Onkel Herbert hat geschrieben: ↑18 Mär 2022 09:19
Das ist sie bei vielen hier vertretenen Beispielen ohne Zweifel. Aber dann sind auch die Widersprüche angreifbar, denn ich verstehe sie oft so, dass nicht die Herleitung und die Anwendung der Marktwerttheorie kritisiert wird, sondern dass der Eindruck vermittelt werden soll, es gäbe so etwas nicht.
Beides ist gleichermaßen unvernünftig. Ich nehme daher an, dass hierbei von den Beteiligten oft aneinander vorbei geredet wird, weil sie nicht verstehen oder nicht darauf eingehen was der andere sagen will.
Vor allem geht es darum Theorie und Realität auseinanderzuhalten. Eine Theorie über oder zu Marktwert ist eine Theorie über ein theoretisches Konstrukt. "Marktwert" IST nicht im Sinne eines naturwisenschaftlichen Phänomens. Sondern entsteht erst, wenn man eine Idee von Marktwert überhaupt hat. Der Ausgangspunkt ist eine Idee, und somit höchst volatil ...
Und vom anderen Ende her gedacht: es ist völlig offen - und nur per Glauben plausibel - warum eine (welche auch immer Marktwerttheorie aufs Beziehungfinden/führen praktikabel - also jenseits des reinen Gedankenexperiments - anwendbar sein sollte.
Es geht also gerade nicht um die Frage, ob diese oder jene Marktwerttheorie nun korrekt hergeleitet, begründet oder angewendet wird. Darauf wird es aber von den - sorry: Gläubigen - immer wieder reduziert. Weil "Markt muss ja" ...
Es ist aber nur ein mögliches - und zwangsläufig lückenhaftes - Beschreibungsmodell für reale Phänomene. Das Modell hat sich an der Wirklichkeit zu orientieren. Nur: sobald jemand "Markt" ruf, wollen viele die Wirklichkeit nur noch als Markt sehen. Und Lücken nur noch innerhalb des Modells. Und dann werden noch diverse, untereinandern nicht unbedingt kompatible Teiltheorien oben drauf gekippt und es wird an Details debattiert, während die Wirklichkeit munter ihre eigenen Wege geht ...
Onkel Herbert hat geschrieben: ↑18 Mär 2022 09:58
So groß sind in der Praxis die individuellen Einflüsse aber nicht.
Das ist eine Behauptung. Ich seh das schon mal anders.
Abzuklären wäre aber, was "groß" hier überhaupt sein soll - also der Maßstab. Und ob der dann hinreichend passgenau ist. Sonst wird da wieder mit einem einfachen kleine Wort ne Menge über Bord gekippt ...
Onkel Herbert hat geschrieben: ↑18 Mär 2022 09:58
Es gibt eine Mehrheitsmeinung und die wird von Marktforschern auf der ganzen Welt für viel Geld mit viel Aufwand ermittelt.
Welche Mehrheit? Absoluit? Relativ? Und wen ich nicht dieser Mehrheitsmeinung bin: wonach richte ich mich dann? Der Punkt hier ist wieder: ob diese "Mehrheitsmeinug" fü den Einzelnen konkret relevant ist: ist und bleibt offen.
Onkel Herbert hat geschrieben: ↑18 Mär 2022 09:58
aber dennoch weiß ein kleiner, dicklicher Junge mit Brille und Nerdinteressen dass seine Chancen bei den Mädels nicht so gut sind wie die des großen, gutaussehenden Captains des Footballteams.
Bei welchen MNädels? Bei den Cheer-Leadern? Oder bei Leseratten mit Berufswunsch Bibliotheksarchivarin?
Warum zum Teufel werden dauernd Behauptungen aufgestellt, bei denen schon mal eine Hälfte der relevanten Faktoren gleichmal außen vor gelassen wird?
Meine These: AB-Phänomen. Der AB kennt sich ja nur allein, nicht mit Partner(in). Und denkt darum gern am erhofften/erwünschten Zustand vorbei ...
Onkel Herbert hat geschrieben: ↑18 Mär 2022 09:58
Es gibt keine realistische Möglichkeit in genaue Zahlen zu fassen wie groß oder klein seine Chancen bei einer bestimmten Frau hier oder an einem anderen Ort, zu einer anderen Zeit und unter anderen Umständen sind. Aber die Annahme dass er es sehr viel schwerer hat als der Andere ist wesentlich realistischer als darüber zu spekulieren ob er vielleicht trotzdem noch beliebter ist als Putin in der Ukraine.
Das ist nur so, wenn man deine unspezifischen und unvollständigen Vorannahmen als ausreichende Grundgrößén annimmt.
Onkel Herbert hat geschrieben: ↑18 Mär 2022 09:58
Natürlich hat die Marktwerttheorie bei der Beziehungsfindung ihre Grenzen. Eine Handelsware muss eine gewisse Anzahl von Kunden finden um sich am Markt durchzusetzen. Bei der Beziehungsfindung reicht im Prinzip EIN Interessent, der das angebotene Produkt haben will.
Lass dir diesen Satz einfach nochmal auf der Zunge zergehen.
Du setzt eine Vorbedingung für deine Theorie (welche genau eigentlich?). Sagst, dass diese Bedingung bei der konrekten Frage nicht gegeben ist.
Aber was soll's .. nehmen wir die Theorie trotzdem mal her ... ????
Onkel Herbert hat geschrieben: ↑18 Mär 2022 09:58
Aber dieser Eine muss halt auch wirklich gefunden werden. Die Wahrscheinlichkeit ihn zu finden ist gering, wenn es wirklich nur einen gibt und sie steigt, je mehr es davon gibt.
Das wiederum kommt auch auf deine Selbsterkenntnis und Suchstrategie an. Welchen "Marktwert" hat denn das bzw, wie "preist" sich das ein (in die schon im Ansatz nicht anwendbare Theorie): Selbsterkenntnis und Suchstrategie?
Plus natürlich, wie immer und für jeden: Zufall und Glück.
Onkel Herbert hat geschrieben: ↑18 Mär 2022 09:58
Aber ich bleibe dabei, dass es so etwas wie einen Marktwert gibt, den man in seinem Umfeld unter den gegebenen Bedingungen hat.
Eben. Du bleibst dabei.
Sorry, falls dir mein Beitrag teils etwas sarkastisch-spitzfindig erscheint. Aber es lässt sich kaum vemeiden, wenn man diese Herangehensweise kritiiert, die offensichtlichen Widersprüche und Absurditäten zu benennen.
Denn egal was deine rationale Theorie aushebelt: Du bleibst dabei. Weil musss richtig sein. Markt: muss ja.
Ich weiß, du bist heutzutage bei weitem nicht der einzige, der auf diese Ideologie/Religion reinfällt. Bist in guter Gesellschaft. Nix für ungut.
Und nein: ich lehne hier nicht ab, dass Marktmodelle mit ihren Ausarbeitungen in spezfischen Situationen spezifisch interessante Gedanken liefern können
Nur hier halt nicht. Schon die Grundvoraussetzungen fehlen.
Okay, ich red mich hier schon wieder in Rage. Ist alles nicht Threadthema.
Können wir des lieben Frieden willens festhalten: Manche wollen mit markttheoretischen Überlegungen ihre Chancen verbessern, und andere halten das für nicht relevant? Und irgendwann kommen beide Seiten ans Ziel?`Und einzelne - beider Seiten - leider nicht?
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