Wie viel ziehst Du aus dem echten ("nicht-elektrischen" / analogen) Leben?

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Wie viel ziehst Du aus dem echten (nicht-elektrischen / analogen) Leben?

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Kolinatan
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Re: Wie viel ziehst Du aus dem echten ("nicht-elektrischen" / analogen) Leben?

Beitrag von Kolinatan »

Lion hat geschrieben: 24 Aug 2023 23:05 Insofern halte ich Introvertiertheit [...] für einen AB-Grund.
Ich habe mir gerade einen Artikel gesucht, um nochmal einen Eindruck von dem Begriff Introvertiertheit zu bekommen. Aus meiner Sicht werden mit dem Begriff zu leicht zwei Ebenen miteinander vermischt. Die Zuschreibung als Charaktereigenschaft wird leider zu leicht mit einer Annahme für bestimmte Verhaltensmuster verbunden. Es wird dann schnell von dem Einen auf das Andere geschlossen und umgekehrt. Wenn jedes Ruhig in der Ecke sitzt und ein Buch liest, sei es entsprechend introvertiert und wenn jedes introvertiert ist, wird erwartet, dass es mit einem Buch in der Ecke sitzt.

Die Verkettung von Charaktereigenschaft und Verhaltensmustern ist allerdings - aus meiner Perspektive - ein Fehlschluss. Sie verkennt wie es zu der "Zuschreibung" von Charaktereigenschaften gekommen ist und wie diese ganzen psychologischen Tests entstanden sind. Auch wenn Du schreibst, dass Du Introvertiertheit als "einen" AB-Grund betrachtest und ich interpretiere, dass Du damit meinst als einer vor vielen, so würde ich hier den Zusammenhang schwächer formulieren. Es geht um Wahrscheinlichkeit nicht um Ursachen und "Grund" klingt für mich eher nach einer Vorstellung als Ursache, statt Korrelation.

Je weiter sich der Charakter eines Menschen auf der Linie zwischen Extraversion und Introversion in Richtung Introversion bewegt, so erhöht sich seine Wahrscheinlichkeit für Verhaltensmuster, in welchen der jeweilige Mensch mit weniger Menschen interagiert. Entsprechend erhöht diese Ausrichtung auch die Wahrscheinlichkeit ein AB zu sein, weil je weniger Kontakt ich mit Menschen habe, um so geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich einen Menschen treffe, welcher für mich als Partner in Frage kommt und umgekehrt. Es ist allerdings nur eine Wahrscheinlichkeit und kein Grund, schließlich sind viele Menschen mit der Charaktereigenschaft introvertiert trotzdem in Beziehungen.

Wenn ich mir die Beschreibung zu den anderen vier Dimensionen - neben Extraversion <-> Introversion - anschaue, würde ich hier bei den Dimensionen Offenheit, Verträglichkeit und Neurotizismus eine sehr viel stärkere Korrelation erwarten, als ich sie bei Extraversion erwarten würde.
Neben der Extraversion umfasst das Big-Five-Modell weitere folgende vier Persönlichkeitsfaktoren:
  • Offenheit für Erfahrungen: Wie einfallsreich und neugierig ist jemand? Wie gern mag sie oder er Abwechslung?
  • Gewissenhaftigkeit: Wie zielstrebig, genau und pflichtbewusst ist jemand?
  • Verträglichkeit: Wie rücksichtsvoll, kooperativ und empathisch ist jemand?
  • Neurotizismus: Wie emotional labil und verletzlich ist jemand?
Quelle: barmer.de
Wenn es darum geht ein "psychologisches (Standard)Profil" zu erstellen, welche für ABs als "normal" angenommen werden könnte, würde ich empfehlen alle fünf Dimensionen vom "Big-Five-Modell" zu verwenden und nicht sich auf die scheinbar naheliegendste zu beschränken. Vielleicht ist AB sein nur so etwas wie ein "negativer" Lottogewinn und es ist wie beim Spiel "Reise nach Jerusalem", es bleibt immer jemand übrig, weil die Spielregeln so sind und nicht weil jemand so ist wie er ist. Ich kann Strategien einüben, um länger im Spiel zu bleiben, dann wird ein anderes meine Stelle "übernehmen". Solange ich das "Spiel" bzw. seine Regeln nicht ändere, ist es müßig darüber zu spekulieren "Warum ich?".

Es ist wie bei dem Witz mit den beiden Wanderern und dem Bären.
[+] zwei Wanderer und ein Bär
Zwei Wanderer stehen plötzlich einem gewaltigen Bären gegenüber.

In Windeseile reißt sich der eine die Stiefel von den Füßen holt seine Turnschuhe aus dem Rucksack und zieht sie an.

“Was soll das denn?”, fragt sein Begleiter, du kannst auch mit Turnschuhen nicht schneller laufen als der Bär.` “Was geht mich der Bär an, Hauptsache ich bin schneller als Du.”

Quelle: witz-des-tages.de
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Re: Wie viel ziehst Du aus dem echten ("nicht-elektrischen" / analogen) Leben?

Beitrag von Seb-X »

Lion hat geschrieben: 24 Aug 2023 23:05
Zuya Hiyaye hat geschrieben: 23 Aug 2023 20:31
Soll heißen ich ziehe eben sehr viel auch aus der digitalen Welt. Sie ist für mich Bestandteil der realen Welt und bereichert uns.
Das streite ich nicht ab. Nur für die Umfrage war das halt nicht passend, weil ich auf was Anderes hinaus wollte.

Ein "digitales Leben" hinter einem Computerbildschirm und einer Internetleitung ist aber halt auch ne Firewall gegen das Leben "da draußen". Ein Filter und ein Schutzschirm.

Und um den Bogen zum AB-Tum hinzubekommen: Ein/e Partner/in ist nun mal aus Fleisch und Blut und eine Beziehung schwerlich hinter einer Firewall zu führen. Insofern halte ich Introvertiertheit (nicht synonym mit Schüchternheit) für einen AB-Grund.

Was die Umfrage betrifft, würde ich wetten, dass sie bei Nicht-ABs anders ausfällt, was das schöpfen aus der Fleisch-und-Blut-Welt anbelangt.
Was ist denn Introvertiertheit? Die wird mir zu sehr verallgemeinert - und wahrscheinlich auch überhöht nach dem Motto "Ich bin was besseres als die lauten, unreflektierten Extrovertierten." Oft ist es "nur" ein Symptom tiefer liegender Probleme - und somit selbst ein Problem statt einer Charaktereigenschaft. Wer sich ständig zurückziehen muss, weil bereits ein normales Miteinander mit anderen Menschen oft zu anstrengend ist, hat meiner Ansicht ein echtes Problem, an dem gearbeitet werden muss. Introvertiertheit wird dann auch zu einer Ausrede.
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Re: Wie viel ziehst Du aus dem echten ("nicht-elektrischen" / analogen) Leben?

Beitrag von Settembrini »

Seb-X hat geschrieben: 25 Aug 2023 15:25 Was ist denn Introvertiertheit? Die wird mir zu sehr verallgemeinert - und wahrscheinlich auch überhöht nach dem Motto "Ich bin was besseres als die lauten, unreflektierten Extrovertierten." Oft ist es "nur" ein Symptom tiefer liegender Probleme - und somit selbst ein Problem statt einer Charaktereigenschaft. Wer sich ständig zurückziehen muss, weil bereits ein normales Miteinander mit anderen Menschen oft zu anstrengend ist, hat meiner Ansicht ein echtes Problem, an dem gearbeitet werden muss. Introvertiertheit wird dann auch zu einer Ausrede.
Der Mensch ist ein soziales Wesen.
Er braucht andere Menschen, um auf lange Sicht zu überleben. Ob dies anhand von Liebe, Sex oder nur Freundschaft geschieht, ist für dieses Überleben zunächst sekundär.

Es gibt ohne Zweifel Menschen, die alleine besser klarkommen als andere. Ganz alleine kommen aber auch sie nicht zurecht.

Und damit meine ich keineswegs all die Internet-Chats und virtuellen „Freundschaften“, die in einer Kommunikation erfolgen müssen, die ebenso ohne Zweifel die geringste aller Kommunikationsformen darstellt. Denn Kommunikation findet nicht nur auf der Ebene des selbst gelesenen Wortes statt. Kommunikation erfolgt über das ganze Gesicht, über den Klang der Stimme und – nicht zuletzt – auch über körperliche Nähe durch Stimulieren eines anderen Körpers.

Menschen, die sich ständig zurückziehen „müssen“, haben vermutlich in der Tat ein soziales Defizit. Da ich selber soziale Phobien mein Eigen nennen darf (?), kenne ich dabei die Ursachen. Zurückziehen muss ich mich zum Glück dennoch nicht, denn mein realer Freundeskreis ist angenehm von Anzahl und Qualität.
Nur die Liebe – die habe ich von der anderen Seite her niemals erfahren dürfern.
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Re: Wie viel ziehst Du aus dem echten ("nicht-elektrischen" / analogen) Leben?

Beitrag von kreisel »

Zuya Hiyaye hat geschrieben: 25 Aug 2023 14:00 Dann müsste man nur noch klären, ob eine Auseinandersetzung mit dem Fahrer des anderen Wagens nach einem Autounfall, eine Massenschlägerei auf dem Dorffest und die Teilnahme an einer Demo gegen die Polemisierung des Internets dazu zählen oder ob nur positive und von vielen -manchmal vergeblich- gewünschte Begegnung mit anderen Menschen.
Wäre eine interessante Demo :daumen: Also positiv.
[+] +
Ich wäre nur noch etwas ratlos, wen wie und womit man da was erreichen könnte.
Vielleicht eine KI, die bestimmte Beschreibungen und Ansinnen erkennt und dann gleich alles umschreibt.
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Lion
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Re: Wie viel ziehst Du aus dem echten ("nicht-elektrischen" / analogen) Leben?

Beitrag von Lion »

Seb-X hat geschrieben: 25 Aug 2023 15:25 ]Was ist denn Introvertiertheit? Die wird mir zu sehr verallgemeinert - und wahrscheinlich auch überhöht nach dem Motto "Ich bin was besseres als die lauten, unreflektierten Extrovertierten." Oft ist es "nur" ein Symptom tiefer liegender Probleme - und somit selbst ein Problem statt einer Charaktereigenschaft. Wer sich ständig zurückziehen muss, weil bereits ein normales Miteinander mit anderen Menschen oft zu anstrengend ist, hat meiner Ansicht ein echtes Problem, an dem gearbeitet werden muss. Introvertiertheit wird dann auch zu einer Ausrede.
Introvertiertheit ist in meinen Augen ein Lebenskonzept, eine Art, dem Leben zu begegnen. Genau wie Extravertiertheit. Manche finden halt "Action" und viele Begegnungen gut, Partybesuche etc. Alles, was Gemeinhin als "Spaß haben am Leben" bezeichnet wird, und woraus Extravertierte Sinn und Energie ziehen. Bei Introvertierten ist in der reinen Form das Gegenteil der Fall, da ist die Stille der Energiegeber und irgendwelche Veranstaltungen schlauchen nur. Ich würde beispielsweise den Besuch eines mehrtägigen Festivals eher als Angriff auf meine Person empfinden, etwas, das durch überlaute Musik und aufgedrehte Leute eher meine Seele strapaziert.

Und ich werte das halt nicht im Sinne von Extravertiertheit = gut, Introvertierheit = eher schlecht.

Introvertiertheit hat auch eine Schnittmenge zur Melancholie.
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Lion
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Re: Wie viel ziehst Du aus dem echten ("nicht-elektrischen" / analogen) Leben?

Beitrag von Lion »

Zuya Hiyaye hat geschrieben: 25 Aug 2023 14:00
...weil ich auf was Anderes hinaus wollte.
Wenn ich deine Umfrage dann richtig verstehe, dann "Was zieht ihr aus der Begegnung mit Menschen in reale Leben <-> gegenüber der Begegnung im Internet."
Nur als Indikator für die verschiedenen Lebenskonzepte.
Dann müsste man nur noch klären, ob eine Auseinandersetzung mit dem Fahrer des anderen Wagens nach einem Autounfall, eine Massenschlägerei auf dem Dorffest und die Teilnahme an einer Demo gegen die Polemisierung des Internets dazu zählen oder ob nur positive und von vielen -manchmal vergeblich- gewünschte Begegnung mit anderen Menschen.
Solche negativen Begegnungen werden auch extravertierte Menschen schlauchen und als unangenehm empfunden werden.
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Re: Wie viel ziehst Du aus dem echten ("nicht-elektrischen" / analogen) Leben?

Beitrag von Martin1988 »

Lion hat geschrieben: 29 Aug 2023 00:08

Introvertiertheit ist in meinen Augen ein Lebenskonzept, eine Art, dem Leben zu begegnen. Genau wie Extravertiertheit. Manche finden halt "Action" und viele Begegnungen gut, Partybesuche etc. Alles, was Gemeinhin als "Spaß haben am Leben" bezeichnet wird, und woraus Extravertierte Sinn und Energie ziehen. Bei Introvertierten ist in der reinen Form das Gegenteil der Fall, da ist die Stille der Energiegeber und irgendwelche Veranstaltungen schlauchen nur. Ich würde beispielsweise den Besuch eines mehrtägigen Festivals eher als Angriff auf meine Person empfinden, etwas, das durch überlaute Musik und aufgedrehte Leute eher meine Seele strapaziert.

Und ich werte das halt nicht im Sinne von Extravertiertheit = gut, Introvertierheit = eher schlecht.

Introvertiertheit hat auch eine Schnittmenge zur Melancholie.

Ich weiß nicht.
Also mich zum Beispiel schlauchen Veranstaltungen eher. Vor allem mehrtägige Konzertveranstaltungen könnte ich auch nicht besuchen.

Andererseits würde es mich auch fertig machen, mehrere Tage nur alleine in meinem Zimmer zu verbringen.
Ich mag sehr gerne Konzerte besuchen, wenn sie nicht extrem voll, extrem laut oder extrem lange dauern.
Ein kurzes, schönes Konzert gibt mir auch durchaus Energie. Genau wie eine Unterhaltung mit Menschen, die ich mag,
auch Freizeitparks besuche ich gerne, denn ich liebe Achterbahnfahren, wenn sie nicht zu extrem sind,
aus einem Spaziergang im Wald oder eine Fahrradtour in der Natur ziehe ich durchaus auch Energie, aber auch hier gilt jeden Tag und lange wäre mir zu langweilig ich brauche die Abwechslung aus ruhigen dingen und aufregenden dingen.
Bin ich nun Extro oder introvertiert?
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Re: Wie viel ziehst Du aus dem echten ("nicht-elektrischen" / analogen) Leben?

Beitrag von TheHoff »

Introvertiertheit ist weder Lebenskonzept noch Ausrede, es ist eine neurologische Tatsache - und wie Kolinatan schon sagt, ist es ein Spektrum und es gibt weitere Dimensionen, die einen ausmachen.

Und wie ich schon öfter sagte, wird Introvertiertheit oft mit korrelierenden Dingen gleichgesetzt.
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Re: Wie viel ziehst Du aus dem echten ("nicht-elektrischen" / analogen) Leben?

Beitrag von TheHoff »

Martin1988 hat geschrieben: 29 Aug 2023 04:16 Also mich zum Beispiel schlauchen Veranstaltungen eher. Vor allem mehrtägige Konzertveranstaltungen könnte ich auch nicht besuchen.
Da ist halt die Frage, warum. Muss ja gar nichts mit Extro- oder Introvertiertheit zu tun haben, dass dich das schlaucht. Kann auch einfach sein, dass es dich körperlich belastet, du nicht der Typ dafür bist - oder zig andere Gründe.
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Re: Wie viel ziehst Du aus dem echten ("nicht-elektrischen" / analogen) Leben?

Beitrag von FluchUndSegen »

TheHoff hat geschrieben: 29 Aug 2023 11:11 Introvertiertheit ist weder Lebenskonzept noch Ausrede, es ist eine neurologische Tatsache - und wie Kolinatan schon sagt, ist es ein Spektrum und es gibt weitere Dimensionen, die einen ausmachen.

Und wie ich schon öfter sagte, wird Introvertiertheit oft mit korrelierenden Dingen gleichgesetzt.
+1

Ich bin nach den Big Five eher introvertiert und ich war mir dessen auch davor schon bewusst.
Was ich dagegen überhaupt nicht bin ist schüchtern.
Ich kann die Gesellschaft von Menschen genießen und hab daran dann auch meine Freude, aber es kostet mich Energie.
Ich tanke dabei nicht auf, auch wenn ich es währenddessen schön finde.
Ich liebe es für mich zu sein, an meinen Projekten zu werkeln und kann dann auch gut und gerne mal mehrere Wochen keine Menschenseele um mich haben. Das ist für mich dann wie Urlaub, da lade ich auf.
Meine Umwelt nimmt mich überhaupt nicht als introvertiert wahr, weil die meisten es eben mit Schüchternheit oder Sozialphobie gleichsetzen. Das diese Dinge gemeinsam auftreten können heißt aber eben nicht, dass sie synonym für einander stehen.
In diesem Märchen rettet die Prinzessin sich selbst. :frech:
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Egil
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Re: Wie viel ziehst Du aus dem echten ("nicht-elektrischen" / analogen) Leben?

Beitrag von Egil »

Lion hat geschrieben: 29 Aug 2023 00:14
Zuya Hiyaye hat geschrieben: eine Massenschlägerei auf dem Dorffest .
Solche negativen Begegnungen werden auch extravertierte Menschen schlauchen und als unangenehm empfunden werden.
Es gibt Leute, die daran Spaß haben. Mein Urgroßvater soll so einer gewesen sein. Und denk mal an die ganzen Hooligans. Falls du das "Vergnügen" hattest, König und Vaterland zu dienen, erinnere ich mal an die Textstelle eines Marschliedes:
"Ist das Tanzen dann vorbei
Gibt's gewöhnlich Keilerei
Und vom Bursch den das nicht freut
Sagt man der hat keinen Schneid"
Relationship between men and women is psychological. One is psycho. The other is logical. Don't try to figure out who is who.

Autokorrektur kann manchmal großen Mist produzieren.
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Re: Wie viel ziehst Du aus dem echten ("nicht-elektrischen" / analogen) Leben?

Beitrag von Zuya Hiyaye »

Martin1988 hat geschrieben: 29 Aug 2023 04:16
Also mich zum Beispiel schlauchen Veranstaltungen eher. Vor allem mehrtägige Konzertveranstaltungen könnte ich auch nicht besuchen.
Wacken wäre dieses Jahr auch nicht mein Fall gewesen. Ich werde halt alt.
Bei den Stones in Mühlheim wurde mir auch mulmig, als ich 100.000 Menschen auf einmal gesehen habe. ("Da warst du mittendrin?")

Ich persönlich halte introvertiert/extrovertiert oft für Zuschreibungen, die mit Selbstbild nichts zu tun hat und mir als AB herzlich wenig hilft.

Sollte ich mich beschreiben, wie andere mich beschreiben, dann bin ich eine verkopfte, introvertierte, hochgradig depressive emotionale Rampensau, die immer im Mittelpunkt stehen muss und auch Mathe kann, ganz nett ist aber...

Um es zusammenzufassen. Leute finden mich "Hgnjhöfdjkhgxcjkghlsr"
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Re: Wie viel ziehst Du aus dem echten ("nicht-elektrischen" / analogen) Leben?

Beitrag von time4change »

Zuya Hiyaye hat geschrieben: 30 Aug 2023 17:33Ich persönlich halte introvertiert/extrovertiert oft für Zuschreibungen, ...
sind das nicht eher die Extremwerte (die Null und die 11) auf einer Skala von 1 bis 10?

so wie es auch wenige Vollidioten gibt ... und wenige Genies ... und 85 % oder 95 % der Leute einen "normalen" IQ zwischen 80 und 130 haben ...
Sollten wesentliche Teile des Forums in den "Lesemodus" versetzt werden, so freue ich mich auf weiteren Austausch im
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Re: Wie viel ziehst Du aus dem echten ("nicht-elektrischen" / analogen) Leben?

Beitrag von Zuya Hiyaye »

time4change hat geschrieben: 30 Aug 2023 20:36 sind das nicht eher die Extremwerte (die Null und die 11) auf einer Skala von 1 bis 10?
Natürlich sind das Extremwerte. Du hast da völlig recht. Denn selbsverständlich gibt es immer Leute die noch extrovertierter oder noch introvertierter sind.

Und selbstverständlich verstehe ich auch die Begriffe, wie sie gemeinhin gebräuchlich sind als Zuschreibungen.
Sehe ich sie eher als Strategien, wie ich an meine Umwelt herangehe, ist es nichts anderes als das. Eben Strategien.
Dabei ist weder die eine, noch die andere richtig oder falsch.
Wobei es auch da Extremhaltungen gibt, die durch ihre Extreme dann eben falsch oder nicht immer richtig sind.
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