" Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

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Two-Tone
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Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Two-Tone »

Peter hat geschrieben: 20 Okt 2021 14:06 Und da sind wir ja bei dem spannenden Punkt des Wortes Stigmata. Ich verstehe dein Beleidigt sein. Nur ist der Autor als Überbringer der schlechten Nachricht nicht der Verursacher. Er sagt diese Stigmatisierung wäre unausweichlich. Ich würde es abmildern zu: Situationsbedingt wird es immer wieder so sein.
Er selbst benennt den seiner Meinung nach möglichen Ausweg: Den Mund aufmachen und benennen an einer Stelle seines Textes und an einer anderen Stelle Rücksicht zu nehmen.

Und das wäre dann auch meine Reaktion: Rücksichtnahme durch Verständnis zeigen. Gerade dadurch, dass ich ihr mitteile, dass ich ihre Befürchtungen verstehe und respektiere, zeige ich ihr, dass ich nicht zu der gefährlichen Minderheit solcher Männer gehöre.
Sicherlich sehe ich den Autor nicht als Verursacher an. Der "Verursacher" ist eine gesellschaftliche Gegebenheit bedingt durch (leider) toxische Männlichkeit oder Chauvinismus.

Doch kotzt es mich ehrlich gesagt einfach an, dass wegen 95% der Männer, die eine Frau im Kopf ausziehen, ich zu denen gehören muss, zu denen man auch vorsichtig sein soll. Sicherlich habe ich auch meine Fehler, klar man kann von Stigmatisierung sprechen und womöglich kann es aus biologischen Gründen (irgendwas im Y-Chromosom? Triebsteuerung?) eventuell so sein, dass es überhaupt keinen Mann auf der Welt geben wird, der sich in seinem Leben unsexistisch verhält.
Doch wenigstens gibt es Männer, die bemühen sich drum, und gehören honoriert. Ich selber habe es schwer, zu beweisen, dass eine Frau vor mir keine Angst haben muss. Manch einer mit schweren sozialen Störungen wird es ebenfalls selten hinbekommen und wird sich, sofern er darüber reflektieren kann, ziemlich bedröppelt vorkommen, das Beste aus so einer Situation zu tun (Beispiele hast du ebenfalls geschrieben), und trotzdem abgewiesen zu werden. Es gibt sie nämlich, Rezepte um auch eine ängstliche Frau mit Vertrauen zu überzeugen. Doch Abweisungen sind keine gute Möglichkeit, seine Sozialkompetenz aufzuwerten, eher demoralisiert es, anstatt zu motivieren, einfach weiter zu tun, bis man mal richtig mit einer Frau umgeht in einer unangenehmen Situation.
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Siegfried
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Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Siegfried »

Peter hat geschrieben: 20 Okt 2021 13:08
Kurzes Beispiel zu diesem Punkt. Ich komme mit einer Frau in einer Musikkneipe ins Gespräch. Es wird spät und sie muss los um die letzte Straßenbahn zu nehmen. Allerdings hat es in Strömen angefangen zu regnen. Weil ich eh in die Richtung will, biete ich ihr an, sie mit meinem Auto nach Hause zu fahren. Sie lehnt ab, weil der Gedanke zu einem doch recht fremden Mann ins Auto zu steigen, ihr unheimlich ist. Warum ist es unheimlich? Weil es schon vorgekommen ist, dass Frauen in so einer Situation sexuell belästigt oder schlimmeres geworden sind. Sie fährt also nicht mit, weil ich ein Mann bin. Nicht weil ich der Peter bin, sondern ein Mann. Damit beschuldigt sie mich zwar nicht, ein Sexualstraftäter zu sein, schließt diese Möglichkeit auf Grund meines Geschlechts und Erfahrungen aus der Vergangenheit nicht aus. Hätte es nie von Männern begangene Sexualdelikte gegeben, hätte sie auch diese Befürchtung nicht. Der Autor verwendet dafür das Wort Stigmata. Vor der Diskussion hier hätte ich persönlich ein anderes Wort gewählt. Deine und andere Reaktionen auf den Artikel zeigen aber auf, so falsch scheint das Wort nicht zu sein.
Ich finde spannend wie das Beispiel an die letztens gegebene Debatte um "Black lives matter" erinnert. Da ist es doch genau das gleiche warum bei der Ami Polizei die Knarre so locker sitzt wenn es um den Umgang mit jungen schwarzen Männern geht. Statistisch sind die eben auch überproportional an Straftaten beteiligt was dann die Grundeinstellung gegen die beeinflusst ob der einzelne jetzt gefährlich ist oder nicht. Nur ist es in dem Fall en vogue die Täter zu Opfern zu machen die nur so Aufgrund der Umstände so handeln.
Peter hat geschrieben: 20 Okt 2021 13:08
Punkt zwei. Gesellschaftliche Strukturen. Während meiner Ausbildung war ich für ein paar Wochen in einer Abteilung. Alles Männer bis auf eine jüngere, attraktive Frau. Sie war erst vor kurzem eingestellt worden. Und sah sich ständig sexistischen Sprüchen und anzüglichen Doppeldeutigkeiten ausgesetzt. Und ihr war das sichtbar unangenehm. Hat dies auch thematisiert, was aber von den Männern übergangen wurde. Die Anzüglichkeiten blieben, darüber hinaus wurde sie aber von nun an auch noch als eine Art Zicke ausgegrenzt.
Ich habe das mitbekommen und nichts gesagt. Ich war sehr jung und wenig selbstbewusst. Heute würde ich anders reagieren. Aber genug der Ausreden, ich hatte durch Nichtstun das System unterstützt.

Später, als ich bereits in einer anderen Abteilung war, habe ich mitbekommen, dass sie sich beim Abteilungsleiter beschwert hatte, aber erklärt bekommen hatte, sie solle sich mal locker machen. Ist doch alles nur Neckerei unter Kollegen.
Und diese Ansicht schien mehrheitsfähig. Selbst bei Kolleginnen. Und da sind wir bei den gesellschaftlichen Strukturen und der Mitschuld.
Die Sexismus ausgesetzte Kollegin hat dann ziemlich schnell die Firma wieder verlassen. Richtig wäre gewesen, dass die Firma und die anderen Kollegen die Frau geschützt hätten.
Und warum sollen sich jetzt alle wegen einer Person anpassen ? Wenn 49 von 50 Personen die Kommunikation Ok finden die so im täglichen stattfindet inkl. der Neckereien und sich nur eine davon getriggert fühlt sollte sich vielleicht die eine anpassen. Und mit Sexismus darf man ja heute alles betiteln was einem gegen den Strich geht.
Ich als dicker Mann fühl mich getriggert und abgewertet wenn Frauen in engen und Figur betonten Jeans auf der Arbeit rumlaufen. Wenn ich mich deswegen beschweren würde und für ein Kleiderordnung plädieren die sowas ausschließt würde ich doch auch nur ausgelacht werden von den Vorgesetzten. Sexismus hin oder her.
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Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Volta »

Peter hat geschrieben: 20 Okt 2021 13:08
Wie kann ich nun dieses Stigmata umgehen:
Dazu schreibt der Autor:

"Er stigmatisiert mich – und Sie, wenn Sie zufällig so um die siebzig sind. Unausweichlich. Es sei denn, Sie entschließen sich, den Mund aufzumachen und diese patriarchalischen, sexistischen, rassistischen Strukturen zu benennen, die unser bundesrepublikanisches Leben nach wie vor bestimmen. "

Um dem Stigma zu entgehen, muss man also " patriarchalischen, sexistischen, rassistischen Strukturen [...] benennen".

Und das ist eben die Sippenhaft. (Und neben anderen Aspekten einer, der aufzeigt, warum der Text hasserfüllt ist). Denn das Stigma ist ja unberechtigt, völlig unabhängig davon, was man benennt oder nicht, so lange man sich nicht sexistisch verhält.
D.h. natürlich nicht, dass man nicht Verständnis für eine abstandsbedürftige Frau haben sollte und daher Abstand halten sollte. So schreibt der Autor das aber nicht.

D.h. du redest am Text vorbei, bzw. stellst uns hier deine eigene These vor. So ist das ja auch akzeptabel. Nur, dass das nicht so im Text steht. Und du daher entweder über den Text lügst, oder den nicht verstanden hast.
Und da sind wir bei den gesellschaftlichen Strukturen und der Mitschuld.
Dann müssten ja Leute, die damals, als ich in der Schule gemobbt wurde, nichts getan haben, mitschuldig sein.

Das den Leuten vorzuwerfen, wäre aber höchst asozial. Schuld sind nur die Mobber, nicht die, die nichts getan haben.

Davon unabhängig ist natürlich trotzdem sinnvoll, an die Zivilcourage zu appellieren. Aber ohne Schuldzuweisung.
Fühle dich zurecht stigmatisiert.
Letztlich nur ein Egospielchen von dir. Du gehörst wie der Autor anscheinend zu der Art Männer, die ihr Ego nicht im Griff haben, und daher offenbar immer andere irgendwie niedermachen müssen.
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Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von NBUC »

Peter hat geschrieben: 20 Okt 2021 13:08 Im Kontext des gesamten Textes wird aber klar, in welche Richtung der Autor denkt und was er vermitteln will. Wie ich schon sagte, der Text hätte besser strukturiert und formuliert werden können. Männerhass beinhaltet er jedenfalls nicht.
Genau, es wird klar, dass er sich da Woke an einer heuchlerischen Hexenjagd beteiligt, die niemandem hilft außer seinem Ego.
Peter hat geschrieben: 20 Okt 2021 13:08 Ich versuche mal das ganze anders formuliert aufzudröseln.

Punkt eins. Stigmatisierung. Kann man drüber diskutieren, ob es das richtige Wort ist. Aber gerade die Reaktion von Dir und anderen Usern belegen geradezu überdeutlich, dass es die richtige Wortwahl ist. Denn ihr fühlt euch ja stigmatisiert.
Dann wäre es deiner Ansicht nach vermutlich auch "richtig" von generell kriminellen Farbigen zu sprechen.
Denn die fühlen sich dann ja stigmatisiert - kann nur gut sein oder?! :wuetend: .
Peter hat geschrieben: 20 Okt 2021 13:08 Kurzes Beispiel zu diesem Punkt. Ich komme mit einer Frau in einer Musikkneipe ins Gespräch. Es wird spät und sie muss los um die letzte Straßenbahn zu nehmen. Allerdings hat es in Strömen angefangen zu regnen. Weil ich eh in die Richtung will, biete ich ihr an, sie mit meinem Auto nach Hause zu fahren. Sie lehnt ab, weil der Gedanke zu einem doch recht fremden Mann ins Auto zu steigen, ihr unheimlich ist. Warum ist es unheimlich? Weil es schon vorgekommen ist, dass Frauen in so einer Situation sexuell belästigt oder schlimmeres geworden sind. Sie fährt also nicht mit, weil ich ein Mann bin. Nicht weil ich der Peter bin, sondern ein Mann. Damit beschuldigt sie mich zwar nicht, ein Sexualstraftäter zu sein, schließt diese Möglichkeit auf Grund meines Geschlechts und Erfahrungen aus der Vergangenheit nicht aus. Hätte es nie von Männern begangene Sexualdelikte gegeben, hätte sie auch diese Befürchtung nicht. Der Autor verwendet dafür das Wort Stigmata. Vor der Diskussion hier hätte ich persönlich ein anderes Wort gewählt. Deine und andere Reaktionen auf den Artikel zeigen aber auf, so falsch scheint das Wort nicht zu sein.
Ihre Entscheidung, ihr Schicksal.
Wobei ich das in der dargestellten Konstellation nie gemacht hätte, weil ich die innere Diskussion ob das Angebot nicht schon eine unangemessene Anmache ist nie rechtzeitig abgeschlossen hätte bevor sie wegen letzter Bahn schon längst weg ist - und weil ich kein Auto habe. Und dann hätte ich mir Gedanken gemacht, was ist, wenn jetzt doch draußen etwas zustößt.

Einfach mal geschätzt 70% der Männer hätte so ein Angebot vermutlich ohne nachdenken ganz selbstverständlich gemacht, 10% dann eine mehr oder weniger empörte Ablehnung bekommen und die attraktivsten (oder dann an dem Abend insgesamt unterhaltsamsten) 25 % würden das dann als "Kavalier" angerechnet bekommen und wenn anwendbar auf der Skala als potentieller Partner merklich steigen. OK, und 0,0...01% würden sie vergewaltigen.
Peter hat geschrieben: 20 Okt 2021 13:08 Wie kann ich nun dieses Stigmata umgehen: In dem ich Nachts zum Beispiel in einer Fußgängerunterführung durch mein Verhalten zeige, von mir geht keine Gefahr aus. Zum Beispiel, in dem ich nicht strammen Schrittes die Frau einhole, sondern ihr Abstand gewähre. Eigentlich nur eine Frage von Empathie und Rücksicht.
Eben, das "Stigmata " ist der Versuch über Schuldgefühle Macht zu erzeugen. Und deshalb kommen bei solchen Propagandaartikeln eben auch typischerweise keine entsprechenden konkreten Verhaltensvorschläge, sondern es geht um den Blankoscheck.

Nebenbei: Als eher kräftiger Mann (und ggf gar bewaffnet) wäre ich auch für einen erheblichen Anteil Männer eine rein theoretische Gefahr. Es sollte also wenn bereits eine generelle Sache des Anstands sein niemandem da unnötig zu nahe auf die Pelle zu rücken. Aber auch das hat eben rationale Limits.
Und beachtenswert eben auch wieder die Verengung alleine auf Frauenbedürfnisse.
Peter hat geschrieben: 20 Okt 2021 13:08 Punkt zwei. Gesellschaftliche Strukturen. Während meiner Ausbildung war ich für ein paar Wochen in einer Abteilung. Alles Männer bis auf eine jüngere, attraktive Frau. Sie war erst vor kurzem eingestellt worden. Und sah sich ständig sexistischen Sprüchen und anzüglichen Doppeldeutigkeiten ausgesetzt. Und ihr war das sichtbar unangenehm. Hat dies auch thematisiert, was aber von den Männern übergangen wurde. Die Anzüglichkeiten blieben, darüber hinaus wurde sie aber von nun an auch noch als eine Art Zicke ausgegrenzt.
Ich habe das mitbekommen und nichts gesagt. Ich war sehr jung und wenig selbstbewusst. Heute würde ich anders reagieren. Aber genug der Ausreden, ich hatte durch Nichtstun das System unterstützt.
...
Auch hier eine eigentlich generelles Problem des Anstandes. Und da, wo nicht überlegene körperliche Gewalt die Grundlage ist, sind Frauen beim Mobben etc. munter mit dabei.
Wenn, würde man hier die generelle Aufforderung erwarten, solchen Übergriffe wo möglich frühzeitig und in dem Bewußtsein ihres Eskalationspotentials entgegen zu treten. Statt dessen wird mann selbst angemobbt und bekommt so gezeigt, dass so etwas wohl völlig OK ist.
Peter hat geschrieben: 20 Okt 2021 13:08 Wenn diese Frau dann für die gleiche Arbeit weniger Geld verdient und es schwerer hat befördert zu werden, dann sind wir in Strukturen, von denen Männer profitieren, weil sie Männer sind.
Und hier sehen wir dann, wo diese Macht für gesucht wird. um über konstruierten "Strukturen" dann handfeste weitere Vorteile durchsetzen zu können.
In Zeiten von Quoten, Beauftragten und haufenweise Frauenförderungsprogrammen weiter von Diskriminierung zu reden ist schon Hohn.

Peter hat geschrieben: 20 Okt 2021 13:08 Hiergegen kann man ansprechen. Das kann man benennen. Als Kollege sich für Kolleginnen einsetzen. Als Vorgesetzter Gleichberechtigung fördern etc.
Könnte man, mit entsprechenden konkreten und entsprechend konstruktiv vermittelten Hinweisen und nicht mit so einem kontraproduktiven Ergüssen
Peter hat geschrieben: 20 Okt 2021 13:08 Und nun NBUC, was hast du bisher in deinem Leben für mehr Gerechtigkeit getan? Falls nichts: Fühle dich zurecht stigmatisiert.
Ich stelle mich z.B. hier solchen wie auch anderen miesen Beiträgen entgegen.
Natural Born UnCool

Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
Sense8

Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Sense8 »

Menelaos hat geschrieben:Das verstehe ich auch, und empfände ich wohl als ebenso belastend wenn man mir das ständig vorhalten würde. Aber man kann doch nicht erklären dass eine Gefahr für einen selbst existiert, und gleichzeitig vehement darauf bestehen, dass man selbst nichts zu tun braucht um ihr zu begegnen.
Das ist paradox, und das verstehe ich nicht im Geringsten, daher begreife ich auch nicht die Entrüstung über mein Autounfall-Beispiel, die schlichtweg mein eigentliches Argument zu übersehen scheint, um mir vorzuwerfen ich würde die moralische Verantwortung für die Tat teilweise auf das Opfer abladen.
Die Leute hier sind deshalb so entrüstet darüber, weil du versuchst einen Unfall mit einer Straftat zu vergleichen. der Unfall geschieht aus reiner Fahrlässigkeit und war ein Versehen. Keiner von beiden Parteien haben den im Normalfall bewusst herbei geführt.
Aber ein sexueller Übergriff entsteht nicht ausversehen. Der Täter handelt bewusst. Daher haben wir auch nicht die alleinige Schuld und dein Vergleich passt hier nicht.
Wir müssten für unsere Sicherheit aber auch wie gesagt mehr tun in dieser Hinsicht, als ihr Männer. Diese Gefahr ist nämlich exklusiv überwiegend nur uns Frauen vorbehalten. Du als Mann musst dir(in der Regel) keine Sorgen machen Nachts eventuell Opfer eines Sexualdelikts zu werden. Aber unabhängig davon machen die Maßnahmen, die wir für unsere eigene Sicherheit ergreifen können kaum einen Unterschied.
Es bringt das Frausein leider mit sich, dass man Gefahr läuft, Opfer von sexueller Belästigung oder im Extremfall von schlimmerem zu werden, sobald man am öffentlichen Leben teil nimmt. Jede Frau wird im Laufe ihres Lebens solche Erfahrungen unweigerlich sammeln, sobald sie regelmässig vor die Haustüre geht. Und manchen passiert es ja auch bereits im engsten Familienkreis.
Und dem wollen wir gerne entgegenwirken, indem man ein Umdenken in der Gesellschaft bewirkt, dass dieser Zustand für uns Frauen nicht normal ist/sein sollte. Und das kann man nur bewirken, indem man auch die Männer, die nichts direkt mit solchen Vorfällen zu tun haben mit anspricht. (Siehe Artikel)
Könntest du das etwas detaillierter ausführen?
Wenn wir genau nach den Ursachen forschen wollen, müssen wir uns anschauen, was Männer zu solchen Taten bewegt, was die Ursachen sind..usw. und bei der Suche kommt man auch unweigerlich auf das Bild von Sexualität zu sprechen. Entweder das, des einzelnen oder gleich jenes der Gesellschaft.
Überall wo Sexualität in irgendeiner Art auf Dauer Verdrängt, Abgewertet, als Schlecht und Verbannungswürdig abgestempelt wird, entsteht Leid. Nimm z.b die katholische Kirche mit ihrer nie endenden Liste von sexuellen Delikten. Die Vergreifen sich dort nicht alle an Kindern, weil sie speziell diese Neigung haben, sondern weil Kinder leichte Opfer sind, die sich kaum wehren können und obendrein auch noch leicht manipulierbar sind.
Von einer sinnvollen Aufklärung erhoffe ich mir hauptsächlich, dass einzelne Individuen in ihrer Persönlichkeit bestärkt werden, sodass kaum oder bereits bestehende Kränkungen abgemildert werden. Dass ein Gegenseitiges Verständnis für das jeweilige andere Geschlecht herrscht, damit die negative Spannung weichen kann und die gegenseitigen Verletzungen heilen können.
Das es als Selbstverständlich angesehen wird, das Sexualität seinen berechtigten Platz im Leben haben darf.
Mir ist auch bewusst, dass das alles sehr idealistisch klingt und nicht so einfach umsetzbar ist.
Sense8

Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Sense8 »

Punkt eins. Stigmatisierung. Kann man drüber diskutieren, ob es das richtige Wort ist. Aber gerade die Reaktion von Dir und anderen Usern belegen geradezu überdeutlich, dass es die richtige Wortwahl ist. Denn ihr fühlt euch ja stigmatisiert.

Kurzes Beispiel zu diesem Punkt. Ich komme mit einer Frau in einer Musikkneipe ins Gespräch. Es wird spät und sie muss los um die letzte Straßenbahn zu nehmen. Allerdings hat es in Strömen angefangen zu regnen. Weil ich eh in die Richtung will, biete ich ihr an, sie mit meinem Auto nach Hause zu fahren. Sie lehnt ab, weil der Gedanke zu einem doch recht fremden Mann ins Auto zu steigen, ihr unheimlich ist. Warum ist es unheimlich? Weil es schon vorgekommen ist, dass Frauen in so einer Situation sexuell belästigt oder schlimmeres geworden sind. Sie fährt also nicht mit, weil ich ein Mann bin. Nicht weil ich der Peter bin, sondern ein Mann. Damit beschuldigt sie mich zwar nicht, ein Sexualstraftäter zu sein, schließt diese Möglichkeit auf Grund meines Geschlechts und Erfahrungen aus der Vergangenheit nicht aus. Hätte es nie von Männern begangene Sexualdelikte gegeben, hätte sie auch diese Befürchtung nicht. Der Autor verwendet dafür das Wort Stigmata. Vor der Diskussion hier hätte ich persönlich ein anderes Wort gewählt. Deine und andere Reaktionen auf den Artikel zeigen aber auf, so falsch scheint das Wort nicht zu sein.

Wie kann ich nun dieses Stigmata umgehen: In dem ich Nachts zum Beispiel in einer Fußgängerunterführung durch mein Verhalten zeige, von mir geht keine Gefahr aus. Zum Beispiel, in dem ich nicht strammen Schrittes die Frau einhole, sondern ihr Abstand gewähre. Eigentlich nur eine Frage von Empathie und Rücksicht.

Punkt zwei. Gesellschaftliche Strukturen. Während meiner Ausbildung war ich für ein paar Wochen in einer Abteilung. Alles Männer bis auf eine jüngere, attraktive Frau. Sie war erst vor kurzem eingestellt worden. Und sah sich ständig sexistischen Sprüchen und anzüglichen Doppeldeutigkeiten ausgesetzt. Und ihr war das sichtbar unangenehm. Hat dies auch thematisiert, was aber von den Männern übergangen wurde. Die Anzüglichkeiten blieben, darüber hinaus wurde sie aber von nun an auch noch als eine Art Zicke ausgegrenzt.
Ich habe das mitbekommen und nichts gesagt. Ich war sehr jung und wenig selbstbewusst. Heute würde ich anders reagieren. Aber genug der Ausreden, ich hatte durch Nichtstun das System unterstützt.

Später, als ich bereits in einer anderen Abteilung war, habe ich mitbekommen, dass sie sich beim Abteilungsleiter beschwert hatte, aber erklärt bekommen hatte, sie solle sich mal locker machen. Ist doch alles nur Neckerei unter Kollegen.
Und diese Ansicht schien mehrheitsfähig. Selbst bei Kolleginnen. Und da sind wir bei den gesellschaftlichen Strukturen und der Mitschuld.
Die Sexismus ausgesetzte Kollegin hat dann ziemlich schnell die Firma wieder verlassen. Richtig wäre gewesen, dass die Firma und die anderen Kollegen die Frau geschützt hätten.

Wenn diese Frau dann für die gleiche Arbeit weniger Geld verdient und es schwerer hat befördert zu werden, dann sind wir in Strukturen, von denen Männer profitieren, weil sie Männer sind.

Hiergegen kann man ansprechen. Das kann man benennen. Als Kollege sich für Kolleginnen einsetzen. Als Vorgesetzter Gleichberechtigung fördern etc.
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Menelaos
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Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Menelaos »

Das Thema wird mir langsam zu ermüdend. Ich verstehe die Gegenseite nicht, und da sie auch nicht zu verstehen scheint was ich sagen will, unternimmt auch keinen Versuch mir dabei zu helfen.
Ich klinke mich daher aus der Unterhaltung aus, da ich offenbar nicht in der Lage bin meine tatsächlichen Gedanken auf verständliche Weise in die Unterhaltung einfließen zu lassen.
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Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Menelaos »

Moderation: Absolute Beginner Treff Die Diskussionskultur in diesem Thread ist emotional aufgeladen, und daher alles andere als angenehm. (und ja, ich schaue mich da auch selber an) Ich möchte daher jedermann bitten dem äußerst erwachsenen Vorbild von Sense8 zu folgen, und konstruktiv zu bleiben.

@Volta
Dich muss ich leider im besonderen auffordern auf deinen Tonfall zu achten, denn der ist in letzter Zeit allgemein recht aggressiv. Wenn du mich fragst, wäre es das Beste wenn du zumindest diesen Thread für ein paar Tage meidest, um wieder runterzukommen, denn das Thema scheint dich schlichtweg sehr stark aufzuregen.
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Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Sense8 »

Menelaos hat geschrieben: 20 Okt 2021 16:21 Das Thema wird mir langsam zu ermüdend. Ich verstehe die Gegenseite nicht, und da sie auch nicht zu verstehen scheint was ich sagen will, unternimmt auch keinen Versuch mir dabei zu helfen.
Ich klinke mich daher aus der Unterhaltung aus, da ich offenbar nicht in der Lage bin meine tatsächlichen Gedanken auf verständliche Weise in die Unterhaltung einfließen zu lassen.
Ich hab die Beiträge von dir und Tania nochmal grob überflogen und ich hab nirgendwo rauslesen können, dass Tania denkt, sie habe keinerlei Sicherheitvorkehrungen zu treffen. Was sie so aufregt ist deine Annahme, dass ein bestimmtes Verhalten von Frauen auch zur Tat mitträgt bzw. den Täter provoziert.
Was du meinst ist, dass man halt selber achtsam sein soll, wenn man nicht möchte, dass einem irgendwas passiert.
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Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Giebenrath »

Sense8 hat geschrieben: 20 Okt 2021 15:50Die Leute hier sind deshalb so entrüstet darüber, weil du versuchst einen Unfall mit einer Straftat zu vergleichen. der Unfall geschieht aus reiner Fahrlässigkeit und war ein Versehen. Keiner von beiden Parteien haben den im Normalfall bewusst herbei geführt.
Aber ein sexueller Übergriff entsteht nicht ausversehen. Der Täter handelt bewusst. Daher haben wir auch nicht die alleinige Schuld und dein Vergleich passt hier nicht.
Wegen Strafrecht: Wenn ein Auto-Unfall aus reiner Fahrlässigkeit passiert, kann er eine eine Straftat. Bestimmte Straftaten sind in Deutschland auch strafbar, wenn sie fahrlässig begangen wurden, z.b fahrlässige fahrlässige Körperverletzung, fahrlässige Tötung im Straßenverkehr. Wer im Straßenverkehr nicht richtig aufpasst und so einen Unfall verursacht handelt verlässig und ist zu bestrafen. (Wer absichtlich zu schnell fährt, handelt aber schon vorsätzlich und kann sich nicht per auf Fahrlässigkeit berufen.)
Kurz: Ein Unfall, der aus reiner Fahrlässigkeit passiert, ist eine Straftat.

Bei sexuellen Übergriffen ist die Rechtslage jedoch anders, hier sind in der Regel nur vorsätzliche Taten strafbar.
Fahrlässiger sexueller Missbrauch ist in Deutschland straffrei. Und das ist auch schon der Grund, warum Täter in Deutschland auch freigesprochen werden müssen, wenn der Nachweis von Vorsatz und Schuld des Täters (subjektive Straftatbestand) fehlt, aberobwohl die eigentliche sexuelle Handlung (obejektive Tatbestand) nachgewiesen werden konnte.
Eine Ausnahme gilt für sexuelle Übergriffe, die der Täter Vollrausch begangen hat. Sie sind trotz Fahrlässigkeit strafbar.
Menelaos hat geschrieben: 19 Okt 2021 13:51Angenommen ich gerate mit meinem Auto in einen Unfall mit einem andern Auto. Wer von uns beiden ist dafür verantwortlich, dass ich durch den Unfall querschnittsgelähmt bin, der andere Typ, weil er den Unfall verursacht hat, oder ich selbst, weil ich den Sicherheitsgurt nicht angelegt habe?
Wir beide sind dann schuld, Tania! Der andere hat den Unfall verursacht, und muss dafür gerade stehen. Aber ich habe durch meinen kriminellen Leichtsinn die Situation für mich selbst erheblich verschlimmert, und trage damit Mitschuld an meinem Schicksal.
Es herrscht Anschnalllpflicht. Ohne Sicherheitsgurt fahren ist unerlaubt und eine Ordnungswidrigkeit.
Wenn Frauen nachts allein draußen in irgendwelchen Angsträumen herumlaufen, ist das hingegen ihr gutes Recht.
Dein Vergleich hinkt deswegen ganz gewaltig!
Give a man a mask and he will show his true face. - Oscar Wilde
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Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Reinhard »

Volta hat geschrieben: 20 Okt 2021 08:51 Wie ich schrieb: Wenn man ein so sensibles Thema für solche Egospielchen missbraucht, dann ist man offenbar vom Hass zerfressen.

Die Ansicht des Artikels als "Troll" erlaubt eine andere Sichtweise: der Mann möchte Aufmerksamkeit, Klicks und ein Buch verkaufen. Dann ist die Unterstellung "Hass" nicht mehr notwendig. (Hanlon's Razor.)


-----


Was man auch wissen muss: die Überschriften wählt meist nicht der Autor eines Beitrags, die werden gesondert "auf Reichweite optimiert". :roll:

Ich nehme mal an, der Autor hätte vielleicht sowas gewählt wie "Kampf gegen Sexismus: Kein Mann sollte sich als unbeteiligt herausreden".
Vielleicht liest du den Artikel nochmal unter der Prämisse, genau das wäre sein Anliegen gewesen, den Artikel bzw. das Buch zu schreiben. :hierlang:


Schon allein die Verwendung von "Sexismus: ", wo sich meinetwegen "Sexismusdebatte: " hingehört hätte, ist grob sinn-entstellend und mutwillig beleidigend. Wer solche Clickbait-Überschriften produziert, sollte bei Themen wie "Fake News" oder "Qualitätsjournalismus" mal GAAAAAAAAAAAAAAANZ leise sein.
Make love not war!
Sense8

Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Sense8 »

Giebenrath hat geschrieben: 20 Okt 2021 18:01
Sense8 hat geschrieben: 20 Okt 2021 15:50Die Leute hier sind deshalb so entrüstet darüber, weil du versuchst einen Unfall mit einer Straftat zu vergleichen. der Unfall geschieht aus reiner Fahrlässigkeit und war ein Versehen. Keiner von beiden Parteien haben den im Normalfall bewusst herbei geführt.
Aber ein sexueller Übergriff entsteht nicht ausversehen. Der Täter handelt bewusst. Daher haben wir auch nicht die alleinige Schuld und dein Vergleich passt hier nicht.
Wegen Strafrecht: Wenn ein Auto-Unfall aus reiner Fahrlässigkeit passiert, kann er eine eine Straftat. Bestimmte Straftaten sind in Deutschland auch strafbar, wenn sie fahrlässig begangen wurden, z.b fahrlässige fahrlässige Körperverletzung, fahrlässige Tötung im Straßenverkehr. Wer im Straßenverkehr nicht richtig aufpasst und so einen Unfall verursacht handelt verlässig und ist zu bestrafen. (Wer absichtlich zu schnell fährt, handelt aber schon vorsätzlich und kann sich nicht per auf Fahrlässigkeit berufen.)
Kurz: Ein Unfall, der aus reiner Fahrlässigkeit passiert, ist eine Straftat.

Bei sexuellen Übergriffen ist die Rechtslage jedoch anders, hier sind in der Regel nur vorsätzliche Taten strafbar.
Fahrlässiger sexueller Missbrauch ist in Deutschland straffrei. Und das ist auch schon der Grund, warum Täter in Deutschland auch freigesprochen werden müssen, wenn der Nachweis von Vorsatz und Schuld des Täters (subjektive Straftatbestand) fehlt, aberobwohl die eigentliche sexuelle Handlung (obejektive Tatbestand) nachgewiesen werden konnte.
Eine Ausnahme gilt für sexuelle Übergriffe, die der Täter Vollrausch begangen hat. Sie sind trotz Fahrlässigkeit strafbar.
Menelaos hat geschrieben: 19 Okt 2021 13:51Angenommen ich gerate mit meinem Auto in einen Unfall mit einem andern Auto. Wer von uns beiden ist dafür verantwortlich, dass ich durch den Unfall querschnittsgelähmt bin, der andere Typ, weil er den Unfall verursacht hat, oder ich selbst, weil ich den Sicherheitsgurt nicht angelegt habe?
Wir beide sind dann schuld, Tania! Der andere hat den Unfall verursacht, und muss dafür gerade stehen. Aber ich habe durch meinen kriminellen Leichtsinn die Situation für mich selbst erheblich verschlimmert, und trage damit Mitschuld an meinem Schicksal.
Es herrscht Anschnalllpflicht. Ohne Sicherheitsgurt fahren ist unerlaubt und eine Ordnungswidrigkeit.
Wenn Frauen nachts allein draußen in irgendwelchen Angsträumen herumlaufen, ist das hingegen ihr gutes Recht.
Dein Vergleich hinkt deswegen ganz gewaltig!
Danke für die Richtigstellung. Deine Erklärung trifft es besser.
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Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Vogel »

Giebenrath, hier irrst Du Dich ein wenig:
Giebenrath hat geschrieben: 20 Okt 2021 18:01 Kurz: Ein Unfall, der aus reiner Fahrlässigkeit passiert, ist eine Straftat.
Ich verstehe, was Du sagen willst- aber der zitierte Satz hier ist faktisch falsch. Da sollte man schon genau sein.

Nicht der Unfall ist eine Straftat- sondern die Handlungen mit den Folgen die zu den Unfalls geführt haben! Das Verhalten das zum Unfall geführt hat sowie die direkte Folgen wird als strafbar gehandelt- nicht der Unfall an sich.

Und so werden Personen tatsächlich veurteilt: z.B. "fahrlässige Tötung aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit." Oder "fahrlässige Körperverletzung bei einem Unfall aufgrund nicht beachteter Vorfahrt".

Nicht der Unfall ist die Straftat- sondern die Ursache beschrieben im Verhalten, und das was dann heraus kam. Bei einem Verkehrsunfall geht man übrigens immer erstmal von einer Fahrlässigkeit aus.

(Bis zu dem Renn- und Raser-Unfällen wie vor einiger Zeit z.B. in Berlin- das wurde als Mord angesehen und war ja im dt. Strafrecht ein Novum)
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Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Vogel »

Der Hintergrund ist, dass man ja will, dass solche Verhaltenweisen erst gar nicht ausgeübt werden und so präventiv Unfälle verhindert werden sollen bzw. abgemildert.

Folglich müsste man viel mehr Sexismus etc. -also all das was eben zu Gewalt gegen Geschlechter führt - mehr unter Strafe stellen
Zuletzt geändert von Vogel am 20 Okt 2021 20:49, insgesamt 1-mal geändert.
Kleiner Mann

Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Kleiner Mann »

Two-Tone hat geschrieben: 20 Okt 2021 14:23
Peter hat geschrieben: 20 Okt 2021 14:06 Und da sind wir ja bei dem spannenden Punkt des Wortes Stigmata. Ich verstehe dein Beleidigt sein. Nur ist der Autor als Überbringer der schlechten Nachricht nicht der Verursacher. Er sagt diese Stigmatisierung wäre unausweichlich. Ich würde es abmildern zu: Situationsbedingt wird es immer wieder so sein.
Er selbst benennt den seiner Meinung nach möglichen Ausweg: Den Mund aufmachen und benennen an einer Stelle seines Textes und an einer anderen Stelle Rücksicht zu nehmen.

Und das wäre dann auch meine Reaktion: Rücksichtnahme durch Verständnis zeigen. Gerade dadurch, dass ich ihr mitteile, dass ich ihre Befürchtungen verstehe und respektiere, zeige ich ihr, dass ich nicht zu der gefährlichen Minderheit solcher Männer gehöre.
Sicherlich sehe ich den Autor nicht als Verursacher an. Der "Verursacher" ist eine gesellschaftliche Gegebenheit bedingt durch (leider) toxische Männlichkeit oder Chauvinismus.

Doch kotzt es mich ehrlich gesagt einfach an, dass wegen 95% der Männer, die eine Frau im Kopf ausziehen, ich zu denen gehören muss, zu denen man auch vorsichtig sein soll. Sicherlich habe ich auch meine Fehler, klar man kann von Stigmatisierung sprechen und womöglich kann es aus biologischen Gründen (irgendwas im Y-Chromosom? Triebsteuerung?) eventuell so sein, dass es überhaupt keinen Mann auf der Welt geben wird, der sich in seinem Leben unsexistisch verhält.
Doch wenigstens gibt es Männer, die bemühen sich drum, und gehören honoriert. Ich selber habe es schwer, zu beweisen, dass eine Frau vor mir keine Angst haben muss. Manch einer mit schweren sozialen Störungen wird es ebenfalls selten hinbekommen und wird sich, sofern er darüber reflektieren kann, ziemlich bedröppelt vorkommen, das Beste aus so einer Situation zu tun (Beispiele hast du ebenfalls geschrieben), und trotzdem abgewiesen zu werden. Es gibt sie nämlich, Rezepte um auch eine ängstliche Frau mit Vertrauen zu überzeugen. Doch Abweisungen sind keine gute Möglichkeit, seine Sozialkompetenz aufzuwerten, eher demoralisiert es, anstatt zu motivieren, einfach weiter zu tun, bis man mal richtig mit einer Frau umgeht in einer unangenehmen Situation.
Du sprichst doch aber selbst davon, dass wenn du nett zu einer Frau warst dann auch entsprechend für deine "Leistung" mit mehr Kontakt, Beziehung, Freundschaft oder Sex belohnt werden willst. Ist das nicht genau diese toxische Männlichkeit von der oft die Rede ist? Immerhin verlangst du ja etwas von der Frau für dein gutes Benehmen.
Siegfried hat geschrieben: 20 Okt 2021 14:44 Ich finde spannend wie das Beispiel an die letztens gegebene Debatte um "Black lives matter" erinnert. Da ist es doch genau das gleiche warum bei der Ami Polizei die Knarre so locker sitzt wenn es um den Umgang mit jungen schwarzen Männern geht. Statistisch sind die eben auch überproportional an Straftaten beteiligt was dann die Grundeinstellung gegen die beeinflusst ob der einzelne jetzt gefährlich ist oder nicht. Nur ist es in dem Fall en vogue die Täter zu Opfern zu machen die nur so Aufgrund der Umstände so handeln.
Oder sie sind überproportional an Straftaten beteiligt, weil bei ihnen die Hemmschwelle sie zu verknacken einfach deutlich niedriger ist. Während weiße Autofahrer vielleicht kurz nach ihrem Ausweis gefragt werden, muss der schwarze Mann vielleicht aussteigen und sich allerlei Demütigungen gefallen lassen und jede Widerrede oder jeder Versuch sich auf seine eigenen Rechte zu berufen wird dann als Widerstand gegen die Staatsgewalt angesehen.
Sense8 hat geschrieben: 20 Okt 2021 15:50
Menelaos hat geschrieben:Das verstehe ich auch, und empfände ich wohl als ebenso belastend wenn man mir das ständig vorhalten würde. Aber man kann doch nicht erklären dass eine Gefahr für einen selbst existiert, und gleichzeitig vehement darauf bestehen, dass man selbst nichts zu tun braucht um ihr zu begegnen.
Das ist paradox, und das verstehe ich nicht im Geringsten, daher begreife ich auch nicht die Entrüstung über mein Autounfall-Beispiel, die schlichtweg mein eigentliches Argument zu übersehen scheint, um mir vorzuwerfen ich würde die moralische Verantwortung für die Tat teilweise auf das Opfer abladen.
Die Leute hier sind deshalb so entrüstet darüber, weil du versuchst einen Unfall mit einer Straftat zu vergleichen. der Unfall geschieht aus reiner Fahrlässigkeit und war ein Versehen. Keiner von beiden Parteien haben den im Normalfall bewusst herbei geführt.
Aber ein sexueller Übergriff entsteht nicht ausversehen. Der Täter handelt bewusst. Daher haben wir auch nicht die alleinige Schuld und dein Vergleich passt hier nicht.
Wir müssten für unsere Sicherheit aber auch wie gesagt mehr tun in dieser Hinsicht, als ihr Männer. Diese Gefahr ist nämlich exklusiv überwiegend nur uns Frauen vorbehalten. Du als Mann musst dir(in der Regel) keine Sorgen machen Nachts eventuell Opfer eines Sexualdelikts zu werden. Aber unabhängig davon machen die Maßnahmen, die wir für unsere eigene Sicherheit ergreifen können kaum einen Unterschied.
Es bringt das Frausein leider mit sich, dass man Gefahr läuft, Opfer von sexueller Belästigung oder im Extremfall von schlimmerem zu werden, sobald man am öffentlichen Leben teil nimmt. Jede Frau wird im Laufe ihres Lebens solche Erfahrungen unweigerlich sammeln, sobald sie regelmässig vor die Haustüre geht. Und manchen passiert es ja auch bereits im engsten Familienkreis.
Und dem wollen wir gerne entgegenwirken, indem man ein Umdenken in der Gesellschaft bewirkt, dass dieser Zustand für uns Frauen nicht normal ist/sein sollte. Und das kann man nur bewirken, indem man auch die Männer, die nichts direkt mit solchen Vorfällen zu tun haben mit anspricht. (Siehe Artikel)
Könntest du das etwas detaillierter ausführen?
Wenn wir genau nach den Ursachen forschen wollen, müssen wir uns anschauen, was Männer zu solchen Taten bewegt, was die Ursachen sind..usw. und bei der Suche kommt man auch unweigerlich auf das Bild von Sexualität zu sprechen. Entweder das, des einzelnen oder gleich jenes der Gesellschaft.
Überall wo Sexualität in irgendeiner Art auf Dauer Verdrängt, Abgewertet, als Schlecht und Verbannungswürdig abgestempelt wird, entsteht Leid. Nimm z.b die katholische Kirche mit ihrer nie endenden Liste von sexuellen Delikten. Die Vergreifen sich dort nicht alle an Kindern, weil sie speziell diese Neigung haben, sondern weil Kinder leichte Opfer sind, die sich kaum wehren können und obendrein auch noch leicht manipulierbar sind.
Von einer sinnvollen Aufklärung erhoffe ich mir hauptsächlich, dass einzelne Individuen in ihrer Persönlichkeit bestärkt werden, sodass kaum oder bereits bestehende Kränkungen abgemildert werden. Dass ein Gegenseitiges Verständnis für das jeweilige andere Geschlecht herrscht, damit die negative Spannung weichen kann und die gegenseitigen Verletzungen heilen können.
Das es als Selbstverständlich angesehen wird, das Sexualität seinen berechtigten Platz im Leben haben darf.
Mir ist auch bewusst, dass das alles sehr idealistisch klingt und nicht so einfach umsetzbar ist.
Ich persönlich sehe da auch strukturelle Probleme, die nicht so einfach gelöst werden können. Da bringt es dann wenig sich darauf zu fokussieren, dass Männer sich dahingehend verbessern müssen. Das Problem ist ein gesellschaftliches Problem, das sowohl Frauen als auch Männer gleichermaßen betrifft. Natürlich ist es nicht schön, wenn Frauen aufgrund von Sexismus sexuell belästigt werden, aber die Gesellschaft verlangt ja auch von den Männern, dass sie sich in gewisser Weise verhalten. Genau so wie die Gesellschaft von den Frauen verlangt, dass sie sich in einer gewissen Weise verhalten.
Jedes Geschlecht hat da mit ihren eigenen Nachteilen zu kämpfen und ein Konsens wird es nur geben, wenn beide Seiten Schritt für Schritt auf einander zugehen. Der Anspruch, dass nur eine Seite sich verändern soll, während sich die andere Seite die Rosinen rauspickt, finde ich überzogen.
Dazu gehört z.B. die Kultur, dass Männer den ersten Schritt machen müssen oder Männer sich in einer bestimmten Art verhalten müssen, um großflächig als attraktiv beim anderen Geschlecht angesehen zu werden.
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Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Tania »

Sense8 hat geschrieben: 20 Okt 2021 17:07 Was sie so aufregt ist deine Annahme, dass ein bestimmtes Verhalten von Frauen auch zur Tat mitträgt bzw. den Täter provoziert.

Was du meinst ist, dass man halt selber achtsam sein soll, wenn man nicht möchte, dass einem irgendwas passiert.
Wenn er das wirklich meint, dann könnte ich da sogar mitgehen. Aber was er schreibt, sind nun mal Dinge wie
Menelaos hat geschrieben: 19 Okt 2021 07:35 Und um es mal mit den Worten meines Krav Maga Trainers zu sagen: "Wenn der andere dich schlägt, ist das seine Schuld. Wenn du dich treffen lässt, ist es deine eigene."
Menelaos hat geschrieben: 19 Okt 2021 15:11 Du kennst im Zweifelsfall das Risiko! Ist es groß, und du tust nichts um dich zu schützen, dann ist das unvernünftig, und du daher mit schuld wenn dir etwas passiert.
Menelaos hat geschrieben: 19 Okt 2021 13:51 Wir beide sind dann schuld, Tania! Der andere hat den Unfall verursacht, und muss dafür gerade stehen. Aber ich habe durch meinen kriminellen Leichtsinn die Situation für mich selbst erheblich verschlimmert, und trage damit Mitschuld an meinem Schicksal.
Menelaos hat geschrieben: 19 Okt 2021 14:34 Aber davon unabhängig gibt es eben auch die andere Seite, die des Unfallopfers das auf eine ganz grundlegende Maßnahmen zum Selbstschutz verzichtet hat. Dieses Unfallopfer trägt eine RATIONALE Mitschuld am Ausgang des Geschehens.

Und dazu kann ich leider nicht sagen "Na, Du meinst vielleicht, dass ...", sondern nur: Nein, die vergewaltigte Frau trägt KEINE Schuld an dem, was ihr angetan wird. Die Rechtssprechung ist da sehr eindeutig. Von einer Mitschuld oder rationalen Schuld der Frau zu sprechen, ist nichts anderes als klassisches Victim Blaming und dient lediglich dazu die Frau zum Schweigen zu bringen und um Verständnis für den Täter zu werben.

Und ich bin ziemlich sicher, dass der Krav Maga Trainer nie sagen wird "Wenn Du Dich vergewaltigen lässt, ist es Deine eigene Schuld."

Ja, natürlich, man sollte selber achtsam sein, wenn man nicht möchte, dass einem irgendwas passiert. Aber wer das nicht, nicht ausreichend, oder nicht erfolgreich tut, der ist deswegen trotzdem weder schuldig noch mitschuldig - die Schuld liegt komplett und zu 100% beim Angreifer. Und jeder Satz, der das bewusst oder missverständlich anders darstellt, jeder Vorwurf, der einer "leichtsinnigen" Frau gemacht wird, sorgt leider für zusätzliche Verletzungen und dafür, dass es betroffenen Frauen noch schwerer fällt, über die Tat zu reden oder sie anzuzeigen.

Ich frage mich, warum es dermaßen schwer ist, das letztgenannte zu akzeptieren.
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Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Sense8 »

kleiner Mann hat geschrieben:Ich persönlich sehe da auch strukturelle Probleme, die nicht so einfach gelöst werden können. Da bringt es dann wenig sich darauf zu fokussieren, dass Männer sich dahingehend verbessern müssen. Das Problem ist ein gesellschaftliches Problem, das sowohl Frauen als auch Männer gleichermaßen betrifft. Natürlich ist es nicht schön, wenn Frauen aufgrund von Sexismus sexuell belästigt werden, aber die Gesellschaft verlangt ja auch von den Männern, dass sie sich in gewisser Weise verhalten. Genau so wie die Gesellschaft von den Frauen verlangt, dass sie sich in einer gewissen Weise verhalten.
Jedes Geschlecht hat da mit ihren eigenen Nachteilen zu kämpfen und ein Konsens wird es nur geben, wenn beide Seiten Schritt für Schritt auf einander zugehen. Der Anspruch, dass nur eine Seite sich verändern soll, während sich die andere Seite die Rosinen rauspickt, finde ich überzogen.
Dazu gehört z.B. die Kultur, dass Männer den ersten Schritt machen müssen oder Männer sich in einer bestimmten Art verhalten müssen, um großflächig als attraktiv beim anderen Geschlecht angesehen zu werden.
Nein, ich sehe das genau so wie du, dass es sich hier um ein strukturelles bzw. kollektives Problem handelt und das beide Geschlechter aufeinander zugehen müssen, wenn sich etwas ändern soll. Ich dachte, dass hätte ich inzwischen deutlich gemacht. Ich habe nicht geschrieben, dass allein der Mann sich zu verbessern hat. Ich habe geschrieben, dass nach den Ursachen, was einen Mann zu einer solchen Straftat bewegt, geforscht werden muss, damit diese erkannt, und beseitigt werden können. Und dann kommen wir natürlich auf den Trichter, dass diese Ursachen durch verschiedenen Aspekten unserer Gesellschaft bedingt werden die sowohl Männer als auch Frauen in unterschiedlicher weise betreffen.
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Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von RomNey »

Huhu liebe Alle,

ich habe nur die erste Seite überflogen, aber eigentlich reicht mir schon der Titel.
Ich habe das große Glück gehabt das ich starkes Podestdenken gehabt habe so das ich nie eine Frau begrabscht oder verbal sexuell belästigt habe.
Ich habe jetzt erst die letzte Woche gelernt wie scheiße und heftig dieses Thema bei uns Menschen ist.
Meine Mutter hat leider auch richtig heftige Scheiße in dieser Richtung erlebt.
Und so wie verstanden habe gibt es keine Frau die davon verschont geblieben ist.
Das muss man sich erstmal reinziehen!

Ich habe auch mein Leben lang in Angst gelebt.
Wenn ich mir jetzt noch vorstelle das ich dazu immer Angst haben müsste das ich irgendwie sexuell belästigt werde, ich kann es mir gar nicht vorstellen wie scheiße das sein muss.
Kann immer mehr verstehen das Frauen um mich einen Bogen machen, auch wenn ich mit Herzchenmaske rumlaufe.

Ich habe jetzt eine ganz andere Sicht auf die Menschen.
Ich bin sehr traurig für alle Frauen, vor allem die, die es härter erwischt hat als die anderen (wie meine Mutter, eine gute Freundin und eine Arbeitskollegin).
Und bin mega wütend auf die Männer(nicht alle), vor allem die, die Sachen getan haben wie sie meiner Mutter, meiner guten Freundin oder meiner Arbeitskollegin wieder fahren sind.

Es wird unseren ABinen nicht viel bringen aber es tut mir leid das viele von uns Männern so sind!
:sadman:

Ich bin nicht so!
Zumindest werde ich in Zukunft alles daran setzen nicht so zu sein und nicht so zu werden!

Hab euch lieb!
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Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Menelaos »

Tania hat geschrieben: 20 Okt 2021 21:03 Und ich bin ziemlich sicher, dass der Krav Maga Trainer nie sagen wird "Wenn Du Dich vergewaltigen lässt, ist es Deine eigene Schuld."
Nein würde er nicht, denn das ist ja auch eine sinnverfälschend vereinfachte Version dessen was ich gesagt habe... was dir jetzt sagen sollte, dass du meine Kernaussage konstant falsch verstehst. Ich habe da aber keine Hoffnung mehr!
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Re: " Sexismus: Kein Mann ist unbeteiligt "

Beitrag von Tania »

Menelaos hat geschrieben: 21 Okt 2021 06:14
Tania hat geschrieben: 20 Okt 2021 21:03 Und ich bin ziemlich sicher, dass der Krav Maga Trainer nie sagen wird "Wenn Du Dich vergewaltigen lässt, ist es Deine eigene Schuld."
Nein würde er nicht, denn das ist ja auch eine sinnverfälschend vereinfachte Version dessen was ich gesagt habe...
Du hast Deinen Trainer zitiert mit "Wenn der andere dich schlägt, ist das seine Schuld. Wenn du dich treffen lässt, ist es deine eigene."

Übertragen auf das Szenario "sexuelle Gewalt" wäre das dann
"Wenn der andere dich vergewaltigt, ist das seine Schuld. Wenn du dich vergewaltigen lässt, ist es deine eigene."

Der erste Teil ist unstrittig, deswegen habe ich ihn nicht mitzitiert. Also, was daran ist jetzt sinnverfälschend? Du hast das Zitat im hier diskutierten Kontext verwendet - ich habe dann nur noch das Wort "schlagen" dem Kontext angepasst.

was dir jetzt sagen sollte, dass du meine Kernaussage konstant falsch verstehst. Ich habe da aber keine Hoffnung mehr!
Du hast an mindestens 4 von mir zitierten Stellen ausdrücklich von der Schuld bzw. Mit-Schuld der Frau geredet. Und ich wende mich nur gegen diese Art von Aussagen, sowie gegen die Aussage, dass Frauen, die aus irgendwelchen Gründen kein Pfefferspray oder Selbstverteidigungskurse nutzen können oder wollen, sondern auf das Modell "Schutz durch Sensibilisierung der Öffentlichkeit (also insbesondere der Männer, da Frauen meist aufgrund eigener Betroffenheit bereits sensibilisiert sind)" setzen, wahlweise infantil oder geistig weniger kompetent oder vor lauter emotionaler Involviertheit nicht ernstzunehmen sind.

Allem anderen, was Du geschrieben hast, kann ich zustimmen oder halte es für nicht so wichtig, habe es also nicht weiter angesprochen.

Ich weiß allerdings auch nicht, was Du jetzt mit "Kernaussage" meinst. Ist eine der beiden von mir genannten Aussagen Deine Kernaussage? Wenn ja welche? Und was habe ich an ihr missverstanden - bzw., ist es Dir möglich, die Aussage so zu formulieren, dass weder eine Mitschuld der Frauen suggeriert wird, noch ihre geistige Leistungsfähigkeit in Frage gestellt wird?

Oder ist eine ganz andere Aussage Deine Kernaussage, und unsere Differenzen drehen sich nur um eine dahingesagte Randbemerkung?

Sorry, ich versuche wirklich, das als Sender-Empfänger-Missverständnis zu betrachten. Aber ich erkenne einfach nicht, wie ich aus mehrfachem Darstellen der Schuld bzw. Mit-Schuld der Frau eine Kernaussage herauslesen soll, in der der Idee "die Frau trägt eine Mitschuld" energisch widersprochen wird, oder in der diese Idee wenigstens keine Rolle spielt.
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