Das war damals der Fall. Insofern alles gutkreisel hat geschrieben: ↑13 Jul 2020 08:08Das ist doch eine gute Perspektive mit dem Erfahrung sammeln.Melli hat geschrieben: ↑01 Jul 2020 22:14Leider ist das so, was einer kaputt macht, muß ein anderer wieder gut machen
In jüngeren Jahren habe ich mich auch ein paarmal geärgert, warum irgendetwas an mir hängenbleibt, ich das quasi "ausbaden" mußte. Diese Denkungsart löste sich dann aber in Rauch auf. Ich habe doch ganz gute Erfahrungen gemacht, gerade weil ich diese Last trug.
Ich würde halt so Bedingungen sehen wie: Wenn es einsichtig ist, dass es zu tun ist, und es eine gute Verbindung gibt, und wenn man nicht selbst überfordert ist.
Die Ressourcen müssen halt da sein.
Nein, das Subjekt gehört nicht dem Register des Realen an.kreisel hat geschrieben: ↑13 Jul 2020 08:08Achso.
Hmm, wäre denn das Subjekt auch ein Teil des Realen, also irgendwie auch unfassbar? Und deswegen leer? Und deswegen eher unaussprechlich?
Ein Bekannter von mir meint, man könnte gar nicht "Ich" sagen, das wäre eigentlich schon gelogen.
Der ist aber kein Philosoph oder Anhänger von irgendwas, der macht sich halt auch nur Gedanken.
Lacan unterscheidet zwischen einem je (∈ S) und einem moi (∈ I). Ersteres konstituiert sich im Diskurs, indem es spricht und der Andere (mit großen A, also A ∈ S) zuhört.
Subjekt ist hier nicht wie in der Schulgrammatik als "logisches Subjekt", also Agens zu verstehen, sondern wörtlich zu nehmen als subiectum, Unterworfenes. Nämlich dem Diskurs unterworfen.
Natürlich steht es dem Ich ∈ I (moi) frei, sich selbst eine ganz andere Konstituiertheit zuzuschreiben (oder von Lacanianischer PsA keine Meinung zu haben ).
(Insofern darf Dein Bekannter auch mit Fug und Recht "ich" sagen.)
Den basic trust hat sich Erikson ausgedacht. Warum das Konzept so erfolgreich geworden ist, weiß ich nicht. Das gehört zu den Ideen, auf die so viele Leute spontan anspringen
Diese Art der Ordnung würde in Lacans Spiegelstadium hergestellt.kreisel hat geschrieben: ↑13 Jul 2020 08:08 Ich stelle mir das vor, dass ich so mit der Geburt in eine Art chaotisches verschlingendes Meer geworfen werde und nicht weiß, was vorne und hinten ist, und dann die Eltern mit der Zuwendung und dem Spiegeln eine Art Orientierung geben.
Ich bekomme einen Halt, eine Zugehörigkeit. (wenn es glatt läuft).
Ich bilde eine Identität (wenn es glatt läuft), aber irgendwas geht ja immer und ganz ohne sozialen Kontakt würde man wohl lt. dieses seltsamen Versuchs, wo Säugline depriviert wurden, eingehen.
Aber für mich selbst kann ich das nicht so sehen. Ich hatte von Anfang an geordnete Verhältnisse. (Für manche gehässige Kommentatoren vielleicht etwas zu rigide geordnete Verhältnisse )
Aber auch das Spiegelstadium gehört zu den Ideen, auf die so viele Leute spontan anspringen
Identität gehörte zum Ich ∈ I (moi).
Wenn man "Subjekt" im alltäglichen Sinne nimmt, dann wäre dessen "biologisches Rohmaterial" im Realen anzusiedeln.
Das Ich ∈ I (moi) kann sich nur im Imaginären herausbilden, das Ich ∈ S (je) nur im Symbolischen.
Ich würde auch eher darauf vertrauen, daß die Welt an sich in Ordnung ist, als daß Menschen es schon im Griff haben, so vieles können, im Regelfalle wohlmeinend sind, etc. etc. Bei den meisten Menschen ist es umgekehrt, die fühlen sich unter ihresgleichen sicher, aber im Wald kommt das sprichwörtliche Pfeifenkreisel hat geschrieben: ↑13 Jul 2020 08:08Hmm, mein eigener Ansatz von Urvertrauen war eher, ich hätte gerne IN diesem Chaos ein Urvertrauen, auf das Chaos selbst, quasi.
Ich möchte das reale beruhigt wissen und darin verwurzelt sein.
Das Soziale als Struktur und Orientierung und Beruhigungsmittel wirkt auf mich allzuoft auch sehr eskapistisch und oft auch unzureichend, denn dieses chaotische Meer sprießt sofort dann wieder hoch und überschwemmt, sobald irgendwas in dem eigenen Konstrukt bröckelt.
Andererseits, warum sollte man sich zu lange in Angst quälen und in etwas sehr niederschmetternden, wenn man sich auch etwas aufbauen kann, wie z B ein Haus, was auch vor Naturgewalten schützt?!
Das wäre ein Beispiel für soziale Konstruktion psychologischer Normen. Das ist ganz banal dem gesellschaftlichen Alltag entnommen. Mißtrauensäußerungen gegenüber Menschen mag man nicht hören, aber in anderen Lebensbereichen gilt genau das als völlig ok.
Man muß natürlich auch beachten, wo das Haus steht. Bei mir wären die Wahrscheinlichkeiten nicht allzu hoch, zum einen eine größere Naturkatastrophe erleben zu müssen, zum anderen gewaltsamen Ausschreitungen zum Opfer zu fallen.
Anm.: kʷeƛa:č- (abs. -ƛi, pl.red. kʷe:kʷeƛa:čtin) "wolf".Historia universal de las cosas de Nueva España, sub "Der Wald", dt. nach Enzensberger 1966: 5f hat geschrieben:Es ist ein grünbewachsener Ort, frisch und grün; ein Ort für den Wind — dort sind windige Stellen, im Wind, winddurchweht; ein Ort für die Kälte: dort wird es kalt; dort ist viel Frost; es ist ein Ort, der gefriert. Es ist ein Ort, von dem Elend kommt, wo es Elend gibt; ein Ort, wo Jammer herrscht — ein Ort für den Jammer, ein Ort zum Klagen, zum Jammern, zum Weinen; ein Ort, wo Traurigkeit herrscht, ein Ort zum Erbarmen, zum Seufzen; ein Ort, der Kummer macht, der Elend sä[h]t.
[…]
Es ist ein Ort für wilde Tiere; ein Ort, wo es wilde Tiere gibt — den Ozelot, den Cuitlachtli, den Luchs; die Schlange, die Spinne, den Hasen, das Reh; wo es Stengel gibt, Gräser, stachelige Sträucher; wo es den Mesquite, wo es die Kiefer gibt. […]
Ja, das fände ich auch sehr empfehlenswert
Hilft ja alles leider nicht viel, kommt immer noch auf ein paar Inhalte an, also was die suchen und wo sie ankommen, etc. Ich habe auch schonmal als Kind im Wohnzimmer gesessen, wenn ich nicht die Bohne mochte, was da im Fernseher vor sich hin plätscherte, einfach nur weil ich da sitzen (und Cola trinken ) wollte.kreisel hat geschrieben: ↑13 Jul 2020 08:08Da muss man vielleicht sein eigenes Bezugssystem finden.
Ich kann mit vielem- leider- nichts anfangen. Ich hätte gerne den selben Spaß in Dingen gefunden, wie ich ihn auch bei meiner Umgebung sehe (Party, Fußball, Mode, ect).
Man würde sich mit einfach verfügbaren Mitteln sicher und gut fühlen.
Das Gefühl des nicht verbinden könnens war ja auch schon als Kind da und keine Teenager Attitüde und es war auch nicht später eine Philosophie "ach ich bin ja so anders und die anderen mit ihrem komischen Volkssport".
Es ist einfach ein Gefühl- "es hilft nicht und macht nichts gutes mit mir". Sehr unschön, wenn diese Verlorenheit und Aufruhr bleibt wenn man sucht und nicht findet, aber viele andere scheinen zu suchen und zu finden, andere wirken "angekommen".
Von Fußball verstehe ich nicht mehr als "Das Runde muß ins Eckige!" Vielleicht war da mein "Bonus"-Großvater sogar ein abschreckendes Beispiel. Ein absenter Vater im Wortsinne, denn er ließ seine Familie mit steter Regelmäßigkeit alleine, um sich auf dem Fußballplatz herumzutreiben.
Mode fand ich absolut nichtig. Erst sind rote Röcke mit grünen Punkten in Mode, dann grüne Röcke mit roten Punkten. So zieht man Leuten in jeder Saison die Kohle aus den Taschen. Tragen könnte man die Sachen ja wohl länger, bis sie zerschlissen sind. Über die Klamotten, die mir gefallen, sagt das alles wenig Und selbst wenn, wenn ich irgendwo herumsitze, ist das bestimmt nicht der entscheidende Faktor, wie es mir geht.
Das spielt sich im Imaginären ab.kreisel hat geschrieben: ↑13 Jul 2020 08:08Die beiden Dinge würde ich auch auch nicht als gleich sehen.
In der sozialen Wirklichkeit können sich z B "zwei Flöhe darüber streiten, wem der Hund gehört". Das ist leider der große Schwachsinnigkeitsfaktor, wenn Mensch sich sozial zusammenfindet. Welche Werte und Vorstellungen treiben an?
Wie das ganze (Streit um Besitz oder Streit um Macht) auf der realen Ebene aussieht, hm, das kann ich mir kaum ausdenken. Bestenfalls wäre es nichtig.
Aber Macht ist was für Adlerianer. Wenn man es schon nicht zum Flohzirkusdirektor gebracht hat
Ja, das hatte was Ich habe auch Papiere früher mit der Hand geschrieben, einschließlich allerdings Änderungen und Zusätzen, erst das fertige Produkt abgetipptkreisel hat geschrieben: ↑13 Jul 2020 08:08Ja, das wurde schon sehr bequem mit Email.
Aber das handschriftliche war irgendwie auch interessant, so mit Muße und mehr mit Körper und Sinnen beteiligt. Man musste genau überlegen, was man schreibt und schon, wo man hinwill, weil der Brief musste in einem Wurf sitzen.
Man war über das mit Hand geschriebene auch mehr involviert. Oder wenn man nochmal einen Spaziergang machte, um den Brief einzuschmeißen. War schon cool.