Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
Reinhard
Eins mit dem Forum
Beiträge: 10183
Registriert: 07 Jan 2016 10:53
Geschlecht: männlich
Ich bin ...: verdammt bissig.
Wohnort: Oberpfalz

Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Reinhard »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 23 Jan 2022 12:45 Kommen noch negative Glaubenssätze wie "Die Welt ist grausam!", "Das Leben ist hart!", "Ich bin nicht gut genug!", "Das Leben ist ungerecht!", dazu, dann hebt das nicht gerade die Stimmung. Hier gilt es sich um seine Seelengesundheit zu kümmern und sich auch mal mit positiven Dingen zu beschäftigen. Tut man das nicht, kann daraus durchaus eine Depression entstehen, da man irgendwann das Schöne und positive aus den Augen verliert und ausschließlich das negative wahrnimmt.

Ich halte das Leben für hart und ungerecht (und über die anderen Beispielaussagen könnte man zumindest streiten). Das ist aber noch lange nicht hinreichend, dass man darüber in Depression verfallen könnte.

Dieser Eindruck stellt sich für mich eher dann ein, wenn ich drüber nachdenke, dass man allein daran praktisch nichts ändern kann. :sadman: Und die Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung wird dann immer größer, dass für ein Ändern gemeinsam mit Anderen es anscheinend auch nicht genug gibt, die etwas ändern könnten oder ändern wollten. Die beschäftigen sich stattdessen mit den angeblich positiven Dingen, weil sie sich ja um "ihre eigene Seelengesundheit kümmern" müssen.


So wird das nie was. :crybaby:
Make love not war!
Leon
Kennt sich hier gut aus
Beiträge: 151
Registriert: 02 Apr 2021 17:24
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.

Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Leon »

Reinhard hat geschrieben: 23 Jan 2022 18:04
Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 23 Jan 2022 12:45 Kommen noch negative Glaubenssätze wie "Die Welt ist grausam!", "Das Leben ist hart!", "Ich bin nicht gut genug!", "Das Leben ist ungerecht!", dazu, dann hebt das nicht gerade die Stimmung. Hier gilt es sich um seine Seelengesundheit zu kümmern und sich auch mal mit positiven Dingen zu beschäftigen. Tut man das nicht, kann daraus durchaus eine Depression entstehen, da man irgendwann das Schöne und positive aus den Augen verliert und ausschließlich das negative wahrnimmt.

Ich halte das Leben für hart und ungerecht (und über die anderen Beispielaussagen könnte man zumindest streiten). Das ist aber noch lange nicht hinreichend, dass man darüber in Depression verfallen könnte.

Dieser Eindruck stellt sich für mich eher dann ein, wenn ich drüber nachdenke, dass man allein daran praktisch nichts ändern kann. :sadman: Und die Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung wird dann immer größer, dass für ein Ändern gemeinsam mit Anderen es anscheinend auch nicht genug gibt, die etwas ändern könnten oder ändern wollten. Die beschäftigen sich stattdessen mit den angeblich positiven Dingen, weil sie sich ja um "ihre eigene Seelengesundheit kümmern" müssen.


So wird das nie was. :crybaby:
Ich würde mal sagen, dass es unsere Generation schon sehr gut hat. Dass das Leben immer noch in manchen Momenten "hart" sein kann, ist klar. Aber schau dir mal die Hungersnöte, Kriege, schlechte gesundheitliche Versorgung, Knochenjobs im Bergbau mit Staublunge etc... früherer Jahrzehnte an. Dazu kommen noch die ganzen technischen Möglichkeit und die Vereinfachung vieler Dinge durch das Internet. Es ist natürlich nicht alles Gold was glänzt, aber wir sind hier meiner Meinung nach schon sehr weit gekommen.

Welche Sachen möchtest du denn ändern? In deinem eigenen Umfeld, also im Kleinen, kannst du doch durchaus was bewirken (ehrenamtliche Tätigkeit etc...). Mein ehemaliger Nachbar als Hobbymusiker ist vor Corona z. B. 1x im Monat im örtlichen Altersheim aufgetreten und hat dort dann alte Schlager gespielt. Er hat immer gerne davon berichtet, wie begeistert die Senioren davon waren.

Warum sollten positive Dinge nur "angeblich" positiv sein? Positive Dinge sind für mich ein ganz großes Stück Lebensqualität. Und ja, die "eigene Seelengesundheit" ist wichtig. Man kann sich doch nicht von allem runterziehen lassen und fast alles negativ sehen.
Benutzeravatar
LonesomeCoder
Bringt jede Tastatur zum Glühen
Beiträge: 8369
Registriert: 15 Okt 2016 19:50
Geschlecht: männlich
AB-Status: Hardcore AB
Ich bin ...: verdammt bissig.
Ich suche hier ...: nur Austausch.

Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von LonesomeCoder »

Daniel84 hat geschrieben: 10 Jan 2022 11:02 Zunächst mal ging es nicht um "leicht zu haben", sondern um Initiative. Finnlandsfreundins Behauptung (bzw. die ihrer Freundin) war, dass Frauen nicht aktiv werden und Männer ansprechen oder deutliches Interesse zeigen dürften, weil sie dann automatisch unattraktiv für Männer seien. Und da kann ja wohl nur jeder selbst wissen, was er attraktiv findet. Ich finde es eben NICHT unattraktiv. Mal abgesehen davon, dass sonst meist gar nichts passieren würde, könnte man auch argumentieren, dass es signalisiert, dass die Frau Selbstvertrauen und Mut hat und weiß, was sie will. Im Übrigen gibt's genügend Männer, die auf dominante Frauen stehen.
Bei mir ist es so, dass ich selbstbewusste, mutige und aktive Frauen, die aus ihrer traditionellen (d.h. passiven) Rolle ausbrechen, super finde. Eine Frau, die aktiv auf mich zu geht, hat bei mir sehr viel gut. Es ist wirklich fatal, wenn eine Frau passiv ist nur weil sie Angst hat, dass sie Männer pauschal dann uninteressant finden.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
Benutzeravatar
LonesomeCoder
Bringt jede Tastatur zum Glühen
Beiträge: 8369
Registriert: 15 Okt 2016 19:50
Geschlecht: männlich
AB-Status: Hardcore AB
Ich bin ...: verdammt bissig.
Ich suche hier ...: nur Austausch.

Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von LonesomeCoder »

Seb-X hat geschrieben: 21 Jan 2022 11:13 Und dieses Alter haben die meisten hier schon erreicht. Die Erfolgsmeldungen beweisen auch, dass es Glück und kein Produkt harter Arbeit an sich selbst war i.d.R.
Ist auch mein Eindruck.
Bubsi hat geschrieben: 21 Jan 2022 13:43 Unsicherheit = unsexy. Zumindest als Mann kommt sowas sehr unattraktiv bei Frauen rüber. Oft genug selber erlebt. Dadurch entsteht ein Teufelskreis, weil man(n) immer unsicherer mit weiteren Körben wird.
Im Gegensatz zum Normalo fehlen dem AB die motivierenden und stärkenden Erfolgserlebnisse zwischendurch.
Daniel84 hat geschrieben: 21 Jan 2022 15:38
Menelaos hat geschrieben: 21 Jan 2022 15:00
Daniel84 hat geschrieben: 21 Jan 2022 14:47

Als ob es unmöglich wäre, glücklich zu sein, wenn man Kontakt mit einem "scheinbar chronisch unglücklichen" Menschen hat...

Für mich nicht nachvollziehbar.
Es ist bestimmt nicht unmöglich, aber es ist schwieriger, ganz besonders wenn man so intensiven Kontakt wie eben mit einem romantischen Partner hat. Warum sollte man sich das antun? Du kannst schließlich nicht von anderen Menschen erwarten, dass ihnen dein Glück wichtiger ist als ihr Eigenes.
Doch, kann ich. Tue ich auch. Ich verachte Menschen, die alles ausblenden und ignorieren, was ihre heile Welt eintrüben könnte. Lieber das Leid anderer ignorieren als schlechte Stimmung in Kauf nehmen? Finde ich nicht ok!

Das heißt jetzt nicht, dass ich erwarte, dass man gleich ne Beziehung eingehen soll. Aber etwas weniger Oberflächlichkeit und Kaltherzigkeit erwarte ich schon von meinen Mitmenschen, auch wenn deren "Glück" dadurch eingetrübt wird. Wobei meine "Erwartung" hier natürlich nur moralischer Art ist, nicht in der Art, dass ich damit rechne. Mir ist schon klar, dass die meisten Leute eher rücksichtslos unterwegs sind.
Natürlich gibts auch das, aber das ist dann wiederum ein krankhafter Helferkomplex, der die Betroffenen nicht selten kaputt macht.
Leute abzulehnen, denen es schlecht geht, ist für Dich nachvollziehbar, sich auf sie einzulassen, fällt in die Kategorie "krankhafter Helferkomplex". Empfinde ich als fies.

Und ich habe auch den Eindruck, Du kennst keinen Menschen mit Depression persönlich. Sonst würdest Du vielleicht anders darüber schreiben. Ich weiß aus Erfahrung, dass man mit diesen Menschen durchaus viel Spaß haben und deren Gesellschaft genießen kann. Und ich habe keinen "krankhaften Helferkomplex"! Ich suche auch nicht gezielt unglückliche Menschen. Allerdings meide ich Menschen, die scheinbar nie irgendwelche Probleme haben, sich alles schönreden, alles, was nicht in Ordnung ist auf dieser Welt ignorieren bzw. achselzuckend hinnehmen und ernsthaft daran glauben, dass am Ende immer alles gut wird. Solche Menschen finde ich sehr abstoßend.
+1111111111111 für diesen und all deine Beiträge hier.
Ich selber stehe zu meinen Freunden. Auch wenn es jemanden mal längerfristig schlecht geht. Echte Freundschaft erkennt man daran, dass man immer zusammenhält und willkommen ist und nicht nur, wenn einem der andere bespaßen kann. Wenn es mir schlecht geht und ich mein Leid klage, dann erkenne ich auch, wer ein echter Freund ist und mir zuhört (selbst zuhören kann sehr wichtig sein, dass jemand meine Probleme löst, verlange ich gar nicht) und wer ein Schmarotze (passt recht gut für Personen, die andere ausnutzen, https://de.wiktionary.org/wiki/Schmarotzer), bei dem ich nur willkommen bin, wenn ich ihn unterhalten oder irgendwo weiterhelfen kann. In der Krise zeigen Menschen ihr wahres Gesicht, nicht, wenns gut läuft. Da merkt man, welcher Kontakt gut ist und welcher blockiert werden muss.

Der größte Schwachsinn überhaupt ist ja, wenn leidenden Menschen vorgeworfen wird, dass sie nicht genug an sich arbeiten. Ich weiß gar nicht wo ich anfange soll zu erklären auf wie vielen Ebenen das Quatsch ist. Die Grundaussage hier ist klar und die Wurzel das Problem: "dir geht es nur schlecht, weil du zu faul, dumm, undiszipliniert oder sonst was bist". Völlig unangebrachte Vorwürfe. Die zeigen, dass die Person, die sowas sagt, keine Ahnung hat. Solchen Mist lesen zu müssen, verletzt mich sehr 😒 Solche Tritte ins Gesicht sind genau das, was leidenden Menschen brauchen. NICHT.
Sternenwanderer hat geschrieben: 21 Jan 2022 20:53 Also die letzten Aussagen in diesem Thread zeigen deutlich warum es den meisten Menschen unangenehm ist überhaupt über ihre psychischen Probleme zu sprechen. Da werden dann oft Pauschalaussagen gefällt, wie zum Beispiel das man sie am besten fallen lässt, da sie einem ja nichts bringen. Schon harter Tobak.

Nur mal so, die meisten depressiven Menschen wollen eben keine Belastung für ihr Umfeld sein und ziehen sich deswegen zurück anstatt Freunde die sie haben den ganzen Tag vollzujammern, sie leiden leise. Was ihre Probleme nur noch verschlimmert.
Da hast du Recht. Aber ich habe aufgehört, mich zurückzuhalten um Leuten vom Typ Leon, Einsamkeit ist Doof oder Menealos und Co. ja nicht den Tag zu vermiesen. Ich sage ehrlich und direkt was Sache ist und wenn jemand keine echten Freunde sondern nur Entertainer will, dann breche ich den Kontakt bzw. den Versuch vom Kontaktaufbau zum Selbstschutz ab (leider kann ich die verletzenden Beiträge von Menealos nicht ausblenden, da er Moderator ist, die anderen vorher genannten Nutzer habe ich nun auf Ignore getan). Das Lesen der Texte dieser Personen hier machte mich traurig und wütend zugleich, brauche Tage, um mich davon zu erholen.
Besonders traurig ist es, dass gerade die Leute, die am meisten gegen leidende Personen giften, auch mit ihren empathielosen Art viel Leid erst erzeugen.

Studien zeigen übrigens, dass Depressive die Welt so sehen wie sie wirklich und ist und Nicht-Depressive sie positiv verzerrt.

PS: ich habe nichts gegen Leute, die gut drauf sind oder Erfolg haben. Aber ich habe sehr viel gegen Leute, die was gegen leidende und/oder erfolglose Menschen haben oder so tun, als ob deren Leid/Misserfolg nur die Folge von persönlichen Versagen ("müssten mehr an sich arbeiten", d.h. sie tun das aktuell zu wenig weil zu faul, dumm oder sonst was) ist was die ganzen strukturellen und veranlagten Probleme leugnet.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
Benutzeravatar
Momo
Liebt es sich mitzuteilen
Beiträge: 975
Registriert: 25 Feb 2016 22:02

Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Momo »

Die letzten zwei Seiten dieser Diskussion haben mich ziemlich enttäuscht und aufgebracht.
Ich war eigentlich der Meinung, dass man Depressionen auch als Nichtbetroffener verstehen kann, dass dafür keine eigenen Erfahrungen notwendig sind. Aber ich hab immer mehr den Eindruck, dass ich mich da getäuscht habe. Dass ich bei Nichtbetroffenen nicht auf Verständnis hoffen kann.

Da geht es um "schlecht gelaunte Menschen" und prompt wird das mit Depression assoziiert.
Menelaos hat geschrieben: 21 Jan 2022 14:26
alex321 hat geschrieben: 20 Jan 2022 22:43Des Weiteren drückt die Einsamkeit mehr oder weniger stark auf die Stimmung und schlecht gelaunte Menschen sind unattraktiver.
Letzterem würde ich ganz klar zustimmen, denn die meisten Menschen werden glücklich sein wollen, und sich daher von scheinbar chronisch unglücklichen Menschen fernhalten. Das ist traurig für Depressive, aber letztlich nachvollziehbar.
Und dann das;
Menelaos hat geschrieben: 21 Jan 2022 15:00Warum sollte man sich das antun?
Und dann wird hier über chronisch unglückliche Menschen, Pessimisten und Depressive geredet, ohne dass das differenziert wird. Bzw. nicht weiter als "Depressive sind eine Teilgruppe von ...".

Dann wird suggeriert, dass Depressive eine Last sind, ihren Partner nicht stützen könnten, dass sie grundsätzlich pessimistisch und damit anstrengend sind, dass sie konstant die Laune runterziehen, dass man sich nur aus Mitleid mit ihnen abgibt...
Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 22 Jan 2022 13:26Ich kenne zumindest keinen, der wirklich gerne mit negativ gestimmten (nicht krankhaft depressiven(!)) Personen zu tun hat.
Zu spät, die Assoziation ist auf dem Tisch. Zumal wir als Untergruppe dieser "negativ gestimmten Personen" eingeordnet wurden.
Menelaos hat geschrieben: 21 Jan 2022 16:43Aber jeder von uns - auch du - wird bevorzugt mit jenen Menschen Umgang pflegen wollen, mit denen er eine gute Zeit zusammen haben kann.
Da setzt du anscheinend voraus, dass "eine gute Zeit" fröhlich, glücklich, zufrieden, heiter ist.
Das ist für mich nicht alles. Ich will mich mit Menschen umgeben, mit denen ich mich verbunden fühle. Die mich sehen und akzeptieren und andersrum. Und da gehört wiederum auch Traurigkeit, Wut, Schmerz und alles anderes mit dazu.
Leon hat geschrieben: 21 Jan 2022 19:29Ich finde, dass eine positive Lebenseinstellung gepaart mit einer gewissen Resilienz sicher nicht schadet.
Wo kriegt man sowas denn her, wenn man es nicht hat?
Menelaos hat geschrieben: 22 Jan 2022 08:50Aber du musst auch bedenken, dass das Wort "Depression" von Laien oft allzu lax verwendet wird, eben weil die meisten Menschen nicht so genau wissen was es bedeutet, und wie es dazu kommt.

Was ich damit sagen will ist: Häng dich nicht an der Verwendung dieses Wortes auf, wenn er anscheinend ja nicht über tatsächliche Depression spricht, sondern nur über das was Laien meist darunter verstehen.
Oder - wie wär's damit -, wer keine Depressionen meint und auch keine Ahnung hat, was das bedeutet, benutzt das Wort auch nicht.

Eine Depression ist eine schwerwiegende Erkrankung, die sich durch alle Lebensbereiche zieht und potentiell tödlich ist. Laut der Zahl, die ich zuletzt gelesen habe, für 15% derer, die nicht in Behandlung sind.

Und solche uninformierten Aussagen;
Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 21 Jan 2022 18:45Grund genug seine Gedanken eintrüben zu lassen gibt es genug. Die Tagesschau am Abend reicht, um genug Treibstoff für seine Sorgen zu bekommen. Wenn man sich dann noch seinen persönlichen Problemen hingibt, dann ist man sehr schnell ziemlich deprimiert und der Weg zu einer handfesten Depression ist nicht mehr weit!
Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 22 Jan 2022 13:26Das Problem an der Sache ist, dass man irgendwann in eine Strudel gerät und überhaupt nicht mehr in der Lage ist, das Schöne zu sehen. Irgendwann ist man so konditioniert den Regen zu sehen, dass man die Sonne gar nicht mehr wahrnimmt. Wenn man dann nicht aufpasst, dass kann das Ergebnis durchaus eine Depression sein. Streich meinetwegen das "sehr schnell", es ist eher ein schleichender Prozess, bei dessem Ende der Übergang vom Pessimisten zum depressiven fliessend ist.
Leon hat geschrieben: 21 Jan 2022 19:29Aber was bringt es, wenn man sich wie die Person aus deinem Bekanntenkreis Untergangsgedanken über Sachen macht, die man a) selber nicht beeinflussen kann und b) auch noch sehr unwahrscheinlich sind. Ich meine auch, dass sich manche Leute in so etwas hineinsteigern und dann dadurch ernsthafte psychische Probleme bekommen.
Tragen dazu bei, den Begriff zu verwässern und zu verharmlosen. Vor allem, wenn man sie unkommentiert so stehen lässt.
Was dann wiederum zu unqualifizierten Reaktionen führt wie; "Man muss halt nach vorne blicken." oder generell "Du musst doch nur [...]" oder auch "Ich versteh nicht, wieso man nicht einfach machen kann."
Das ironische hier im Forum ist, dass "Du musst doch nur [...]" den meisten ABs vertraut und verhasst ist.
Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 22 Jan 2022 13:26Ich glaube, dass es für Menschen, die von einer Depression betroffen sind, der einzig gangbare Weg ist, darüber zu reden. Wie sollen sie sonst da raus kommen? Wie soll man ihnen sonst helfen? Wichtig ist nur, dass diese Menschen auch bereit sind, sich helfen zu lassen.
Ich würde dir tendenziell zustimmen, dass reden hilft, weil es Verbundenheit schaffen kann. Aber im Kontext dieser Diskussion liest sich das ziemlich zynisch;
"Du musst nur auf meine Seite des Abgrund kommen. Hier, die Brücke, du musst ihr klar machen, dass du hierherkommen möchtest. Du hast vielleicht deine Stimme verloren, aber dann musst du sie halt wiederfinden.
Ich könnte dir von hier aus eine Brücke bauen und zu dir kommen und mit dir gemeinsam über den Abgrund gehen, aber das ist es mir nicht wert. Und dir ein Stück Papier und einen Stift zukommen zu lassen, ist mir auch zu viel Aufwand.
Aber das ist die Lösung! Und ich strecke auch den Arm aus und reiche dir meine Hand, wenn du nahe genug bist."

Ist auch immer schön, sich vorwerfen lassen zu müssen, man könne keine Hilfe annehmen, wenn da jemand meint, entscheiden zu können, wie diese Hilfe auszusehen hat, statt das zu tun, worum explizit gebeten wird. Oder auch nur zu fragen...

Die Diskussion der letzten beiden Seiten hat bei mir den Impuls ausgelöst, mich wieder einzuigeln, um niemandem zur Last zu fallen, und es gar nicht mehr zu versuchen, denn ich bin ja nur noch meine Depression, was ist denn schon sonst noch von mir übrig?
Was dazu passt, dass ich die Depression immer noch von allen fernhalte und es mir leichter fällt, in eine Kamera zu reden. Wo die Häppchen niemandem zu viel werden und jeder selbst entscheidet, wieviel er sich "antut". Wo es einen klaren Rahmen dafür gibt, der von meinem gewohnten Auftreten abgegrenzt ist.
Obwohl ich mir nichts mehr wünsche, als jemanden, der mir einfach nur zuhört, ohne irgendwas dazu zu sagen oder irgendwas ändern/"reparieren" zu wollen, mich einfach nur im Arm hält und bei mir ist, da unten in dem Loch.
Das das nicht jeder aushält, geschenkt. Aber hier war der Hauptpunkt, dass das auch niemand ertragen will.

Psychisch Kranken zu zeigen, dass es sicher ist, sich zu öffnen, und dass sie gewertschätzt werden, sieht anders aus.
I want to be a mystery, yet be known
I want to be together, yet alone
Is it too much to ask, to be famous yet unkown?
To be a wanderer, yet have a home?
- Kara Douglas

Ich bin queer.
Benutzeravatar
Menelaos
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 3383
Registriert: 13 Nov 2019 11:23
Geschlecht: männlich
AB-Status: Softcore AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Menelaos »

Momo hat geschrieben: 24 Jan 2022 04:32 Und dann wird hier über chronisch unglückliche Menschen, Pessimisten und Depressive geredet, ohne dass das differenziert wird. Bzw. nicht weiter als "Depressive sind eine Teilgruppe von ...".

Dann wird suggeriert, dass Depressive eine Last sind, ihren Partner nicht stützen könnten, dass sie grundsätzlich pessimistisch und damit anstrengend sind, dass sie konstant die Laune runterziehen, dass man sich nur aus Mitleid mit ihnen abgibt...
Ich kann natürlich nur für mich selbst sprechen, aber ich habe dabei - wie gesagt - eine ganze Weile lang überhaupt nicht an Menschen mit Depression gedacht, sondern lediglich an den Typ des Dauerpessimisten, von dem ich schon ein paar Exemplaren begegnet bin, und von dem - im Rückblick betrachtet - der eine oder andere (oder alle) unter Depressionen gelitten haben mag. Das muss aber nicht bedeuten, dass alle Menschen mit Depression diesem Typ des Dauerpessimisten entsprechen. Ich weiß, dass sich Depressionen auch, aber nicht nur so auswirken können.
Aber wie gesagt: Ich sprach erst dann von Depressionen, als jemand anders das ins Spiel brachte.

Unterm Strich spielt es für mich aber keine Rolle, denn ich habe diese Dauerpessimisten auf Dauer als große, emotionale Belastung empfunden, als Menschen, mit denen man bestenfalls kurze Episoden der Leichtigkeit erleben kann. Ja, ich fand ein paar von ihnen durchaus sympathisch, aber ich will ihre Sichtweise einer Welt des unausweichlichen Elends und Unglücks einfach nicht übernehmen, nicht einmal ansatzweise.
Und wenn sich der Dauerpessimismus bei diesen Menschen derzeit als unüberwindlich herausstellt, bleibt mir als empathischer Mensch letztlich nur eine Option: Ich breche den Kontakt ab.
Oder - wie wär's damit -, wer keine Depressionen meint und auch keine Ahnung hat, was das bedeutet, benutzt das Wort auch nicht.
Ja, wäre echt schön wenn Menschen Sprache nur noch mit äußerster Präzision benutzen würden, damit es keine Missverständnisse mehr gibt. Da das aber nicht immer klappt, müssen wir halt alle mit ein bisschen Geduld und gutem Willen auf diese Missverständnisse hinweisen, und uns bemühen nachzuvollziehen, was der andere wirklich damit sagen wollte.
Ist auch immer schön, sich vorwerfen lassen zu müssen, man könne keine Hilfe annehmen, wenn da jemand meint, entscheiden zu können, wie diese Hilfe auszusehen hat, statt das zu tun, worum explizit gebeten wird. Oder auch nur zu fragen...
Helfen ist ein Geben und Nehmen. Der Helfende hat ebenso ein Recht zu entscheiden, welche Art und wie viel Hilfe er zu geben bereit wäre, wie der Bittende das Recht hat zu entscheiden, welche Hilfe er denn annehmen würde.
Auf dein Beispiel bezogen: Vielleicht habe ich Höhenangst, und bin deshalb nicht bereit selber über den Abgrund zu kommen um dir zu helfen. Oder aber ich bin genug mit meinem eigenen Leben beschäftigt, und möchte für dich (oder allgemein für Fremde) nicht mehr Aufwand betreiben als gute Ratschläge zu geben.
Und wer kanns mir verübeln? Ich habe keine Verpflichtung zu helfen. Alles was ich da tue geschieht freiwillig, und in der Regel ohne eine Belohnung dafür zu erwarten.
Die Diskussion der letzten beiden Seiten hat bei mir den Impuls ausgelöst, mich wieder einzuigeln, um niemandem zur Last zu fallen, und es gar nicht mehr zu versuchen, denn ich bin ja nur noch meine Depression, was ist denn schon sonst noch von mir übrig?
Wie du selbst sagst: Nur weil man depressiv ist, muss das noch nicht bedeuten, dass man für andere Menschen keine Stütze sein kann, sondern immer eine Last sein muss. Du bist halt mehr als die Depression, sondern (unter anderem) spielt auch deine Einstellung mit rein.
Obwohl ich mir nichts mehr wünsche, als jemanden, der mir einfach nur zuhört, ohne irgendwas dazu zu sagen oder irgendwas ändern/"reparieren" zu wollen, mich einfach nur im Arm hält und bei mir ist, da unten in dem Loch.
Das das nicht jeder aushält, geschenkt. Aber hier war der Hauptpunkt, dass das auch niemand ertragen will.
:gruebel:
:gruebel:
:gruebel:
Okay, diesen Wunsch kann ich nachvollziehen... ich werde darüber nachdenken müssen.
"Humility is not thinking less of yourself, but thinking of yourself less."
Seb-X
Liebt es sich mitzuteilen
Beiträge: 1087
Registriert: 09 Okt 2021 16:05
AB-Status: Softcore AB
Ich bin ...: verdammt bissig.

Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Seb-X »

Menelaos hat geschrieben: 24 Jan 2022 08:29 Helfen ist ein Geben und Nehmen.
Nein, das ist es nicht. Wer so kapitalistisch denkt, sollte Freunde eher als Geschäftspartner betrachten.
"Im innersten Gehäuse des Humanismus, als dessen eigene Seele, tobt gefangen der Wüterich, der als Faschist die Welt zum Gefängnis macht."
(aus "Schwabenstreiche", Theodor W. Adorno, Minima Moralia)
Benutzeravatar
Menelaos
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 3383
Registriert: 13 Nov 2019 11:23
Geschlecht: männlich
AB-Status: Softcore AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Menelaos »

Seb-X hat geschrieben: 24 Jan 2022 08:41
Menelaos hat geschrieben: 24 Jan 2022 08:29 Helfen ist ein Geben und Nehmen.
Nein, das ist es nicht. Wer so kapitalistisch denkt, sollte Freunde eher als Geschäftspartner betrachten.
Doch das ist es, denn ich habe kein Recht dir meine Hilfe aufzuzwingen, und du hast kein Recht sie von mir einzufordern, oder empört zu sein, wenn du nicht genau das bekommst was du willst.

Was daran kapitalistisch sein soll verstehe ich nicht, aber ich nehme an, du selbst tust es auch nicht.
"Humility is not thinking less of yourself, but thinking of yourself less."
Seb-X
Liebt es sich mitzuteilen
Beiträge: 1087
Registriert: 09 Okt 2021 16:05
AB-Status: Softcore AB
Ich bin ...: verdammt bissig.

Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Seb-X »

Menelaos hat geschrieben: 24 Jan 2022 09:35
Seb-X hat geschrieben: 24 Jan 2022 08:41
Menelaos hat geschrieben: 24 Jan 2022 08:29 Helfen ist ein Geben und Nehmen.
Nein, das ist es nicht. Wer so kapitalistisch denkt, sollte Freunde eher als Geschäftspartner betrachten.
Doch das ist es, denn ich habe kein Recht dir meine Hilfe aufzuzwingen, und du hast kein Recht sie von mir einzufordern, oder empört zu sein, wenn du nicht genau das bekommst was du willst.

Was daran kapitalistisch sein soll verstehe ich nicht, aber ich nehme an, du selbst tust es auch nicht.
Ich verstehe unter "Hilfe ist Geben und Nehmen" eher, dass für jede Hilfe irgendwann eine Gegenleistung erfolgen soll, aber nicht, dass Hilfe aufgezwungen werden darf.
"Im innersten Gehäuse des Humanismus, als dessen eigene Seele, tobt gefangen der Wüterich, der als Faschist die Welt zum Gefängnis macht."
(aus "Schwabenstreiche", Theodor W. Adorno, Minima Moralia)
Benutzeravatar
Menelaos
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 3383
Registriert: 13 Nov 2019 11:23
Geschlecht: männlich
AB-Status: Softcore AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Menelaos »

Seb-X hat geschrieben: 24 Jan 2022 10:14
Menelaos hat geschrieben: 24 Jan 2022 09:35
Seb-X hat geschrieben: 24 Jan 2022 08:41 Nein, das ist es nicht. Wer so kapitalistisch denkt, sollte Freunde eher als Geschäftspartner betrachten.
Doch das ist es, denn ich habe kein Recht dir meine Hilfe aufzuzwingen, und du hast kein Recht sie von mir einzufordern, oder empört zu sein, wenn du nicht genau das bekommst was du willst.

Was daran kapitalistisch sein soll verstehe ich nicht, aber ich nehme an, du selbst tust es auch nicht.
Ich verstehe unter "Hilfe ist Geben und Nehmen" eher, dass für jede Hilfe irgendwann eine Gegenleistung erfolgen soll, aber nicht, dass Hilfe aufgezwungen werden darf.
Die einzige (in meinen Augen) unverzichtbare Gegenleistung für Hilfe ist ein Minimum an Respekt und Anstand. In den meisten Fällen genügt ein aufrichtiges "Dankeschön!", während ein "Warum hast du mir nicht schneller geholfen?" oder "Deine dämlichen Ratschläge nützen mir gar nichts." oder "Du sagst also ich soll einen Pudel vergewaltigen, dann wird alles gut?! Das ist ein schlechter Ratschlag, und bestätigt für mich nur, dass es keine Lösung für mein Problem gibt. Nein, ich hab dich ganz bestimmt nicht falsch verstanden!!!" demonstrieren für mich, dass da jemand diesen grundlegenden Respekt für den Helfenden verweigert, und damit auch dessen Hilfe nicht verdient hat.
"Humility is not thinking less of yourself, but thinking of yourself less."
Seb-X
Liebt es sich mitzuteilen
Beiträge: 1087
Registriert: 09 Okt 2021 16:05
AB-Status: Softcore AB
Ich bin ...: verdammt bissig.

Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Seb-X »

Menelaos hat geschrieben: 24 Jan 2022 10:38
Seb-X hat geschrieben: 24 Jan 2022 10:14
Menelaos hat geschrieben: 24 Jan 2022 09:35

Doch das ist es, denn ich habe kein Recht dir meine Hilfe aufzuzwingen, und du hast kein Recht sie von mir einzufordern, oder empört zu sein, wenn du nicht genau das bekommst was du willst.

Was daran kapitalistisch sein soll verstehe ich nicht, aber ich nehme an, du selbst tust es auch nicht.
Ich verstehe unter "Hilfe ist Geben und Nehmen" eher, dass für jede Hilfe irgendwann eine Gegenleistung erfolgen soll, aber nicht, dass Hilfe aufgezwungen werden darf.
Die einzige (in meinen Augen) unverzichtbare Gegenleistung für Hilfe ist ein Minimum an Respekt und Anstand. In den meisten Fällen genügt ein aufrichtiges "Dankeschön!", während ein "Warum hast du mir nicht schneller geholfen?" oder "Deine dämlichen Ratschläge nützen mir gar nichts." oder "Du sagst also ich soll einen Pudel vergewaltigen, dann wird alles gut?! Das ist ein schlechter Ratschlag, und bestätigt für mich nur, dass es keine Lösung für mein Problem gibt. Nein, ich hab dich ganz bestimmt nicht falsch verstanden!!!" demonstrieren für mich, dass da jemand diesen grundlegenden Respekt für den Helfenden verweigert, und damit auch dessen Hilfe nicht verdient hat.
Selbst diese Gegenleistung kann in vielen Situationen, in denen Hilfe vonnöten ist, schon zu viel verlangt sein.
"Im innersten Gehäuse des Humanismus, als dessen eigene Seele, tobt gefangen der Wüterich, der als Faschist die Welt zum Gefängnis macht."
(aus "Schwabenstreiche", Theodor W. Adorno, Minima Moralia)
Benutzeravatar
Menelaos
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 3383
Registriert: 13 Nov 2019 11:23
Geschlecht: männlich
AB-Status: Softcore AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Menelaos »

Seb-X hat geschrieben: 24 Jan 2022 10:42
Menelaos hat geschrieben: 24 Jan 2022 10:38
Seb-X hat geschrieben: 24 Jan 2022 10:14 Ich verstehe unter "Hilfe ist Geben und Nehmen" eher, dass für jede Hilfe irgendwann eine Gegenleistung erfolgen soll, aber nicht, dass Hilfe aufgezwungen werden darf.
Die einzige (in meinen Augen) unverzichtbare Gegenleistung für Hilfe ist ein Minimum an Respekt und Anstand. In den meisten Fällen genügt ein aufrichtiges "Dankeschön!", während ein "Warum hast du mir nicht schneller geholfen?" oder "Deine dämlichen Ratschläge nützen mir gar nichts." oder "Du sagst also ich soll einen Pudel vergewaltigen, dann wird alles gut?! Das ist ein schlechter Ratschlag, und bestätigt für mich nur, dass es keine Lösung für mein Problem gibt. Nein, ich hab dich ganz bestimmt nicht falsch verstanden!!!" demonstrieren für mich, dass da jemand diesen grundlegenden Respekt für den Helfenden verweigert, und damit auch dessen Hilfe nicht verdient hat.
Selbst diese Gegenleistung kann in vielen Situationen, in denen Hilfe vonnöten ist, schon zu viel verlangt sein.
Ich bin nicht in der Lage mir eine Situation vorzustellen, in der man (anhaltend) in der Lage ist sich respektlos, aber unfähig sich respektvoll zu verhalten, oder fähig zu kurzfristigen Ausbrüchen der Respektlosigkeit, aber unfähig sich hinterher zu entschuldigen. Meiner Ansicht nach ist das dann moralische Faulheit und Anspruchsdenken, oder anders ausgedrückt: Das Ergebnis eines schlechten Charakters.
"Humility is not thinking less of yourself, but thinking of yourself less."
Inuken

Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Inuken »

Seb-X hat geschrieben: 24 Jan 2022 08:41
Menelaos hat geschrieben: 24 Jan 2022 08:29 Helfen ist ein Geben und Nehmen.
Nein, das ist es nicht. Wer so kapitalistisch denkt, sollte Freunde eher als Geschäftspartner betrachten.
Helfen vielleicht nicht, aber Freundschaften sind es aufjedenfall und sollten es auch sein.
Seb-X
Liebt es sich mitzuteilen
Beiträge: 1087
Registriert: 09 Okt 2021 16:05
AB-Status: Softcore AB
Ich bin ...: verdammt bissig.

Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Seb-X »

Menelaos hat geschrieben: 24 Jan 2022 10:48
Seb-X hat geschrieben: 24 Jan 2022 10:42
Menelaos hat geschrieben: 24 Jan 2022 10:38

Die einzige (in meinen Augen) unverzichtbare Gegenleistung für Hilfe ist ein Minimum an Respekt und Anstand. In den meisten Fällen genügt ein aufrichtiges "Dankeschön!", während ein "Warum hast du mir nicht schneller geholfen?" oder "Deine dämlichen Ratschläge nützen mir gar nichts." oder "Du sagst also ich soll einen Pudel vergewaltigen, dann wird alles gut?! Das ist ein schlechter Ratschlag, und bestätigt für mich nur, dass es keine Lösung für mein Problem gibt. Nein, ich hab dich ganz bestimmt nicht falsch verstanden!!!" demonstrieren für mich, dass da jemand diesen grundlegenden Respekt für den Helfenden verweigert, und damit auch dessen Hilfe nicht verdient hat.
Selbst diese Gegenleistung kann in vielen Situationen, in denen Hilfe vonnöten ist, schon zu viel verlangt sein.
Ich bin nicht in der Lage mir eine Situation vorzustellen, in der man (anhaltend) in der Lage ist sich respektlos, aber unfähig sich respektvoll zu verhalten, oder fähig zu kurzfristigen Ausbrüchen der Respektlosigkeit, aber unfähig sich hinterher zu entschuldigen. Meiner Ansicht nach ist das dann moralische Faulheit und Anspruchsdenken, oder anders ausgedrückt: Das Ergebnis eines schlechten Charakters.
Ich habe diese Erwartungen als Helfer erstmal nicht, v.a. wenn die Situation, welche Hilfe nötig macht, sehr ernst ist.
"Im innersten Gehäuse des Humanismus, als dessen eigene Seele, tobt gefangen der Wüterich, der als Faschist die Welt zum Gefängnis macht."
(aus "Schwabenstreiche", Theodor W. Adorno, Minima Moralia)
Canis_Majoris

Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Canis_Majoris »

Mercury hat geschrieben: 20 Aug 2020 15:23 Oft habe ich den Eindruck, dass hier ein Großteil selbst wenn sie könnten gar kein Sex brauchen, höchstens als Nebensache in einer Beziehung.
Dies trifft nicht auf mich zu. Ich hätte gerne Sex und davon viel, schließlich habe ich einiges nachzuholen. Von daher sehe ich das Problem, dass eine Frau mit mir und meinem Trieb erst einmal überfordert wäre, da Frauen viel weniger Sex als wir Männer haben wollen.
Benutzeravatar
Cavia
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 4719
Registriert: 02 Jun 2015 20:02
Geschlecht: weiblich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: verdammt bissig.
Ich suche hier ...: Freunde.

Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Cavia »

Canis_Majoris hat geschrieben: 24 Jan 2022 12:22
Mercury hat geschrieben: 20 Aug 2020 15:23 Oft habe ich den Eindruck, dass hier ein Großteil selbst wenn sie könnten gar kein Sex brauchen, höchstens als Nebensache in einer Beziehung.
Dies trifft nicht auf mich zu. Ich hätte gerne Sex und davon viel, schließlich habe ich einiges nachzuholen. Von daher sehe ich das Problem, dass eine Frau mit mir und meinem Trieb erst einmal überfordert wäre, da Frauen viel weniger Sex als wir Männer haben wollen.
Die Sorge kann ich dir nehmen. Wenn du eine Freundin findest und ihr beide verknallt seid, dann will sie auch Sex. Und gibt es etwas Schöneres als einen Freund, der die Finger nicht von einem lassen kann?
Grief is just love with no place to go
Seb-X
Liebt es sich mitzuteilen
Beiträge: 1087
Registriert: 09 Okt 2021 16:05
AB-Status: Softcore AB
Ich bin ...: verdammt bissig.

Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Seb-X »

Cavia hat geschrieben: 24 Jan 2022 12:32
Canis_Majoris hat geschrieben: 24 Jan 2022 12:22
Mercury hat geschrieben: 20 Aug 2020 15:23 Oft habe ich den Eindruck, dass hier ein Großteil selbst wenn sie könnten gar kein Sex brauchen, höchstens als Nebensache in einer Beziehung.
Dies trifft nicht auf mich zu. Ich hätte gerne Sex und davon viel, schließlich habe ich einiges nachzuholen. Von daher sehe ich das Problem, dass eine Frau mit mir und meinem Trieb erst einmal überfordert wäre, da Frauen viel weniger Sex als wir Männer haben wollen.
Die Sorge kann ich dir nehmen. Wenn du eine Freundin findest und ihr beide verknallt seid, dann will sie auch Sex. Und gibt es etwas Schöneres als einen Freund, der die Finger nicht von einem lassen kann?
Wenn.........
"Im innersten Gehäuse des Humanismus, als dessen eigene Seele, tobt gefangen der Wüterich, der als Faschist die Welt zum Gefängnis macht."
(aus "Schwabenstreiche", Theodor W. Adorno, Minima Moralia)
Benutzeravatar
Einzelgänger
Liebt es sich mitzuteilen
Beiträge: 1013
Registriert: 12 Okt 2021 16:08
Geschlecht: männlich
AB-Status: Hardcore AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Ich suche hier ...: Freunde.

Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Einzelgänger »

Cavia hat geschrieben: 24 Jan 2022 12:32
Canis_Majoris hat geschrieben: 24 Jan 2022 12:22
Mercury hat geschrieben: 20 Aug 2020 15:23 Oft habe ich den Eindruck, dass hier ein Großteil selbst wenn sie könnten gar kein Sex brauchen, höchstens als Nebensache in einer Beziehung.
Dies trifft nicht auf mich zu. Ich hätte gerne Sex und davon viel, schließlich habe ich einiges nachzuholen. Von daher sehe ich das Problem, dass eine Frau mit mir und meinem Trieb erst einmal überfordert wäre, da Frauen viel weniger Sex als wir Männer haben wollen.
Die Sorge kann ich dir nehmen. Wenn du eine Freundin findest und ihr beide verknallt seid, dann will sie auch Sex. Und gibt es etwas Schöneres als einen Freund, der die Finger nicht von einem lassen kann?
Eine rhetorische Frage, die ein AB nicht beantworten kann.
Der letzte AB
Benutzeravatar
Einsamkeit_is_doof
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1398
Registriert: 04 Sep 2011 14:49
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Wohnort: Köln

Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Einsamkeit_is_doof »

Hallo zusammen :winken:
Reinhard hat geschrieben: 23 Jan 2022 18:04
Dieser Eindruck stellt sich für mich eher dann ein, wenn ich drüber nachdenke, dass man allein daran praktisch nichts ändern kann. :sadman: Und die Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung wird dann immer größer, dass für ein Ändern gemeinsam mit Anderen es anscheinend auch nicht genug gibt, die etwas ändern könnten oder ändern wollten.

Es gibt Dinge im Leben, die man selber in der Hand hat und Dinge, die man nicht ändern kann. Bei letzterem kann es aber durchaus helfen eine andere Sichtweise einzunehmen.
Die beschäftigen sich stattdessen mit den angeblich positiven Dingen, weil sie sich ja um "ihre eigene Seelengesundheit kümmern" müssen.
Ich finde, in diesem Satz schwingt ein gewisse Missgunst gegenüber positiv eingestellten Menschen mit!? Und was heißt "angeblich positive Dinge"? Es gibt jede Menge positive Dinge im Leben, man muss sie nur auch sehen (wollen). Manchmal sind es auch kleine Dinge im Alltag, die schön und positiv sind.
Ich halte es nach wie vor für sehr wichtig sich um seine Seelengesundheit zu kümmern. Dafür ist es allerdings notwendig sich den positiven, schönen Seiten des Lebens zu öffnen.
Leon hat geschrieben: 23 Jan 2022 20:26
Ich würde mal sagen, dass es unsere Generation schon sehr gut hat. Dass das Leben immer noch in manchen Momenten "hart" sein kann, ist klar. Aber schau dir mal die Hungersnöte, Kriege, schlechte gesundheitliche Versorgung, Knochenjobs im Bergbau mit Staublunge etc... früherer Jahrzehnte an. Dazu kommen noch die ganzen technischen Möglichkeit und die Vereinfachung vieler Dinge durch das Internet. Es ist natürlich nicht alles Gold was glänzt, aber wir sind hier meiner Meinung nach schon sehr weit gekommen.
Stimmt! Und wenn man bedenkt, dass es auch heute noch Länder gibt, in denen Hunger, Krieg und schlechte Arbeitsbedingungen herrschen, dann bin ich sehr dankbar dafür in einem Land wie Deutschland leben zu dürfen. In einem Land, in dem es ein funktionierendes Gesundheitssystem gibt, wo die Supermärkte voll mit Ware sind, in dem kein Krieg herrscht. Ich denke, wenn man sich das mal vor Augen führt, dann trägt das auch dazu bei vieles deutlich positiver zu sehen.
Warum sollten positive Dinge nur "angeblich" positiv sein? Positive Dinge sind für mich ein ganz großes Stück Lebensqualität. Und ja, die "eigene Seelengesundheit" ist wichtig. Man kann sich doch nicht von allem runterziehen lassen und fast alles negativ sehen.
:good: Genau so sehe ich das auch. Ich habe manchmal den Eindruck, dass gerade hier in Deutschland auf sehr hohem Niveau gejammert wird. Da wird sich beispielsweise aufgeregt, dass einem die Müllabfuhr den Weg versperrt, statt dankbar zu sein, dass es die Müllabfuhr überhaupt gibt.
Es gibt viel negatives, auch hier in Deutschland. Aber es gibt auch sehr viel positives. Letzteres überwiegt meiner Meinung nach. Auf welche Seite man den Fokus legt, dass muss im Endeffekt jeder selber entscheiden. Eines ist aber klar: Entscheidet man sich für den Blick auf das positive, so hebt dies die Lebensqualität ungemein.
LonesomeCoder hat geschrieben: 23 Jan 2022 22:51
Ich selber stehe zu meinen Freunden. Auch wenn es jemanden mal längerfristig schlecht geht. Echte Freundschaft erkennt man daran, dass man immer zusammenhält und willkommen ist und nicht nur, wenn einem der andere bespaßen kann. Wenn es mir schlecht geht und ich mein Leid klage, dann erkenne ich auch, wer ein echter Freund ist und mir zuhört (selbst zuhören kann sehr wichtig sein, dass jemand meine Probleme löst, verlange ich gar nicht) und wer ein Schmarotze (passt recht gut für Personen, die andere ausnutzen, https://de.wiktionary.org/wiki/Schmarotzer), bei dem ich nur willkommen bin, wenn ich ihn unterhalten oder irgendwo weiterhelfen kann. In der Krise zeigen Menschen ihr wahres Gesicht, nicht, wenns gut läuft. Da merkt man, welcher Kontakt gut ist und welcher blockiert werden muss.
Das ist wahr, in einer Krise erkennt man den wahren Freund. Leider sind viele dann sehr schnell weg, wenn es Probleme gibt. Ob das immer böse gemeint ist, ist fraglich. Vielleicht ist der ein oder andere auch überfordert und hat keine Ahnung, wie er helfen soll!? Die feine Englische Art ist es jedenfalls nicht, seinen Freund hängen zu lassen, wenn es ihm schlecht geht.
Allerdings muss derjenige, dem es schlecht geht auch bereit sein Hilfe anzunehmen und darf nicht "zu machen". Sowas musste ich leider mit einer guten Freundin erleben, die nach dem Tod ihres Mannes total dicht gemacht hatte und niemanden mehr an sich ran lies. Das tat weh.
Der größte Schwachsinn überhaupt ist ja, wenn leidenden Menschen vorgeworfen wird, dass sie nicht genug an sich arbeiten. Ich weiß gar nicht wo ich anfange soll zu erklären auf wie vielen Ebenen das Quatsch ist. Die Grundaussage hier ist klar und die Wurzel das Problem: "dir geht es nur schlecht, weil du zu faul, dumm, undiszipliniert oder sonst was bist". Völlig unangebrachte Vorwürfe. Die zeigen, dass die Person, die sowas sagt, keine Ahnung hat. Solchen Mist lesen zu müssen, verletzt mich sehr 😒 Solche Tritte ins Gesicht sind genau das, was leidenden Menschen brauchen. NICHT.
Man darf diese Tipps aber auch nicht als Angriff werten! Und niemand tritt einem ins Gesicht! Aber was gibt es für eine Alternative? Die wenigsten Menschen, die immer alles negativ sehen, ständig deprimiert sind, dürften mit diesem Zustand ja glücklich sein, oder? Also bleibt ja nur, irgendeinen Weg aus diesem Tief zu suchen. Handelt es sich (noch) nicht um eine Depression, so kann man es evtl. noch selber oder mit Hilfe von Freunden schaffen da raus zu kommen. Liegt allerdings schon eine Depression vor, so benötigt man professionelle Hilfe. Die kommt aber nicht von sich aus, sondern auch hier muss man aktiv werden. Von daher ist die Aussage, man müsse an sich arbeiten gar nicht so falsch. Dieses an sich arbeiten kann eben auch so aussehen, dass man sich eingesteht, dass man Hilfe braucht und sich diese dann auch holt. Den ersten Schritt muss man aber selber machen.
Das Lesen der Texte dieser Personen hier machte mich traurig und wütend zugleich, brauche Tage, um mich davon zu erholen.
Besonders traurig ist es, dass gerade die Leute, die am meisten gegen leidende Personen giften, auch mit ihren empathielosen Art viel Leid erst erzeugen.
Niemand giftet hier gegen "leiden Personen"! Ich bin eher verwundert, dass man sich angegriffen fühlt, wenn jemand das Leben nicht ausschließlich negativ sieht und Menschen "verachtet", die sich auch den positiven Dingen des Lebens widmen. :shock:
Studien zeigen übrigens, dass Depressive die Welt so sehen wie sie wirklich und ist und Nicht-Depressive sie positiv verzerrt.
Aber glücklich macht das auch nicht, oder? Dann sehe ich die Welt lieber positiv verzerrt.
Momo hat geschrieben: 24 Jan 2022 04:32 Da geht es um "schlecht gelaunte Menschen" und prompt wird das mit Depression assoziiert.
Jeder hat mal einen schlechten Tag, ist mal schlecht gelaunt und jeder Mensch hat Sorgen und Probleme. Das hat auch noch nichts mit Depressionen zu tun. Nehmen diese Phasen aber überhand und man ist irgendwann gar nicht mehr in der Lage positive Dinge wahr zu nehmen, dann bin ich schon der Meinung, dass man dann aufpassen muss, dass daraus keine Depression wird. Wobei ich mich dann auch frage, wo die negative Einstellung aufhört und die Depression anfängt?!

Und dann das;
Menelaos hat geschrieben: 21 Jan 2022 15:00Warum sollte man sich das antun?
Dann wird suggeriert, dass Depressive eine Last sind, ihren Partner nicht stützen könnten, dass sie grundsätzlich pessimistisch und damit anstrengend sind, dass sie konstant die Laune runterziehen, dass man sich nur aus Mitleid mit ihnen abgibt...
So hart es klingt, aber der Umgang mit Depressiven ist anstrengend. Das ist jetzt nicht böse gemeint! Aber man sieht es doch hier in der Diskussion: Man schriebt etwas und von einigen kommt direkt der Vorwurf, dass man sich lustig macht, auf am Boden liegende eintritt oder den Leuten ins Gesicht tritt. Oder auch die Aussage, dass Menschen, die positiv gestimmt sind zu "verachten" seien. Das alles sind Aussagen, die alles andere als nett oder sympathisch sind.
Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 22 Jan 2022 13:26Ich kenne zumindest keinen, der wirklich gerne mit negativ gestimmten (nicht krankhaft depressiven(!)) Personen zu tun hat.
Zu spät, die Assoziation ist auf dem Tisch. Zumal wir als Untergruppe dieser "negativ gestimmten Personen" eingeordnet wurden.
Ja da hast du Recht, die Assoziation liegt auf dem Tisch. Aber ich habe sie da nicht hingelegt! Mein Beitrag war so zu verstehen, dass das ständige beschäftigen mit negativen Dingen in eine Depression führen kann(!), aus der man dann nicht mehr alleine raus kommt.
Menelaos hat geschrieben: 21 Jan 2022 16:43Aber jeder von uns - auch du - wird bevorzugt mit jenen Menschen Umgang pflegen wollen, mit denen er eine gute Zeit zusammen haben kann.
Da setzt du anscheinend voraus, dass "eine gute Zeit" fröhlich, glücklich, zufrieden, heiter ist.
Das ist für mich nicht alles. Ich will mich mit Menschen umgeben, mit denen ich mich verbunden fühle. Die mich sehen und akzeptieren und andersrum. Und da gehört wiederum auch Traurigkeit, Wut, Schmerz und alles anderes mit dazu.
Das sehe ich ähnlich. Allerdings dürfte es für Menschen, die ständig negativ gestimmt sind und an allem rummäkeln, sehr schwer sein überhaupt neue Leute kennen zu lernen.
Handelt es sich allerdings um eine langjährige Freundschaft, dann finde ich es unterste Schublade, wenn man den Freund, der gerade eine schwere Zeit hat, fallen zu lassen. Aber auch hier gilt wieder: Der Betroffene muss sich auch helfen lassen und sich 1. nicht angegriffen fühlen und 2. nicht total dicht machen.
Habe es ja leider selber erlebt. Man wollte helfen und wurde immer und immer wieder zurückgewiesen. Irgendwann vergeht einem dann ehrlich gesagt auch die Lust weiter Hilfe anzubieten.

Und solche uninformierten Aussagen;
Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 21 Jan 2022 18:45Grund genug seine Gedanken eintrüben zu lassen gibt es genug. Die Tagesschau am Abend reicht, um genug Treibstoff für seine Sorgen zu bekommen. Wenn man sich dann noch seinen persönlichen Problemen hingibt, dann ist man sehr schnell ziemlich deprimiert und der Weg zu einer handfesten Depression ist nicht mehr weit!
Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 22 Jan 2022 13:26Das Problem an der Sache ist, dass man irgendwann in eine Strudel gerät und überhaupt nicht mehr in der Lage ist, das Schöne zu sehen. Irgendwann ist man so konditioniert den Regen zu sehen, dass man die Sonne gar nicht mehr wahrnimmt. Wenn man dann nicht aufpasst, dass kann das Ergebnis durchaus eine Depression sein. Streich meinetwegen das "sehr schnell", es ist eher ein schleichender Prozess, bei dessem Ende der Übergang vom Pessimisten zum depressiven fliessend ist.
Leon hat geschrieben: 21 Jan 2022 19:29Aber was bringt es, wenn man sich wie die Person aus deinem Bekanntenkreis Untergangsgedanken über Sachen macht, die man a) selber nicht beeinflussen kann und b) auch noch sehr unwahrscheinlich sind. Ich meine auch, dass sich manche Leute in so etwas hineinsteigern und dann dadurch ernsthafte psychische Probleme bekommen.
Tragen dazu bei, den Begriff zu verwässern und zu verharmlosen. Vor allem, wenn man sie unkommentiert so stehen lässt.
Was dann wiederum zu unqualifizierten Reaktionen führt wie; "Man muss halt nach vorne blicken." oder generell "Du musst doch nur [...]" oder auch "Ich versteh nicht, wieso man nicht einfach machen kann."
Das ironische hier im Forum ist, dass "Du musst doch nur [...]" den meisten ABs vertraut und verhasst ist.
Schade, dass du diese "uninformierten" Beiträge am Ende doch so stehen lässt, statt zu sagen, was falsch daran ist.
Ist auch immer schön, sich vorwerfen lassen zu müssen, man könne keine Hilfe annehmen, wenn da jemand meint, entscheiden zu können, wie diese Hilfe auszusehen hat, statt das zu tun, worum explizit gebeten wird. Oder auch nur zu fragen...
Genau das ist doch das Problem! Wie soll man als nicht betroffener wissen, was hilft? Man kann also nur Hilfe anbieten. Im Falle negativer Gedanken kann man evtl. als Laie auch noch helfen. Im Falle einer echten Depression nicht mehr. Hier muss der betroffene selber aktiv werden und sich professionelle Hilfe suchen. Tut er dies nicht, weil er nicht will oder weil er nicht kann, darf er deshalb aber nicht den anderen einen Vorwurf machen. Und wenn man die betroffene Person dann fragt, aber keine Antwort bekommt, dann ist das für den Aussenstehend äusserts schwer zu helfen.

Was mich ehrlich gesagt sehr verwundert und auch etwas erschrickt, ist diese Aggression von offenbar depressiven Menschen gegenüber nicht depressiven. Da werden Vorwürfe laut, dass man sich lustig mache, dass man auf am Boden liegende Menschen eintritt, ihnen gegen den Kopf tritt, dass man empathielos sei und dass positiv denkende Menschen zu verachten seien. :shock: Ich frage mich nur warum? Einerseits fordern von Depression betroffene Menschen Respekt(was ich verstehe), andererseits werden aber positiv gestimmte Menschen beschimpft und ihnen Sachen unterstellt, die gar nicht stimmen bzw. gar nicht so gemeint waren. Darüber hinaus wird den positiv gestimmten Menschen auch noch vorgeworfen, dass sie positive Dinge sehen und sich um ihre Seelengesundheit kümmern. Das ist ungefähr so, als wenn man sportlichen Menschen einen Vorwurf macht, dass sie etwas für ihren Körper tun.

Diese Reaktionen bestätigen dann aber leider auch, dass es sehr schwer ist, mit negativen oder gar depressiven Menschen zurecht zu kommen. Es wirkt fast so, als wenn den Menschen, die das positive und das gute sehen, das nicht gegönnt wird. Darüber hinaus wird es so dargestellt, dass man als positiv gestimmter Mensch einen an der Waffel hat, weil man die Welt ja verzerrt wahrnimmt und die Depressiven die Welt so sehen, "wie sie wirklich ist".
Amor gib mir den verdammten Pfeil, ich mach' den Scheiß jetzt selber!
Benutzeravatar
Swenja
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 5019
Registriert: 04 Feb 2013 23:40
Geschlecht: weiblich
AB-Status: am Thema interessiert
Ich bin ...: vergeben.

Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Swenja »

LonesomeCoder hat geschrieben: 23 Jan 2022 22:51 ...
Studien zeigen übrigens, dass Depressive die Welt so sehen wie sie wirklich und ist und Nicht-Depressive sie positiv verzerrt.
...
Link ?