Rebellion sammelt. Wenn jemand 12 Jahre alt ist, würde diese Leidenschaft sicherlich als normal gelten, aber er ist schon über 40. (Für seine Freundin waren die zahllosen Lego-Raumschiffe im Wohnzimmerregal übrigens kein Hindernis.)

Aber eigentlich ist er gar kein richtiger Nerd, dafür müsste er von Le Chiffre Zero zu einem ernannt werden. :lol: ;)
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Don Rosa »

Reinhard hat geschrieben: 03 Sep 2023 18:58
Levyn hat geschrieben: 03 Sep 2023 16:27
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 03 Sep 2023 16:11 Das trifft höchstens auf die Wahrnehmung seitens solcher Nichtnerds zu, die keine echten Nerds kennen und nie echten Nerds begegnen.
Das hört sich für mich nach "Ich bin immer einmal mehr Nerd als du!" an.

Da Zéro mindestens zweimal mehr Nerd ist, ist das doch Understatement. Passt scho. :frech:
Das zeigt nur, dass man sich von den Mitmenschen isolieren und damit ohne Partnerin bleiben will. Stand das nicht einmal vor langer Zeit sinngemäß in seiner Signatur, dass er freiwillig alleine ist?
Reinhard
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Reinhard »

Don Rosa hat geschrieben: 04 Sep 2023 08:32
Reinhard hat geschrieben: 03 Sep 2023 18:58
Levyn hat geschrieben: 03 Sep 2023 16:27

Das hört sich für mich nach "Ich bin immer einmal mehr Nerd als du!" an.

Da Zéro mindestens zweimal mehr Nerd ist, ist das doch Understatement. Passt scho. :frech:
Das zeigt nur, dass man sich von den Mitmenschen isolieren und damit ohne Partnerin bleiben will.

Wollen vielleicht nicht gerade. Aber die anderen Menschen sollen nerd-kompatibel werden und nicht der Nerd menschenkompatibel. Schließlich wird man Nerd indem man wissen will, was man tut, also geht man hinterher davon aus, dass man schon weiß was man tut.


Wär ja auch in Ordnung, nur sind die Nerdinnen recht rar gesät. :sadman:

Don Rosa hat geschrieben: 04 Sep 2023 08:32 Stand das nicht einmal vor langer Zeit sinngemäß in seiner Signatur, dass er freiwillig alleine ist?

Nicht ganz. Ich glaube das war "Ich leide nicht unter dem ABtum." oder so.
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Levyn »

Reinhard hat geschrieben: 04 Sep 2023 19:32 Schließlich wird man Nerd indem man wissen will, was man tut, also geht man hinterher davon aus, dass man schon weiß was man tut.
Diesen Satz habe ich mal so gar nicht verstanden. Kannst du mir den nochmal in verständlich erklären?
Reinhard hat geschrieben: 04 Sep 2023 19:32 Wollen vielleicht nicht gerade. Aber die anderen Menschen sollen nerd-kompatibel werden und nicht der Nerd menschenkompatibel.
Ich glaube eher, dass derjenige dann gar keine Beziehung will, sondern eine Bewunderin sucht.
Auch unter den Nerds gibt es unangenehme und angenehme Menschen. So homogen ist das mit Sicherheit nicht.
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Re: Was macht einen Fan zum Nerd? - Star Wars, Star Trek und andere Fandoms

Beitrag von Reinhard »

Levyn hat geschrieben: 06 Sep 2023 16:14
Reinhard hat geschrieben: 04 Sep 2023 19:32 Schließlich wird man Nerd indem man wissen will, was man tut, also geht man hinterher davon aus, dass man schon weiß was man tut.
Diesen Satz habe ich mal so gar nicht verstanden. Kannst du mir den nochmal in verständlich erklären?

Weiß nicht, ob ich das kann. Aber ich kann's versuchen ...


Irgendwo auf dem Weg zum Nerd stellt der Proto-Nerd fest, dass ihn das Subjekt des Nerdtums so stark interessiert, dass er beim Thema mitreden können WILL und Bescheid weiß und sich nicht mit den einfachen Erklärungen zufriedengibt, die einem oberflächlich halt so gegeben werden, üblicherweise.

Und irgendwann ist dann ein Punkt erreicht, an dem man (korrekterweise oder fälschlicherweise) sein eigenes Verständnis der Sache den "üblichen Erklärungen" vorzieht, vorziehen muss, weil die einfachen Erklärungen sind ja falsch. (Kommt natürlich aufs Subjekt an, wie tragbar die einfachen Erklärungen sind.) Und "falsch" ist an der Stelle für den Nerd eine Bewertung, die schlimmer ist als beispielsweise "moralisch fragwürdig" oder "politisch inkorrekt".

Da kann man dann nicht mehr zurück. Bleibt einem höchstens noch, sich noch mehr reinzunerden. :hierlang:
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