uhu72 hat geschrieben: ↑13 Apr 2020 06:44
Reinhard hat geschrieben: ↑12 Apr 2020 18:39
Gute Gedanken dazu, kreisel.
Anmerkungen noch:
kreisel hat geschrieben: ↑12 Apr 2020 09:42
Eine Testung von alleine nur 400 Leuten in einem Epizentrum mit freiwillig gemeldeten Haushalten
ist eine sehr geringe Zahl, und keine Schnittmenge einer Bevölkerung z B pro Quadratkilometer.
Dann würde es mich eher interessieren, wie in einem bestimmten Landstrich ALLE Menschen
stehen, es müssten darin alle getestet werden.
Sehr viele Leute sind das nicht. Es sind dann auch ziemlich wenige Verstorbene, was dann schon allein für die Statistik ein Größe-der-Stichprobe-Problem ergibt. Und das ist dann für Repräsentativität schon wichtig, weil sich die Gesamtletalität aus den bekanntermaßen ziemlich unterschiedlichen Letalitäten je Altersgruppe zusammensetzt, und man dann für jede Gruppe einzeln mehr Fälle braucht um überhaupt genauer was darüber sagen zu können.
Es sind repräsentativ ausgewählte 400 Haushalte, mit insgesamt 1010 Personen, davon sind bis jetzt 500 getestet und ausführlich befragt worden worauf das Zwischenergebnis beruht.
Ich habe nachgerechnet mit der Einwohnerzahl und Infiziertenquote und Letalität und komme darauf, dass die Zahl der Verstorbenen ungefähr 7 sein muss (ich habe keine genaue Angabe gefunden, deswegen nur ungefähr).
uhu72 hat geschrieben: ↑13 Apr 2020 06:44
Auszug aus dem vorläufigen Ergebins ...
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt ein Protokoll,bei dem je nach zu erwartender Prävalenz stichprobenartig 100 bis 300 Haushalte untersucht werden. Diese Stichprobe wurde auf ihre Repräsentativität abgestimmt mit Herrn Prof. Manfred Güllner (Forsa)
Ich zweifle ja auch nicht daran, dass die Studie für Gangelt repräsentativ ist. Das wird man hinkriegen.
Es muss aber nicht repräsentativ für das Infektionsgeschehen insgesamt sein. Wenn das Virus mal in einem größeren Altenheim freigesetzt wird, dann kann man davon ausgehen, dass man schon mal Särge und Urnen bestellen kann.
Nun ist die Frage, ob sowas in Gangelt passiert ist. Wenn es relativ wenige infizierte Alte gibt, dann ist damit nicht ausgesagt, dass die Infektiosität bei alten Menschen gering ist, sondern dass die Älteren halt Glück hatten. Und unter der Annahme --- ich weiß es ja nicht, ich stelle das nur mal als Möglichkeit dar, bitte beachten --- dass ältere Menschen unterrepräsentiert waren bei den Infektionen, dann ist auch eine Infektionssterblichkeit von 0,37% für nicht-ältere Infizierte vollkommen innerhalb der Erwartungen, die wir schon für nicht-ältere Infizierte hatten. Insbesondere wäre das nicht schlagzeilenwürdig. Es schreibt doch niemand in seine Überschrift
"Nullhypothese konnte nicht widerlegt werden".
Aber insgesamt muss man davon ausgehen, dass die Altenheime eben auch betroffen sein werden. Vielleicht gelingt es uns, die Einschleppungen dahin etwas geringer zu halten durch gesonderte Schutzmaßnahmen, vielleicht sind das aber auch regelrechte Brutstätten dadurch dass mehr Menschen zusammenkommen. Ob Gangelt in der Hinsicht repräsentativ ist, wird man beim genaueren Studienergebnis anschauen müssen.
uhu72 hat geschrieben: ↑13 Apr 2020 06:44
Natürlich gibt es gewisse Unsicherheiten. Die wird es immer geben. Das große Problem an der derzeitigen Situation, wir brauchen jetzt Ergebnisse und nicht in fünf Jahren oder so. Also muss man mit dem arbeiten, was wir haben. Die Gemeinde Gangelt ist der restlichen Republik ein paar Wochen voraus. Man will ja ein wenig in die Zukunft schauen und da bietet sich das an. Das gleiche gilt für Testverfahren. Da muss man natürlich auch das nehmen, was jetzt vorläufig freigegeben, auf dem Markt ist.
Das Endergebnis der Studie wird sicher deutlich interessanter sein und hoffentlich die Schlussfolgerungen detaillierter erklären. Dann kann man bewerten, ob das Blödsinn ist oder doch Hand und Fuss hat.
Ja, wir werden das wohl weiterverfolgen ...