Warum manche Menschen einfach keinen Partner finden

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RomeoKnight
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Re: Warum manche Menschen einfach keinen Partner finden

Beitrag von RomeoKnight »

Menelaos hat geschrieben: 01 Mai 2022 06:22 Das wurde dir suggeriert?! Das ist aber ziemlich dämlich! :specht:
Ja, meinetwegen kann man das als dämlich bezeichnen.
Menelaos hat geschrieben: 01 Mai 2022 06:22Was ich nicht verstehe ist: Warum du glaubst dass es gar nichts gebracht hat. Denkst du nicht, dass du dadurch attraktiver geworden bist? Und wenn das nicht genug war, dann sind da vermutlich noch andere Baustellen, an denen man arbeiten könnte.
Das Hauptproblem sind die Dinge, die ich einfach nicht ändern kann. Sei es, dass ich selber damit unzufrieden bin und das dann vielleicht auch ausstrahle oder andere damit belaste oder einfach weil anderen diese unverändlichen Merkmale an mir einfach nicht passen.
Menelaos hat geschrieben: 01 Mai 2022 06:22 Ich weiß ich wiederhole mich, aber wer immer dir suggeriert hat sich zurecht zu machen und kommunikativer zu werden sei völlig ausreichend um mit Brat Pitt gleichzuziehen, der ist ein Idiot.
Das Beispiel war total überspitzt. Nein es ging mir auch in keinster Weise darum, ihn zu imitieren, sondern einfach darum, ein wenig Anerkennung dafür zu bekommen, dass ich dem entspreche, was andere vorgeben für attraktiv oder angemessen zu halten, soweit ich das mit meinem Gewissen noch vereinbaren konnte.
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Tania
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Re: Warum manche Menschen einfach keinen Partner finden

Beitrag von Tania »

Vogel hat geschrieben: 01 Mai 2022 11:51
Sorry, Blödsinn.
Ja, genau so stelle ich mir eine respektvolle konstruktive Kommunikation vor.
Umgekehrt könnte man das auch bei Männern sagen: Wenn ein Mann online ein Match bekommt, dann weiss er nicht, ob da Interesse besteht, oder sie nur ihren Marktwert checken will, sich jemanden zum ausheulen sucht oder ihr einfach nur langweilig ist, weil ihr Typ gerade mit seinen Kumpels bei nem Bier hockt.
Stimmt. Deswegen fragte ich ja, ab wann ein Mann für gewöhnlich davon ausgeht, dass echtes Interesse an seiner Person besteht.

Daten heisst übrigens eigentlich, das man sich mit jemandem aus romantischen Interesse regelmässig trifft, bzw. mit der Person ausgeht.
Dann schreib das doch so, und nicht "Wenn jemand sich mit Dir matcht, Kontakt hält und Dich trifft -also ihr euch datet- ". Da hast Du "daten" nämlich ganz anders definiert, nämlich als Treffen nach einem Match (also im Kontext Online-Dating) und einer gewissen Kontakthalte-Zeit. Und solche Dates bedeuten leider nur selten, dass tatsächlich an der Person Interesse besteht. Sie sind bestenfalls ein (nur allzu oft fehlschlagender) Test, ob man Interesse entwickeln kann. Und schlimmstenfalls ein Test, ob man die Person für einen einseitig vorgesehenen Zweck nutzen kann.

Wenn Du "daten" allerdings definierst als "sich mit jemandem aus romantischem Interesse regelmässig treffen", dann wäre es tatsächlich Blödsinn, darüber zu diskutieren, ob romantisches Interesse besteht. Es ist da ja schon Teil der Definition. Und Du hättest initial schreiben können "Wenn jemand sich mit Dir aus romantischem Interesse regelmässig trifft, dann ist das doch schon ein Zeichen für Interesse." Da hätte ich nicht widersprochen.
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Vogel
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Re: Warum manche Menschen einfach keinen Partner finden

Beitrag von Vogel »

@Tania: Daten = sich treffen. Im amerikanischen- wo der Begriff ja herkommt- wird er häufig auch bis zur Verlobung verwendet. Im Deutschen wohl bis beide beschliessen, dass es eine feste Beziehung ist.

Und ja- um online zu daten brauche ich ein Match, und einen Austausch um ein erstes Treffen= erstes Date zu initieren.

Ich finde es gerade sehr faszinierend, dass Du so sehr auf den Begriff herumreitest und damit zeigst, gar nicht begriffen zu haben was "daten" überhaupt bedeutet.
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Re: Warum manche Menschen einfach keinen Partner finden

Beitrag von RomeoKnight »

Menelaos hat geschrieben: 01 Mai 2022 06:44 Sowas wird im Forum doch immer mal wieder vorgeschlagen, (grundsätzlich von Männern) aber bisher habe ich noch in keiner Erklärung der Befürworter verstehen können, wie genau sich das ohne Zwangsprostitution umsetzen lassen soll.
Ich mag hier sicher nicht für Zwangsprostitution plädieren. Nur was haben wir denn gegenwärtig anderes als genau das ? Gegenwärtig hat man auch nur die Wahl zwischen Prostitution oder Einsamkeit. Prostitution meine ich hier im weitesten Sinne als Abhängigkeit von Lohnarbeit. Der ganze Schein auf dem die Ideologie dieses System basiert ist doch die Vorstellung von "jeder kann es schaffen, wenn er sich nur genug anstrengt", wo dann Ausnahmen (die die oben sind und es angeblich kraft eigener Mühe geschafft haben) als Regel suggeriert werden. Aus diesem Zwangsverhältnis ergibt sich eine Art Stockholm Syndrom was wiederum zu naturalistischen Fehlschlüssen verführt.

Würden wir das gegenwärtige Problem mit Zwangsprostitution lösen, würden wir dadurch Opfer des Systems erzeugen mit denen man schon vorbeugend Mitleid und Solidarität bekundet. Nur haben wir im gegenwärtigen System eben auch Opfer, nur dass in diesem Falle übelstes Victim Blaming betrieben wird.
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Re: Warum manche Menschen einfach keinen Partner finden

Beitrag von RomeoKnight »

Tania hat geschrieben: 01 Mai 2022 11:38 Wenn eine Frau online ein Match bekommt, weiß sie nicht, ob da Interesse besteht - 90% aller Matches sind Typen, die einfach jede liken und erst bei einem Match überhaupt das Profil ansehen.
Genau so ist es. Deswegen auch meine Kritik an diesem Konzept des sogenannten Marktwertes.
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Re: Warum manche Menschen einfach keinen Partner finden

Beitrag von RomeoKnight »

Menelaos hat geschrieben: 01 Mai 2022 13:35 Nein, die Anwesenden sind verpflichtet nicht aktiv und böswillig dafür zu sorgen, dass du dich schlechter fühlst. Alles was darüber hinaus geht ist rein freiwillig.
Das ist allerdings sehr schwammig. Niemand wird sein eigenes Verhalten als böswillig bezeichnen wollen. Man handelt aus der eigenen Sicht immer richtig, legitim und für sich nachvollziehbar. Wenn ich auf einer Party nicht auf Gruppen zugehe, dann weil ich sie nicht stören will, weil ich davon ausgehe, dass sie mich gerade nicht nötig haben. Wenn allerdings jemand auf einer Party allein und wenig amüsiert in der Ecke steht, dann stimmt da was nicht. Der wird nicht dahin gegangen sein, weil er innerhalb einer Menge allein und traurig sein will. Wenn gut gelaunte und kommunkative Leute nicht auf ihn zugehen, dann nicht, weil sie befürchten ihn mit Aufheiterungsversuchen in Wut versetzen zu können, sondern weil er ihnen ganz einfach scheiss egal ist.

Das ist natürlich ein plakatives Beispiel. In der Realität wird die Situation nicht immer so eindeutig zu erkennen sein. Aber es gibt sicher genug Leute, die anhand dieses Beispiels schon die Ansicht vertreten, dass der Einsame hier ganz allein für seine Aufheiterung verantwortlich sei. Dass er keinerlei Recht habe, von den anderen irgendwas zu erwarten.

Ich führe hier in dieses Beispiel mal den Begriff Sichtbare Verletzung ein. Wenn ich sehe, dass jemand verletzt ist, habe ich die moralische Pflicht zu helfen. Wie, das ist noch mal eine andere Frage. Es kommt aber nicht nur darauf an, ob ich jemanden zufällig sehe, der verletzt ist, sondern, dass ich auch immer die Augen danach offen halte. Was die offenen Augen aber auf einer Party blockiert ist wohl, dass ich solche Verletzten auf einer Party überhaupt nicht sehen mag, weil ich meine heile Welt nicht gestört haben will.
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Re: Warum manche Menschen einfach keinen Partner finden

Beitrag von Tania »

Vogel hat geschrieben: 01 Mai 2022 14:25 @Tania: Daten = sich treffen. Im amerikanischen- wo der Begriff ja herkommt- wird er häufig auch bis zur Verlobung verwendet. ...

Ich finde es gerade sehr faszinierend, dass Du so sehr auf den Begriff herumreitest und damit zeigst, gar nicht begriffen zu haben was "daten" überhaupt bedeutet.
Das könnte daran liegen, dass ich in Deutschland aufgewachsen bin und nicht in den USA. Wo "daten" übrigens auch nicht zwingend mit "echtem Interesse" verbunden ist - nicht selten werden mehrere Personen parallel gedatet (inklusive sexueller Kontakte).

In meiner Altersgruppe und Nation wird "Date" fast ausschließlich im Online-Dating-Kontext verwendet und bezieht sich dort, sowie offline, vorrangig auf frühe, eher unverbindliche Treffen. So ungefähr ab dem vierten Treffen spricht man nicht mehr von "Date" sondern von "wir treffen uns" oder "wir sind zusammen". Die Verwendung von "Date" bedeutet eher, dass (noch) kein wirkliches romantisches Interesse besteht. Mag sein, dass es in der Altersgruppe 20/30 anders ist, da kenne ich nur wenige. In der U20-Gruppe ist es dann jedenfalls wieder so, wie von mir beschrieben: "daten" ist Kennenlernphase, sobald romantisches Interesse dabei ist und man sich regelmäßig trifft, werden Begriffe wie "da läuft was" oder "wir sind zusammen" verwendet.

Du kannst es letztlich auch nennen, wie Du willst - solange klar ist, dass für einen großen Teil der Bevölkerung ein Date eben kein zuverlässiges Zeichen von Interesse ist. Deswegen gibt es auch Aussagen wie "Hatte ein Date, aber das wurde nix" oder "Wir hatten paar Dates, aber es passte nicht". Klar, man ist mit einem Date schon einen Schritt weiter auf dem Weg in Richtung "romantisches Interesse". Aber eben noch längst nicht am Ziel. Und deswegen sind Vorwürfe wie "Du hast doch gar keinen Grund Dich zu beschweren, Du hast/hattest doch Dates" einfach unangebracht.

Auch wenn hier manchmal ein gewisser "wer leidet mehr?" Wettbewerb auszubrechen scheint - ob jemand, der nie in die Nähe eines OdB kommt, mehr leidet als jemand, der zwar in die Nähe kommt, aber dann immer wieder zurückgewiesen wird, ist nicht abschließend entscheidbar. Also können wir einfach als Gemeinsamkeit festhalten "Beide erreichen das Ziel nicht", und die Vorwürfe stecken lassen.
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Re: Warum manche Menschen einfach keinen Partner finden

Beitrag von Kleiner Mann »

RomeoKnight hat geschrieben: 01 Mai 2022 12:48 Wenn ich der Verlierer bin, oder mich so fühle, was sagt das darüber aus, dass ich allein dafür verantwortlich bin ?
Ist nicht jeder der Anwesenden genau so für andere mitverantwortlich, dass sich möglichst keiner der Mitanwesenden schlecht fühlt ? Natürlich braucht es dafür einfach eine gewisse Empathie und Aufmerksamkeit. Ist es die Aufgabe des Traurigen, eine lustige Gruppe noch weiter zu belustigen, oder eher die Aufgabe der lustigen Gruppe einen abseits stehenden Traurigen zu integrieren ? Wahrscheinlich ist es eher so, dass die lustige Truppe einfach keinen potenziellen Miesepeter dabei haben will.
Es wird niemand in deinen Kopf schauen können. Hast du denn jemals anderen mitgeteilt, dass du gerne ein wenig Anschluss finden würdest?
Und nein, die Leute sind erstmal da, um für sich Spaß zu haben. Niemand ist dafür verantwortlich, dass es dir besser geht. Ich spreche von "besser", weil es dir ja grundsätzlich nicht schlecht geht.
Einen Miesepeter wollen die wenigsten dabei haben. Es liegt ja wohl auch in deiner Verantwortung, wenn du schon nicht den ersten Schritt machst, wenigstens mit deinem Verhalten und der Körpersprache zu signalisieren, dass man dich ansprechen darf.
RomeoKnight hat geschrieben: 01 Mai 2022 12:48 Zwefeillos, aber das wird mir eben meist zu einseitig betrachtet. Nur weil eine lustige Truppe vielleicht gerade kein weiteren Spaßvogel oder Trauerkloß benötigt, ist das ja noch kein Argument. Ich benötige auch Freud und Leid weit entfernter Menschen in Dritte Welt Länder nicht. Kann ich aber wirklich sagen, dass mich das nichts angeht ? Ist es nicht viel mehr so, dass die so und so leben müssen, weil ich ganz woanders so und so lebe ?
Was ist daran einseitig betrachtet worden?
Bzgl: "Kann ich aber wirklich sagen, dass mich das nichts angeht?"
Tust du denn regelmäßig etwas dafür, obwohl es dir bewusst ist?
RomeoKnight hat geschrieben: 01 Mai 2022 12:48 Zielführend wäre ja der Erfolg, und nicht ein erster Schritt, der zum Misserfolg führt.
Zielführend ist erstmal sowieso jede Handlung, die potentiell zum Erfolg führen kann. Da muss man dann natürlich abwägen.
Ist es wahrscheinlicher darauf zu warten, dass man von einer Frau angesprochen wird, um nach einem Date zu fragen oder ist es wahrscheinlicher, dass ich eine Zusage erhalte, wenn ich eine Frau anspreche und sie nach einem Date frage?
Letzteres halte ich für deutlich zielführender.
Was ist eig. so schlimm an einem Korb, dass du ihn wie die Pest meidest?
RomeoKnight hat geschrieben: 01 Mai 2022 12:48 Das ordne ich in diesem Fall aber nicht als Manifest ein, sondern als Fiktion.
Können wir von "Fiktion" sprechen, wenn es doch reale Effekte hat?
RomeoKnight hat geschrieben: 01 Mai 2022 12:48 Natürlich teilt man im gleichen Mileu weitgehend die selben Werte. Weitgehend, aber nicht ausschließlich. Und um solche Ausnahmefälle geht es doch hier.
Es ging darum, dass es angeblich keine objektiven Attraktivitätsmerkmale innerhalb der Milieus gibt und im Bezug auf die sozialen Dynamiken würde ich auch eher sagen, dass die unterschiedlichen Milieus mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede haben.
Was sind denn konkret die "Ausnahmefälle"?
RomeoKnight hat geschrieben: 01 Mai 2022 12:48 Er wird sie nicht nur nicht daten, sondern sie wird ihn auch unter keinen Umständen daten wollen. Er müsste erst eine völlig andere Person werden und sie verzweifelter, dann vielleicht. Aber auch nur vielleicht.
Und doch drehen sich die Gedanken vieler Männer um OdBs, die einen vergleichbaren Abstand wie das genannte Beispiel haben. Das ist das was ich jeden Tag aufs Neue beobachten kann.
RomeoKnight hat geschrieben: 01 Mai 2022 14:38 Der ganze Schein auf dem die Ideologie dieses System basiert ist doch die Vorstellung von "jeder kann es schaffen, wenn er sich nur genug anstrengt", wo dann Ausnahmen (die die oben sind und es angeblich kraft eigener Mühe geschafft haben) als Regel suggeriert werden.
Selbst wenn wir annähmen es stecke eine Ideologie dahinter, so wissen wir wenig über den Einzelfall und deren tatsächliche Umsetzungen. Wann können wir denn davon ausgehen, dass jemand sich genug angestrengt hat? Problematisch wird es doch bereits, dass viele einfach nie die Eier haben auch wirklich Nägel mit Köpfen zu machen. Können wir davon ausgehen, dass ein Mensch der seit 10 Jahren immer nur die gleichen Schemata abspult und lediglich die Location wechselt wirklich genug getan hat?
Können wir davon ausgehen, dass jemand nie die Eier hatte direkt nach einem Date zu fragen (mit Ausnahme von paar minimalen Ausreißern, wo versucht wird die Exitoption nach jahre -oder monatelanger Friendzone zu ziehen) genug getan hat, wenn er sich jedes mal damit aus der Affäre zieht, in dem er ja darauf beharrt, dass seine impliziten Zeichen ja wohl ausreichen MÜSSEN?
Können wir davon ausgehen, dass jemand der zwar einiges für sich selbst getan hat (e.g. Sport, Freunde), aber immer noch fest den Anspruch für sich erhebt, dass eine Frau ihn ansprechen muss, da er sich nicht traut und die Frau wegen Emanzipation ja auch mal den ersten Schritt machen sollte?
In einem System wo jeder glaubt viel getan zu haben gibt es natürlich Referenzen, die suggerieren, dass die Regel tatsächlich alles getan hat. Wenn jeder für sich beansprucht, dass seine subjektive Wahrnehmung als objektive Wahrheit verstanden wird, hast du natürlich nur Workaholics, die am Limit arbeiten.
Doch wichtig ist doch die Relation zu anderen Menschen und nicht die Referenz zu sich selbst, die in dieser Betrachtung von Bedeutung ist. Und da vergleiche ich Menschen, die sich sehr regelmäßig in einer persönlichen Situation einen Korb einfangen mit Menschen, die sich alle Jubeljahre mal trauen überhaupt so etwas zu zeigen, was man als Interesse verstehen könnte.
RomeoKnight hat geschrieben: 01 Mai 2022 13:56 Das Hauptproblem sind die Dinge, die ich einfach nicht ändern kann. Sei es, dass ich selber damit unzufrieden bin und das dann vielleicht auch ausstrahle oder andere damit belaste oder einfach weil anderen diese unverändlichen Merkmale an mir einfach nicht passen.
Warum sind die nicht zu verändern?

RomeoKnight hat geschrieben: 01 Mai 2022 15:11 Das ist natürlich ein plakatives Beispiel. In der Realität wird die Situation nicht immer so eindeutig zu erkennen sein. Aber es gibt sicher genug Leute, die anhand dieses Beispiels schon die Ansicht vertreten, dass der Einsame hier ganz allein für seine Aufheiterung verantwortlich sei. Dass er keinerlei Recht habe, von den anderen irgendwas zu erwarten.
Das Recht hat er auch nicht.
RomeoKnight hat geschrieben: 01 Mai 2022 15:11 Ich führe hier in dieses Beispiel mal den Begriff Sichtbare Verletzung ein. Wenn ich sehe, dass jemand verletzt ist, habe ich die moralische Pflicht zu helfen. Wie, das ist noch mal eine andere Frage. Es kommt aber nicht nur darauf an, ob ich jemanden zufällig sehe, der verletzt ist, sondern, dass ich auch immer die Augen danach offen halte. Was die offenen Augen aber auf einer Party blockiert ist wohl, dass ich solche Verletzten auf einer Party überhaupt nicht sehen mag, weil ich meine heile Welt nicht gestört haben will.
Du sagst es selbst - "Sichtbare Verletzung". Warum gehst du davon aus, dass andere Menschen das nicht sehen könnten?
Nur liegt es im Ermessen von den anderen Menschen, ob sie die "sichtbaren Verletzungen" auch sehen. Und darüberhinaus: Wo ziehen wir die Grenze? Es ist ja ein rein subjektives Empfinden.
Habe ich jetzt "sichtbare Verletzungen" an mir, weil ich mich schlecht fühle, weil die schönste Frau im Raum mich nicht beachtet und ihre Gruppe mich nicht aktiv aufnimmt?
Habe ich "sichtbare Verletzungen", weil mich nur die Menschen möchten, die ich selbst als "Loser" sehe, während die Menschen, die ich als attraktiv empfinde mit mir nichts zu tun haben wollen?
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Re: Warum manche Menschen einfach keinen Partner finden

Beitrag von RomeoKnight »

Menelaos hat geschrieben: 01 Mai 2022 13:46 Du bist schließlich deinen eigenen Worten nach isoliert, was deine Kontakte mit potentiellen Partnern betrifft, oder habe ich das falsch verstanden.
Ja das ist jetzt so. Aber das war nicht immer so. Dass es jetzt so ist, ist eine Folge von "wir wollen dich hier nicht". Und irgendwann lässt man die Leute dann in Ruhe.

Jetzt wirst du fragen, was denn der Anteil meines eigenen Verhaltes daran gewesen sein könnte. Das sag ich dir : Dass ich ab einem bestimmten Zeitpunkt einfach nicht mehr einzig nur der Spaßvogel sein konnte und ernster wurde.
Menelaos hat geschrieben: 01 Mai 2022 13:46 Ich meine mit "Blase der Isolation" ganz banal das Fehlen sozialer Kontakte. (in dem Fall auf der Ebene der Partnersuche) Wer einen Partner hat, oder ohne große Probleme einen finden kann, der ist in der Hinsicht nicht isoliert.
Du behandelst diese Isolation aber dennoch irgendwie als eine Art reinen Zufall oder als mutwillig verursacht durch den Betroffenen.

Menelaos hat geschrieben: 01 Mai 2022 13:46 Und ja, wer es doch ist, aber damit zufrieden ist, der hat selbstverständlich ein Recht darauf ungestört zu bleiben, wenn sie das denn wollen.
Hat nicht jeder die moralische Pflicht nach seinem Vermögen zum Wohl anderer beizutragen ? Oder hat er das Recht, seine eigenen Fähigkeiten, die er auch selber als seine Fähigkeiten erkennt, sich dafür rühmt und sie bewusst für sich einsetzt, ausschließich für sich und gegen vermeintliche Konkurrenz einzusetzen, Schwache niederzuringen und über sie zu triumphieren ?

Menelaos hat geschrieben: 01 Mai 2022 13:46 Das ist eine traurige Realität; Widerliche Menschen bekommen nicht immer das was sie verdienen. Ich verstehe aber nicht, was das mit dem Thema zu tun hat.
Deren Erfolg berechtigt dich nicht zu Dates, genauso wenig wie dein moralisches Verhalten. Es berechtigt wohl zu einer gewissen Anerkennung deiner Moral, aber nicht zu sexuellem/romantischem Interesse an dir.
Ein Recht auf Dates lässt sich natürlich nicht aus dem Erfolg der Rabauken ableiten, sehr wohl hängt es aber damit zusammen, dass der eine kein Date hat, weil diese welche haben. Die haben ja ebenfalls kein Recht auf ein Date, obwohl sie welche haben. Wenn sie nun kein Recht darauf haben, müsste man es ihnen auch verwehren, so wie es anderen verwehrt wird. Dass das nicht passiert ist Unrecht, Dummheit und nicht zum Nutzen der Menschheit.
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Re: Warum manche Menschen einfach keinen Partner finden

Beitrag von NeC »

Vogel hat geschrieben: 01 Mai 2022 11:32
NeC hat geschrieben: 30 Apr 2022 18:40 Nicht wenige Frauen sind mit höherem Alter wieder auf der Suche. Die Kinder- Nestbau- und Erziehungsthemen sind vom Tisch (die vorhandenen Kinder nabeln sich bereits ab oder man hat mit unerfülltem Kinderwunsch der Jugend inzwischen wirklich abgeschlossen), im Job ist's eingefahren, und man hätte wirklich Zeit, Geld und auch die Muße für einen zweiten Frühling.
Und diese Frauen wollen alle einen Hardcore-AB, ohne sexuelle oder Beziehungserfahrenheit?
Nö. Viele wohl eher nicht. Manche glauben Dir die fehlende Erfahrung erstmal nicht (das wäre immerhin ein Vorteil). Und manche sind offen dafür. Ist vermutlich ähnlich aber auch nicht schlechter als schon bei den Frauen um die 30.

Vogel hat geschrieben: 01 Mai 2022 11:32 Butter bei die Fische: Bist Du jetzt in einer Beziehung?
Nö. Es ging ja lediglich darum, dass ich heute meine Chancen besser einschätze als um die 30. Ein Selbstläufer ist die Beziehungsanbahnung deswegen noch lange nicht.

Vogel hat geschrieben: 01 Mai 2022 11:32 Denn alles andere ist maximal ein Teilerfolg- nur eine richtige Beziehung in der die Bedürfnisse gedeckt sind, würde ich als vollen Erfolg ansehen.
Ja, bitteschön. Kannst Du machen.
(Kann es sein, dass Du heute irgendwie einen schlechten Tag erwischt hast?)

Vogel hat geschrieben: 01 Mai 2022 11:32
NeC hat geschrieben: 30 Apr 2022 18:40 Schwerer macht es lediglich die eigene zunehmende Lethargie, nachlassender Elan, zunehmende Verbitterung, und nachlassende Bereitschaft, sich auf ein wenig jugendlichen Blödsinn einzulassen. Mancher von uns ist vielleicht auch schon so arg verschroben, dass er interessierte Anwärterinnen effektiv in die Flucht schlägt.
:opa: :holy:
Das sind Faktoren bei uns ABs.
Genau. Von denen (also uns hier - wobei ich als Ex-AB eigentlich schon nicht mehr so ganz dazugehöre, aber wie gesagt: Beziehungsanbahnung ist auch als älterer Ex-AB kein Selbstläufer; man schleppt die Eigenschaften, die einen zu einer AB-Karriere verholfen haben, vermutlich ein Leben lang mit sich herum) schrieb ich.
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Re: Warum manche Menschen einfach keinen Partner finden

Beitrag von Finnlandfreundin »

Vogel hat geschrieben: 01 Mai 2022 11:11
Finnlandfreundin hat geschrieben: 30 Apr 2022 22:38
Ich hatte solange gedatet, bis sich einer für mich interessierte. Klar, die ständige Ablehnung tat sehr weh, aber da es im realen Leben überhaupt nicht zu Dates kam, sah ich keinen anderen Weg.

Heute verfolge ich eher deinem Ratschlag.
Das verstehe ich nicht - wenn Du datest, dann interessiert sich doch jemand für Dich?

Wenn jemand sich mit Dir matcht, Kontakt hält und Dich trifft -also ihr euch datet- dann ist das doch schon ein Zeichen für Interesse. Und hattest Du davor nicht schon sexuelle Kontakte?

Hier gibt es genügend Menschen, die weder im realen Leben noch im Internet genügend Interesse generieren und keine Dates bekommen. Für die klingt "daten, daten, daten" wie blanker Hohn.
Wenn ich auf einer Datingseite jemanden anschreibe bzw er mich und wenn dann ein Kontakt zustande kommt und einer den anderen nach einem Treffen fragt, ist zwar grundsätzlich Dateinteresse da, aber noch längst nicht an der entsprechenden Person, denn man kennt sich noch garnicht. Erst wenn es zu einem zweiten Treffen kommt (kann ich an einer Hand abzählen - mein Ex eingeschlossen), dann kann man von Interesse an der Person sprechen.
Diese ersten Dates könnte man auch einfach nur als Treffen bezeichnen. Aber ich kenne auch viele Andere, die erste Treffen als Date bezeichnen. Ich denke, in dem Artikel ist es genauso. Wenn man es aber genau nimmt, sind das noch keine Dates.

Meinen ersten intimen Kontakt hatte ich hier übers Forum. Danach kam erst meine erste Beziehung und weiterer sexueller Kontakt.

Vogel hat geschrieben: 01 Mai 2022 11:51
Sorry, Blödsinn.

Umgekehrt könnte man das auch bei Männern sagen: Wenn ein Mann online ein Match bekommt, dann weiss er nicht, ob da Interesse besteht, oder sie nur ihren Marktwert checken will, sich jemanden zum ausheulen sucht oder ihr einfach nur langweilig ist, weil ihr Typ gerade mit seinen Kumpels bei nem Bier hockt.

Daten heisst übrigens eigentlich, das man sich mit jemandem aus romantischen Interesse regelmässig trifft, bzw. mit der Person ausgeht. Und ich gehe davon aus Finnlandfreundin weiss das auch...
Siehe oben.

Das trifft natürlich auf Männer genauso zu.
Zuletzt geändert von Finnlandfreundin am 01 Mai 2022 17:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Warum manche Menschen einfach keinen Partner finden

Beitrag von Finnlandfreundin »

Dreamer40 hat geschrieben: 01 Mai 2022 11:31
Finnlandfreundin hat geschrieben: 30 Apr 2022 22:32

Ich hatte auch lange an meinem Idealbild eines Mannes festgehalten und war sauer, dass diese Männer kein Interesse an mir hatten. Erst nach Austausch im Forum und mit Freunden fing ich an, meine Ansprüche zu hinterfragen. Ob sich Andere, die dem nicht entsprechen, sich für mich interessierten, habe ich überhaupt nicht wahrgenommen.

Meine Ansprüche waren aber nicht allein das Problem und ich denke, so geht es auch Anderen. Auch das Daten von Männern, die ich auf den ersten Blick nicht wählen würde, ging nicht so einfach.
Also ein "Idealbild" meine ich persönlich gar nicht, soweit würd ich niemals gehen bzw. war mir immer klar, dass solche Frauen für mich absolut unerreichbar sind..würd ich vermutlich auch nicht aushalten, weil ich ständig das Gefühl hätte, sowieso nicht "genug" für sie zu sein...ich meine eher damit einen bestimmten Typ von Frau, die ich ganz persönlich attraktiv finde (z. B. wie schon erwähnt, eher jüngere, zierliche Frauen, die eine sehr weibliche und fast schon kindlich anmutende Ausstrahlung haben, etc.).
Das meine ich mit Idealbild. Bei mir ist das ein trainierter Mann, mindestens einen Kopf größer als ich, mit blonden Haare, blauen Augen und einer Sunnyboy-Ausstrahlung, nicht so markantes Gesicht, aber auch nicht rund und weich, kein Bart. Abweichungen finde ich auch attraktiv - bspw wenn die Haare dunkler sind oder bei manch einem finde ich auch einen Bart sexy, manchmal auch Glatze.

Solche Männer haben Frauen neben sich, die ganz anders sind als ich. Da habe ich null Chancen auf partnerschaftlicher Ebene.
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Re: Warum manche Menschen einfach keinen Partner finden

Beitrag von Finnlandfreundin »

Tania hat geschrieben: 01 Mai 2022 11:38
Vogel hat geschrieben: 01 Mai 2022 11:11 Das verstehe ich nicht - wenn Du datest, dann interessiert sich doch jemand für Dich?

Wenn jemand sich mit Dir matcht, Kontakt hält und Dich trifft -also ihr euch datet- dann ist das doch schon ein Zeichen für Interesse.
Klares Mann-Frau-Kommunikationsproblem. Wenn eine Frau online ein Match bekommt, weiß sie nicht, ob da Interesse besteht - 90% aller Matches sind Typen, die einfach jede liken und erst bei einem Match überhaupt das Profil ansehen. Kommt tatsächlich eine Kommunikation oder sogar ein Date zustande, weiß sie immer noch nicht, ob da Interesse an ihrer Person besteht oder lediglich an einem kostenlosen Sexabenteuer. Selbst drei Dates sagen nicht viel aus. Erst wenn der Mann sich nach dem ersten Sex weiter meldet, mit einem redet (und sich an ein paar Dinge auch beim nächsten Treffen erinnert), wenn man auch Dinge jenseits der Bettkante zusammen macht - dann kann man von Interesse an der Person ausgehen. Bis dahin ist leider die Chance deutlich größer, dass lediglich Interesse an einem Objekt zum Druckabbau besteht. Daraus lässt sich kein "Jemand interessiert sich für mich" ableiten.
An mir bestand nichtmal Interesse an Sex bis zum Daten meines Ex, aber auch der ließ auf sich warten.
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Re: Warum manche Menschen einfach keinen Partner finden

Beitrag von RomeoKnight »

Kleiner Mann hat geschrieben: 01 Mai 2022 15:29 Es wird niemand in deinen Kopf schauen können.
Das natürlich nicht, aber es gibt durchaus empathische Menschen, oder die sich so verhalten als wären sie es.
Kleiner Mann hat geschrieben: 01 Mai 2022 15:29Hast du denn jemals anderen mitgeteilt, dass du gerne ein wenig Anschluss finden würdest?
Kann sein, dass ich das habe, aber notwendig ist das nicht.
Kleiner Mann hat geschrieben: 01 Mai 2022 15:29Es liegt ja wohl auch in deiner Verantwortung, wenn du schon nicht den ersten Schritt machst, wenigstens mit deinem Verhalten und der Körpersprache zu signalisieren, dass man dich ansprechen darf.
Ich wurde schon angesprochen. Sowohl in Situationen, in denen ich mich gerade weniger gut fühlte als auch in Situationen wo ich mich prima und recht zufrieden fühlte. Nur auf die Damen jetzt bezogen, waren die dann entweder schon vergeben oder hatten dann weiter kein Interesse mehr oder von Anfang an kein weiteres Interesse. Ich hab sicher tausend Dinge falsch gemacht, die irgend so ein Rabauke viel besser gemacht hat.
Kleiner Mann hat geschrieben: 01 Mai 2022 15:29 Tust du denn regelmäßig etwas dafür, obwohl es dir bewusst ist?
Ich mache dabei mit, aber nach bestem Gewissen versuche ich das System auch zu sabotieren, was wiederum an anderer Ecke Ärger und Unverständnis erzeugt.
Kleiner Mann hat geschrieben: 01 Mai 2022 15:29 Was ist eig. so schlimm an einem Korb, dass du ihn wie die Pest meidest?
Ich beginne inzwischen das lockerer zu sehen. Also nicht nur, dass mir Körbe egal sind, sondern dass mir generell weibliche Anerkennung egaler wird. Dann brauch ich sie aber auch nicht ansprechen. Wenn ich aber weibliche Anerkennung will, wie können mir dann Körbe egal sein ? Doch nur dann, wenn ich die Zuversicht auf anderweitigen Erfolg habe und mir auch die Korb gebende Person eigentlich völlig egal ist.

Und es ist doch auch so, dass Frauen, wenn sie angesprochen werden, schon im Hinterkopf haben, dass sie nur Nr. XYZ sind. Es ist ja auch so und lässt sich nicht beschönigen.
Kleiner Mann hat geschrieben: 01 Mai 2022 15:29 Können wir von "Fiktion" sprechen, wenn es doch reale Effekte hat?
Ja kann man trotzdem noch, siehe Thomas-Theorem.

Es ist eine Fiktion, und nicht Natur oder Prinzip wenn es zu Effekten führt, die auch ganz anders sein könnten.
Kleiner Mann hat geschrieben: 01 Mai 2022 15:29 Was sind denn konkret die "Ausnahmefälle"?
Um Menschen, die einfach keinen Partner finden/abbekommen.
Kleiner Mann hat geschrieben: 01 Mai 2022 15:29 Und doch drehen sich die Gedanken vieler Männer um OdBs, die einen vergleichbaren Abstand wie das genannte Beispiel haben. Das ist das was ich jeden Tag aufs Neue beobachten kann.
Ich kritisiere das Konzept dieses vermeintlichen Abstands.
Kleiner Mann hat geschrieben: 01 Mai 2022 15:29 Wann können wir denn davon ausgehen, dass jemand sich genug angestrengt hat?
Du bewertest dass doch danach, wie sehr jemand über seine Situation jammert. Solang er jammert hat ER sich einfach nicht genug angestrengt.

Und das bestätigst du auch weiter :
Kleiner Mann hat geschrieben: 01 Mai 2022 15:29 Doch wichtig ist doch die Relation zu anderen Menschen und nicht die Referenz zu sich selbst, die in dieser Betrachtung von Bedeutung ist. Und da vergleiche ich Menschen, die sich sehr regelmäßig in einer persönlichen Situation einen Korb einfangen mit Menschen, die sich alle Jubeljahre mal trauen überhaupt so etwas zu zeigen, was man als Interesse verstehen könnte.
Diese Haltung ist einfach anmaßend, mal sehr zurückhaltend ausgedrückt.
Kleiner Mann hat geschrieben: 01 Mai 2022 15:29 Warum sind die nicht zu verändern?
Das ist jetzt einfach so.
Kleiner Mann hat geschrieben: 01 Mai 2022 15:29 Du sagst es selbst - "Sichtbare Verletzung". Warum gehst du davon aus, dass andere Menschen das nicht sehen könnten?
Ich gehe davon aus, dass sie es nicht sehen WOLLEN. Du hast doch auch bestätigt, dass sie es nicht brauchen und auch nicht müssen.
Kleiner Mann hat geschrieben: 01 Mai 2022 15:29 Nur liegt es im Ermessen von den anderen Menschen, ob sie die "sichtbaren Verletzungen" auch sehen. Und darüberhinaus: Wo ziehen wir die Grenze? Es ist ja ein rein subjektives Empfinden.
Was heisst "Wo ziehen wir die Grenze ?" ? Du ziehst doch gerade selber einen tiefen Graben mit deiner Relativierung.
Kleiner Mann hat geschrieben: 01 Mai 2022 15:29 Habe ich jetzt "sichtbare Verletzungen" an mir, weil ich mich schlecht fühle, weil die schönste Frau im Raum mich nicht beachtet und ihre Gruppe mich nicht aktiv aufnimmt?
Habe ich "sichtbare Verletzungen", weil mich nur die Menschen möchten, die ich selbst als "Loser" sehe, während die Menschen, die ich als attraktiv empfinde mit mir nichts zu tun haben wollen?
Nein alles quatsch. Es geht darum, dass man nicht so sein kann, wie man ist, sondern immer in Relation zu anderen Menschen gesehen wird. Und diese Selektion wird dann damit gerechtfertigt, dass man nicht Jeden Menschen auf der Welt kennen lernen kann.
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Re: Warum manche Menschen einfach keinen Partner finden

Beitrag von Finnlandfreundin »

RomeoKnight hat geschrieben: 01 Mai 2022 12:18
Finnlandfreundin hat geschrieben: 30 Apr 2022 21:08Ich muss mit weniger zufrieden sein und mir jemanden suchen, der dann mit mir zufrieden ist. Interessiere ich mich aber nur für welche, denen ich nicht genüge, gehe ich immer leer aus.
Mir geht es um nichts weniger, als die Entstehung von solchen Ansprüchen zu hinterfragen. Nicht darum, sich mit weniger zufrieden zu geben, oder kleinere Brötchen zu backen, sondern warum zum Teufel gilt das eine als höherwertig und das andere als minderwertig. Diese Einschätzung kann doch eine völlige Illusion sein. Diese Entäuschung habe ich auch schon selber erfahren.

Ich meine, dass das Unhinterfragtlassen solcher Ansprüche unweigerlich in eine irrationale Tretmühle führt, die ich mal versuche aus meiner männlichen Sicht mit einem simplen Beispiel zu verdeutlichen :
Wenn du die Entstehung von Ansprüchen hinterfragen möchtest, dann fange mit dir an. Frage dich, welche Frau du attraktiv, anziehend, sexy findest und welche nicht. Dann werden schonmal deine Ansprüche sichtbar. Da wird es Frauen geben, die rausfallen. Automatisch hast du eine Gewichtung in höherwertig (interessanter) für dich und minderwertig (nicht interessant) für dich und dann wird es welche geben, die dazwischen liegen. Und diese Einteilung macht jeder. Jeder hat das gleiche Recht dazu. Am Ende gibt es Personen, die von vielen als attraktiv, anziehend, sexy angesehen werden und es wird Personen geben, die von ganz ganz wenigen so betrachtet werden. Eine Chance auf eine Beziehung besteht nur da, wo gegenseitiges Interesse besteht. Ist das nur einseitig, hat der einseitig Interessierte überhaupt keine andere Wahl als seine Ansprüche zu überdenken und runterzuschrauben, wenn er nicht alleine bleiben will.


RomeoKnight hat geschrieben: 01 Mai 2022 12:18
  • Hat die für mich als attraktiver empfundene Frau ein größeres Recht darauf, dass ich mich um ihre Gunst mehr bemühe, als es eine für mich weniger attraktive Frau hätte ?
Sie hat kein größeres Recht darauf, dass du dich mehr um sie bemühst, aber dennoch wird das in der Regel gemacht, weil du sie mehr anziehend, sexy, attraktiv findest. Andere Männer machen das aber genauso. Und schon hat sie die Wahl und setzt ihre Maßstäbe an. Und natürlich sucht sie auch den Mann, den sie attraktiv, sexy, anziehend findet.

RomeoKnight hat geschrieben: 01 Mai 2022 12:18 Was bei solchen Beispielen mit der Kategorie attraktiv/weniger attraktiv schon impliziert ist, dass es sowas wie einen allgemeinen Marktwert als objektives Kriterium gibt. Jeder wird hier gleich sein eigenes Bild im Kopf haben, was er für attraktiv hält und worauf er besonders achtet. Jeder wird auch seinen eigenen Marktwert irgendwie einschätzen. Dass das gegenwärtig so ist, stelle ich nicht in Frage, sondern ob es zu dieser Vorstellung vom eigenen Marktwert überhaupt keine Alternative geben könnte und ob die Einschätzung des eigenen Marktwertes überhaupt nützlich oder angemessen ist. Ich denke in diesem letzten Punkt werden mir die meisten vielleicht noch am ehesten folgen können.

Hat das, was für mich am Unerreichbarsten scheint, und deswegen auch attraktiver, tatsächlich einen höheren Mehrwert für mich, als das, was mir schon vor den Füßen liegt, was zum Greifen nah ist oder was ich vielleicht schon längst habe, und deswegen gar nicht beachte ?
Das, was für dich am erreichbarsten ist, sollte für dich einen höheren Wert haben, aber häufig ist es nicht das, was man als am attraktivsten erachtet.

Und bei AB's kommt erschwerend noch die AB-Problematik dazu. Da kann man mit Normalos überhaupt nicht mithalten. Da braucht man schonmal jemanden, der totales Verständnis dafür hat.

Mir ist das beim Anbahnen von Sex deutlich geworden. Ich hatte mich wie der erste Mensch angestellt. Nach der Trennung von meinem Ex hatten wir viel geredet. Er fand mein Verhalten sehr suspekt.
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Re: Warum manche Menschen einfach keinen Partner finden

Beitrag von Finnlandfreundin »

RomeoKnight hat geschrieben: 01 Mai 2022 13:56 Das Hauptproblem sind die Dinge, die ich einfach nicht ändern kann. Sei es, dass ich selber damit unzufrieden bin und das dann vielleicht auch ausstrahle oder andere damit belaste oder einfach weil anderen diese unverändlichen Merkmale an mir einfach nicht passen.
Du hast größere Chancen bei denen, die mit deinen unveränderlichen Merkmalen leben können oder keine Probleme damit haben. Ich weiß nicht, was du damit meinst, aber vielleicht ist es auch etwas, was Gefallen bei jemandem auslöst.
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Re: Warum manche Menschen einfach keinen Partner finden

Beitrag von Maverick »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 30 Apr 2022 23:40 Was ist für dich eine romantische Beziehung?
Eine Beziehungsebene zwischen platonisch und sexuell, aber schon eine monogame Liebesbeziehung. Ich empfehle dir mal YT-Videos zur Asexualität. Da gibt es ein dreiminütiges Interview, das das alles sehr gut beschreibt.

Die Spannbreite ist da aber ganz schön breit. Manche Menschen mögen Küsse, andere zum Beispiel nicht. Manche lehnen Körperkontakt komplett ab, für andere gibt es da Abstufungen. Manche asexuellen Menschen können sich sogar der Partnerin oder dem Partner zuliebe Sex vorstellen, ohne eine sexuelle Anregung zu spüren.

Ich denke, die Mehrheit sucht eine sexuelle Beziehung, aber ich kann mir vorstellen, dass es hier im Forum noch Andere gibt, denen es wie dir geht. Also solltest du vielleicht hier auf die Suche gehen.

Auch wenn du länger brauchst, um zu wissen, ob du Interesse für mehr hast, spürst du aber, ob du dich zu einer Person hingezogen fühlst?


Ich kann früh feststellen, ob ich eine Person so sympathisch finde, dass ich mir eine Bekanntschaft und hieraus eine eventuelle Freundschaft vorstellen kann. Das betrifft aber Frauen und Männer gleichermaßen.

Ob ich mich zu einer Frau hingezogen fühle, kann ich zu dem Zeitpunkt noch nicht bestimmen. Das ergibt sich wenn erst mit der Zeit, wenn ich sie gut kenne. Das passiert mir aber äußerst selten. Ich war erst ein Mal unglücklich verliebt (das entstand nach drei! Jahren) und hatte erst zwei Mal romantisches Interesse (würde ich als Ebene darunter fassen). Das entstand ein Mal nach rund neun Monaten und ein Mal nach fünfzehn Monaten.
Da könntest du Recht haben. Auch ich brauche länger, um zu wissen, ob ich jemanden mehr kennenlernen möchte. Ich konnte nie nachvollziehen, wie jemand das nach einem Treffen sagen kann.
Konnte dir die professionelle Hilfe nicht helfen?


Die professionelle Hilfe konnte mir durch angeleitete Reflexion und Gespräche (3 x ca. 60 Minuten) dabei helfen, den Grund für mein AB-sein zu identifizieren. Lösungsmöglichkeiten konnte sie mir jedoch nicht aufzeigen, da ich "zu besonders" für den Partnermarkt sei. Die Therapeutin war der Ansicht, dass das wahrscheinlich weniger an meinem Verhalten, sondern mehr an der bei mir nicht gespurten sexuellen und romantischen Anziehung liege.

Insofern konnten mir die drei Stunden sehr helfen, um das Problem zu identifizieren. Gleichzeitig haben sie mich aber in ein tiefes Loch gerissen, weil ich den Eindruck erhalten habe, dass man mir keinen Ausweg aus meiner Situation zeigen kann, den ich natürlich selbst nehmen müsste.
Dass man so ist, wie man ist, stimmt zwar, aber wenn man damit unzufrieden ist, kann man nur selbst etwas daran ändern. Oder man sucht sich eben einen passenden Partner. Die Mehrheit sucht nunmal eine sexuelle Beziehung. Wenn man das selbst nicht tut, bringt es nichts, wenn man Frauen datet, denen das aber wichtig ist.
Aber was soll ich ändern. Das ist halt sehr, sehr unwahrscheinlich, entsprechende Frauen zu finden. Es steht ja niemandem auf der Stirn geschrieben und Daten, Daten, Daten, bis es mal passt, ist eine totale Zeitverschwendung, weil es nur bei wenigen Frauen passen sollte. Das steht ja leider weder in OD-Portalen noch den Frauen auf der Stirn geschrieben.
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Re: Warum manche Menschen einfach keinen Partner finden

Beitrag von RomeoKnight »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 01 Mai 2022 17:51 Wenn du die Entstehung von Ansprüchen hinterfragen möchtest, dann fange mit dir an.
Zumindest hinterfrage ich auch meine eigenen Ansprüche. Ob das bei meinen eigenen oder den von anderen angefangen hat, kann ich nicht so genau sagen. Dass ich mich hinterfrage, heisst aber noch nicht, dass ich es schon vollständig überwunden hätte. Ich bin auch nicht sicher, ob das ein Prozess ist, den ein Mensch allein umstürzen kann von dem Zeitpunkt, wann er das erkennt. Ich halte es aber für grundsätzlich veränderbar, allerdings als maßgeblich gesellschaftliche Konstruktion.

Falls wer den letzten Lanz und Precht Podcast gehört hat, da spricht RDP im Laufe der Sendung auch davon, dass in einer Welt, wo alle sich optimieren, die Maßstäbe für Attraktivität kippen werden. Sinngemäß jetzt von mir zusammen gefasst. Das geht so in die Richtung meines Gedankens.

Ich hab vor einiger Zeit irgendwas gelesen, da ging es um die Zusammenfassung eines Buches, ich mein der Titel lautet übersetzt "Die Insel der Hässlichen" oder so ähnlich. Ich versuche das schon die ganze Zeit jetzt wieder zu finden. Es geht um einen fiktionalen Text, im Kontext einer philosophisch/psychologischen Betrachtung. Die Zusammenfassung hatte auch etwas mit einem Umsturz von Wertmaßstäben menschlicher Attraktivität zu tun.
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Re: Warum manche Menschen einfach keinen Partner finden

Beitrag von Maverick »

Dreamer40 hat geschrieben: 01 Mai 2022 11:27
Maverick hat geschrieben: 30 Apr 2022 21:03
Ich bin halt asexuell mit starker Ausprägung zur Aromantik und weiß auch, dass es wahrscheinlich daran liegt. Aber ich weiß einfach nicht, was ich in der praktischen Situation verändern kann, außer Gelegenheiten zu schaffen.
Darf ich etwas nachfragen, wie sich das bei dir äußert? (Nur falls du es hier schreiben möchtest). Hatte nämlich auch schon öfters den Gedanken, dass ich teilweise asexuell bin, weil ich im realen intimen Kontakt mit Frauen zu wenig "Spannung" und Erregung spüre..

Hast du konkrete sexuelle Phantasien (von realen Kontakten mit Frauen) oder eher nicht? Erregen dich sexuelle Darstellungen bzw. Pornographie? Und was wäre deine optimale Vorstellung von Nähe zu einem geliebten Menschen ?
Die ersten zwei Fragen kann ich ganz klar mit Nein beantworten. Ich kann keine sexuelle Anziehung verspüren.

Allenfalls romantische Anziehung zum weiblichen Geschlecht - und das auch erst drei Mal in meinem Leben und auch erst nach langer Zeit, wenn Vertrauen da ist (sogenannte Gray-Romantik bzw. Demi-Romantik). Hier stelle ich mir zum Beispiel konkret Körperkontakt/Kuscheln vor, aber ohne sexuelle Erregung. Küssen kann ich mir zum Beispiel gar nicht vorstellen, weil ich da keinen Sinn drin sehe.
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Re: Warum manche Menschen einfach keinen Partner finden

Beitrag von Finnlandfreundin »

RomeoKnight hat geschrieben: 01 Mai 2022 15:11 Wenn allerdings jemand auf einer Party allein und wenig amüsiert in der Ecke steht, dann stimmt da was nicht. Der wird nicht dahin gegangen sein, weil er innerhalb einer Menge allein und traurig sein will. Wenn gut gelaunte und kommunkative Leute nicht auf ihn zugehen, dann nicht, weil sie befürchten ihn mit Aufheiterungsversuchen in Wut versetzen zu können, sondern weil er ihnen ganz einfach scheiss egal ist.
Ich würde behaupten, die Gruppe übersieht des Einzelnen. Das muss garnicht böswillig sein.
Der Einzelne könnte aber Ausschau nach einem weiteren Einzelnen halten und sich zu ihm gesellen. Ja, einer der beiden muss den Anfang machen. Aber selbst der Einzelne übersieht häufig andere Einzelne, weil sie einfach zu unscheinbar ist. Die Gruppe dagegen ist viel lauter, fällt viel mehr auf. Und selbst der Einzelne findet die Gruppe viel interessanter als einen anderen Einzelnen.

Das kann man nun auf die Partnersuche übertragen. Die, die auffallen, werden gewollt und die, die nicht auffallen, werden übersehen.

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