Erfolglosigkeit mittelmäßiger Männer bei Tinder und co.

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Re: Erfolglosigkeit mittelmäßiger Männer bei Tinder und co.

Beitrag von NBUC »

Fango hat geschrieben: 19 Jan 2023 08:38 Ich habe Menschen, die mit ihrer jovialen Lässigkeit im Grunde mit jedem aus dem Nichts ein interessantes und unterhaltsames Gespräch führen können, auch immer beneidet, aber das ist eher eine Minderheit – für viele Menschen, bei weitem nicht nur für ABs, ist es mühsam, sich mit Fremden zu unterhalten, und wenn das Gespräch versandet, liegt das oft an beiden Personen. Im Alltag bin ich ebenfalls nicht gut darin, aber für das (Online-)Dating habe ich irgendwann meine Themen gefunden. Mir haben drei Dinge konkret geholfen:

1. Möglichst nur Frauen treffen, zu denen bereits durch das Schreiben eine gewisse Sympathie besteht und vor allem gemeinsame Interessen bekannt sind. Auf die kann man dann immer wieder zurückkommen. Ich weiß, nicht alle haben hier die große Auswahl – hatte ich auch nicht, was aber nicht zuletzt damit zu tun hatte, dass ich schon in meinem Profil und durch die Bilder sehr klar gemacht habe, welche Art der Freizeitbeschäftigung mich interessiert, zB Wandern. Dadurch wurde ich wahrscheinlich für einige uninteressant, aber mit jenen, mit denen ich ins Gespräch kam, hatte ich dafür schon mal eine Grundlage.

2. Ich habe mir tatsächlich im Vorfeld Fragen überlegt, die das Potenzial hatten, das Gespräch etwas zu öffnen. Ging es etwa um den Job (je nachdem, was die Dame beruflich tat), habe ich gefragt, wieso sie diesen Weg eingeschlagen hat oder ob das schon immer ihr Ziel gewesen war. Ging es um Urlaub, habe ich gefragt, ob sie öfter Urlaub in dieser Region macht und was sie dort so anspricht, oder ob diese Reiseart (Camping, Kreuzfahrt, Pauschalreise...) ihre bevorzugte ist bzw. warum etc. Ich habe weniger versucht, mit meinen Fragen konkret etwas zu erfahren, als vielmehr die Frau zum Erzählen zu bekommen.

3. Selbst erzählen, bevor keiner redet: Ich hatte da immer Hemmungen und wollte nicht langweilen oder ich-bezogen wirken, aber ganz ehrlich: Alles ist besser, als sich peinlich berührt anzuschweigen. Ich hatte zu diesem Zweck einige lustige Anekdoten parat, die ich manchmal – leicht schwindelnd – so erzählte, als wären sie erst kurz zuvor passiert oder als hätte ich irgendein Kuriosum (Stichwort unnützes Wissen) erst am Morgen gelesen.

Ist sicher kein Allheilmittel, aber ich habe schon die Erfahrung gemacht, dass etwas "Vorbereitung" helfen kann.
1. ist sicher schon eine gute Basis, aber die kann halt auch sehr, sehr schmal sein. Vieler Leut hier Probleme kommen denke ich auch gerade dadurch, dass sie aus ihrer Heimatblase raus müssen, um überhaupt potentielle Partner zu finden.
Und wenn man dann als 2. Wahl in die "Hoffnungsrunde" kommt und dann "überzeugen soll", ist das hausgroße wie hausförmige Steinbrocken den Berg hochrollen.

2. Das Problem ist da wohl, dass dann auch verständlicherweise erwartet wird, dass die Antwort dann auch passend aufgegriffen und eigener interessanter Inhalt beigesteuert wird.
Xiangni hat geschrieben: 19 Jan 2023 07:30 Möglichst offene Fragen stellen, die sich nicht mit Ja/Nein beantworten lassen. Rückfragen stellen.
Wenn mich der andere fragt: Wie war dein Wochenende? Nicht nur mit "gut" antworten, sondern erzählen, was man gemacht hat. "Aufhänger" anbieten, woran das Gegenüber anknüpfen kann.
Es soll nicht wie ein Interview sein, sondern das "Gespräch" soll möglichst fliessen, eben auch, indem man Dinge von sich preisgibt.
Wenn man eben nicht anknüpfen kann oder nur immer weiter Fragen stellt in der Hoffnung da kommt dann etwas zum Anknüpfen, wird das eben zum "Verhör" ohne Ergiebigkeit für die befragte Seite.
Umgekehrt kann das gegenüber mit dem, was man preisgibt ggf. auch nichts anfangen oder findet das gar blöd.
Und wenn die Gegenseite dann noch entsprechend engstirnig und egozentrisch ist, heißt es dann: du hast ja kein echtes /persönliches Interesse statt "es passt halt nicht"

3. Wie gesagt: wenn es das "falsche" Thema ist, wird auch das gegen dich verwendet.
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wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
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Re: Erfolglosigkeit mittelmäßiger Männer bei Tinder und co.

Beitrag von Xiangni »

NBUC hat geschrieben: 19 Jan 2023 11:52 Wenn man eben nicht anknüpfen kann oder nur immer weiter Fragen stellt in der Hoffnung da kommt dann etwas zum Anknüpfen, wird das eben zum "Verhör" ohne Ergiebigkeit für die befragte Seite.
Umgekehrt kann das gegenüber mit dem, was man preisgibt ggf. auch nichts anfangen oder findet das gar blöd.
Und wenn die Gegenseite dann noch entsprechend engstirnig und egozentrisch ist, heißt es dann: du hast ja kein echtes /persönliches Interesse statt "es passt halt nicht"
Ich bin halt der Meinung, dass man in der Regel immer was zu einem Thema (nach)fragen kann. Fango hat das schon schön demonstriert. Aber man muss halt wollen. Man kann fragen: wie lange machst du das schon? / was gefällt dir daran? / Habe xx darüber gehört, stimmt das? / Ich kenne mich damit überhaupt nicht aus, kannst du mir das erklären?

Es müssen beide Interesse haben etwas vom Gegenüber zu erfahren. Wenn jemand sich nur für die Themen 1, 2 und 3 interessiert und das Gegenüber nur für Thema 4, 5 und 6, so wird das Gespräch vielleicht scheitern, wenn die erste Person partout nur über ihre Themen sprechen will, aber nicht über die des Gegenübers auch.

Mit Personen, die sich mit meinem Hobby/Lieblingsserie/etc auskennen und es auch teilen, spreche ich tiefgründiger darüber als mit jemandem, der sich damit nur am Rande auskennt.
3. Wie gesagt: wenn es das "falsche" Thema ist, wird auch das gegen dich verwendet.
Was meinst du damit? Wenn ich bei einem Gespräch merke, dass wir einfach keine Berührungspunkte/themen finden und auch sonst wohl nicht auf einer Wellenlänge sind... was würde es dann bringen diesen Kontakt zu intensivieren?
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Beitrag von Hoppala »

Egil hat geschrieben: 18 Jan 2023 18:04
Seb-X hat geschrieben: 18 Jan 2023 16:21 Ich weiß schon nicht mal, wie ich einen Chat am Laufen halte. Nachdem Beruf, ev. Herkunft und Hobbys abgeklappert sind, ist i.d.R. Ebbe. Dann fällt mir schon nichts mehr ein.
Und ich glaube, das ist das, was viele ABs (ich auch) falsch machen. Das ist kein organisches Gespräch, kein Fliren, sondern ausfragen. Aber frag mich jetzt bitte nicht, was man stattdessen machen soll.
NBUC hat geschrieben: 18 Jan 2023 19:12 Es heißt doch sonst fragen und so Interesse zeigen.
Meines Erachtens wird im Thread permanent "Interesse am Thema" mit "Interesse an der Person" verwechselt.
Eine Person bietet praktisch unendlich viele Themen an. So ein Menschenleben ist ja idR recht erlebnisreich, da kommt was zusammen. Insbesondere die Erlebnisse, die man selbst nicht gemacht hat, aber der Gesprächspartner, sind spannend - wenn man am Gesprächspartner interessiert ist.
"Beruf, ev. Herkunft und Hobbys abklappern" ist halt Themen-Checkliste (wobei mir insbesondere das "Abklappern" auffällt, das eben nicht Interesse an der Person ausdrückt ...).
Interesse an der Person kann, muss da aber nicht inklusive sein. Wenn nach der Checkliste Schluss ist, ist auch das Interesse an der Person sehr limitiert bis nicht vorhanden. Was die/der andere idR treffsicher bemerkt.
Ja, es heißt "Interesse zeigen". Interesse am Menschen. Das ist was anderes als Interesse an den Themen.

Die Themen sind dann nur Vehikel.
Anders ist es, wenn ich was über Themen erfahren will: dann ist der Mensch nur Vehikel.
Im konkreten Umgang überschneidet sich idR beides, mal so mal so gewichtet. Entsprechend gibt es Interpretationsspielraum. Entsprechend muss man versuchen zu kommunizieren (das ist dann wohl das, was Siegfried mit den "sozialen Defiziten" anspricht).
Und je nach dem muss ich rüberbringen, was ich will. Es muss erst mir deutlich sein, und dann dem anderen deutlich werden.
Und auch bei diesem Prozess gibt es immer Missverständnisse. Je nach dem, wie groß das Interesse am anderen ist (gegenseitig!), und wieviel Energie man gerad investieren kann und will, wird man es dann - in Gegenseitigkeit! - noch mal und noch mal versuchen, um festztustellen, ob es sich um ein Missverständnis handelt, oder man es nur fälschlich für ein Missverständnis hält.

Ein Kontaktabbruch ohne Antwort auf 1,2 weitere Anfragen oder ein "Wir lassen das jetzt besser mal" (inhaltlich, die Form kann sehr verschieden sein) ist idR nicht mehr als Missverständnis zu werten.

Dann kann man sich nur noch fragen, ob man sich selbst denn klar ist, was man will, und das klar und passend genug rübergebracht hat.
Dann next, neu probieren.
Dr. House hat geschrieben: 19 Jan 2023 02:12
Siegfried hat geschrieben: 18 Jan 2023 22:50 Das ändert aber an dem beschriebenen Problem nichts.
Wenn nach dem Ausfragen was dem Interessantheitsgrad eines Bewerbungsgesprächs entspricht nichts mehr an Kommunikation kommt weil einem da schon die Ideen für weitere Kommunikation ausgehen. Wenn da nicht schon beim schreiben die Luft ausgeht wird es spätestens beim ersten Date passieren wenn das im groben nur noch aus langweiligem anschweigen besteht.
Ich sehe hier einfach soziale Defizite bei AB's die die notwendige Art zu kommunizieren einfach nicht drauf haben und damit einfach überfordert sind. Interessant zu sein, für eine gute Zeit zu sorgen schafft man nicht weil einem dafür die Kommunikativen Fähigkeiten fehlen.... ähnlich dem stillen der bei der Weihnachtsfeiern oder sonstigen sozialen Zusammenkünften immer nur stumm dabei sitzt zu verlangen er soll jetzt auf einmal auf der Weihnachtsfeier im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen und die Kommunikative Führung übernehmen. Das was für den einen ein halber Alptraum wäre ist für den anderen eine 08/15 Aktion die er locker aus dem Arm schüttelt.
Und diese Defizite lassen sich auch nicht aus der Welt schaffen, v.a. nicht mal eben so. Wenn diese Fähigkeit nie erworben wurde und das über Jahre oder Jahrzehnte sieht’s verdammt düster aus. Ein ewiges (im Sinne des Wortes) Trauerspiel. Und am Lebensende folgt dann die bittere Erkenntnis und Ernüchterung darüber, wie sehr man eigentlich versagt hat.
Doch, solche Defizite lassen sich aus der Welt schaffen. Höchstwahrscheinlich nicht mal eben so. Wahrscheinlich nie ganz aus der Welt (es gibt keien einzigen Menschen auf der Welt, der solche "Defizite" nicht hat, in der einen oder anderen Situation. Also was soll's).
Aber deutlich weniger bzw. besser.

Bevor gleich die Frage nach dem "Wie denn?" kommt: wurde im Forum über die Jahre gefühlt dutzende, wenn nicht hunderte Male im Detail ausgeführt und in allen denkbaren und undenkbaren Aspekten diskutiert.
Da würde ich Interessierte bitten, selbst zu suchen, anstatt andere zu bitten, alles noch mal darzulegen. Zumal sich die verschiedenen "Themenpools" auch ergänzen, nicht alles für jeden geeignet ist, und man sich bei Interesse halt aus diesem "Sammelpool" bedienen muss.

Dieser Hang zur Schwarzmalerei hat mir nie eingeleuchtet. Auch wenn eine Aufgabe potenziell sehr unbewältigbar daherkommt ... wenn es nunmal die unvermeidbare Aufgabe ist, sucht man sich doch die Winkel und Ansatzpunkte, egal wie klein, bei denen man etwas Hoffnung auif einen kleinen Schritt vorwärts hat?
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Re: Erfolglosigkeit mittelmäßiger Männer bei Tinder und co.

Beitrag von Finnlandfreundin »

NBUC hat geschrieben: 18 Jan 2023 20:00
Finnlandfreundin hat geschrieben: 18 Jan 2023 19:20
Egil hat geschrieben: 18 Jan 2023 18:04 Und ich glaube, das ist das, was viele ABs (ich auch) falsch machen. Das ist kein organisches Gespräch, kein Fliren, sondern ausfragen. Aber frag mich jetzt bitte nicht, was man stattdessen machen soll.
Sich treffen, was zusammen unternehmen
Herauszufinden was das sein könnte, wäre ja eine Motivation hinter den Fragen.
Korrekt.
Finnlandfreundin hat geschrieben: 18 Jan 2023 19:24
Einzelgänger hat geschrieben: 18 Jan 2023 19:22

Jedes mal, als ich das vorgeschlagen habe, wurde ich geghostet
Passten die Vorschläge zu den Interessen der Frauen?
Offenbar nicht.
Aber an den Vorschlägen liegt es doch angeblich nicht, sondern nur an dem "persönlichen Interesse" - und das sollte mit der Frage nach gemeinsamen Unternehmungen doch wohl deutlich gemacht worden sein.
[/quote]

Ich hatte es hin und wieder, dass erst gefragt wurde, was ich in meiner Freizeit mache und was garnicht meins wäre und dann kam ein Vorschlag, der fast das war, was ich garnicht mag. Da hatte ich dann abgelehnt und einen Gegenvorschlag gemacht, der war aber dem Herrn nicht angenehm.
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Beitrag von Finnlandfreundin »

Einzelgänger hat geschrieben: 18 Jan 2023 20:29
Finnlandfreundin hat geschrieben: 18 Jan 2023 19:24
Einzelgänger hat geschrieben: 18 Jan 2023 19:22

Jedes mal, als ich das vorgeschlagen habe, wurde ich geghostet
Passten die Vorschläge zu den Interessen der Frauen?
Und wie lange hast du zuvor mit den Frauen geschrieben?
Ich habe immer erst gefragt, ob überhaupt ein Interesse besteht, bevor ich genauere Vorschläge gemacht hätte.

Aber die Frage war ja, was man machen soll statt jemanden auszufragen. Das "Ausfragen" kommt aber ganz am Anfang um sich kennenzulernen.
Glaube nicht, dass die Frage nach einem Treffen direkt nach dem ersten "Hallo" kommen sollte.
Ich wurde, wenn auch selten, gleich am selben Abend nach einem Treffen gefragt. Abgesehen davon, dass mir das zu schnell war, stöberte ich in der Regel gemütlich auf dem Sofa sitzend im Schlabberlock durch die Singlebörsen und hatte nicht vor, nochmal vor die Tür zu gehen.

Ein reines Ping-pong-ausfragen sollte es auch am Anfang nicht sein. Ich hatte immer versucht, einen Aufhänger zu finden, der mehr hergibt.
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Re: Erfolglosigkeit mittelmäßiger Männer bei Tinder und co.

Beitrag von Finnlandfreundin »

NBUC hat geschrieben: 18 Jan 2023 20:45
Einzelgänger hat geschrieben: 18 Jan 2023 20:29
Ich habe immer erst gefragt, ob überhaupt ein Interesse besteht, bevor ich genauere Vorschläge gemacht hätte.

Aber die Frage war ja, was man machen soll statt jemanden auszufragen. Das "Ausfragen" kommt aber ganz am Anfang um sich kennenzulernen.
Glaube nicht, dass die Frage nach einem Treffen direkt nach dem ersten "Hallo" kommen sollte.
Mein Eindruck ist , du wirst danach beurteilt, wie cool/interessant eben dein Vorschlag ist, bzw. das, was du nachfragst.
Passt das nicht: Daumen runter, du bist eben raus.
Das alleine wird es nicht sein. Deswegen meine Frage, ob der Vorschlag gerade etwas ist, was der Andere garnicht mag. Und wenn derjenige das noch gesagt hatte, dann sollte man etwas Anderes vorschlagen.
Aber dennoch würde ich sagen, dass es nicht allein am Vorschlag liegen kann. Die Frage ist dann natürlich, woran liegt es? Die Fragerunde? Das Gefühl ausgefragt zu werden, mögen eventuell die Wenigsten.
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Re: Erfolglosigkeit mittelmäßiger Männer bei Tinder und co.

Beitrag von Einzelgänger »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 19 Jan 2023 15:18 Ich wurde, wenn auch selten, gleich am selben Abend nach einem Treffen gefragt. Abgesehen davon, dass mir das zu schnell war, stöberte ich in der Regel gemütlich auf dem Sofa sitzend im Schlabberlock durch die Singlebörsen und hatte nicht vor, nochmal vor die Tür zu gehen.
Ok, das ist ... etwas.
Sowas würde ich niemals fragen oder selbst tun. Da fragt man sich, wie erfolgreich das sonst ist.
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Re: Erfolglosigkeit mittelmäßiger Männer bei Tinder und co.

Beitrag von Finnlandfreundin »

Siegfried hat geschrieben: 18 Jan 2023 22:50 Das ändert aber an dem beschriebenen Problem nichts.
Wenn nach dem Ausfragen was dem Interessantheitsgrad eines Bewerbungsgesprächs entspricht nichts mehr an Kommunikation kommt weil einem da schon die Ideen für weitere Kommunikation ausgehen. Wenn da nicht schon beim schreiben die Luft ausgeht wird es spätestens beim ersten Date passieren wenn das im groben nur noch aus langweiligem anschweigen besteht.
Ich sehe hier einfach soziale Defizite bei AB's die die notwendige Art zu kommunizieren einfach nicht drauf haben und damit einfach überfordert sind. Interessant zu sein, für eine gute Zeit zu sorgen schafft man nicht weil einem dafür die Kommunikativen Fähigkeiten fehlen.... ähnlich dem stillen der bei der Weihnachtsfeiern oder sonstigen sozialen Zusammenkünften immer nur stumm dabei sitzt zu verlangen er soll jetzt auf einmal auf der Weihnachtsfeier im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen und die Kommunikative Führung übernehmen. Das was für den einen ein halber Alptraum wäre ist für den anderen eine 08/15 Aktion die er locker aus dem Arm schüttelt.
Das Treffen muss erfolgen, bevor einem der Gesprächsstoff ausgeht, sodass man sich dann nicht anschweigt.

Das lockere Schwatzen kann man üben, sollte jedoch nicht in einer Datingsituation sein.

Aber selbst das Schwatzen können, ist keine Garantie, dass mehr daraus wird.
Dr. House hat geschrieben: 19 Jan 2023 02:12 Und diese Defizite lassen sich auch nicht aus der Welt schaffen, v.a. nicht mal eben so. Wenn diese Fähigkeit nie erworben wurde und das über Jahre oder Jahrzehnte sieht’s verdammt düster aus. Ein ewiges (im Sinne des Wortes) Trauerspiel. Und am Lebensende folgt dann die bittere Erkenntnis und Ernüchterung darüber, wie sehr man eigentlich versagt hat.
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Re: Erfolglosigkeit mittelmäßiger Männer bei Tinder und co.

Beitrag von NBUC »

Xiangni hat geschrieben: 19 Jan 2023 12:16 A) Ich bin halt der Meinung, dass man in der Regel immer was zu einem Thema (nach)fragen kann. Fango hat das schon schön demonstriert. Aber man muss halt wollen. Man kann fragen: wie lange machst du das schon? / was gefällt dir daran? / Habe xx darüber gehört, stimmt das? / Ich kenne mich damit überhaupt nicht aus, kannst du mir das erklären?

B) Es müssen beide Interesse haben etwas vom Gegenüber zu erfahren. Wenn jemand sich nur für die Themen 1, 2 und 3 interessiert und das Gegenüber nur für Thema 4, 5 und 6, so wird das Gespräch vielleicht scheitern, wenn die erste Person partout nur über ihre Themen sprechen will, aber nicht über die des Gegenübers auch.

Mit Personen, die sich mit meinem Hobby/Lieblingsserie/etc auskennen und es auch teilen, spreche ich tiefgründiger darüber als mit jemandem, der sich damit nur am Rande auskennt.
3. Wie gesagt: wenn es das "falsche" Thema ist, wird auch das gegen dich verwendet.
C) Was meinst du damit? Wenn ich bei einem Gespräch merke, dass wir einfach keine Berührungspunkte/themen finden und auch sonst wohl nicht auf einer Wellenlänge sind... was würde es dann bringen diesen Kontakt zu intensivieren?
A) Man kann immer etwas fragen, aber dann muss eben auch in absehbarer Zeit etwas mit Passungsgehalt kommen, sonst kommt doch der Vorwurf des Verhörs. Der Fragende soll ja doch in der Regel nicht nur "interessiert" sondern auch interessant sein bzw. fällt bei entsprechender Ahnungslosigkeit dann doch auf, dass das Nachfragen nur eine Verzweiflungstaktik ist.

B) Eben, ohne Gemeinsamkeiten geht es nicht weiter, auch mit Fragen nicht.

C) Manche Themen oder Lebensumstände wirken eben nicht cool oder interessant. Und manche Leute behalten diese Einschätzung auch nicht für sich, sondern versuchen den "luschigen" Verehrer dann im 1:1 oder in anderen Kreisen damit vorzuführen, oft erfolgreich.
Finnlandfreundin hat geschrieben: 19 Jan 2023 15:13 Ich hatte es hin und wieder, dass erst gefragt wurde, was ich in meiner Freizeit mache und was garnicht meins wäre und dann kam ein Vorschlag, der fast das war, was ich garnicht mag. Da hatte ich dann abgelehnt und einen Gegenvorschlag gemacht, der war aber dem Herrn nicht angenehm.
Ja, dann hat es halt mit diesen Themen nicht gepasst.
Aber wer öfters diese frustrierende Erfahrung macht, denkt natürlich darüber nach, wie man sich dabei ggf besser aufstellen könnte und ist dann sicherlich sehr froh, dass ihm dann hier erklärt wird: Themen sind egal, du warst bloß nicht richtig interessiert, weil das reicht doch schon!
Finnlandfreundin hat geschrieben: 19 Jan 2023 15:31 D) Das alleine wird es nicht sein. Deswegen meine Frage, ob der Vorschlag gerade etwas ist, was der Andere garnicht mag. Und wenn derjenige das noch gesagt hatte, dann sollte man etwas Anderes vorschlagen.
E) Aber dennoch würde ich sagen, dass es nicht allein am Vorschlag liegen kann. Die Frage ist dann natürlich, woran liegt es? Die Fragerunde? Das Gefühl ausgefragt zu werden, mögen eventuell die Wenigsten.
D) Gar nicht mag ist denke ich nicht einmal notwendig. Es reicht weniger unterhaltsam zu sein, als andere Zeitvertreibe oder irgendwie anders unangenehm.
E) Alleine nicht. Aber es wird zum Nachteil, der dann offenbar in der Phase (die wiederum typischerweise sehr früh in der Bekanntschaft liegen dürfte) nicht durch zu dem Zeitpunkt erkennbaren anderen Qualitäten ausgeglichen werden kann -> uninteressant -> Abbruch.

Und du sagst ausgefragt werden will niemand, aber Fragen sollen andererseits gestellt werden.
Ich denke der Knackpunkt ist, dass wenige Leute so narzistisch sind so unreflektiert jede Art von Fragen als selbstverständlcihes persönliches Interesse zu sehen.
Die meisten Leute erwarten in recht naher Zeit dann ein Ergebnis des Gesprächs, welches ihnen umgekehrt einen Grund gibt die andere Person auch interessant zu finden - doppelt, wenn sie es nicht selbst imitiert haben, weil ihnen irgendetwas an der Person schon positiv aufgefallen ist.
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Re: Erfolglosigkeit mittelmäßiger Männer bei Tinder und co.

Beitrag von Finnlandfreundin »

NBUC hat geschrieben: 19 Jan 2023 18:21 Und du sagst ausgefragt werden will niemand, aber Fragen sollen andererseits gestellt werden.
Ich denke der Knackpunkt ist, dass wenige Leute so narzistisch sind so unreflektiert jede Art von Fragen als selbstverständlcihes persönliches Interesse zu sehen.
Die meisten Leute erwarten in recht naher Zeit dann ein Ergebnis des Gesprächs, welches ihnen umgekehrt einen Grund gibt die andere Person auch interessant zu finden - doppelt, wenn sie es nicht selbst imitiert haben, weil ihnen irgendetwas an der Person schon positiv aufgefallen ist.
Irgendwie positiv auffallen sollte man, aber das ist schon die Voraussetzung dafür, dass überhaupt eine Kommunikation zustande kommt. In der Problemfrage ist das der Fall, nur, dass es eine Fragerunde ist. Eine Fragerunde ist nicht wirklich ein Gespräch. Ein Gespräch ist fließend, bleibt mal bei einem Thema etwas länger und schlägt dann ein neues an. Eine Fragerunde ist wie ein Schlagabtausch. Soetwas finde ich ganz unangenehm.
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Re: Erfolglosigkeit mittelmäßiger Männer bei Tinder und co.

Beitrag von NBUC »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 19 Jan 2023 19:55 Irgendwie positiv auffallen sollte man, aber das ist schon die Voraussetzung dafür, dass überhaupt eine Kommunikation zustande kommt. In der Problemfrage ist das der Fall, nur, dass es eine Fragerunde ist. Eine Fragerunde ist nicht wirklich ein Gespräch. Ein Gespräch ist fließend, bleibt mal bei einem Thema etwas länger und schlägt dann ein neues an. Eine Fragerunde ist wie ein Schlagabtausch. Soetwas finde ich ganz unangenehm.
In vielen Fällen ist das Optik, kann aber halt auch Zufall sein wie die sich irgendwo ergebende Sitzordnung oder in der Bahn oder die Begrüßung von wem Neuen irgendwo, Nachbar, kleineres Fitnesscenter etc. .

Und das immer wieder Fragen stellen wird ja teils als Tipp vorgeschlagen. Aber fließend wird es halt meiner Einschätzung nach erst dann, wenn beide Seiten ein gemeinsames Thema gefunden haben, worüber sie sprechen wollen. Und bei dem so aufkommenden längeren Gespräch kommt dann hoffentlich auch der nächste Punkt auf.
Welche Themen man dann bedienen kann (oder will, als AB ist vorhergehende Beziehungen vielleicht nicht ganz so prickelnd) sehe ich daher eben nicht als unwichtig an.
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Re: Erfolglosigkeit mittelmäßiger Männer bei Tinder und co.

Beitrag von Xiangni »

NBUC hat geschrieben: 19 Jan 2023 18:21 A) Man kann immer etwas fragen, aber dann muss eben auch in absehbarer Zeit etwas mit Passungsgehalt kommen, sonst kommt doch der Vorwurf des Verhörs. Der Fragende soll ja doch in der Regel nicht nur "interessiert" sondern auch interessant sein bzw. fällt bei entsprechender Ahnungslosigkeit dann doch auf, dass das Nachfragen nur eine Verzweiflungstaktik ist.
Wieso sollte das eine Verzweiflungstaktik sein? Jeder Mensch hat Themen, mit denen er sich nicht (gut) auskennt. Es ist doch keine Verzweiflungstaktik jemand anderem dazu fragen zu stellen.
Finnlandfreundin hat das gut beschrieben: ein Gespräch sollte fliessend sein, kein Schlagabtausch. Es kann durchaus mal vorkommen, dass man bei einem Thema länger hängen bleibt und eine Person erzählt und die andere dazu Fragen stellt. Dafür kommt vielleicht später ein anderes Thema, wo die andere Person mehr darüber erzählt.

Der Fragende soll interessiert sein an dem, was ihm sein Gegenüber erzählt resp. was es für sein Gegenüber bedeutet. Wenn ich Interesse an einer Person habe, möchte ich sie kennen lernen, mehr über sie erfahren. Möchte wissen, wofür sie sich interessiert, was sie über X und Y denkt und wie sie ihre Zeit verbringt. Das kann ich in einem Gespräch mit ihr herausfinden. Hoppala hat auch schon aufgezeigt, dass das Thema teilweise auch einfach ein Mittel zum Zweck ist. Wenn ich bspw frage: Und, was hast du dieses Wochenende gemacht?
A: Am Freitagabend war ich mit Freunden in einer Bar, Samstag im Training, Coiffeur, Essen bei meinen Eltern und abends noch an einer WG-Einweihungsparty. Und Sonntag den ganzen Tag auf der Piste.
--> dann habe ich zweierlei Dinge erfahren: 1. wie A sein Wochenende verbringt und was er gerne macht und 2. dass A sehr sehr aktiv ist.
B) Eben, ohne Gemeinsamkeiten geht es nicht weiter, auch mit Fragen nicht.
Das ist nicht das, was ich damit aussagen wollte.
Person A interessiert sich für Thema Makeup, Yoga und ihre Heimat Kolumbien.
Person B für Hunde, Weltall und Bier.
Person A und B sprechen zusammen. Für ein gutes, fliessendes Gespräch, sollten beide ein gewisses Interesse an den Themen des anderen zeigen. Wenn B sich nur für seine Themen interessiert und auch nichts zu den Themen von A wissen will, dann interessiert B sich ja folglich auch nicht für A. Stellt er hingegen Fragen wie: Warst du schon mal in Kolumbien, kannst du Spanisch, machst du schon lange Yoga, was gefällt dir daran, dann zeigt das Interesse. Vllt stellt sich im Verlaufe des Gesprächs heraus, dass B schon mal einen Sprachaufenthalt in Spanien gemacht hat und darum ein paar Sätze Spanisch kann. Und schon hast du eine Gemeinsamkeit gefunden.

Mein Freund und ich unterscheiden uns von den Interessen und auch sonst ziemlich (ich vegan, er Fleischesser). Aber wir sind uns von der Art her ähnlich und haben den gleichen Humor. Seine offene Art und seine Bereitschaft vegan zu kochen mit mir, haben gemacht, dass es trotzdem funktioniert.
C) Manche Themen oder Lebensumstände wirken eben nicht cool oder interessant. Und manche Leute behalten diese Einschätzung auch nicht für sich, sondern versuchen den "luschigen" Verehrer dann im 1:1 oder in anderen Kreisen damit vorzuführen, oft erfolgreich.
Wie meinst du das von genau?
Okay, wenn das nun tatsächlich so wäre/ist: Möchtest du denn eine solche Partnerin? Nein? Na also, dann hast du ja auch was gelernt. In der Regel wollen wir uns ja vom Gegenüber angenommen oder zumindest respektiert fühlen.
Hätte mein Freund negativ auf mein Veganer Dasein ;) reagiert, so wäre er höchstwahrscheinlich nicht mein Freund geworden. Jemand, der sich über mich lustig macht, will ich nicht als Partner.

Ein schwieriges Thema / Hobby ist für mich bspw "Gamen". Ich habe dazu negative Assoziationen und wenn mir jemand davon erzählt, würde ich versuchen genauer herauszufinden, ob sein Bezug dazu für mich ein Nogo ist oder nicht.

Und es gibt die unterschiedlichsten Beziehungen: solche, die sich jeden Tag sehen und alles zusammen machen, solche, die sich nur am Wochenende sehen und jeder seine eigenen Hobbys und Freunde hat. Und alles dazwischen. Wichtig, dass es für das Paar selbst stimmt. Wer weiss, vielleicht schraubt er gerne an Autos, sie macht gerne Yoga oder liest Bücher und zusammen gönnen sie sich Wellnessausflüge und schätzen gutes Essen und essen darum oft in schicken Restaurants auswärts. Und beim Essen oder wellnessen erzählen sie einander von ihrem Hobby. Passt.

Aber wenn natürlich A der Meinung ist, dass B alle seine Interessen auch teilen muss... ja dann könnte es schwierig werden.
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Re: Erfolglosigkeit mittelmäßiger Männer bei Tinder und co.

Beitrag von inVinoVeritas »

Xiangni hat geschrieben: 20 Jan 2023 07:34
NBUC hat geschrieben: 19 Jan 2023 18:21
Xiangni hat geschrieben: 19 Jan 2023 12:16 B) Es müssen beide Interesse haben etwas vom Gegenüber zu erfahren. Wenn jemand sich nur für die Themen 1, 2 und 3 interessiert und das Gegenüber nur für Thema 4, 5 und 6, so wird das Gespräch vielleicht scheitern, wenn die erste Person partout nur über ihre Themen sprechen will, aber nicht über die des Gegenübers auch.
B) Eben, ohne Gemeinsamkeiten geht es nicht weiter, auch mit Fragen nicht.
Das ist nicht das, was ich damit aussagen wollte.
Person A interessiert sich für Thema Makeup, Yoga und ihre Heimat Kolumbien.
Person B für Hunde, Weltall und Bier.
Person A und B sprechen zusammen. Für ein gutes, fliessendes Gespräch, sollten beide ein gewisses Interesse an den Themen des anderen zeigen. Wenn B sich nur für seine Themen interessiert und auch nichts zu den Themen von A wissen will, dann interessiert B sich ja folglich auch nicht für A.
Ich sehe diese Themenfixierung als äußerst hinderlich an, in meiner Realität spielt das beim Kennenlernen einer neuen Frau auch kaum eine Rolle.
Natürlich ist es schön, wenn man gleich ein gemeinsames Interessensgebiet findet, über das man sich ausgiebig austauschen kann, aber es geht auch gänzlich ohne.
Bleiben wir bei den Beispielpersonen A und B von Xiangni und ich nehme mal die Person B ein.
Ich habe echt keinerlei Interesse an Yoga, aber ich fände es dennoch interessant von der Frau zu erfahren, warum das für sie etwas wichtiges ist.
"Wie bist du eigentlich zum Yoga gekommen?", "Macht man da wirklich so krasse Verrenkungen? Konntest du das sofort oder musstest du lange üben?", "Zählst du dich auch zu der spritiuellen Sorte Mensch oder ist Yoga mehr Sport & Entspannung für dich?".
Und selbst wenn ich nun wirklich gar keine Lust habe über Yoga - auch nur indirekt - zu sprechen, macht die Persönlichkeit dieser Frau doch mehr als nur diese 3 Themengebiete aus und da findet sich immer was zum drüber sprechen!
Beispiele, wie man von X nach Y nach Z springt und eine lebendige Unterhaltung führt, obwohl man zunächst keinerlei Gemeinsamkeiten (Hobbys, Interessen, etc.) festgestellt hat:

Sie hat einen Job, wie kam sie dazu diesen zu ergreifen? War das schon immer ihr Kindheitswunsch? Falls nein: welchen Weg würde sie gerne einschlagen, wenn sie das Rad der Zeit nochmal zurückdrehen könnte? Sie ist Lehrerin? Spannend, was reizt sie an der Arbeit mit Kindern? Wird sie oft von Helikopter-Eltern genervt? Beobachtet sie da eine generelle Entwicklung in den letzten Jahren? Was sagt sie zu den üblichen Klischees die man mit diesem Beruf verbindet? (Dieser Gesprächsverlauf lässt sich mit so ziemlich jedem Beruf so machen)

Sie wohnt in dieser Stadt: ist sie erst vor einigen Jahren hergezogen? Falls ja: warum diese Stadt und nicht eine andere? Was gefällt ihr besonders hier? Was ist ihr Lieblingsort? Warum genau dieser Ort? Hat sie hier ein Lieblingsrestaurant? Warum dieses? Was isst sie da gerne? Kocht sie auch gerne mal selbst? Was kocht sie am liebsten? Hat sie schon mal was exotischeres ausprobiert? Da ist doch dieser Afrikaner in Viertel XY, hätte sie Lust das mal mit mir auszutesten? War sie schon mal in Afrika? Steht noch auf ihrer Reiseliste? Was steht da denn sonst noch ganz weit oben? Was reizt sie genau an diesen Ländern? Ist sie schon mal alleine verreist? Wie hat sie das empfunden?

Beiden Beispielen gemein ist, dass - so jedenfalls meine Erfahrung - sich hier beide Gesprächspartner aktiv einbringen können, denn das soll natürlich kein Interview werden. Bei all diesen Fragen kommen ja auch Gegenfragen und wahrscheinlich bleibt man sowieso zwischendrin bei irgendetwas länger hängen, weil das gerade für beide spannend ist.
Wenn ich mich auf diesen Weise für 1-2 Stunden mit einer Frau unterhalte, weiß ich anschließend ziemlich genau, was sie motiviert, welche Wünsche und Träume sie hat und in welchem Persönlichkeitsspektrum sie unterwegs ist.
Jenachdem wie toll / anziehend ich die Frau finde, gestalte ich solche Gespräche natürlich flirtiger, d.h. ich necke sie z.B. auch mal (z.B. in diesem Beispiel mit den Berufsklischees) und zeige generell mehr von meiner humorvollen Ader. Dabei lässt sich dann sehr gut feststellen, ob wir auf einer Wellenlänge liegen oder nicht.

Ich bin aber auch ein Mensch, dem es schon immer leicht fiel sich auf andere Menschen einzulassen und der schon immer ein Interesse daran hatte, abseits der Sachebene herauszufinden, was einen Menschen innerlich überhaupt antreibt und motiviert.
Ob dann ein Kennenlernen / Date "erfolgreich" verläuft, hängt natürlich davon ab, wie gut sich dieses Gespräch anfühlt, wie sehr man auf der gleichen Welle schwimmt, wie reibungslos dieses "Ping-Pong" läuft, wie interessiert sich die Frau an mir zeigt (Gegenfragen? Entwickelt sie selbst das Gespräch ebenfalls weiter oder bin dauernd ich es, der das Gespräch steuert?).
Bei Onlinedates ist es zumindest bei mir äußerst selten, dass es sowohl auf der optischen als auch dieser persönlichen Ebene gleichermaßen "kribbelt", aber das liegt in der Natur der Sache wenn man sich mit einer Wildfremden zum ersten Mal trifft.


Um nochmal den Bogen zum Thread-Thema zu schlagen: "mittelmäßig" sind die allermeisten Menschen, denn nur eine Minderheit ist unterdurchschnittlich bzw. überdurchschnittlich (Gaußsche Glockenkurve).
Was allen "durchschnittlichen" Menschen gemein ist: sie haben einen Job, sie haben Wünsche, sie wohnen irgendwo aus irgendeinem Grund, etc. -> man kann mit jedem derartige Gespräche führen und jenachdem wie sich das entwickelt, kann es dann sehr spannend werden. :)
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Re: Erfolglosigkeit mittelmäßiger Männer bei Tinder und co.

Beitrag von Seb-X »

Videl hat geschrieben: 18 Jan 2023 22:25 Fragen stellen
Welche denn? Ich weiß es echt nicht. Früher mit U30 war das irgendwie lockerer.
Finnlandfreundin hat geschrieben: 18 Jan 2023 19:21
Seb-X hat geschrieben: 18 Jan 2023 16:21 Ich weiß schon nicht mal, wie ich einen Chat am Laufen halte. Nachdem Beruf, ev. Herkunft und Hobbys abgeklappert sind, ist i.d.R. Ebbe. Dann fällt mir schon nichts mehr ein.
In welchem Zeitraum?
Wenige Tage.
Einzelgänger hat geschrieben: 18 Jan 2023 19:22
Finnlandfreundin hat geschrieben: 18 Jan 2023 19:20
Egil hat geschrieben: 18 Jan 2023 18:04

Und ich glaube, das ist das, was viele ABs (ich auch) falsch machen. Das ist kein organisches Gespräch, kein Fliren, sondern ausfragen. Aber frag mich jetzt bitte nicht, was man stattdessen machen soll.
Sich treffen, was zusammen unternehmen
Jedes mal, als ich das vorgeschlagen habe, wurde ich geghostet
Ja, das hatte ich auch öfters. Ein Date vorgeschlagen, es wurde freudig zugestimmt - und so ca. zwei Tage davor wurde von ihr das Match gelöscht.
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Re: Erfolglosigkeit mittelmäßiger Männer bei Tinder und co.

Beitrag von NBUC »

Xiangni hat geschrieben: 20 Jan 2023 07:34 A) Wieso sollte das eine Verzweiflungstaktik sein? Jeder Mensch hat Themen, mit denen er sich nicht (gut) auskennt. Es ist doch keine Verzweiflungstaktik jemand anderem dazu fragen zu stellen.
Verzweiflungstaktik, wenn Frage auf Frage kommt in der Hoffnung irgendwo irgendwann einen Schnipsel zu finden, an den der Fragesteller andocken könnte.
Und was dann als Ausfragen oder "Verhör" dann ja offenbar nicht auf positive Resonanz stößt.
Xiangni hat geschrieben: 20 Jan 2023 07:34 Finnlandfreundin hat das gut beschrieben: ein Gespräch sollte fliessend sein, kein Schlagabtausch. Es kann durchaus mal vorkommen, dass man bei einem Thema länger hängen bleibt und eine Person erzählt und die andere dazu Fragen stellt. Dafür kommt vielleicht später ein anderes Thema, wo die andere Person mehr darüber erzählt.
Sollte. Im Idealfall sollte auch keiner AB werden.
Hier sind wir bei den Fällen, wo es so nicht klappt und der Suche nach den Antworten zu den Fragen Warum und Wie besser machen. :wuetend:
Und da kommen eben keine Gegenfragen. Wie auch wenn die Initialseite schon nur Fragen aber keinen Inhalt dazu hat.
Umgekehrt hat die angesprochene/angepostete Seite ja noch gar keinen Anlass näheres Interesse zu haben jenseits der Erkenntnis, dass da jemand mit Initialinteresse ist.
Oder auf SBs bezogen- Blindkontakt ohne gegenseitige Likes.
Xiangni hat geschrieben: 20 Jan 2023 07:34 Der Fragende soll interessiert sein an dem, was ihm sein Gegenüber erzählt resp. was es für sein Gegenüber bedeutet. Wenn ich Interesse an einer Person habe, möchte ich sie kennen lernen, mehr über sie erfahren. Möchte wissen, wofür sie sich interessiert, was sie über X und Y denkt und wie sie ihre Zeit verbringt. Das kann ich in einem Gespräch mit ihr herausfinden.
Dann müssten die Gefragtren erst einmal eine interessante Antwort geben oder eine, zu welcher der Fragende dann hätte etwas beizutragen hätte. Und die Gegenseite fragt in dieser Konstellation eben nicht!.
Oder hättest du z.B. schon persönliches Interesse und würdest solche Fragen stellen, wenn dich jemand so startend in einer SB kontaktiert oder an der Haltestelle anspricht?
Xiangni hat geschrieben: 20 Jan 2023 07:34 Hoppala hat auch schon aufgezeigt, dass das Thema teilweise auch einfach ein Mittel zum Zweck ist. Wenn ich bspw frage: Und, was hast du dieses Wochenende gemacht?
A: Am Freitagabend war ich mit Freunden in einer Bar, Samstag im Training, Coiffeur, Essen bei meinen Eltern und abends noch an einer WG-Einweihungsparty. Und Sonntag den ganzen Tag auf der Piste.
--> dann habe ich zweierlei Dinge erfahren: 1. wie A sein Wochenende verbringt und was er gerne macht und 2. dass A sehr sehr aktiv ist.
B: habe am Sa den Vergaser meines Mantas neu eingestellt, damit der noch einmal über den Tüv kommt, danach zum Spiel meines Lokalvereins und den Sieg mit ein paar Kumpels gefeiert. Am So lange geschlafen, ne Dose Ravioli aufgemacht und am Nachmittag Counterstrike gespielt.

Dann hast du auch erfahren, was B macht und wo er am WE aktiv ist. Wird aber wohl deutlich anders eingestuft.
Aber Themen sind ja egal, er braucht doch bloß PrinceCharming sein (TM).

Oder eher weil er wohl typischerweise derjenige ist, der fragt: Was hast du denn für ein Auto. Du: Nen gelben Fiesta. Huh, der ist aber wartungsanfällig. Hattest du schon Probleme mit der Benzinpumpe? Du:Nein. Immer gut über den Tüv gekommen? Du: Jein, einmal musste ich nacharbeiten lassen. Wo hats du das denn machen lassen? ....

Oder C: Bin Zu Hause geblieben. DU: und wast hats du da gemacht? Hab am PC gezockt. Du: Was denn? Counterstrike. Du Was ist den dass für ein Spiel? Da schießt man in Missionen Leute ab. Alternativ nun eine minutenlange Nacherzählung der letzten Missionen etc. Du: Und was gegessen dabei? Ne Dose Ravioli: Du: scheint mir nicht allzu nahrhaft. Wieso denn Ravioli: Ist lecker und geht schnell ...
Und dir dann vorwerfen lassen, dass du nicht genügend persönliches Interesse gezeigt hättest.
B) Eben, ohne Gemeinsamkeiten geht es nicht weiter, auch mit Fragen nicht.
Das ist nicht das, was ich damit aussagen wollte.
Person A interessiert sich für Thema Makeup, Yoga und ihre Heimat Kolumbien.
Person B für Hunde, Weltall und Bier.
Person A und B sprechen zusammen. Für ein gutes, fliessendes Gespräch, sollten beide ein gewisses Interesse an den Themen des anderen zeigen.
[/quote]

Das fällt halt nicht vom Himmel und hängt von den jeweils verfügbaren Themen ab.
Xiangni hat geschrieben: 20 Jan 2023 07:34 Wenn B sich nur für seine Themen interessiert und auch nichts zu den Themen von A wissen will, dann interessiert B sich ja folglich auch nicht für A. Stellt er hingegen Fragen wie: Warst du schon mal in Kolumbien, kannst du Spanisch, machst du schon lange Yoga, was gefällt dir daran, dann zeigt das Interesse. Vllt stellt sich im Verlaufe des Gesprächs heraus, dass B schon mal einen Sprachaufenthalt in Spanien gemacht hat und darum ein paar Sätze Spanisch kann. Und schon hast du eine Gemeinsamkeit gefunden.
Zuerst: Das Äquivalent zum, "Sprachaufenthalt in Spanien" gibt es offenbar nicht, sonst hätte das "Verhör" da ja Ernte getragen.
Ansonsten:
Und A fragt nichts nach Bier, interessiert sich also wohl nicht für B (oderangeblich gar generell für andere Menschen ) , oder ist das eine Einbahnstraße?
B hat Vorinteresse gezeigt´, indem er die bisher fremde Person A angesprochen hat. Ob da Potential ist für weiteres Interesse hätte das Gespräch zeigen sollen -> offenbar hier nicht.
Wenn B aber wegen was anderen immer noch Interesse hätte, würde er sich fragen: was ist schief gelaufen und was hätte er besser machen können (statt einfach nur mit dem Finger auf A zu zeigen und was von keinem Interesse an Mitmenschen zu brabbeln) .
Und siehe da:
"Am Freitagabend war ich mit Freunden in einer Bar, Samstag im Training, Coiffeur, Essen bei meinen Eltern und abends noch an einer WG-Einweihungsparty. Und Sonntag den ganzen Tag auf der Piste."
Hinweise->
(besser vorzeigbare?)Freunde haben, sich mit (besser angesagte?) Bars auskennen, einen (modernen?) Haarschnitt und ggf Rasur zulegen, wenigstens gehobene Ausdrucksformen pflegen (Coiffeur statt Friséur) wenn nicht gar entsprechenden Stil bezahlen können, (gute?) gestehende Beziehung zu den Eltern haben, noch mehr coole Leute kennen und leidenschaftlich Ski fahren.
-> bis auf die Eltern : LMS anzeigen!
Xiangni hat geschrieben: 20 Jan 2023 07:34 Okay, wenn das nun tatsächlich so wäre/ist: Möchtest du denn eine solche Partnerin? Nein? Na also, dann hast du ja auch was gelernt. In der Regel wollen wir uns ja vom Gegenüber angenommen oder zumindest respektiert fühlen.
Ich habe Fälle mitbekommen, wo nach solchen missglückten Versuchen über den unqualifizierten Verehrer im Umfeld hergezogen wurde und auch direkt wird es einem ggf bereist angeknacksten Selbstvertrauen sicher nicht zuträglich sein, auch wenn so ein Gegenüber dann persönlich ausgeschlossen würde.
inVinoVeritas hat geschrieben: 20 Jan 2023 09:58 ...
Ich sehe diese Themenfixierung als äußerst hinderlich an, in meiner Realität spielt das beim Kennenlernen einer neuen Frau auch kaum eine Rolle.
...
Und selbst wenn ich nun wirklich gar keine Lust habe über Yoga - auch nur indirekt - zu sprechen, macht die Persönlichkeit dieser Frau doch mehr als nur diese 3 Themengebiete aus und da findet sich immer was zum drüber sprechen!
Beispiele, wie man von X nach Y nach Z springt und eine lebendige Unterhaltung führt, obwohl man zunächst keinerlei Gemeinsamkeiten (Hobbys, Interessen, etc.) festgestellt hat:
...
Das man so ausfragen kann (bis einer der beiden das abbricht) ist ja gesetzt. Trotzdem wird es offenbar nicht als Interesse gewertet sondern als Verhör, wenn du nicht selbst etwas interessantes beisteuern kannst und wird dann (teils zügig) von der befragten Person abgebrochen.
Und für den hier ja themenstiftenden mittelmässigen unerfolgreichen ansprechenden Mann ist ja die Hürde nicht das ausfragen, sondern das umgekehrt Interesse erzeugen, damit es nicht schnell wieder abgebrochen wird.
inVinoVeritas hat geschrieben: 20 Jan 2023 09:58 Beiden Beispielen gemein ist, dass - so jedenfalls meine Erfahrung - sich hier beide Gesprächspartner aktiv einbringen können, denn das soll natürlich kein Interview werden. Bei all diesen Fragen kommen ja auch Gegenfragen und wahrscheinlich bleibt man sowieso zwischendrin bei irgendetwas länger hängen, weil das gerade für beide spannend ist.
Nein, die kommen da bei den traditionell Erfolglosen typischerweise nicht, weil das Startinteresse schon meist einseitig ist.
Und nur mit Fragen erzeugt das eben kein Gegeninteresse - außer vielleicht bei Narzisten, die eh denken das einzige Interessante in der Welt sind sie selbst.
Das werden damit auch keine 1-2 Stunden, sondern -wenn er nicht direkt schon auf Granit beißt - 2-3 Minuten/Nachrichten.
Und wenn Unattraktive/Uninteressante flirtig werden, heißt das dann schmierig bis übergriffig und nicht charmant.
inVinoVeritas hat geschrieben: 20 Jan 2023 09:58 Um nochmal den Bogen zum Thread-Thema zu schlagen: "mittelmäßig" sind die allermeisten Menschen, denn nur eine Minderheit ist unterdurchschnittlich bzw. überdurchschnittlich (Gaußsche Glockenkurve).
Was allen "durchschnittlichen" Menschen gemein ist: sie haben einen Job, sie haben Wünsche, sie wohnen irgendwo aus irgendeinem Grund, etc. -> man kann mit jedem derartige Gespräche führen und jenachdem wie sich das entwickelt, kann es dann sehr spannend werden. :)
Die Mittelmäßigkeit ist nicht spannend. Die Anfrageseite trifft hier typischerweise auf einen entsprechend weniger interessierten Gegenpart und muss dieses Interesse an der eigenen Person erst einmal erzeugen.
Und nebenbei wird vorangegangener Rapport ja als Vorbedingung gesetzt (siehe auch der andere Faden zu dem Video) bevor Leute sich mit der Behandlung persönlicherer Fragen wohl fühlen.

Genau das wie man für andere erst einmal Interessant wird, ist dann die Kernfrage.
Und wie Xiagnis Post zeigt, beginnt es (zumindest kalt) wieder mal mit LMS: kenne tolle Leute und angesagte Orte, habe einen gehobenen Lebensstil und machte hippe Sportarten.
Natural Born UnCool

Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
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Re: Erfolglosigkeit mittelmäßiger Männer bei Tinder und co.

Beitrag von Seb-X »

Xiangni hat geschrieben: 20 Jan 2023 07:34 Person A interessiert sich für Thema Makeup, Yoga und ihre Heimat Kolumbien.
Person B für Hunde, Weltall und Bier.
Person A und B sprechen zusammen. Für ein gutes, fliessendes Gespräch, sollten beide ein gewisses Interesse an den Themen des anderen zeigen. Wenn B sich nur für seine Themen interessiert und auch nichts zu den Themen von A wissen will, dann interessiert B sich ja folglich auch nicht für A. Stellt er hingegen Fragen wie: Warst du schon mal in Kolumbien, kannst du Spanisch, machst du schon lange Yoga, was gefällt dir daran, dann zeigt das Interesse. Vllt stellt sich im Verlaufe des Gesprächs heraus, dass B schon mal einen Sprachaufenthalt in Spanien gemacht hat und darum ein paar Sätze Spanisch kann. Und schon hast du eine Gemeinsamkeit gefunden.
Alles schon durch. Resultat: kurze, knappe Antworten, nicht mal im ganzen Satz, sogar kürzer als meine Fragen. Ein fließendes Gespräch online? Lol.
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Re: Erfolglosigkeit mittelmäßiger Männer bei Tinder und co.

Beitrag von Finnlandfreundin »

NBUC hat geschrieben: 19 Jan 2023 20:09
Finnlandfreundin hat geschrieben: 19 Jan 2023 19:55 Irgendwie positiv auffallen sollte man, aber das ist schon die Voraussetzung dafür, dass überhaupt eine Kommunikation zustande kommt. In der Problemfrage ist das der Fall, nur, dass es eine Fragerunde ist. Eine Fragerunde ist nicht wirklich ein Gespräch. Ein Gespräch ist fließend, bleibt mal bei einem Thema etwas länger und schlägt dann ein neues an. Eine Fragerunde ist wie ein Schlagabtausch. Soetwas finde ich ganz unangenehm.
In vielen Fällen ist das Optik, kann aber halt auch Zufall sein wie die sich irgendwo ergebende Sitzordnung oder in der Bahn oder die Begrüßung von wem Neuen irgendwo, Nachbar, kleineres Fitnesscenter etc. .

Und das immer wieder Fragen stellen wird ja teils als Tipp vorgeschlagen. Aber fließend wird es halt meiner Einschätzung nach erst dann, wenn beide Seiten ein gemeinsames Thema gefunden haben, worüber sie sprechen wollen. Und bei dem so aufkommenden längeren Gespräch kommt dann hoffentlich auch der nächste Punkt auf.
Welche Themen man dann bedienen kann (oder will, als AB ist vorhergehende Beziehungen vielleicht nicht ganz so prickelnd) sehe ich daher eben nicht als unwichtig an.
Genau, man muss ein Thema finden, was beide interessiert bzw wo beide etwas dazu zu sagen haben. Aber dieses Gespräch sollte nicht allein aus Fragen bestehen und auch persönliche Themen sind nicht passend.
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Re: Erfolglosigkeit mittelmäßiger Männer bei Tinder und co.

Beitrag von Finnlandfreundin »

NBUC hat geschrieben: 19 Jan 2023 20:09
Finnlandfreundin hat geschrieben: 19 Jan 2023 19:55 Irgendwie positiv auffallen sollte man, aber das ist schon die Voraussetzung dafür, dass überhaupt eine Kommunikation zustande kommt. In der Problemfrage ist das der Fall, nur, dass es eine Fragerunde ist. Eine Fragerunde ist nicht wirklich ein Gespräch. Ein Gespräch ist fließend, bleibt mal bei einem Thema etwas länger und schlägt dann ein neues an. Eine Fragerunde ist wie ein Schlagabtausch. Soetwas finde ich ganz unangenehm.
In vielen Fällen ist das Optik, kann aber halt auch Zufall sein wie die sich irgendwo ergebende Sitzordnung oder in der Bahn oder die Begrüßung von wem Neuen irgendwo, Nachbar, kleineres Fitnesscenter etc. .
Es sind die gleichen Faktoren, die das Interesse bei dir wecken. Ist es nur die Optik? Online bestimmt mehr als im realen Leben, aber es kann auch ein Statement, ein Aspekt auf einem Foto usw. sein.
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Re: Erfolglosigkeit mittelmäßiger Männer bei Tinder und co.

Beitrag von Finnlandfreundin »

Seb-X hat geschrieben: 20 Jan 2023 14:15 Ja, das hatte ich auch öfters. Ein Date vorgeschlagen, es wurde freudig zugestimmt - und so ca. zwei Tage davor wurde von ihr das Match gelöscht.
Heißt denn ein gelöschtes Match, dass es zu keinem Treffen mehr kommt? Kenne mich mit Tinder nicht so aus, da ich nichtmal Matches bekomme.
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Re: Erfolglosigkeit mittelmäßiger Männer bei Tinder und co.

Beitrag von Finnlandfreundin »

NBUC hat geschrieben: 20 Jan 2023 15:30 B: habe am Sa den Vergaser meines Mantas neu eingestellt, damit der noch einmal über den Tüv kommt, danach zum Spiel meines Lokalvereins und den Sieg mit ein paar Kumpels gefeiert. Am So lange geschlafen, ne Dose Ravioli aufgemacht und am Nachmittag Counterstrike gespielt.

Dann hast du auch erfahren, was B macht und wo er am WE aktiv ist. Wird aber wohl deutlich anders eingestuft.
Aber Themen sind ja egal, er braucht doch bloß PrinceCharming sein (TM).

Oder eher weil er wohl typischerweise derjenige ist, der fragt: Was hast du denn für ein Auto. Du: Nen gelben Fiesta. Huh, der ist aber wartungsanfällig. Hattest du schon Probleme mit der Benzinpumpe? Du:Nein. Immer gut über den Tüv gekommen? Du: Jein, einmal musste ich nacharbeiten lassen. Wo hats du das denn machen lassen? ....

Oder C: Bin Zu Hause geblieben. DU: und wast hats du da gemacht? Hab am PC gezockt. Du: Was denn? Counterstrike. Du Was ist den dass für ein Spiel? Da schießt man in Missionen Leute ab. Alternativ nun eine minutenlange Nacherzählung der letzten Missionen etc. Du: Und was gegessen dabei? Ne Dose Ravioli: Du: scheint mir nicht allzu nahrhaft. Wieso denn Ravioli: Ist lecker und geht schnell ...
Und dir dann vorwerfen lassen, dass du nicht genügend persönliches Interesse gezeigt hättest.
Das ist zu viel Ping-Pong. Es sind Ja-Nein-Fragen oder Fragen, die man mit einem Satz beantworten kann.