Ein AB auf Tinder, ein Erfahrungsbericht

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Menelaos
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Re: Ein AB auf Tinder, ein Erfahrungsbericht

Beitrag von Menelaos »

dr_Levelboss hat geschrieben: 24 Dez 2021 16:07 Wie findest du denn heraus ob das Sinn macht?
Man fragt sich ob die Geschichte des anderen Widersprüche enthält, ob sich abzeichnet, dass sich jemand emotional an eine bestimmte Antwort gehängt hat, (im positiven oder negativen Sinne) oder wenn er zeigt, dass er alternative Erklärungen noch nicht einmal in Betracht ziehen kann.
Ist dir klar, dass du dich dann aber im Fehlerfall, auf die Seite der Diskriminierenden stellst, diese Verteidigst und dazu auch noch die Person die diskriminiert wird als Lügner*in bezichtigst?
Ich stelle mich auf keine Seite, ich beurteile eine Situation. Und ja, mir ist natürlich klar, dass da eine Person dahinter steht, der ich vielleicht Unrecht tue, weil ich mit meiner Einschätzung vielleicht daneben liege. Wenn das so ist, kann ich mich immer noch entschuldigen.
Aber überleg mal, wenn ich doch Recht habe, wäre es für den Betroffenen das Schlimmste überhaupt, wenn er niemals Widerspruch erhält, sondern in seinem Selbstbetrug von außen IMMER bestätigt wird?
Wieso sollte man sich deiner Meinung nach, was das Thema, Ablehnung aufgrund von Äußerlichkeiten, angeht, selbst belügen?
Zum Beispiel aufgrund einer körperdysmorphen Störung, oder aber weil es das eigene Selbstbild viel stärker schädigen würde sich die wahren Gründe für die Ablehnung einzugestehen, als es die Lüge tut. Gibt bestimmt noch mehr Möglichkeiten, aber ich bin kein Psychologe.
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Re: Ein AB auf Tinder, ein Erfahrungsbericht

Beitrag von dr_Levelboss »

Menelaos hat geschrieben: 24 Dez 2021 19:44 Man fragt sich ob die Geschichte des anderen Widersprüche enthält, ob sich abzeichnet, dass sich jemand emotional an eine bestimmte Antwort gehängt hat, (im positiven oder negativen Sinne) oder wenn er zeigt, dass er alternative Erklärungen noch nicht einmal in Betracht ziehen kann.
Hierbei sollte man allerdings nicht vergessen, dass all diese Dinge der persönlichen und somit subjektiven Bewertung der Geschichte unterliegen. Es gibt halt schon ziemlich abgefahrene Geschichten, Geschichten die man nicht immer Nachvollziehen kann, zb weil man die Welt in der die oder der Geschichtenerzäler*in lebt nicht kennt.
Menelaos hat geschrieben: 24 Dez 2021 19:44 Aber überleg mal, wenn ich doch Recht habe, wäre es für den Betroffenen das Schlimmste überhaupt, wenn er niemals Widerspruch erhält, sondern in seinem Selbstbetrug von außen IMMER bestätigt wird?
Absolute zustimmung. Dieser Wiederspruch muss dann allerdings auch ehrlich und fundiert sein. Ich erlebe es oft, das dieser Wiederspruch nur aus Behauptungen und positiven Unterstellungen besteht und oftmals eher dazu dient, das eigene (gewünschte) Weltbild zu bestätigen. Dabei ertappe ich mich selbst auch und das kann temporär natürlich auch klappen und ist bei "frischen" Problemen absolut angebracht. Wenn die Probleme aber andauern und sich das Feedback von außen und das Erlebte so überhaupt nicht mit dem decken was da gesagt wird, dann wird es schwierig. Beispiel: Jemand wird tatsächlich mal wegen dem Aussehen abgelehnt, dann sagt man ihr oder ihm Sachen wie: "Du bist ein wertvoller und schöner Mensch (egal wie sie oder er aussieht), sie oder er hat dich nicht verdient, etc. etc.". Der oder diejenige fühlt sich dann vermutlich abgeholt und erleichtert und macht frohen Mutes einfach weiter. Wenn man diese Worte einer Person dann aber nach dem 100. Mal immer noch sagt, dann fühlt sie sich vermutlich nicht mehr abgeholt sondern verarscht und alleingelassen!! Das diese Person für diese Worte dann absolut unempfänglich wird und an der Aufrichtigkeit der anderen Person zweifelt, ist aus meiner Sicht selbstredend.
Menelaos hat geschrieben: 24 Dez 2021 19:44 Zum Beispiel aufgrund einer körperdysmorphen Störung, oder aber weil es das eigene Selbstbild viel stärker schädigen würde sich die wahren Gründe für die Ablehnung einzugestehen, als es die Lüge tut. Gibt bestimmt noch mehr Möglichkeiten, aber ich bin kein Psychologe.
Was gibt es denn schlimmeres für das Selbstbild als aufgrund des natürlichen, nichtgewählten Aussehens flächendeckend abgelehnt und in eine Schublade gesteckt zu werden, sprich diskriminiert zu werden? Und damit meine ich nicht nur das Dating.
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Re: Ein AB auf Tinder, ein Erfahrungsbericht

Beitrag von Kleiner Mann »

Menelaos hat geschrieben: 24 Dez 2021 14:38
Kleiner Mann hat geschrieben: 23 Dez 2021 19:09 Wir wissen ja nun nicht wie du auf andere Menschen wirkst, aber ich kann mir vorstellen, dass du durch deine Ausstrahlung eine gewisse Wirkung hast, die die Männer eventuell abgeschreckt hat.
Prinzipiell ja, aber sie sagt ja eindeutig, dass die Männer ihr den Grund für die Ablehnung teilweise auch mitteilen, und das sollten wir dann nicht noch in Frage stellen.
Naja, es kann auch sehr gut ein unterbewusst vorgeschobener Grund sein, weil es sonst nicht gepasst hat. Merke ich ja selbst, dass ich bei Menschen, die ich z.B. aufgrund des Charakters attraktiv finde sehr viel wohlwollender bzgl. der Optik bin, während ich bei Menschen, die ich charakterlich nicht so attraktiv finde, dann vielleicht das Outfit komisch finde oder sie mich von der Figur dann noch weniger anspricht als vielleicht ohnehin schon.
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Re: Ein AB auf Tinder, ein Erfahrungsbericht

Beitrag von Menelaos »

dr_Levelboss hat geschrieben: 24 Dez 2021 21:14
Menelaos hat geschrieben: 24 Dez 2021 19:44 Man fragt sich ob die Geschichte des anderen Widersprüche enthält, ob sich abzeichnet, dass sich jemand emotional an eine bestimmte Antwort gehängt hat, (im positiven oder negativen Sinne) oder wenn er zeigt, dass er alternative Erklärungen noch nicht einmal in Betracht ziehen kann.
Hierbei sollte man allerdings nicht vergessen, dass all diese Dinge der persönlichen und somit subjektiven Bewertung der Geschichte unterliegen. Es gibt halt schon ziemlich abgefahrene Geschichten, Geschichten die man nicht immer Nachvollziehen kann, zb weil man die Welt in der die oder der Geschichtenerzäler*in lebt nicht kennt.
Da hast du Recht, das sollte man im Zweifelsfall beachten. Aber letztlich sind die Naturgesetze auf dem Mars die Selben wie auf der Erde.
Menelaos hat geschrieben: 24 Dez 2021 19:44 Aber überleg mal, wenn ich doch Recht habe, wäre es für den Betroffenen das Schlimmste überhaupt, wenn er niemals Widerspruch erhält, sondern in seinem Selbstbetrug von außen IMMER bestätigt wird?
Absolute zustimmung. Dieser Wiederspruch muss dann allerdings auch ehrlich und fundiert sein. Ich erlebe es oft, das dieser Wiederspruch nur aus Behauptungen und positiven Unterstellungen besteht und oftmals eher dazu dient, das eigene (gewünschte) Weltbild zu bestätigen.
Ja ich weiß wovon du redest. Wenns jemandem so richtig dreckig geht, neigt man halt dazu ihm IRGENDETWAS Positives sagen zu wollen, anstelle von "Dir gehts dreckig, ich sehe keinen Ausweg, wüsste auch nicht was ich dir sonst sagen könnte, und jetzt lass ich dich mal alleine..."
Ansonsten... naja, ich weiß nicht ob du Optimismus/Pessimismus als Weltbilder betrachtest, denn in dem Fall stimmt es tatsächlich. Für den Optimisten ist der Pessimist Gift, und umgekehrt auch, denn beide Ansichten sind selbsterfüllend, daher ist es die Überzeugung selbst, die sie am Leben erhält.
Dabei ertappe ich mich selbst auch und das kann temporär natürlich auch klappen und ist bei "frischen" Problemen absolut angebracht. Wenn die Probleme aber andauern und sich das Feedback von außen und das Erlebte so überhaupt nicht mit dem decken was da gesagt wird, dann wird es schwierig. Beispiel: Jemand wird tatsächlich mal wegen dem Aussehen abgelehnt, dann sagt man ihr oder ihm Sachen wie: "Du bist ein wertvoller und schöner Mensch (egal wie sie oder er aussieht), sie oder er hat dich nicht verdient, etc. etc.".
Der oder diejenige fühlt sich dann vermutlich abgeholt und erleichtert und macht frohen Mutes einfach weiter. Wenn man diese Worte einer Person dann aber nach dem 100. Mal immer noch sagt, dann fühlt sie sich vermutlich nicht mehr abgeholt sondern verarscht und alleingelassen!! Das diese Person für diese Worte dann absolut unempfänglich wird und an der Aufrichtigkeit der anderen Person zweifelt, ist aus meiner Sicht selbstredend.
Das erinnert mich jetzt an meine Mutter. Wann immer meine Schwester und ich ihr als Kinder beispielsweise ein selbstgemaltes Bild gezeigt haben, war ihre Reaktion immer "Schön!" und zwar jedes Mal in exakt dem selben Tonfall. Das hat uns die ersten paar Mal natürlich stolz gemacht, aber wir sind ziemlich schnell drauf gekommen, dass das nicht aufrichtig ist... und dann haben wir angefangen uns zu fragen warum sie glaubt uns belügen zu müssen. Waren unsere Bilder so schlecht, dass sie geglaubt hat wir kämen mit der Wahrheit nicht zurecht? Was ist überhaupt schön? In welchen anderen Situationen hat sie noch gelogen?

Das ist einer der Gründe dafür, dass ich sowas nicht mache. Wenn ich einem Menschen begegne den ich wirklich hässlich finde, werde ich ihm niemals sagen er sei schön. Ich werde mich bemühen andere Dinge hervorzuheben, die an dieser Person attraktiv sind, aber ich werde nicht ihn/sie und mich selbst beleidigen, indem ich eine angenehme Lüge erzähle.
Menelaos hat geschrieben: 24 Dez 2021 19:44 Zum Beispiel aufgrund einer körperdysmorphen Störung, oder aber weil es das eigene Selbstbild viel stärker schädigen würde sich die wahren Gründe für die Ablehnung einzugestehen, als es die Lüge tut. Gibt bestimmt noch mehr Möglichkeiten, aber ich bin kein Psychologe.
Was gibt es denn schlimmeres für das Selbstbild als aufgrund des natürlichen, nichtgewählten Aussehens flächendeckend abgelehnt und in eine Schublade gesteckt zu werden, sprich diskriminiert zu werden? Und damit meine ich nicht nur das Dating.
Bitte beachte: Ich sagte "weil es das eigene Selbstbild viel stärker schädigen würde", ich sagte nicht dass das so geschädigte Selbstbild ein Positives sein muss. Wenn mein Selbstbild darin besteht ein unliebenswerter Versager zu sein, dann ist es dennoch beängstigend, wenn dieses Selbstbild erschüttert wird, bevor ich dazu bereit bin es aufzugeben. Schließlich macht sogar der selbstzerstörerischste Selbstbetrug intern irgendwie Sinn.

Sowohl die Erkenntnis "Es ist nicht mein Aussehen, sondern meine Persönlichkeit, deretwegen ich abgelehnt werde." als auch "Es ist kein unabwendbares Schicksal, sondern das Ergebnis meines eigenen Verhaltens. Ich könnte es ändern, wenn ich aktiv werden würde, und mein Vermeidungsverhalten aufgebe." können ziemlich schmerzhaft sein.
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Re: Ein AB auf Tinder, ein Erfahrungsbericht

Beitrag von Menelaos »

Moderation: Absolute Beginner Treff Die Beiträge zu Corona wurden entfernt, allein schon weil das Thema grundsätzlich eskaliert, und weil es hier in diesem Thread sowieso nichts verloren hat.
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Re: Ein AB auf Tinder, ein Erfahrungsbericht

Beitrag von Leibesfrucht »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 20 Dez 2021 19:16 Immer passe ich nicht, immer wird gesagt, ich sei zu dick. Dass ich bereits 15kg abgenommen habe, interessiert keinen, weil es keiner sieht. Aber selbst schlacksig oder untersetzt sein. Ich gebe denen wenigstens eine Chance, um den Menschen dahinter kennenzulernen.
Ständig bekomme ich Punkte in Flensburg, immer wird gesagt, ich fahre zu schnell. Dass ich früher mit 115 km/h durch die Ortschaft gerast bin und diese Geschwindigkeit um 15 km/h reduziert habe interessiert keinen, weil es keiner sieht.
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Re: Ein AB auf Tinder, ein Erfahrungsbericht

Beitrag von nick »

Ich hab mich gestern mal auf bumble registriert und mein Profil eingerichtet. Aus mir völlig unklaren Gründen haben sie mein Profil heute gesperrt, angeblich wg. Verstoß gegen die Nutzungsbedingungen. Ich habe keine einzige Interaktion mit einem anderen Menschen gehabt.
Werde den Support anschreiben, aber erhoffe mir nichts davon. Finde es ehrlich gesagt ziemlich dreist.
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Re: Ein AB auf Tinder, ein Erfahrungsbericht

Beitrag von Finnlandfreundin »

Leibesfrucht hat geschrieben: 27 Dez 2021 09:22
Finnlandfreundin hat geschrieben: 20 Dez 2021 19:16 Immer passe ich nicht, immer wird gesagt, ich sei zu dick. Dass ich bereits 15kg abgenommen habe, interessiert keinen, weil es keiner sieht. Aber selbst schlacksig oder untersetzt sein. Ich gebe denen wenigstens eine Chance, um den Menschen dahinter kennenzulernen.
Ständig bekomme ich Punkte in Flensburg, immer wird gesagt, ich fahre zu schnell. Dass ich früher mit 115 km/h durch die Ortschaft gerast bin und diese Geschwindigkeit um 15 km/h reduziert habe interessiert keinen, weil es keiner sieht.
Das ist was ganz anderes. Außerdem ist nicht die Veränderung, die Unbekannte nicht wahrnehmen können, mein Problem, sondern die Ansprüche, die jemand stellt, der selbst alles andere als optimal ist.
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Re: Ein AB auf Tinder, ein Erfahrungsbericht

Beitrag von Finnlandfreundin »

nick hat geschrieben: 27 Dez 2021 13:34 Ich hab mich gestern mal auf bumble registriert und mein Profil eingerichtet. Aus mir völlig unklaren Gründen haben sie mein Profil heute gesperrt, angeblich wg. Verstoß gegen die Nutzungsbedingungen. Ich habe keine einzige Interaktion mit einem anderen Menschen gehabt.
Werde den Support anschreiben, aber erhoffe mir nichts davon. Finde es ehrlich gesagt ziemlich dreist.
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Re: Ein AB auf Tinder, ein Erfahrungsbericht

Beitrag von Frostwald »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 27 Dez 2021 20:20
Leibesfrucht hat geschrieben: 27 Dez 2021 09:22
Finnlandfreundin hat geschrieben: 20 Dez 2021 19:16 Immer passe ich nicht, immer wird gesagt, ich sei zu dick. Dass ich bereits 15kg abgenommen habe, interessiert keinen, weil es keiner sieht. Aber selbst schlacksig oder untersetzt sein. Ich gebe denen wenigstens eine Chance, um den Menschen dahinter kennenzulernen.
Ständig bekomme ich Punkte in Flensburg, immer wird gesagt, ich fahre zu schnell. Dass ich früher mit 115 km/h durch die Ortschaft gerast bin und diese Geschwindigkeit um 15 km/h reduziert habe interessiert keinen, weil es keiner sieht.
Das ist was ganz anderes. Außerdem ist nicht die Veränderung, die Unbekannte nicht wahrnehmen können, mein Problem, sondern die Ansprüche, die jemand stellt, der selbst alles andere als optimal ist.
Wenn derjenige mit Anspruch dabei selbst ein gutes Stück weit weg von optimal ist, dann wird dieser wohl mit seinen Anspruchsdenken auch wenig oder keinerlei Erfolg haben. Sich dann irgendwann überlegen, ob er seine Ansprüche nicht reduzieren möchte. Oder er hat sogar Erfolg und der Anspruch resultiert daraus. Kann auch sein.

Aber: Ich finde nicht, dass man anderen vorwerfen kann Ansprüche zu haben, trotz eigener Defizite.
Natürlich wäre es irgendwie wichtiger auch hinter eine Fassade zu schauen, sich auf etwas einzulassen und den Menschen zu erkennen. Aber wenn der Anspruch nun mal da ist, dann sind das eben persönliche Kriterien.

Schlag mich, aber auch ich habe bei Übergewicht und psychischer Erkrankung noch höhere Ansprüche.
Nur sage ich mir, dass wenn diese nicht erfüllt werden oder ich eben bei meiner Auswahl nicht ankomme, dann lieber alleine bleibe.
Weil bei mir der Wunsch nach Partnerschaft oder GV auch nicht so hoch ist.
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Re: Ein AB auf Tinder, ein Erfahrungsbericht

Beitrag von NBUC »

Frostwald hat geschrieben: 28 Dez 2021 07:11 Aber: Ich finde nicht, dass man anderen vorwerfen kann Ansprüche zu haben, trotz eigener Defizite.
Natürlich wäre es irgendwie wichtiger auch hinter eine Fassade zu schauen, sich auf etwas einzulassen und den Menschen zu erkennen. Aber wenn der Anspruch nun mal da ist, dann sind das eben persönliche Kriterien.

Schlag mich, aber auch ich habe bei Übergewicht und psychischer Erkrankung noch höhere Ansprüche.
Nur sage ich mir, dass wenn diese nicht erfüllt werden oder ich eben bei meiner Auswahl nicht ankomme, dann lieber alleine bleibe.
Weil bei mir der Wunsch nach Partnerschaft oder GV auch nicht so hoch ist.
Genau, ein Mindestmaß an Ansprüchen ist schon reiner Selbstschutz.
Danach kommt Passungsoptimierung und irgendwann danach Luxus. (grob gesagt und die Grenzen sind dann wieder recht ungenau und die Gewichtung Teil des jeweiligen Geschmacks und Grad an sonst produzierten Unwohlsein)
Wobei selbst im Luxusbereich halt dann letztlich jede(r) selbst für sich und die Folgen seines Anspruchsdenekn für seie(n) Partnersuche verantwortlich wäre.
Und solange jemand keine Angebote bekommt sind Ansprüche eh theoretisch.

Was halt fies wäre, ist dann abfällig über die miserablen Kandidaten her zu ziehen.
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Re: Ein AB auf Tinder, ein Erfahrungsbericht

Beitrag von Wismutkumpel »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 27 Dez 2021 20:20
Leibesfrucht hat geschrieben: 27 Dez 2021 09:22
Finnlandfreundin hat geschrieben: 20 Dez 2021 19:16 Immer passe ich nicht, immer wird gesagt, ich sei zu dick. Dass ich bereits 15kg abgenommen habe, interessiert keinen, weil es keiner sieht. Aber selbst schlacksig oder untersetzt sein. Ich gebe denen wenigstens eine Chance, um den Menschen dahinter kennenzulernen.
Ständig bekomme ich Punkte in Flensburg, immer wird gesagt, ich fahre zu schnell. Dass ich früher mit 115 km/h durch die Ortschaft gerast bin und diese Geschwindigkeit um 15 km/h reduziert habe interessiert keinen, weil es keiner sieht.
Das ist was ganz anderes. Außerdem ist nicht die Veränderung, die Unbekannte nicht wahrnehmen können, mein Problem, sondern die Ansprüche, die jemand stellt, der selbst alles andere als optimal ist.
Ich finde auch, dass dieser Vergleich total unpassend ist.

Klar, irgendwelche Mindest-Ansprüche haben alle, aber ein gewisses Gleichgewicht sollte schon vorhanden sein. Für mich passt so jemand, der so auf äußere Werte achtet und diese selbst nicht erfüllt, auch absolut nicht. Spricht nicht für eine gewisse Toleranz gegenüber heiklen Themen, die ja früher oder später auf den Tisch kommen, oder gegenüber kleineren Fehlern, die nun mal alle Menschen haben oder machen.
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Re: Ein AB auf Tinder, ein Erfahrungsbericht

Beitrag von Einzelgänger »

Wismutkumpel hat geschrieben: 28 Dez 2021 11:42
Finnlandfreundin hat geschrieben: 27 Dez 2021 20:20
Leibesfrucht hat geschrieben: 27 Dez 2021 09:22

Ständig bekomme ich Punkte in Flensburg, immer wird gesagt, ich fahre zu schnell. Dass ich früher mit 115 km/h durch die Ortschaft gerast bin und diese Geschwindigkeit um 15 km/h reduziert habe interessiert keinen, weil es keiner sieht.
Das ist was ganz anderes. Außerdem ist nicht die Veränderung, die Unbekannte nicht wahrnehmen können, mein Problem, sondern die Ansprüche, die jemand stellt, der selbst alles andere als optimal ist.
Ich finde auch, dass dieser Vergleich total unpassend ist.
Er ist passend, wenn man davon ausgeht, dass mit dem "weil es keiner sieht" der Gewichtsverlust/die Geschwindigkeitsreduzierung gemeint ist. So hatte ich das auch verstanden und verstehe ehrlich gesagt immer noch nicht, wie es wirklich gemeint war. Zumindest nicht so, wie der Satz formuliert war.
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Re: Ein AB auf Tinder, ein Erfahrungsbericht

Beitrag von Finnlandfreundin »

Frostwald hat geschrieben: 28 Dez 2021 07:11 Wenn derjenige mit Anspruch dabei selbst ein gutes Stück weit weg von optimal ist, dann wird dieser wohl mit seinen Anspruchsdenken auch wenig oder keinerlei Erfolg haben. Sich dann irgendwann überlegen, ob er seine Ansprüche nicht reduzieren möchte. Oder er hat sogar Erfolg und der Anspruch resultiert daraus. Kann auch sein.

Aber: Ich finde nicht, dass man anderen vorwerfen kann Ansprüche zu haben, trotz eigener Defizite.
Natürlich wäre es irgendwie wichtiger auch hinter eine Fassade zu schauen, sich auf etwas einzulassen und den Menschen zu erkennen. Aber wenn der Anspruch nun mal da ist, dann sind das eben persönliche Kriterien.

Schlag mich, aber auch ich habe bei Übergewicht und psychischer Erkrankung noch höhere Ansprüche.
Nur sage ich mir, dass wenn diese nicht erfüllt werden oder ich eben bei meiner Auswahl nicht ankomme, dann lieber alleine bleibe.
Weil bei mir der Wunsch nach Partnerschaft oder GV auch nicht so hoch ist.
Schlagen werde ich dich deswegen nicht, keine Angst 😉
Ich hatte lange Zeit auch höhere Ansprüche und mir gefällt ein schlanker Mann, der ca 1.80 groß ist und etwas durchtrainiert ist, auch optisch besser. Aber ist das, was eh vergänglich ist (schlank und durchtrainiert), so wichtig? Für mich nicht mehr.

Etwas zum Hintergrund: Nach meiner Trennung hatte ich mich wieder auf Singlebörsen angemeldet. Kurz vor meinem Beitrag schrieb mich ein Mann an, der kein Profilbild hatte. Häufig sind das welche, die nur auf der Durchreise sind, aber hin und wieder sind es auch andere Gründe. Wir hatten einen Abend geschrieben, er wirkte sympathisch und sein Test war nicht voller Rechtschreibfehler. Dann war erstmal Pause und nach paar Tagen meldete er sich wieder und fragte nach einem Treffen. Ich hatte nichts dagegen, wenn ich zuvor auch ein Bild von ihm sehe (sonst rennt man beim Treffen aneinander vorbei). Er druckste etwas herum und meinte, dass die Frauen ihn immer ablehnen, schickte mir dann aber eins mit folgendem Text: "Ich weiß, ich bin kein Adonis, aber wenn du dir die Zeit nimmst, hinter die Fassade zu blicken, entdeckst du vielleicht die Perfektion für dich." Das machte ihn gleich sympathisch. Bei mir muss man auch hinter das Äußere sehen (auch wenn mein Ex das nicht so sieht - bin mir gerade nicht sicher, ob ich noch einen Ex habe) und ich würde von mir behaupten, dann findet man eventuell die Richtige. Ich traf mich dann mit ihm. Wir haben uns kurz am Treffpunkt unterhalten bis er mir sagte, dass wir das hier abbrechen können, da ich ihm zu dick sei. Für ihn käme nur eine schlanke Frau in Frage. Ich sprach ihn dann auf seine Aussage zu seinem Foto an, aber er meinte dann, er habe einfach diese Ansprüche, denn sonst passiere bei ihm in der Hose nichts. Ich bin dann gegangen.
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Re: Ein AB auf Tinder, ein Erfahrungsbericht

Beitrag von Himbeere »

Einzelgänger hat geschrieben: 28 Dez 2021 12:56
Wismutkumpel hat geschrieben: 28 Dez 2021 11:42
Finnlandfreundin hat geschrieben: 27 Dez 2021 20:20

Das ist was ganz anderes. Außerdem ist nicht die Veränderung, die Unbekannte nicht wahrnehmen können, mein Problem, sondern die Ansprüche, die jemand stellt, der selbst alles andere als optimal ist.
Ich finde auch, dass dieser Vergleich total unpassend ist.
Er ist passend, wenn man davon ausgeht, dass mit dem "weil es keiner sieht" der Gewichtsverlust/die Geschwindigkeitsreduzierung gemeint ist. So hatte ich das auch verstanden und verstehe ehrlich gesagt immer noch nicht, wie es wirklich gemeint war. Zumindest nicht so, wie der Satz formuliert war.
Er ist unpassend, weil ein Tempolimit eine klar definierte Größe ist. 100 Kmh sind eben nicht 101. Und offensichtlich ist es mit dem "weil es keiner sieht" auch nicht so eindeutig, denn für Finnlandfreundin machen die 15 Kilo einen deutlichen Unterschied, während Mr. Mini sie zu dick fand. Abgesehen davon finde ich es eine Frechheit, bei einem Treffen zu äußern, dass man den anderen zu dick findet. Ich hätte dem direkt mangelndes Format vorgeworfen. Und solche Blödiane preisen sich in Onlinebörsen an? Na herzlichen Dank.
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Re: Ein AB auf Tinder, ein Erfahrungsbericht

Beitrag von Frostwald »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 28 Dez 2021 13:39
Frostwald hat geschrieben: 28 Dez 2021 07:11 Wenn derjenige mit Anspruch dabei selbst ein gutes Stück weit weg von optimal ist, dann wird dieser wohl mit seinen Anspruchsdenken auch wenig oder keinerlei Erfolg haben. Sich dann irgendwann überlegen, ob er seine Ansprüche nicht reduzieren möchte. Oder er hat sogar Erfolg und der Anspruch resultiert daraus. Kann auch sein.

Aber: Ich finde nicht, dass man anderen vorwerfen kann Ansprüche zu haben, trotz eigener Defizite.
Natürlich wäre es irgendwie wichtiger auch hinter eine Fassade zu schauen, sich auf etwas einzulassen und den Menschen zu erkennen. Aber wenn der Anspruch nun mal da ist, dann sind das eben persönliche Kriterien.

Schlag mich, aber auch ich habe bei Übergewicht und psychischer Erkrankung noch höhere Ansprüche.
Nur sage ich mir, dass wenn diese nicht erfüllt werden oder ich eben bei meiner Auswahl nicht ankomme, dann lieber alleine bleibe.
Weil bei mir der Wunsch nach Partnerschaft oder GV auch nicht so hoch ist.
Schlagen werde ich dich deswegen nicht, keine Angst 😉
Ich hatte lange Zeit auch höhere Ansprüche und mir gefällt ein schlanker Mann, der ca 1.80 groß ist und etwas durchtrainiert ist, auch optisch besser. Aber ist das, was eh vergänglich ist (schlank und durchtrainiert), so wichtig? Für mich nicht mehr.

Etwas zum Hintergrund: Nach meiner Trennung hatte ich mich wieder auf Singlebörsen angemeldet. Kurz vor meinem Beitrag schrieb mich ein Mann an, der kein Profilbild hatte. Häufig sind das welche, die nur auf der Durchreise sind, aber hin und wieder sind es auch andere Gründe. Wir hatten einen Abend geschrieben, er wirkte sympathisch und sein Test war nicht voller Rechtschreibfehler. Dann war erstmal Pause und nach paar Tagen meldete er sich wieder und fragte nach einem Treffen. Ich hatte nichts dagegen, wenn ich zuvor auch ein Bild von ihm sehe (sonst rennt man beim Treffen aneinander vorbei). Er druckste etwas herum und meinte, dass die Frauen ihn immer ablehnen, schickte mir dann aber eins mit folgendem Text: "Ich weiß, ich bin kein Adonis, aber wenn du dir die Zeit nimmst, hinter die Fassade zu blicken, entdeckst du vielleicht die Perfektion für dich." Das machte ihn gleich sympathisch. Bei mir muss man auch hinter das Äußere sehen (auch wenn mein Ex das nicht so sieht - bin mir gerade nicht sicher, ob ich noch einen Ex habe) und ich würde von mir behaupten, dann findet man eventuell die Richtige. Ich traf mich dann mit ihm. Wir haben uns kurz am Treffpunkt unterhalten bis er mir sagte, dass wir das hier abbrechen können, da ich ihm zu dick sei. Für ihn käme nur eine schlanke Frau in Frage. Ich sprach ihn dann auf seine Aussage zu seinem Foto an, aber er meinte dann, er habe einfach diese Ansprüche, denn sonst passiere bei ihm in der Hose nichts. Ich bin dann gegangen.

Ja gut, wenn ich mir die Situation für mich bei einer Frau vorstelle, wäre ich wohl auch mindestens verwundert oder irritiert.
Je nachdem wieviel ich investiert oder mir Hoffnungen gemacht habe, dann auch verärgert.

Dennoch kann ich auch etwas den Herren nachvollziehen. Wobei deine Seite dabei natürlich ein besseres Bild abgibt.

Ein gutes Beispiel, warum ich kein OD betreibe.
Im RL geben mir da meine gesammelten Erfahrungen mit Menschen meist schon ein Warnsignal und ich lasse von ihnen ab, sofern ich denn die Wahl habe und nicht zum Beispiel mit ihnen zusammen arbeiten muss.
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Re: Ein AB auf Tinder, ein Erfahrungsbericht

Beitrag von Finnlandfreundin »

Frostwald hat geschrieben: 28 Dez 2021 13:59
Finnlandfreundin hat geschrieben: 28 Dez 2021 13:39
Frostwald hat geschrieben: 28 Dez 2021 07:11 Wenn derjenige mit Anspruch dabei selbst ein gutes Stück weit weg von optimal ist, dann wird dieser wohl mit seinen Anspruchsdenken auch wenig oder keinerlei Erfolg haben. Sich dann irgendwann überlegen, ob er seine Ansprüche nicht reduzieren möchte. Oder er hat sogar Erfolg und der Anspruch resultiert daraus. Kann auch sein.

Aber: Ich finde nicht, dass man anderen vorwerfen kann Ansprüche zu haben, trotz eigener Defizite.
Natürlich wäre es irgendwie wichtiger auch hinter eine Fassade zu schauen, sich auf etwas einzulassen und den Menschen zu erkennen. Aber wenn der Anspruch nun mal da ist, dann sind das eben persönliche Kriterien.

Schlag mich, aber auch ich habe bei Übergewicht und psychischer Erkrankung noch höhere Ansprüche.
Nur sage ich mir, dass wenn diese nicht erfüllt werden oder ich eben bei meiner Auswahl nicht ankomme, dann lieber alleine bleibe.
Weil bei mir der Wunsch nach Partnerschaft oder GV auch nicht so hoch ist.
Schlagen werde ich dich deswegen nicht, keine Angst 😉
Ich hatte lange Zeit auch höhere Ansprüche und mir gefällt ein schlanker Mann, der ca 1.80 groß ist und etwas durchtrainiert ist, auch optisch besser. Aber ist das, was eh vergänglich ist (schlank und durchtrainiert), so wichtig? Für mich nicht mehr.

Etwas zum Hintergrund: Nach meiner Trennung hatte ich mich wieder auf Singlebörsen angemeldet. Kurz vor meinem Beitrag schrieb mich ein Mann an, der kein Profilbild hatte. Häufig sind das welche, die nur auf der Durchreise sind, aber hin und wieder sind es auch andere Gründe. Wir hatten einen Abend geschrieben, er wirkte sympathisch und sein Test war nicht voller Rechtschreibfehler. Dann war erstmal Pause und nach paar Tagen meldete er sich wieder und fragte nach einem Treffen. Ich hatte nichts dagegen, wenn ich zuvor auch ein Bild von ihm sehe (sonst rennt man beim Treffen aneinander vorbei). Er druckste etwas herum und meinte, dass die Frauen ihn immer ablehnen, schickte mir dann aber eins mit folgendem Text: "Ich weiß, ich bin kein Adonis, aber wenn du dir die Zeit nimmst, hinter die Fassade zu blicken, entdeckst du vielleicht die Perfektion für dich." Das machte ihn gleich sympathisch. Bei mir muss man auch hinter das Äußere sehen (auch wenn mein Ex das nicht so sieht - bin mir gerade nicht sicher, ob ich noch einen Ex habe) und ich würde von mir behaupten, dann findet man eventuell die Richtige. Ich traf mich dann mit ihm. Wir haben uns kurz am Treffpunkt unterhalten bis er mir sagte, dass wir das hier abbrechen können, da ich ihm zu dick sei. Für ihn käme nur eine schlanke Frau in Frage. Ich sprach ihn dann auf seine Aussage zu seinem Foto an, aber er meinte dann, er habe einfach diese Ansprüche, denn sonst passiere bei ihm in der Hose nichts. Ich bin dann gegangen.

Ja gut, wenn ich mir die Situation für mich bei einer Frau vorstelle, wäre ich wohl auch mindestens verwundert oder irritiert.
Je nachdem wieviel ich investiert oder mir Hoffnungen gemacht habe, dann auch verärgert.

Dennoch kann ich auch etwas den Herren nachvollziehen. Wobei deine Seite dabei natürlich ein besseres Bild abgibt.

Ein gutes Beispiel, warum ich kein OD betreibe.
Im RL geben mir da meine gesammelten Erfahrungen mit Menschen meist schon ein Warnsignal und ich lasse von ihnen ab, sofern ich denn die Wahl habe und nicht zum Beispiel mit ihnen zusammen arbeiten muss.
Ich habe Männer kennengelernt (unabhängig vom Dating), die vollschlank waren, aber das Herz am rechten Fleck und mich nicht danach bewertet haben, dass ich auch vollschlank bin. Ich bin ja nicht dick, aber habe hier und da etwas zu viel.
Was mich bei ihm geärgert hat, ist, dass er mit zweierlei Maß misst. Er hofft, dass man hinter sein Äußeres schaut und ihm eine Chance gibt, aber er ist nicht dazu bereit. Mittlerweile ist es mir egal. Soll er weiter jammern, dass keine Frau ihn beachtet.
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Re: Ein AB auf Tinder, ein Erfahrungsbericht

Beitrag von NBUC »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 28 Dez 2021 14:57 Ich habe Männer kennengelernt (unabhängig vom Dating), die vollschlank waren, aber das Herz am rechten Fleck und mich nicht danach bewertet haben, dass ich auch vollschlank bin. Ich bin ja nicht dick, aber habe hier und da etwas zu viel.
Was mich bei ihm geärgert hat, ist, dass er mit zweierlei Maß misst. Er hofft, dass man hinter sein Äußeres schaut und ihm eine Chance gibt, aber er ist nicht dazu bereit. Mittlerweile ist es mir egal. Soll er weiter jammern, dass keine Frau ihn beachtet.
Ihm ist halt erzählt worden Frauen seien nicht so oberflächlich und scheißen Veilchen.
Dass er mit solchen Engelswesen eh nicht mithalten kann ist ihm auch klar und er steht daher dann so befreit zu seinen banaleren Wünschen. :mrgreen:
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Re: Ein AB auf Tinder, ein Erfahrungsbericht

Beitrag von Finnlandfreundin »

Einzelgänger hat geschrieben: 28 Dez 2021 12:56
Wismutkumpel hat geschrieben: 28 Dez 2021 11:42
Finnlandfreundin hat geschrieben: 27 Dez 2021 20:20

Das ist was ganz anderes. Außerdem ist nicht die Veränderung, die Unbekannte nicht wahrnehmen können, mein Problem, sondern die Ansprüche, die jemand stellt, der selbst alles andere als optimal ist.
Ich finde auch, dass dieser Vergleich total unpassend ist.
Er ist passend, wenn man davon ausgeht, dass mit dem "weil es keiner sieht" der Gewichtsverlust/die Geschwindigkeitsreduzierung gemeint ist. So hatte ich das auch verstanden und verstehe ehrlich gesagt immer noch nicht, wie es wirklich gemeint war. Zumindest nicht so, wie der Satz formuliert war.
Das war aber nicht die Hauptaussage, sondern nur Beiwerk.
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Re: Ein AB auf Tinder, ein Erfahrungsbericht

Beitrag von dr_Levelboss »

Menelaos hat geschrieben: 25 Dez 2021 04:29 Da hast du Recht, das sollte man im Zweifelsfall beachten. Aber letztlich sind die Naturgesetze auf dem Mars die Selben wie auf der Erde.
Ich finde das sollte man immer beachten. Ist das so? Hast du für diese Behauptung Belege oder Beweise?
Menelaos hat geschrieben: 25 Dez 2021 04:29 Ja ich weiß wovon du redest. Wenns jemandem so richtig dreckig geht, neigt man halt dazu ihm IRGENDETWAS Positives sagen zu wollen, anstelle von "Dir gehts dreckig, ich sehe keinen Ausweg, wüsste auch nicht was ich dir sonst sagen könnte, und jetzt lass ich dich mal alleine..."
Ansonsten... naja, ich weiß nicht ob du Optimismus/Pessimismus als Weltbilder betrachtest, denn in dem Fall stimmt es tatsächlich. Für den Optimisten ist der Pessimist Gift, und umgekehrt auch, denn beide Ansichten sind selbsterfüllend, daher ist es die Überzeugung selbst, die sie am Leben erhält.
Mit Weltbild meine ich nicht Optimismus oder Pessimismus. In unserer Gesellschaft herrscht ein starker Drank nach "Political Corectness", niemand soll aufgrund seiner Herkunft und seines Äußeren abgelehnt, sprich diskriminiert werden und niemand möchte sich solch einem Verhalten schuldig machen. Genausoweing möchten sich Menschen hier ihre Privilegien eingestehen, da diese Privilegien eine gewisse Leistungslosigkeit mit sich bringen. Dating und Fortpflanzung, egal ob online oder im echten Leben, ist aber leider nunmal nicht politisch korrekt, es ist oberflächlich und diskriminierend. Diese Mechanismen nimmt man natürlich nur wahr, wenn man zu denen gehört die durch das Raster fallen und die eben diskriminiert werden. Da es sich hier nur um eine sehr kleine Masse handelt ist es einfacher und angenehmer, das einfach weg zu leugnen, anstatt sich damit auseinanderzusetzten, was ich auch absolut nachvollziehen kann.
Menelaos hat geschrieben: 25 Dez 2021 04:29 Das erinnert mich jetzt an meine Mutter. Wann immer meine Schwester und ich ihr als Kinder beispielsweise ein selbstgemaltes Bild gezeigt haben, war ihre Reaktion immer "Schön!" und zwar jedes Mal in exakt dem selben Tonfall. Das hat uns die ersten paar Mal natürlich stolz gemacht, aber wir sind ziemlich schnell drauf gekommen, dass das nicht aufrichtig ist... und dann haben wir angefangen uns zu fragen warum sie glaubt uns belügen zu müssen. Waren unsere Bilder so schlecht, dass sie geglaubt hat wir kämen mit der Wahrheit nicht zurecht? Was ist überhaupt schön? In welchen anderen Situationen hat sie noch gelogen?
Dann kannst du dir ja ungefähr vorstellen wie sich mein Leben anfühlt, nur das es hier nicht um selbstgemalte Bilder, sondern um mich als sexuelles Wesen geht.
Menelaos hat geschrieben: 25 Dez 2021 04:29 Das ist einer der Gründe dafür, dass ich sowas nicht mache. Wenn ich einem Menschen begegne den ich wirklich hässlich finde, werde ich ihm niemals sagen er sei schön. Ich werde mich bemühen andere Dinge hervorzuheben, die an dieser Person attraktiv sind, aber ich werde nicht ihn/sie und mich selbst beleidigen, indem ich eine angenehme Lüge erzähle.
Ich finde da sprichst du ganz schön absolut von dir, was auch schon fast in Richtung Eigenlob geht. Wenn dich diese Person dann aber auf deiner Meinung bezüglich des Aussehens festnagelt, wirst du ihr dann erzählen dass du sie hässlich findest? Was denkst du wie oft eine Person, die ein Problem mit ihrem Aussehen hat, diese "Bemühungen" schon erlebt und gehört hat?
Menelaos hat geschrieben: 25 Dez 2021 04:29 Bitte beachte: Ich sagte "weil es das eigene Selbstbild viel stärker schädigen würde", ich sagte nicht dass das so geschädigte Selbstbild ein Positives sein muss. Wenn mein Selbstbild darin besteht ein unliebenswerter Versager zu sein, dann ist es dennoch beängstigend, wenn dieses Selbstbild erschüttert wird, bevor ich dazu bereit bin es aufzugeben. Schließlich macht sogar der selbstzerstörerischste Selbstbetrug intern irgendwie Sinn.

Sowohl die Erkenntnis "Es ist nicht mein Aussehen, sondern meine Persönlichkeit, deretwegen ich abgelehnt werde." als auch "Es ist kein unabwendbares Schicksal, sondern das Ergebnis meines eigenen Verhaltens. Ich könnte es ändern, wenn ich aktiv werden würde, und mein Vermeidungsverhalten aufgebe." können ziemlich schmerzhaft sein.
Ich halte mich für einen unliebenswerten Versager, so ehrlich kann ich sein. Aus meiner Sicht würde ich das auch lieber Gestern als heute aufgeben. Mir macht auch eher Angst, dass das vermutlich nicht geht.

Ich denke, dass es ein Trugschluss ist, dass sich psychologische Themen immer ändern lassen. Sowohl bei der physis als auch bei der psyche gibt es Dinge die sich im Prinzip nicht ändern lassen, die also gesetzt sind.