Atlas: Warum Dating in Japan ein Fail ist I ATLAS

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Giebenrath
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Atlas: Warum Dating in Japan ein Fail ist I ATLAS

Beitrag von Giebenrath »

"In #Japan haben immer weniger Menschen Bock auf #Daten und ernsthafte Beziehungen. Stattdessen wird me-time richtig großgeschrieben. Doch dieser Single-Modus stürzt Japan gerade in eine ernsthafte Krise. Eine Krise, die heftige Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung hat und sogar dafür sorgen könnte, dass es das Japan von heute so bald nicht mehr gibt. Aber warum will denn niemand mehr daten? "

In dem kurzen Video von Funk geht es um das Leben von Singles in Japan.

https://www.youtube.com/watch?v=5SlzcPuwp7I
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Re: Atlas: Warum Dating in Japan ein Fail ist I ATLAS

Beitrag von Frangipani210 »

Unter diesen Umständen hätte ich persönlich auch keine Lust auf Dating oder Kinder.
Japan scheint es aber noch nicht schlimm genug zu gehen, damit sich die Regierung mal in der Verantwortung sieht grundlegende Dinge zu ändern. Dieses traditionelle Denken in Bezug auf Familie gehört abgeschafft.
Die einzigen 3 Dinge, die ein Mann an seiner Frau verändern sollte:

Ihren Nachnamen, ihre Adresse und ihre Sicht auf Männer
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Kolinatan
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Re: Atlas: Warum Dating in Japan ein Fail ist I ATLAS

Beitrag von Kolinatan »

Es wird in dem Bericht einiges über die Rahmenbedingungen gesagt und ich kenne auch aus anderen Dokumentationen Erzählungen über die kulturellen Restriktionen oder Zwänge in Japan. Was mich interessieren würde, eine klarere Analyse zu der Frage: Haben die Menschen wirklich weniger Interesse an an deren Menschen? Falls ja, was sind die Gründe dafür? Oder ist ihnen das Prozedere zu umständlich und sie verzichten deshalb darauf sich ihr Bedürfnis nach zwischenmenschlichem Kontakt zu erfüllen?

In der Jenke-Doku wurden die Hikikomori auch angesprochen. Durch die verschiedenen Beispiele, war es möglich nachzuvollziehen was Menschen dazu bringen kann, dass sie sich für einen Rückzug von der Gesellschaft entscheiden.

Leider ist die Quelle zu den japanischen AB bei Statista gerade down. Im Google-Cache steht noch diese Info:
In a survey conducted in June 2021, 33.6 percent of Japanese single men aged 30 to 34 stated they had never had sex before.
Quelle: Googel Such-Cache zu Seite von Statista
An einer Stelle im Video wurde gesagt, dass die Quote bei Frauen noch höher läge. Ich weiß nur gerade nicht ob sich diese Aussage auf die Sexlosigkeit bezog oder die Beziehungslosigkeit.

Ich frage mich, was in den Menschen vorgeht, wenn sie sich entscheiden all die im Video aufgezählten Aktivitäten (Essen gehen, Karaoke singen, Hochzeitsbilder) lieber alleine für sich zu machen, ohne sie mit einem anderen Menschen teilen zu wollen oder zu können. Interessant ist, dass es all diese Angebote gibt. Sind die Angebote eher Kompensation, um die Dinge trotzdem zu erleben auch wenn man sie mit niemandem teilen kann oder geht es darum, die Erlebnisse alleine haben zu wollen, ohne andere Menschen, die eventuell eher als störend erlebt würden?

Ich spiele z.B. gern online Rollenspiele. Auch wenn es einen optionalem Multiplayer gibt, spiele ich lieber alleine. So kann ich das Spiel in meinem Tempo spielen, wenn ich Zeit und Lust dazu habe. Andere Spiele, welche einen starken Fokus auf Gilden-Aktivitäten haben, empfinde ich schnell als anstrengend, weil sich schnell so ein Druck aufbaut gemeinsame Aktivitäten zu absolvieren. Vielleicht ist es ein ähnliches Gefühl, was Menschen dazu bringt, auf den Kontakt mit anderen Menschen zu verzichten?

Vielleicht sind wir einander zu anstrengend geworden und zugleich weniger resilient, tolerant oder bereit, diese Anstrengung auszuhalten, welche die Interaktion mit anderen Menschen beinhaltet.
:se-vulcan+: Lebe lang und in Frieden.
Zuya Hiyaye
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Re: Atlas: Warum Dating in Japan ein Fail ist I ATLAS

Beitrag von Zuya Hiyaye »

Kolinatan hat geschrieben: 05 Aug 2024 21:47
In a survey conducted in June 2021, 33.6 percent of Japanese single men aged 30 to 34 stated they had never had sex before.
Quelle: Googel Such-Cache zu Seite von Statista
An einer Stelle im Video wurde gesagt, dass die Quote bei Frauen noch höher läge. Ich weiß nur gerade nicht ob sich diese Aussage auf die Sexlosigkeit bezog oder die Beziehungslosigkeit.
Interessant. Zum Thema Schüchternheit schrieb Phillip G. Zimbardo seinerzeit schon dass sich in Japan 40%* in den USA dagegen nur 15%* als schüchtern bezeichnen würden.
In einer neueren Studie über den Duning Kruger Effekt hieß es, dass sich der Durchschnitt der Japaner für unterdurchschnittliche Autofahrer hält und der Durchschnitt der Amerikaner für überdurchschnittliche.
Jedenfalls ist die Zahl sehr hoch und entspricht in der Höhe in etwa der der Singlehaushalte in Deutschland.

Ob Sexlosigkeit oder Beziehungslosigkeit ist eine Definitionsfrage und interessiert mich nur am Rande. Man definiert sich zu Tode, erreicht damit nichts, während 90% eine Vorstellung haben was eine Paarbeziehung ist die ein großer teil der Bevölkerung, auch wenn es für normal gehalten wird, eben nicht hat. Natürlich gibt es individuelle Unterschiede. Nur in dem Einheitsbrei des schüchternen, sich selbst behindernden MAB's der nur einmal eine Frau ansprechen müsste, gehen die vielfälltigen Lebensentwürfe ohne den gewünschten Partner unter.
Kolinatan hat geschrieben: 05 Aug 2024 21:47[...] Vielleicht sind wir einander zu anstrengend geworden und zugleich weniger resilient, tolerant oder bereit, diese Anstrengung auszuhalten, welche die Interaktion mit anderen Menschen beinhaltet.
Das befürchte ich leider auch. Bei mir kommt auch noch hinzu, dass die Ansprüche an den Partner aber auch an Freunde viel zu hoch angesetzt werden und umgekehrt das gegenüber eingeengt wird.

In Sachen Musik bei mir ist mein Interesse in einer Band zu spielen deswegen gesunken, weil aus dem gegenseitigen sich Anpassen ein sich unterordnen wird und ich nur zum Gitarrensklaven werde.

Andererseits meldet sich niemand auf Anfragen meinerseits, wenn ich meine Stücke als Soundbeispiele angebe.
Wenn ich Ambience will, soll ich stattdessen Blues spielen.

Bei Frauen geht es mir im Übrigen genauso, weswegen ich schon gar nicht mehr suche.
Dank der Kompromislosigkeit anderer, bin ich nun auch nicht mehr bereit Kompromisse einzugehen.
Ich bin kein Beziehungsdienstleister.

*Zahlen Schätzungen meinerseits, wie ich sie ungefähr in Erinnerung habe.
Meine Ablehnung einer offensichtlichen Hassrede gegenüber männlichen Abs muss ich weder kommentieren noch begründen.
Auch wenn man sich hinter Verallgemeinerungen oder Definitionen versteckt.
Das diskutiert mal schön unter euch.
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Re: Atlas: Warum Dating in Japan ein Fail ist I ATLAS

Beitrag von captain-slow »

So wie ich das aus dem Video verstehe, gibt es mehrere Faktoren die hier zusammen spielen und am Ende eine Bilanz ergeben, dass es für sehr vielen attraktiver ist als Single zu leben, als in einer Ehe oder Familie zu leben.
Da wird Japan wohl viel weiter schauen müssen, wie das in anderen Länder gemacht wird (bezahlbare Kinderbetreuung, finanzielle Entlastung für Familien und Alleinerziehenden, bessere Work-Life Balance).
Oder sie werden viel mehr auf Immigration setzten müssen.
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Re: Atlas: Warum Dating in Japan ein Fail ist I ATLAS

Beitrag von Giebenrath »

In dem kurzen Video werden sehr unterschiedliche Sachverhalte angeschnitten. Der Unterschied zwischen der prunkvollen Solo-Wedding-Feier eines stolzen Singles und dem scheuen Schattendaseins eines Hikikomori könnte nicht größer sein.
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