Krass, in der letzten Zeit seh ich immer mehr youtuber, die offenbar an ihrer eigenen Karriere zerbrechen, und das (natürlich) auch in ihrem Channel sharen. Die Burnout-Symptome haben, zugeben, dass sie Depressionen haben, dass sie mit dem Erfolg nicht klarkommen (v.a. den daraus folgenden

kontingenzdiversifizierten Nebenfolgekonflikten

wie etwa: Perfektionismus, das Gefühl haben, weiter "leisten, leisten, leisten" zu müssen - für ihre Audience, weil sie selbst das Gefühl haben, ihrer Audience was "zu schulden"*⁾, also: Gute Qualität, guten Content usw. zu schulden ... und dabei gehen sie über ihr Körpergefühl und ihre Leistungsfähigkeits-Grenzen weeeeit hinaus), dass sie Sozialphobien bekommen, oder dass ihre psychische Gesundheit sonstwie angekratzter und angekratzter wird, oder vom Zustand "angekratzt" zu "malfuncting" switched.
Also die gleichen success traps, in die schon viele große Künstler der Vergangenheit gefallen sind, und die auch mental health issues bekommen haben wie etwa Depressionen oder bipolare Störungen oder sonstwas. Gibt ja auch einen großen Overlap der Berufseigenschaften ... zwischen Künstlern und youtubern (und manche youtuber
sind ja auch durchaus Künstler, teilweise sehr talentierte).

Offenbar ist diese moderne Welt mit den massiven Rückkopplungsschleifen, den sozialen Netzwerken, des "always on"-Zustands usf. der psychischen Gesundheit wirklich nicht zuträglich - weder für die consumer des Contents, noch für die producer**⁾...
Also eigentlich alles genauso, wie es der Spitzer schon längst (vorherge)sagt (hat). Ich frag mich, wieso auf kluge Leute wie ihn nur so selten gehört wird...
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Logisch, denn sie kriegen ja durch ihre Fans jede Menge Dopamin-Kicks im Sinne von: Social affirmation, d.h. sie fühlen sich bestätigt und geliebt (auch wenn wir alle [und sie selbst wahrscheinlich auch] wissen, dass das "eigentlich" Bullshit ist, weil das eigentlich keine "echten" sozialen Interaktionen mehr sind, wenn man auf einer eigenschaftslosen Glasoberfläche sieht, wie ein Like auftaucht oder man einen youtube-Kommentar bekommt). Da baut sich wahrscheinlich ein gigantischer Druck in einem selbst auf, all diese positiven Affirmationen irgendwie zu goutieren, indem man wiederum was zurückgibt - was dann zu noch mehr Erfolg führt, was dann zu noch mehr Likes führt, und noch mehr Belastung, usw., usf. .... Exponentialkurve des Glücks (und damit gleichzeitig: Unglücks, auf lange Sicht) nach oben.
Total krankes System, eigentlich...
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Wobei das ja zunehmend ineinander übergeht, bzw. schon überging, seit wir "Web 2.0" haben. Ich sage nur: Youtube-Kategorie "Reaction-Videos".