Wozu heutzutage noch heiraten?

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Montecristo
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Re: Wozu heutzutage noch heiraten?

Beitrag von Montecristo »

David_nrw hat geschrieben: 28 Mai 2020 17:33 Kurzgefragt: Warum ist Heiraten heute noch der "normale Weg"?
Ich kann Dir als Ex-AB und mittlerweile Verheirateter antworten. Es regelt einfach viele Dinge, ohne das man Klimmzüge mit einem Notar machen muss. Das fängt mit dem Auskunftsrecht im Krankenhaus an. Als Partner ohne Trauschein kann das zäh werden. Selbst mit Vollmacht. Kinder sind ein anderes Thema. Erbrecht (und Erbschaftssteuer) ein anderes. Ich möchte meine Partnerin auf jeden Fall auch nach meinem Ableben versorgt wissen. Ansonsten hätten wir durch Testament jede Nase in der Verwandtschaft einzeln enterben müssen. Mit Heirat lässt sich auch eher ein Erbverzicht der Eltern (Pflichtteil) erreichen.
Gemeinsame Wohnung ist auch wichtig. Der Zuzug der Ehefrau ist nicht zustimmungspflichtig. Das ist bestimmungsgemäßer Gebrauch. Der Zuzug des Partners bedarf in jedem Fall der Erlaubnis durch den Vermieter. Auch wenn berechtigtes Interesse vorliegt.

Unsere Gesellschaft ist erstaunlich konservativ. Das merkt man beim Arzt, auf der Bank oder Terminen mit Immo-Maklern. Meine Frau wird immer mit Frau Montecristo angeredet, wenn ich den Termin ausgemacht habe. Vor der Heirat gab es natürlich unterschiedliche Nachnamen. Das wirkte auf viele immer etwas befremdlich. Und auch bei meiner Tochter geht jeder davon aus, dass die MOntecristo mit Nachnamen heißt. Tatsächlich könnten ja beide (Fraun und Tochter) auch MÜller-Meier-Gedöhnskirchen heißen. Höflich wäre eigentlich nachzufragen. Das macht aber niemand.

Ich kenne auch von früheren Kolleginnen wirklich KEINE, die nicht den Namen den Mannes angenommen hätte. Ehefrau ist eben doch auch ein Status in unserer Gesellschaft.
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Re: Wozu heutzutage noch heiraten?

Beitrag von Schlomo »

Mein Kollege hat übrigens den Nachnamen seiner Frau angenommen. Ich kann mich mit dem Gedanken auch anfreunden.
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Tania
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Re: Wozu heutzutage noch heiraten?

Beitrag von Tania »

tenorita hat geschrieben: 29 Mai 2020 08:56 Ergänzung praktische Gründe ( nicht unwesentlich in Coronazeiten): Auskunfts- und Besuchsrechte, wenn einer krank ist und ins Krankenhaus muss- als( nur) Lebenspartner darfst und erfährst du erst mal gar nichts....

Wenn jemand stirbt( selber leidvoll erfahren): Lebenspartner haben nicht die Totenfürsorge. Die Verwandtschaft bestimmt dann, wie und wo der Partner beerdigt wird, bis hin zur Entscheidung ob es eine Aufbahrung gibt, damit man sich verabschieden kann, oder nicht. Der Lebenspartner hat keinerlei Mitspracherecht...
All das lässt sich privatvertraglich regeln. Ist natürlich auch ein Plus einer Ehe, dass man sich dann das Ausstellen und Aufbewahren entsprechender Vollmachten sparen kann.

Was ich an Gründen noch vergessen habe: Zeugnisverweigerungsrecht vor Gericht ;)
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
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Re: Wozu heutzutage noch heiraten?

Beitrag von Lieblose »

Ich wollte später nie heiraten, habe ich schon als Kind immer gesagt, weiß auch meine ganze Familie. Damals wurde es belächelt. Das hat aber heute den Vorteil, daß ich mich nicht zu erklären brauche 8-) . Sie wollte nie heiraten heisst es dann. Ich bin gläubig, gehe auch mal in die Kirche, aber ich hätte auch niemals kirchlich heiraten wollen. Schon gar nicht als Braut in weiß, das passt irgendwie überhaupt nicht zu mir und so im Vordergrund stehen würde ich auch nicht wollen. Keine Ahnung wieso, ist halt so! :schuechtern:
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Montecristo
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Re: Wozu heutzutage noch heiraten?

Beitrag von Montecristo »

Tania hat geschrieben: 29 Mai 2020 11:07 Was ich an Gründen noch vergessen habe: Zeugnisverweigerungsrecht vor Gericht
Das hast Du auch als Verlobte. Musst Du nur glaubhaft machen können. Meines Wissens muss kein Heiratstermin vorliegen.
Tania hat geschrieben: 29 Mai 2020 11:07 All das lässt sich privatvertraglich regeln. Ist natürlich auch ein Plus einer Ehe, dass man sich dann das Ausstellen und Aufbewahren entsprechender Vollmachten sparen kann.
Ehrlich gemeinte Frage (nicht nur an Tanja): Gibt es eigentlich Notare, die da Komplettpakete anbieten? Oder muss man jeden Mist einzeln regeln?

Ich stelle mir da gerade die Frage, ob ich alle 5-10 JAhre irgendwas regeln wollte, was gerade aktuell wird. ZUmal sich eine Beziehung auch weiterentwickelt.
Beispielhaft sind leibliche Kinder grundsätzlich Erben. Egal ob ehelich oder nicht. Dann stünde die unverheiratete Partnerin erstmal (weit!) hinter dem Nachwuchs an.
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Re: Wozu heutzutage noch heiraten?

Beitrag von Boo Radley »

Schlomo hat geschrieben: 29 Mai 2020 10:58 Mein Kollege hat übrigens den Nachnamen seiner Frau angenommen. Ich kann mich mit dem Gedanken auch anfreunden.
Bei deinem Namen würde ich das auch machen :lach:

Aber Spaß bei Seite, wenn der Name besser klingt als meiner, wär das für mich auch kein Problem.
Tania hat geschrieben: 29 Mai 2020 11:07 Was ich an Gründen noch vergessen habe: Zeugnisverweigerungsrecht vor Gericht ;)
Und man darf die Leiche straffrei entsorgen, wenn der Ehepartner den nervigen Nachbarn erschossen hat (§ 258 StGB)... :fessel:
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Re: Wozu heutzutage noch heiraten?

Beitrag von Schlomo »

Boo Radley hat geschrieben: 29 Mai 2020 11:41
Schlomo hat geschrieben: 29 Mai 2020 10:58 Mein Kollege hat übrigens den Nachnamen seiner Frau angenommen. Ich kann mich mit dem Gedanken auch anfreunden.
Bei deinem Namen würde ich das auch machen :lach:

Aber Spaß bei Seite, wenn der Name besser klingt als meiner, wär das für mich auch kein Problem.
Fair.

Mir gings aber weniger darum, wie das klingt. Mehr darum, welche Seite hat ein Interesse daran, den Namen fortzuführen. Momentan ist es bei mir so, das mit mir 2 große Familienstammbäume enden. Vermutlich gibt es ein paar Seitenzweige, die noch weitergehen werden, aber ich bin tatsächlich nicht nur ein Einzelkind, auch viele, viele Verwandte und Vorfahren meiner Eltern haben keine Nachfahren, die irgendwas weiterführen. Also habe ich mich sowieso schon damit abgefunden, dass 2 Familiennamen mit mir enden werden. Wenn ich jetzt also doch heirate, und evtl. doch eine Familie gründe (per Adoption, meine Gene werden nicht weitergegeben), wäre es für mich vollkommen OK, die andere Seite fortzuführen statt meiner.
calcetto
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Re: Wozu heutzutage noch heiraten?

Beitrag von calcetto »

Warum gibt es bei der Bundeswehr feierliche Gelöbnisse? Die könnten doch auch bei der Standortkommandatur einen Zettel unterschreiben, dass sie sich fürs Vaterland übern Haufen ballern lassen würden.
Warum werden Minister feierlich vor dem Bundestag vereidigt? Ein freundliches "Geht klar Digger" beim jeweiligen Bundespräsidenten (oder vielleicht ja irgendwann mal Präsidentin) müsste doch auch ausreichen.
Oder entsprechendes bei der Polizei und ähnlichem.

Ich sehe es folgendermaßen: Mit einer Eheschließung gebe ich ein weit gefasstes Versprechen ab. Sei es für meinen Partner zu sorgen, ihm oder ihr immer treu zu sein usw. usf. Der Soldat oder die Soldatin verspricht notfalls sein Leben für die Landesverteidigung aufs Spiel zu setzen, der Minister, hält nicht unbedingt das, was er oder sie verspricht. Aber alles hat in meinen Augen die Gemeinsamkeit, dass es hier um große Versprechen geht, die man nicht leichtfertig abgibt. Und um diesem Versprechen Gewicht zu verleihen, tue ich dies in feierlichem Rahmen vor Zeugen.
Die Staatsbediensteten geben ihr Versprechen im besten Falle aus Überzeugung für die Sache ab. Bei der Eheschließung verspreche ich es meiner Partnerin, weil ich sie liebe. Dennoch hat dieses Versprechen in meinen Augen keinen geringeren Rahmen verdient oder weniger verdient, gehört und gefeiert zu werden.
David_nrw

Re: Wozu heutzutage noch heiraten?

Beitrag von David_nrw »

LesHommes hat geschrieben: 28 Mai 2020 18:59 Ich schätze aber, groß zelebriere Hochzeiten lassen eher auf extrovertierte Heiratswillige schließen. Für mich als introvertierte Person wäre soviel Spektakel ein Graus!
Sehe das übrigens so wie du, ich würde es auch absolut nicht mögen. Könnte mir vorstellen, es meiner zukünftigen Partnerin zuliebe zu tun, aber das wäre dann "ihre" Feier, für mich wäre es eher ein Geschenk an sie und würde da auch nur enge Freunde und Verwandte von mir einladen...
Prachtkerl

Re: Wozu heutzutage noch heiraten?

Beitrag von Prachtkerl »

Ich möchte auch niemals heiraten. Klar, Steuervorteile sind schon verlockend, aber andererseits halten Ehen gemeinhin kein ganzes Leben und am Ende gibt es dann nur Stress. Religionen kann ich ohnehin nicht ausstehen, das wäre für mich auch kein Heiratsgrund. Und ob die Gesellschaft das schön fände, wenn ich heiraten würde, wäre mir ziemlich egal.
Ich war eigentlich demnächst auf einer Hochzeit eingeladen, die nun aber ausfällt. Schon diese ekelig-kitschigen EInladungskarten dazu haben für viel Belustigung bei mir und Bekannten gesorgt. Und der arme Kerl bindet sich damit auch noch einen einen richtigen Hausdrachen. Und mit viel unnötigem Stress und vielen Kosten (die sie nun zum Teil nicht zurückbekommen) ist es auch verbunden.
Ich kann jemanden auch ohne Hochzeit "lieben" und muss es nicht durch eine Hochzeit unnötig aufwändig machen, dass man sich wieder trennt. Ich denke es ist oft auch mit ein Hauptgrund, dass man so die Trennung nerviger machen würde, damit der Partner nicht so schnell Schluss macht.
Ein Hochzeitswunsch wäre für mich ein No-Go, denke ich.
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Re: Wozu heutzutage noch heiraten?

Beitrag von Montecristo »

Prachtkerl hat geschrieben: 29 Mai 2020 13:28 .. Steuervorteile sind schon verlockend ...
[Ironie on]
Du willst also eine Partnerin, die deutlich weniger verdient als Du. Wieso? Sagt Dir eine Beziehung auf Augenhöhe nicht zu?
[Ironie off]

BTW: Ich denke eher Du hast keine Ahnung, wie sich die Steuern von Paaren berechnen...
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Hanuta

Re: Wozu heutzutage noch heiraten?

Beitrag von Hanuta »

Montecristo hat geschrieben: 29 Mai 2020 13:32
Prachtkerl hat geschrieben: 29 Mai 2020 13:28 .. Steuervorteile sind schon verlockend ...
Du willst also eine Partnerin, die deutlich weniger verdient als Du.
Wieso? Sagt Dir eine Beziehung auf Augenhöhe nicht zu?
Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube Prachtkerl war eher der Meinung, dass er es sehr gut oder wenigstens nicht schlimm fände, wenn seine Partnerin deutlich mehr verdient als er. So wie ich das in Erinnerung habe fänd er es toll, wenn sie das Geld nach Hause bringt und er den Hausmann spielt, aber persönlich trotzdem auf Augenhöhe mit seiner Partnerin ist.

Ehegattensplitting lohnt sich auch nur wenn einer von beiden weniger verdient.
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Re: Wozu heutzutage noch heiraten?

Beitrag von Montecristo »

Hanuta hat geschrieben: 29 Mai 2020 13:36 Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube Prachtkerl war eher der Meinung, dass er es sehr gut oder wenigstens nicht schlimm fände, wenn seine Partnerin deutlich mehr verdient als er. So wie ich das in Erinnerung habe fänd er es toll, wenn sie das Geld nach Hause bringt und er den Hausmann spielt, aber persönlich trotzdem auf Augenhöhe mit seiner Partnerin ist.
Verstehe ich erst recht nicht:
Aber wäre in dem Fall nicht Heirat deutlich günstiger für ihn?
Dann wäre er doch auch direkt an den Rentenansprüchen der Partnerin beteiligt.
So besteht doch immer die Gefahr, dass die ihn irgendwann rausschmeisst und er ohne Altersvorsorge dasteht.
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
Prachtkerl

Re: Wozu heutzutage noch heiraten?

Beitrag von Prachtkerl »

Montecristo hat geschrieben: 29 Mai 2020 13:32
Prachtkerl hat geschrieben: 29 Mai 2020 13:28 .. Steuervorteile sind schon verlockend ...
[Ironie on]
Du willst also eine Partnerin, die deutlich weniger verdient als Du. Wieso? Sagt Dir eine Beziehung auf Augenhöhe nicht zu?
[Ironie off]

BTW: Ich denke eher Du hast keine Ahnung, wie sich die Steuern von Paaren berechnen...
Da habe ich tatsächlich keine Ahnung von. :D Ist halt ein Argument, dass man oft hört. Und auch eher für den hypothetischen Fall, dass ich mal gut verdienen solte, was wahrscheinlich ohnehin nie eintreffen wird. Was meine Partnerin verdient wäre mir ziemlich egal, aber klar, so ein Spruch ist von jemandem mit niedrigem Einkommen auch nicht ernstzunehmen. :D
Hanuta

Re: Wozu heutzutage noch heiraten?

Beitrag von Hanuta »

David_nrw hat geschrieben: 28 Mai 2020 17:33 Hallo zusammen,
ich stelle mir diese Frage schon länger.
Die Ehe scheint sich ja trotz aller Veränderungen in der Gesellschaft nach wie vor fest gehalten zu haben, und ich frage mich: Warum bloß?
Ich muss dazu vielleicht sagen, dass meine eigenen Eltern zwar seit Jahrzehnten zusammenleben, aber nie geheiratet haben, das hat sicherlich auch meine Wahrnehmung beeinflusst.

Früher hatte die Ehe ja im Prinzip zwei Funktionen: Zum einen war es die religiöse Bindung zweier Menschen zu einer Einheit ("zu einem Fleisch" vgl. NT) zum anderen eine Wirtschaftsgemeinschaft, die Frauen in den damaligen patriarchalen Strukturen Sicherheit gaben und allgemein einfach in den harten Zeiten früher für beide zum Nutzen war.
Außerdem erfolgte natürlich über die Ehe die Kontrolle der Sexualität ("Das mir niemand hier einfach Spaß hat, solange es die Kirche nicht erlaubt! :dont: ").
Beide Funktionen sind in den heutigen Zeiten m.E. für die meisten entfallen. Weder fühlen sich heute noch viele in Liebesdingen an den Segen der Kirche gebunden, noch braucht es die Ehe notwendigerweise als Institution zur Absicherung (heute gibt es ja staatliche Sicherungssysteme etc.).
Aber dennoch reißt die Popularität nicht ab, ganz im Gegenteil. Das zeigt mir u.A. auch die zunehmende Popularität von Junggesellen- bzw. /Junggesellinnenabschieden und die tendenziell immer aufwändigeren Hochzeiten. Auch wenn man sich unterhält, scheint eine Beziehung auch heute noch fast zwangsläufig irgendwann auf Ehe hinauslaufen zu MÜSSEN. ("Hafen der Ehe" und so...)

Wenn es sich nicht gerade um religiöse Menschen handelt, verstehe ich einfach nicht mehr den Sinn dieser Institution. Wenn zwei Menschen zusammenleben wollen, dürfen sie dies heutzutage ohne jede Einschränkung und auch ohne jede gesellschaftliche Ächtung (also in Deutschland, weltweit sieht das sicher ganz anders aus).
Nun gibt es sicherlich den ein oder anderen finanziellen Vorteil, Stichwort Steuersplitting, damit bin ich (mangels potentieller Ehepartnerin :lol: ) jetzt ehrlich gesagt nicht so vertraut aber es erscheint mir angesichts der z.T. astronomisch teuren Hochzeitsfeiern jetzt eher nicht so attraktiv, das ausschließlich als Steuersparmaßnahme zu anzusehen. Geht es also nur um das tolle Fest?

Auf der anderen Seite wird fleißig geschieden (Die Hälfte meiner Kumpels hat geschiedene Eltern), "bis dass der Tod euch scheidet" ist offensichtlich heute nicht mehr als eine leere Floskel. Ich finds z.T. ehrlich gesagt fast peinlich: Erst teuer und mit viel Kitsch (sorry) heiraten und dann nach ein paar Jahren wieder scheiden lassen. Naja, freut zumindest die Floristen, Juweliere und Catering Services :lol:.

Was meint ihr, woher kommt diese Diskrepanz? Kurzgefragt: Warum ist Heiraten heute noch der "normale Weg"?
Auch wenn neue Beziehungsmodelle immer "beliebter" werden, so bleibt die Ehe unangefochten auf Platz 1. Ich finde das nicht schlecht, weil es in gewisser Weise ein Ziel im Leben markiert und es viele Menschen glücklich macht so ein Ziel vor Augen zu haben.
Es ist natürlich sehr viel einfach nur Symbolik, aber das ist so vieles im Leben. Kosten/Nutzen kann man eben nicht quantifizieren, wenn Gefühle im Spiel sind, aber man kann durchaus feststellen, dass der Nutzen wohl ziemlich hoch ist, wenn die Leute so viel Geld für "Nichts" ausgeben.
Ich selbst würde auch später heiraten wollen, weil ich es einfach schön finde und es eine Gründung einer neuen Familie symbolisiert.
Auch glaube ich, dass es später besser für die Kinder ist, wenn man eine Einheit mit ihnen bilden kann.
Prachtkerl

Re: Wozu heutzutage noch heiraten?

Beitrag von Prachtkerl »

Was soll das? Dann setz dir doch einfach ein anderes Ziel und mach es nicht allen gleich?
Hanuta

Re: Wozu heutzutage noch heiraten?

Beitrag von Hanuta »

Prachtkerl hat geschrieben: 29 Mai 2020 13:56 Was soll das? Dann setz dir doch einfach ein anderes Ziel und mach es nicht allen gleich?
Warum sollte ich, wenn ich heiraten doch schön finde?
Von "Aus Prinzip gegen den Mainstream, weil der Mainstream eben Mainstream ist und das abzulehnen ist was die meisten machen, weil es Mainstream ist" halte ich nicht viel.
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Re: Wozu heutzutage noch heiraten?

Beitrag von DaRealOnionhead »

Schlomo hat geschrieben: 29 Mai 2020 10:58 Mein Kollege hat übrigens den Nachnamen seiner Frau angenommen. Ich kann mich mit dem Gedanken auch anfreunden.
+1

Mein Allerweltsfamilienname stigmatisiert mich mehr, als dass er nützt (Mieten/Kreditanfragen mal ausgenommen). :lol:
Im Sportverein haben auch ungefähr die Hälfte den Namen ihrer Frau angenommen.
Mein Englischlehrer (und Profillehrer) hatte schon nach wenigen Monaten seinen Geburtsnamen abgelegt. Das hatte auch sehr praktische Gründe; nämlich dass die englischsprachige Community seinen Namen immer falsch aussprach.
Mir ist das bei meinem Nachnamen bisher nur in Schweden passiert...aber ich bin ja auch noch nicht so weit rumgekommen.
Der Köder muss dem Fisch schmecken - nicht dem Angler. :cooler:
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Wuchtbrumme
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Re: Wozu heutzutage noch heiraten?

Beitrag von Wuchtbrumme »

Neri hat geschrieben: 28 Mai 2020 19:57
Kalypso hat geschrieben: 28 Mai 2020 19:45
Neveryoung hat geschrieben: 28 Mai 2020 19:38
Viele Frauen sind noch gerne Hausfrauen und wollen eine Familie gründen, und dazu ist es nun mal notwendig dass der Mann den Großteil der Kohle nachhause bringt und die Familie durchfüttern kann, denn wenn die Frau schwanger ist, ist es schwierig gleichzeitig noch arbeiten zu gehen, ebenso bei der 2. und 3. Schwangerschaft, und wenn die Kinder erstmal da sind, dann bleibt nicht viel Auswahl übrig, als zuhause zu bleiben und die Kinder zu erziehen. Oftmals fehlt es dann da an beruflicher Praxis und Qualifikationen um wieder im Berufsleben durchzustarten, ganz zu schweigen von Zeit.
In welcher Welt lebst du denn bzw. was ist das denn für ein antiquiertes Frauenbild?
Ohne Worte ...
Nennt sich Realität, glaub ich.

Außerdem schrieb er "viele" Frauen und nicht, dass sich das insgeheim alle wünschen würden. Wüsste nicht was an der Aussage verkehrt ist.
Das wird für viele gering verdienende Frauen auch zutreffen. Ich hingegen habe im Berufsleben gut ausgebildete Frauen um mich herum gehabt, die auch mit zwei Kindern noch arbeiten gingen, teilweise sogar in Vollzeit und die ihren Teil zum bewohnten Haus beitrugen. Die hatten genug Geld für Tagesmütter und Putzfrauen.
Das neue AB Forum
https://www.ab-forum.de/index.php

The good news about midlife is that the glass is still half full. Of course, the bad news is that it won't be long before your teeth are floating in it.
F.Dark

Re: Wozu heutzutage noch heiraten?

Beitrag von F.Dark »

Die Ehe ist eigentlich dazu da, Mann und Frau vor Gott zu vereinen.
Da in Deutschland kein Mensch mehr an Gott glaubt kann man das ganze auch ersatzlos abschaffen.