Erfolglosigkeit mittelmäßiger Männer bei Tinder und co.

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Xiangni
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Re: Erfolglosigkeit mittelmäßiger Männer bei Tinder und co.

Beitrag von Xiangni »

NBUC hat geschrieben: 26 Jan 2023 12:09 Meine Erfahrungen mit weiblichen Annoncen auf Singlebörsen sind da entsprechend anders. Aber Männer müssen halt mehr "werben" , da ist zumindest mehr Arbeit am Profil nachvollziehbar. Ob das dann tauglich ist, stände noch auf einem anderen Blatt.
Kommt vielleicht auch auf die Singlebörse an.
Warum grinst du so - in freundlichem Tonfall- ?, wäre ggf ein Start zu einem Gespräch. Du lächelst so schön, krieg ich deine Handynummer ein WTF-Moment.
Lustig. Zumindest auf Schweizerdeutsch würde «Warum grinst du so?» sehr anschuldigend und komisch klingen. Aber vielleicht wirkt es auf Deutsch anders.

Aber nicht «du lächelst so schön», sondern «mir gefällt dein Lachen». Finde ich um Längen besser als wenn mich jemand mit «Mir gefallen deine Augen» ansprechen würde…
Du bist schon wieder auf der Angesprochen-worden-sein-Luxusseite.

Der Ansprecher hat in der fraglichen Situation ein gewisses Vorinteresse, die angesprochene Seite nicht. Er muss etwas anbieten und die Startposition der Angesprochenen ist "harzig". Und da muss er drüber kommen. Rein Fragen ohne was für die Angesprochenen interessantes anzubieten wird dann als "Verhör" angesehen und führt zum Abbruch.

Wenn die Startoffensive einen Erfolg gebracht hat und der Startende etwas für die angesprochene Person interessantes vorgebracht hat, dann kommen auch umgekehrt interessieret Antworten und Gegenfragen. Aber eben erst dann.
Ich denke bei wildfremden Personen, die man auf der Strasse einfach so ohne vorherigen Blickkontakt oder dass sie auf einen aufmerksam wurden, anspricht, achten sich nicht nur auf die «interessanten Themen», sondern beachten auch vieles mehr: Wie ist die Person gekleidet, wirkt sie sympathisch, wie spricht sie mit mir, was könnte der Grund sein, warum sie mich anspricht, habe ich überhaupt Zeit und Lust, wo bin ich, wie sieht die Situation um mich herum aus. Ich denke, da spielt viel mehr rein als nur das Thema.

Was ich damit meine: Als Erstes würde ich mich fragen: Was ist der Grund, weshalb ich angesprochen werde? Dies hängt auch stark davon ab, wo ich gerade bin und was um mich herum gerade läuft und auch was ich gerade mache. Wie offen für ein Gespräch bin ich zu diesem Zeitpunkt generell? Bin ich im Stress, habe keine Zeit / keine gute Laune. Wie fühle ich mich oder was für ein Gefühl löst diese Person in mir aus? Je nach dem, werde ich anders reagieren.

Wenn jetzt jemand den Wunsch hätte, Frauen auf der Strasse anzusprechen, würde ich ihm wohl raten:

- Bei einer Unterschriftensammlung mitzumachen. Leute zwecks Unterschriften für Abstimmungen anzusprechen. So lernt man gut Leute beobachten und einzuteilen nach: hat Zeit / keine Zeit, sieht offen für ein Gespräch aus oder nicht, könnte Interesse am Thema haben oder nicht. Man übt zudem das Ansprechen. Vielleicht merkt man sogar, man ist sich sympathisch und kann die Gespräche etwas verlängern.

- Einen Job zu suchen, bei dem es darum geht zahlende Mitglieder für bestimmte NGOs zu gewinnen. Diese müssen in der Regel an einem Kurs teilnehmen, wo sie genau lernen, wie man Leute anspricht und wie man sie möglichst schnell von der Sache überzeugt und nicht mehr gehen lässt. Sie sind ebenfalls sehr gut im Ansprechen und Lernen schnell, wen sie ansprechen müssen. Wer offen dafür ist und wer nicht.

- Ein Kommunikationsseminar oder so was besuchen, wo man übt, wie man andere Leute anspricht zwecks Smalltalk etc

- Sich in einen Park setzen und Menschen beobachten. Kann ich erkennen, ob die Personen offen wären für ein Gespräch oder nicht.

- Generell meine Umgebung beobachten. Welche Orte würden sich für ein Ansprechen eignen. Wann / wo sind die Menschen nicht so gestresst und fühlen sich wohl.

Sich überlegen, wie ich selbst gerne angesprochen werden würde. Welche Fragen für mich okay wären. Was mich dazu bewegen würde, länger mit jemand Fremdem zu sprechen.

Versuchen mittels Freunden herauszufinden, wie ich selbst rüberkomme. Nur wenn ich offen, herzlich, sympathisch rüberkomme, werden sich Fremde vermutlich auf ein Gespräch mit mir einlassen.

Aber wie du nun genau Interesse bei deinem Gegenüber erzeugst, kann dir niemand beantworten und dafür gibt es auch keine goldene Regel, die immer funktioniert. Deine Chancen erhöhen sich aber sicher, wenn du es an einem Ort tust, wo die Angesprochenen nicht gestresst sind und keine Zeit haben, sich wohlfühlen, wenn du freundlich, offen und gepflegt wirkst, gut Gespräche führen kannst.
Es zeigt der so befragten Person, dass der Fragende keine Ahnung zu dem Thema hat und damit vielleicht am Thema interessiert ist (oder auch nicht, wenn das durch mehrfache unstrukturierte Nachfrage oder willkürliche Wechsel, wenn ihm zum alten Versuch nichts mehr einfällt erkennbar wird), aber - wenn die angesprochene Person nicht gerade "missionierend" ist - keine Wellenlänge darüber besteht und damit kein Stück weiter gekommen ist selbst interessant zu wirken.
Ich versuche mir das gerade an einem Beispiel vorzustellen. Ich sitze im Zug, sehe dich lesen. Mir ist langweilig, du siehst nett aus und legst gerade kurz dein Buch weg, um etwas zu trinken. Ich spreche dich an mit «Und, ist das Buch spannend?» und lächle dich an. Du bist erst etwas perplex, bejahst aber die Frage. Ich frage: «Worum geht es?» und signalisiere dir damit, dass ich gerne ein Gespräch möchte. Du wirst wohl nun für dich blitzschnell entscheiden, ob du Lust auf ein Gespräch generell mit mir hast oder nicht. Je nach dem, wird deine Antwort kürzer oder länger ausfallen.

Wenn deine Antwort kurz ausfällt und du auch auf meine Nachfragen zum Thema nur sehr einsilbig antworten würdest, würde ich noch versuchen dir zu erzählen welche Bücher ich mag und wenn du darauf auch nicht reagierst, dir kurz darauf «In dem Fall viel Spass beim Lesen» wünschen.

Ob du mehr auf mich eingegangen wärst, hätte ich mich mit dem Thema deines Buches gut ausgekannt? Vielleicht. Wer weiss.
Nein, es zeigt, dass der Betreffende so gar keinen Zugang zu dem Thema hat. Und noch einmal, du als Befragte gast zu dem Zeitpunkt auch kein Interesse an dem fremden Ansprecher. Wenn du nicht gerade Skifanatiker bist oder dich selbst einfach gerne reden hörst , heißt das "keine Gemeinsamkeiten hier", nichts Interessantes zu sehen/hören, warum sollte ich hier weiter machen. Und wenn es nicht ganz kalt ist: in Umfeldern, wo Ansprechen/smalltalk üblich sind, gibt es ja auch typischerweise reichlich weitere potentielle Gesprächspartner -> Abbruch hier und weiter gezogen.
Ich halte dagegen, dass es nicht primär aufs Thema ankommt, sondern, ob ich generell Lust auf ein Gespräch mit dir habe, der mich anspricht, und in welcher Stimmung bin ich selbst. Bin ich offen für ein Gespräch, werde ich nicht sofort nach dem ersten Anzeichen von keinen Gemeinsamkeiten abbrechen. Ich werde mich beteiligen wenn mir die Person sympathisch erscheint. Da stört es mich dann sicher auch nicht, wenn sie mir sagt «Ach, wo liegt denn Zermatt?». Es ist auch eine Charakterstärke zugeben zu können, dass man etwas nicht weiss oder nicht kann. Ich würde bspw. mit einem Lächeln sagen «Ups, ist mir ein bisschen peinlich, aber ehrlich gesagt weiss ich gar nicht, wo das Sauerland liegt.» Ich finde, das kann durchaus sympathisch rüberkommen. Und wenn mein Gegenüber dann noch mit einem freundlichen Lachen antwortet «Haha, ich bin auch nicht gut, was Geografie angeht. 😉 Das Sauerland ist hier.» So kommuniziere zumindest ich und wenn dann jemand so wie beschrieben reagiert, fühle ich mich der Person gleich näher. Sie teilt meinen Kommunikationsstil, teilt meinen «Humor» und schon fühle ich mich vielleicht auf einer Wellenlänge. Und alles nur, weil ich nicht wusste, wo das Sauerland liegt. Da ging es also gar nicht wirklich um das Thema per se, aber darum, wie ich kommuniziere. Oder das «wie ich kommuniziere» hat mich meinem Gegenüber näher gebracht. Hätte mein Gegenüber beispielweise anders reagiert, überspitzt mit völlig entrüstetem Gesichtsausdruck «Wie kannst du nicht wissen, wo das Sauerland liegt?» hätte ich das Gespräch wohl bald abgebrochen. Denn diese Reaktion hätte mir einen möglicherweise überheblichen Charakter gezeigt, der von oben auf andere Leute hinunterblickt.

Von daher: nicht nur das was, sondern vor allem auch das wie ist entscheidend.
Peter

Re: Erfolglosigkeit mittelmäßiger Männer bei Tinder und co.

Beitrag von Peter »

oldenburger89 hat geschrieben: 27 Jan 2023 09:40
inVinoVeritas hat geschrieben: 27 Jan 2023 08:07
Die Männer mit ihrem Nutzungsverhalten (Frauen mit Likes und Nachrichten zuspammen) - und insbesondere die wahllosen Alles-Liker - sorgen kontinuierlich dafür, dass sich das Problem immer weiter verschärft.
das klingt jetzt für mich so als wären nur die Männer hier die bösen die alles kaputt machen. Gibt es denn kein falsches Like-Verhalten auch von Frauen? :gruebel:
Böse ist da sicher der falsche Begriff. Aber die Männer säen halt eine Beliebigkeit, die sie dann auch ernten. Jemand hat das Massenliken hier mit Lottospielen verglichen. Das ist wahrscheinlich so. Entwertet dann aber jedes Los.

Es wird sicher auch Frauen mit kontraproduktiven Like-Verhalten geben. Ich kann den Damen ja nicht über die Schulter beim Tindern schauen. Oder bei Single-Börsen.
Aber ich denke schon, dass sie viel mehr als Männer sondieren. Im Grunde ist das ja gemäß der Mengenlehre eine Schnittmengenbildung. Es gibt zwei Mengen.
Menge A sind die Menschen, deren Profil einem positiv auffallen.
Menge B sind die Menschen, bei denen man sich eine gewisse Chance auf positive Reaktion ausrechnet.
Die Schnittmenge von A und B ist dann die Like/Anschreibgruppe.

Ich bin mir sehr sicher, jetzt kommt schnell der Einwurf, dass kann man doch gar nicht vorher genau wissen. Kann man auch nicht. Ist halt subjektiv.
Aber der Einwurf-Gedanke wird mehrheitlich bei den Männern im Gehirn aufploppen :mrgreen:

Darüber hinaus: Es macht einen riesigen Unterschied, ob man darauf hofft, dass "irgendwer" zurück Antwortet oder ob "derjenige" sich meldet.
Zuletzt geändert von Peter am 27 Jan 2023 11:03, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Erfolglosigkeit mittelmäßiger Männer bei Tinder und co.

Beitrag von Volta »

Why your tinder match isn’t going to date you

Aber ob das jetzt der Weisheit letzter Schluss ist, ist eine andere Frage.
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Re: Erfolglosigkeit mittelmäßiger Männer bei Tinder und co.

Beitrag von Volta »

Hoppala hat geschrieben: 25 Jan 2023 12:08 Dir, Volta, fällt eventuell auf, dass deine Ansichten zu diesen "sozialen" Themen sich häufig deutlich von den Ansichten anderer unterscheiden. Ist das für dich im Alltag nicht hinderlich?
Im Leben ist alles schwierig, warum sollte das eine Ausnahme sein?
Ich erwähne das, um zu verdeutlichen: es ist sehr hilfreich, sich die Eigenheiten des jeweiligen Umfelds anzueignen. Und es ist unvermeidlich, dass man das nicht immer im ersten Anlauf hinbekommt, weil es einem so sehr "fremd" und "irrelevant" vorkommt.
Was auch immer das jetzt konkret sagen soll.
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Re: Erfolglosigkeit mittelmäßiger Männer bei Tinder und co.

Beitrag von NBUC »

Xiangni hat geschrieben: 27 Jan 2023 10:12
Warum grinst du so - in freundlichem Tonfall- ?, wäre ggf ein Start zu einem Gespräch. Du lächelst so schön, krieg ich deine Handynummer ein WTF-Moment.
Lustig. Zumindest auf Schweizerdeutsch würde «Warum grinst du so?» sehr anschuldigend und komisch klingen. Aber vielleicht wirkt es auf Deutsch anders.
Darum kommt es dabei auch sehr auf den Tonfall und ein eigenes Lächeln an.

Aber nicht «du lächelst so schön», sondern «mir gefällt dein Lachen». Finde ich um Längen besser als wenn mich jemand mit «Mir gefallen deine Augen» ansprechen würde…
Xiangni hat geschrieben: 27 Jan 2023 10:12 Ich denke bei wildfremden Personen, die man auf der Strasse einfach so ohne vorherigen Blickkontakt oder dass sie auf einen aufmerksam wurden, anspricht, achten sich nicht nur auf die «interessanten Themen», sondern beachten auch vieles mehr: Wie ist die Person gekleidet, wirkt sie sympathisch, wie spricht sie mit mir, was könnte der Grund sein, warum sie mich anspricht, habe ich überhaupt Zeit und Lust, wo bin ich, wie sieht die Situation um mich herum aus. Ich denke, da spielt viel mehr rein als nur das Thema.

Was ich damit meine: Als Erstes würde ich mich fragen: Was ist der Grund, weshalb ich angesprochen werde? Dies hängt auch stark davon ab, wo ich gerade bin und was um mich herum gerade läuft und auch was ich gerade mache. Wie offen für ein Gespräch bin ich zu diesem Zeitpunkt generell? Bin ich im Stress, habe keine Zeit / keine gute Laune. Wie fühle ich mich oder was für ein Gefühl löst diese Person in mir aus? Je nach dem, werde ich anders reagieren.
Der generelle "Einfach-falsche-Augenblick"-Faktor ist auf der Straße sicher auch erheblich, aber im stehenden ÖPNV Zusammenhang, im Park bis hin zu Cafe oder Bar wären ja auch noch Kaltansprachen ohne wen bei etwas anderem auszubremsen.
Aber wenn jemand erst einmal "gestellt" ist, also einen Moment zuhört, kommen deine weiteren Punkte: Was will der und wie passt das zu dem, was ich selbst will.
Und wenn Mann Frau anspricht ist " Das ist eine Anmache" eben ganz oben auf der Liste und entsprechend wird reagiert.
Also wird erst einmal der benannte Anlass kritisch begutachtet - ist der vermutlich "seriös neutral", kommt zumindest meist eine kurze Antwort.
Erscheint der Anlass oder die Person anmachverdächtig, wird das gegen eine mögliche eigene Partnersuche gegenüber der wahrgenommene Attraktivität des Gegenüber (LMS) und dessen vermutete Leidlichkeit geprüft. (Da sind ABs wohl meist raus, aber jemand Attraktives, der auf wen Suchenden trifft, hat da erst einmal einen Zeh in der Tür)
Hat die Ansprache ein anderes Thema und wird die Vorstellung einer unerwünschten Anmache verworfen (Sei es weil die ansprechende Person seriös wirkt oder aber ausreichend attraktiv auf zumindest zu einem Flirt geneigt), dann geht das gegen das eigene, bisher typischerweise nicht all zu ausgeprägte Unterhaltungsbedürfnis (Wäre das höher, hätte man ja auch selbst wen ansprechen können). Und dann zählt denke ich logischerweise wie interessant die angesprochene Person das angesprochene Thema findet.
Xiangni hat geschrieben: 27 Jan 2023 10:12 - Ein Kommunikationsseminar oder so was besuchen, wo man übt, wie man andere Leute anspricht zwecks Smalltalk etc

- Sich in einen Park setzen und Menschen beobachten. Kann ich erkennen, ob die Personen offen wären für ein Gespräch oder nicht.
Bieten außer Pickupler da Kurse an?

Meiner Beobachtungen nach sprechen ältere Leute sich in die Nähe setzende, ungefährlich wirkende jüngere an
oder Kontakte kommen zwischen jeweils jugendlichen Gruppen.
Xiangni hat geschrieben: 27 Jan 2023 10:12 A) Sich überlegen, wie ich selbst gerne angesprochen werden würde. Welche Fragen für mich okay wären. Was mich dazu bewegen würde, länger mit jemand Fremdem zu sprechen.

B) Versuchen mittels Freunden herauszufinden, wie ich selbst rüberkomme. Nur wenn ich offen, herzlich, sympathisch rüberkomme, werden sich Fremde vermutlich auf ein Gespräch mit mir einlassen.

C) Aber wie du nun genau Interesse bei deinem Gegenüber erzeugst, kann dir niemand beantworten und dafür gibt es auch keine goldene Regel, die immer funktioniert. Deine Chancen erhöhen sich aber sicher, wenn du es an einem Ort tust, wo die Angesprochenen nicht gestresst sind und keine Zeit haben, sich wohlfühlen, wenn du freundlich, offen und gepflegt wirkst, gut Gespräche führen kannst.
A) Das wüsste ich, aber der Wurm muss ja dem Fisch nicht dem Angler schmecken.

B) Ich gehe davon aus, dass wer andere Leute anspricht schon sin bestes tut um einen guten Eindruck zu erzeugen und da erst einmal wenig weiter dran ändern kann. Oder hast du da etwas bestimmtes im Sinn?

C) Nein, exakt nicht, weil man nicht genau wissen kann, was jemand anderes jetzt explizit für Interessen hat. Aber best guesses bezgl was in einem bestimmten Milieu gerade an Themen in ist, sollte möglich sein. Inkl. was die jeweils unter "gepflegt" verstehen, womit wir wieder bei LMS wären.

Xiangni hat geschrieben: 27 Jan 2023 10:12 Ich versuche mir das gerade an einem Beispiel vorzustellen. Ich sitze im Zug, sehe dich lesen. Mir ist langweilig, du siehst nett aus und legst gerade kurz dein Buch weg, um etwas zu trinken. Ich spreche dich an mit «Und, ist das Buch spannend?» und lächle dich an. Du bist erst etwas perplex, bejahst aber die Frage. Ich frage: «Worum geht es?» und signalisiere dir damit, dass ich gerne ein Gespräch möchte. Du wirst wohl nun für dich blitzschnell entscheiden, ob du Lust auf ein Gespräch generell mit mir hast oder nicht. Je nach dem, wird deine Antwort kürzer oder länger ausfallen.
Mit der ersten Frage hast du Interesse an meinem Buch, damit Thema angezeigt.
Wenn ich generell keinen Kontakt will, würde ich das an der Stelle abwürgen, da hilft dann auch kein Thema weiter.
Ist es aber keine solcher "Falscher OrtFalscheZeit Moment, gibt es weiter.
Mit deiner Reaktion (inkl. weiterführende Fragen) auf meine Erklärung zu "worum geht es", zeigst du, wie echt dieses Interesse ist.
Und das würde dann zu dem Zeitpunkt meine Reaktion bestimmen.

Xiangni hat geschrieben: 27 Jan 2023 10:12 Ich halte dagegen, dass es nicht primär aufs Thema ankommt, sondern, ob ich generell Lust auf ein Gespräch mit dir habe, der mich anspricht, und in welcher Stimmung bin ich selbst. Bin ich offen für ein Gespräch, werde ich nicht sofort nach dem ersten Anzeichen von keinen Gemeinsamkeiten abbrechen. Ich werde mich beteiligen wenn mir die Person sympathisch erscheint.
Sehe ich massiv anders. Ich habe zum Zeitpunkt X kein Interesse an einem Gespräch, sondern bin ja beschäftigt. Das Interesse müsste also dadurch geweckt werden etwas interessanteres anzubieten, als das Buch weiter zu lesen, Wenn das gemeinsame Interessen sind oder du etwas anderes für mich Interessantes zu erzählen hast -> (S) .
Das hätte als Single auch sein können, dass du entsprechend gut aussiehst (L) und nicht krawallig daherkommst (Leidlichkeit) , wenn ich das als Flirt identifiziert hätte. Wobei L nur ein Vorschuss ist, der sich auch schnell wieder aufbraucht, wenn dann nichts handfesteres kommt.

Wenn es so zu einem etwas längeren Gespräch kommen würde, dann würde ich von einem Eindruck bezgl. "Sympathie" reden wollen, aber nicht aus der Optik und den ersten drei Sätzen. Das halte ich für ein sich selbst in die Tasche lügen.
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Re: Erfolglosigkeit mittelmäßiger Männer bei Tinder und co.

Beitrag von Finnlandfreundin »

Videl hat geschrieben: 21 Jan 2023 14:54
Seb-X hat geschrieben: 20 Jan 2023 22:01
Finnlandfreundin hat geschrieben: 20 Jan 2023 21:55

Und Handynummer wurde noch nicht ausgetauscht?
Exakt
Echt asozial 2 Tage vor dem Date zu ghosten. 👎 Wenigstens absagen kann man doch wohl.
Hatte ich oft erlebt.
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Re: Erfolglosigkeit mittelmäßiger Männer bei Tinder und co.

Beitrag von time4change »

Xiangni hat geschrieben: 27 Jan 2023 10:12 - Einen Job zu suchen, bei dem es darum geht zahlende Mitglieder für bestimmte NGOs zu gewinnen. Diese müssen in der Regel an einem Kurs teilnehmen, wo sie genau lernen, wie man Leute anspricht und ...
die wahre Kunst wäre doch, wenn man von einer attraktiven Frau (oder frau von einem attraktiven Typen) zu diesem Zweck angesprochen wird, den Spieß umzudrehen ...

... und sie bzw. ihn für einen gemeinsamen Kaffee sobald sie Pause machen kann oder ein gemeinsames Feierabendbier zu gewinnen :gewinner:
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Re: Erfolglosigkeit mittelmäßiger Männer bei Tinder und co.

Beitrag von Hoppala »

Volta hat geschrieben: 27 Jan 2023 10:59
Hoppala hat geschrieben: 25 Jan 2023 12:08 Dir, Volta, fällt eventuell auf, dass deine Ansichten zu diesen "sozialen" Themen sich häufig deutlich von den Ansichten anderer unterscheiden. Ist das für dich im Alltag nicht hinderlich?
Im Leben ist alles schwierig, warum sollte das eine Ausnahme sein?
Manches ist schwierig. Anderes ist schwierig, weil man es sich schwierig macht.
Wenn "alles" ist, macht man was falsch. Oder hat das Pech, in eine Situation geraten zu sein, die für einen selbst höchst ungeeignet ist.
Dann wäre m. E der naheliegende Impuls, da wieder rauszukommen - schwierig oder nicht.
Volta hat geschrieben: 27 Jan 2023 10:59
Ich erwähne das, um zu verdeutlichen: es ist sehr hilfreich, sich die Eigenheiten des jeweiligen Umfelds anzueignen. Und es ist unvermeidlich, dass man das nicht immer im ersten Anlauf hinbekommt, weil es einem so sehr "fremd" und "irrelevant" vorkommt.
Was auch immer das jetzt konkret sagen soll.
Lernen, wie das Menschlich-soziale im konkreten gegebenen Umfeld funktioniert, um selbst mitmachen zu können.
Und sei es, um sich davon zu befreien (weil ungeeignete Situation) und was Geeigneteres zu finden/aufzubauen..
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Re: Erfolglosigkeit mittelmäßiger Männer bei Tinder und co.

Beitrag von Hoppala »

NBUC hat geschrieben: 27 Jan 2023 12:09
Xiangni hat geschrieben: 27 Jan 2023 10:12 Ich halte dagegen, dass es nicht primär aufs Thema ankommt, sondern, ob ich generell Lust auf ein Gespräch mit dir habe, der mich anspricht, und in welcher Stimmung bin ich selbst. Bin ich offen für ein Gespräch, werde ich nicht sofort nach dem ersten Anzeichen von keinen Gemeinsamkeiten abbrechen. Ich werde mich beteiligen wenn mir die Person sympathisch erscheint.
Sehe ich massiv anders. Ich habe zum Zeitpunkt X kein Interesse an einem Gespräch, sondern bin ja beschäftigt. Das Interesse müsste also dadurch geweckt werden etwas interessanteres anzubieten, als das Buch weiter zu lesen, Wenn das gemeinsame Interessen sind oder du etwas anderes für mich Interessantes zu erzählen hast -> (S) .
Das hätte als Single auch sein können, dass du entsprechend gut aussiehst (L) und nicht krawallig daherkommst (Leidlichkeit) , wenn ich das als Flirt identifiziert hätte. Wobei L nur ein Vorschuss ist, der sich auch schnell wieder aufbraucht, wenn dann nichts handfesteres kommt.

Wenn es so zu einem etwas längeren Gespräch kommen würde, dann würde ich von einem Eindruck bezgl. "Sympathie" reden wollen, aber nicht aus der Optik und den ersten drei Sätzen. Das halte ich für ein sich selbst in die Tasche lügen.
Bei wem von euch beiden funktioniert das "Soziale" deiner Einschätzung nach besser/zufriedenstellender?
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Re: Erfolglosigkeit mittelmäßiger Männer bei Tinder und co.

Beitrag von NBUC »

Hoppala hat geschrieben: 27 Jan 2023 14:16
NBUC hat geschrieben: 27 Jan 2023 12:09
Xiangni hat geschrieben: 27 Jan 2023 10:12 Ich halte dagegen, dass es nicht primär aufs Thema ankommt, sondern, ob ich generell Lust auf ein Gespräch mit dir habe, der mich anspricht, und in welcher Stimmung bin ich selbst. Bin ich offen für ein Gespräch, werde ich nicht sofort nach dem ersten Anzeichen von keinen Gemeinsamkeiten abbrechen. Ich werde mich beteiligen wenn mir die Person sympathisch erscheint.
Sehe ich massiv anders. Ich habe zum Zeitpunkt X kein Interesse an einem Gespräch, sondern bin ja beschäftigt. Das Interesse müsste also dadurch geweckt werden etwas interessanteres anzubieten, als das Buch weiter zu lesen, Wenn das gemeinsame Interessen sind oder du etwas anderes für mich Interessantes zu erzählen hast -> (S) .
Das hätte als Single auch sein können, dass du entsprechend gut aussiehst (L) und nicht krawallig daherkommst (Leidlichkeit) , wenn ich das als Flirt identifiziert hätte. Wobei L nur ein Vorschuss ist, der sich auch schnell wieder aufbraucht, wenn dann nichts handfesteres kommt.

Wenn es so zu einem etwas längeren Gespräch kommen würde, dann würde ich von einem Eindruck bezgl. "Sympathie" reden wollen, aber nicht aus der Optik und den ersten drei Sätzen. Das halte ich für ein sich selbst in die Tasche lügen.
Bei wem von euch beiden funktioniert das "Soziale" deiner Einschätzung nach besser/zufriedenstellender?
Es ist im Endeffekt dasselbe, nur die inneren Abläufe bei mir nicht hinter dem "Symapthie"-Begriff vernebelt.
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Re: Erfolglosigkeit mittelmäßiger Männer bei Tinder und co.

Beitrag von inVinoVeritas »

oldenburger89 hat geschrieben: 27 Jan 2023 09:40 das klingt jetzt für mich so als wären nur die Männer hier die bösen die alles kaputt machen. Gibt es denn kein falsches Like-Verhalten auch von Frauen? :gruebel:
"Böse" ist meiner Meinung nach das falsche Wort, denn ich würde es eher mit "dumm" gleichsetzen. ;)

Warum sind Frauen denn auf Singlebörsen so "picky"? Weil sie von Hinz und Kunz - gerne mit unpersönlichen Copy&Paste Anschreiben, gerne vollkommen außerhalb der Alterskohorte, gerne völlig abseits jedweder Attraktivitätspassung - zugespammed werden.
Das war schon vor der Exstenz von Swipe-Apps wie Tinder in allen klassischen Singlebörsen das Problem und es wurde auch oft genug von Männern, die sich ein Frauen-Fakeprofil angelegt haben, bestätigt. Ich erinnere mich an Berichte, da hatte das Fake-Frauenprofil in einer Börse schon wenige Minuten nach Anmeldung und noch bevor ein Foto oder sonstwas groß drinnen war bereits zig Nachrichten im Postfach.
Es sind unbestreitbar Männer, die mit der Schrotflinte unfassbar viele Nachrichten an alle möglichen Frauen raushauen und was früher der Spam mit Nachrichten war, ist im Smartphone-Zeitalter halt das Rage-Gelike von allem, was irgendwie weiblich ist.
Eine Freundin hatte damals nach wenigen Tagen auf OkCupid mal mehrere Tausend (!) Likes in der Warteschlange, das ist absoluter Irrsinn.
Genau mit diesem Verhalten wird eben dann das beobachtbare Verhalten vieler Frauen erzeugt: extrem selektives Liken und geantwortet wird aus Zeitgründen nur auf die kreativsten Nachrichten der attraktivsten Männer - wie soll es auch anders gehen, wenn da plötzlich wieder von 20 Typen Nachrichten im Postfach liegen und gleichzeitig oben links der Zähler anzeigt, dass da noch hunderte unbekannte Likes in der Warteschlange sind?

Hinzu kommt natürlich noch, dass nicht alle Frauen dermaßen mit Aufmerksamkeit überschüttet werden, sondern sich das dann noch auf die obere Hälfte in der Attraktivitätsskala bündelt, deren Postfach und Likezähler schlichtweg explodieren.
Dieses Überschütten der Frauen mit extremer Aufmerksamkeit in Datingapps bleibt im übrigen auch nicht ohne Folgen für das Partnersuchverhalten in der Realität, denn es haben schon einige Studien diverse Effekte herausgefunden, die für uns Männer nicht gerade vorteilhaft sind.

Hinweis: ich beschreibe hier lediglich das Problem als solches und woher es kommt, ich habe leider kein Patentrezept zur Hand für Männer, bei denen in Dating-Apps nichts geht. Rage-Liken ist es aber so oder so definitiv nicht.
oldenburger89 hat geschrieben: 27 Jan 2023 09:40
inVinoVeritas hat geschrieben: 27 Jan 2023 08:07
Außerdem: wie oft hat man denn schon von Männern gehört, die mit dieser Strategie gut gefahren sind?
das weiß ich jetzt nicht, aber ich gehe mal davon aus wenn so wenigstens ein paar Matches Zustandekommen die Chance als Mann doch höher ist als wenn man sehr selektiv liked, und dabei evt. eine Frau aussortiert die man sonst erwischt hätte. :)
Du gehst davon aus oder du weißt es definitiv? ;-)
Und selbst wenn dich der Algorithmus nicht bestraft hat: was hast du von einem Match mit einer Frau, die dir gar nicht gefällt? Der wirst du dann nämlich sehr wahrscheinlich gar nicht schreiben und die denkt sich dann nur: "aha, wieder mal ein sinnloses Match wo der Kerl sich nicht meldet".
Siehst du die Problematik? Was ist damit gewonnen?
oldenburger89 hat geschrieben: 27 Jan 2023 09:40
inVinoVeritas hat geschrieben: 27 Jan 2023 08:07 Wenn es auf Singlebörsen nicht läuft, muss man die genauen Gründe analysieren und Verbesserungspotentiale ausloten (meistens sind die Fotos schlecht gemacht&gewählt), das wird eher was bringen als wahllos Frauen mit Likes zu bombardieren und die Negativspirale weiter zu befeuern.
das mag etwas bringen aber auch nur wenn man von vornherein schon einigermaßen attraktiv ist und darum geht es ja nur in diesen Apps.
Und beim wahllosen Rage-Liken ist das mangelhafte Profil dann nicht mehr so von Relevanz? Entweder dein Profil kommt bei der Damenwelt halbwegs gut an oder nicht, da ist es völlig unerheblich ob du nun selektiv die 10 am Tag likest die dir auch wirklich gefallen, oder ob du stumpf hunderte Likes verteilst. Das Resultat ist am Ende das selbe.

Wenn wirklich nichts geht, bleiben nur zwei Möglichkeiten: das Profil (und insbesondere die Fotos) optimieren oder das Thema Datingapps sein lassen und den langwierigen - aber ergiebigeren - Weg im Real-Life versuchen.
Rage-Liken hilft hier in keinem Fall, sondern ist lediglich Teil des Gesamtproblems und führt sowohl bei dir als auch bei den Frauen nur zu Frust.

Noch ein Hinweis: Datingapps funktionieren nur in dicht besiedelten Regionen wirklich gut. Oldenburg hat gerade mal 160k Einwohner, es könnte also auch sein, dass es dort schlichtweg zu wenige aktive Singledamen in deinem Alter gibt und wahrscheinlich 2/3 der Frauen, die dir angezeigt werden, nur noch Karteileichen sind.
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Re: Erfolglosigkeit mittelmäßiger Männer bei Tinder und co.

Beitrag von inVinoVeritas »

Menelaos hat geschrieben: 27 Jan 2023 09:56
Ich muss dir da in zwei Punkten widersprechen: Tinder beispielsweise erlaubt ja 100 Likes pro Tag, und unbegrenzt viele, wenn man bezahlt. Es mag also sein, dass dich der Algorythmus dafür bestraft viel zu liken, aber gleichzeitig wird es unterstützt.
Ich habe nicht gesagt dass der Algorithmus die Vergabe vieler Likes per se "bestraft", sondern das wahllose "Rage-Liken", sprich alles wird im Millisekundentakt nach rechts gewischt. Um dieses Verhalten geht es üblicherweise, wenn Männer sagen "Ich like alle durch und gucke hinterher, ob bei den Matches was dabei ist".
Es dürfte viel mehr darum gehen, auf welche Like-Quote du beim Swipen kommst: 100%? Dann hast du jede Frau geliked und bist anscheinend maximal anspruchslos. 40%? Dann hast du anscheinend selektiert und hingeschaut. Zudem weiß die App natürlich, ob deine Verweildauer auf Frauenprofilen im Schnitt bei 0,3 Sekunden (weil du wie wild alles nach rechts wischst) oder bei 15 Sekunden liegt, weil du dir vor dem Like die Fotos alle anschaust und dir die paar Infos im Profil durchliest.

Menelaos hat geschrieben: 27 Jan 2023 09:56 Warum? Naja, da kommen wir zu Punkt zwei, nämlich der Idee dass Männer weniger Geld für die App ausgeben und sie gar verlassen, wenn der Erfolg ab- und der Frust zunimmt. Ich würde sagen das Gegenteil ist der Fall. Man kauft sich eine Premium-Mitgliedschaft, eben weil man seine Chancen auf Erfolg erhöhen will, was unnötig wäre, wenn man ihn schon hat.
Tinder ist da sehr perfide und die Aussicht auf unendlich Likes pro Tag ist auch gar nicht das motivierende Element warum Männer Geld für Premium ausgeben. Da wird eher damit gelockt, dass man dank Premium 5 Superlikes am Tag verteilen kann (dadurch wird man der Frau garantiert sehr zeitnah angezeigt), dass die eigenen vergebenen normalen Likes den jeweiligen Frauen bevorzugt angezeigt werden, oder dass man sein Profil gegen Bezahlung für 30 Minuten "boosten" kann, sprich nahezu jede gerade aktive Frau sieht dich in dieser Zeitspanne in ihrem Profilstapel beim Swipen.
Was ich da mit "perfide" meine: die Männer sind gefrustet, haben kaum Matches, ergo lockt man sie damit, dass sie ihre Erfolgsquote mit solchen "Cheats" verbessern können. Hilft natürlich auch nicht wirklich, denn wenn viele Männer bevorzugte Likes vergeben können, nivelliert sich der Effekt wieder. Ist wie beim Cheaten in Videospielen: bin ich der einzige mit einem Aimbot, haue ich alle um. Haben aber fast alle einen Aimbot, habe ich leider keinen Vorteil mehr.
Das Geld hat die Firma aber natürlich dennoch eingenommen und die Masse an verzweifelten Männern scheint immer noch groß genug zu sein, so dass sich das rechnet :? .
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Re: Erfolglosigkeit mittelmäßiger Männer bei Tinder und co.

Beitrag von Dr. House »

inVinoVeritas hat geschrieben: 27 Jan 2023 16:45
Menelaos hat geschrieben: 27 Jan 2023 09:56
Ich muss dir da in zwei Punkten widersprechen: Tinder beispielsweise erlaubt ja 100 Likes pro Tag, und unbegrenzt viele, wenn man bezahlt. Es mag also sein, dass dich der Algorythmus dafür bestraft viel zu liken, aber gleichzeitig wird es unterstützt.
Ich habe nicht gesagt dass der Algorithmus die Vergabe vieler Likes per se "bestraft", sondern das wahllose "Rage-Liken", sprich alles wird im Millisekundentakt nach rechts gewischt. Um dieses Verhalten geht es üblicherweise, wenn Männer sagen "Ich like alle durch und gucke hinterher, ob bei den Matches was dabei ist".
Es dürfte viel mehr darum gehen, auf welche Like-Quote du beim Swipen kommst: 100%? Dann hast du jede Frau geliked und bist anscheinend maximal anspruchslos. 40%? Dann hast du anscheinend selektiert und hingeschaut. Zudem weiß die App natürlich, ob deine Verweildauer auf Frauenprofilen im Schnitt bei 0,3 Sekunden (weil du wie wild alles nach rechts wischst) oder bei 15 Sekunden liegt, weil du dir vor dem Like die Fotos alle anschaust und dir die paar Infos im Profil durchliest.

Menelaos hat geschrieben: 27 Jan 2023 09:56 Warum? Naja, da kommen wir zu Punkt zwei, nämlich der Idee dass Männer weniger Geld für die App ausgeben und sie gar verlassen, wenn der Erfolg ab- und der Frust zunimmt. Ich würde sagen das Gegenteil ist der Fall. Man kauft sich eine Premium-Mitgliedschaft, eben weil man seine Chancen auf Erfolg erhöhen will, was unnötig wäre, wenn man ihn schon hat.
Tinder ist da sehr perfide und die Aussicht auf unendlich Likes pro Tag ist auch gar nicht das motivierende Element warum Männer Geld für Premium ausgeben. Da wird eher damit gelockt, dass man dank Premium 5 Superlikes am Tag verteilen kann (dadurch wird man der Frau garantiert sehr zeitnah angezeigt), dass die eigenen vergebenen normalen Likes den jeweiligen Frauen bevorzugt angezeigt werden, oder dass man sein Profil gegen Bezahlung für 30 Minuten "boosten" kann, sprich nahezu jede gerade aktive Frau sieht dich in dieser Zeitspanne in ihrem Profilstapel beim Swipen.
Was ich da mit "perfide" meine: die Männer sind gefrustet, haben kaum Matches, ergo lockt man sie damit, dass sie ihre Erfolgsquote mit solchen "Cheats" verbessern können. Hilft natürlich auch nicht wirklich, denn wenn viele Männer bevorzugte Likes vergeben können, nivelliert sich der Effekt wieder. Ist wie beim Cheaten in Videospielen: bin ich der einzige mit einem Aimbot, haue ich alle um. Haben aber fast alle einen Aimbot, habe ich leider keinen Vorteil mehr.
Das Geld hat die Firma aber natürlich dennoch eingenommen und die Masse an verzweifelten Männern scheint immer noch groß genug zu sein, so dass sich das rechnet :? .
Es ist doch vollkommen schei** egal ob ich als AB alles durch-like oder nicht. Man kommt sowieso nicht zum Zug. Im echten Leben ist es so, warum sollte es online erst recht anders sein? Ein jeder AB sollte sich gut überlegen sich diesen Psycho-Terror genannt Tinder und Konsorten anzutun. Irgendwelche Boosts, Gold und ultimate platinum Abos ändern daran auch nichts.

Denke, dass ist die Quintessenz des ganzen.
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Re: Erfolglosigkeit mittelmäßiger Männer bei Tinder und co.

Beitrag von time4change »

Dr. House hat geschrieben: 27 Jan 2023 17:50 ... vollkommen schei** egal ob ich als AB alles durch-like oder nicht. Man kommt sowieso nicht zum Zug. Im echten Leben ist es so, warum sollte es online erst recht anders sein? ...
kommt drauf an ...

1. komme ich nicht zum Zug?
oder schaffe ich es, zum Zug zu kommen, und stelle mich nur zu deppert/zögerlich/was ach immer an, um in den Zug einzusteigen, BEVOR dieser abgefahren ist?

2. online empfinde ich als Vorteile, dass
  • ich Frauen, die sich in ihrem Profil als "Single"/"Auf Partnersuche"/usw. outen guten Gewissens anschreiben kann ... während offline erstmal der Beziehungsstatus zu klären ist ...
  • "texthaltige" Profile (z.B. ein Facebook-Profil mit 50 Likes) Anknüpfungspunkte für ein individuelles Anschreiben bieten ...
  • man, wenn man nicht ganz so schlagfertig ist/offline schnell in Fettnäpfchen tritt, den Entwurf vor dem Versand noch mal in Ruhe durchlesen kann ... bzw. Zeit hat, sich ein paar pfiffige/treffende/emphatische Zeilen einfallen zu lassen - ohne offline peinliches minutenlanges Schweigen ...


PS:
tinder bietet mir DIESE Vorteile aber eher nicht ...
oldenburger89

Re: Erfolglosigkeit mittelmäßiger Männer bei Tinder und co.

Beitrag von oldenburger89 »

inVinoVeritas hat geschrieben: 27 Jan 2023 16:25 "Böse" ist meiner Meinung nach das falsche Wort, denn ich würde es eher mit "dumm" gleichsetzen. ;)

Warum sind Frauen denn auf Singlebörsen so "picky"? Weil sie von Hinz und Kunz - gerne mit unpersönlichen Copy&Paste Anschreiben, gerne vollkommen außerhalb der Alterskohorte, gerne völlig abseits jedweder Attraktivitätspassung - zugespammed werden.
Das war schon vor der Exstenz von Swipe-Apps wie Tinder in allen klassischen Singlebörsen das Problem und es wurde auch oft genug von Männern, die sich ein Frauen-Fakeprofil angelegt haben, bestätigt. Ich erinnere mich an Berichte, da hatte das Fake-Frauenprofil in einer Börse schon wenige Minuten nach Anmeldung und noch bevor ein Foto oder sonstwas groß drinnen war bereits zig Nachrichten im Postfach.
Es sind unbestreitbar Männer, die mit der Schrotflinte unfassbar viele Nachrichten an alle möglichen Frauen raushauen und was früher der Spam mit Nachrichten war, ist im Smartphone-Zeitalter halt das Rage-Gelike von allem, was irgendwie weiblich ist.
Eine Freundin hatte damals nach wenigen Tagen auf OkCupid mal mehrere Tausend (!) Likes in der Warteschlange, das ist absoluter Irrsinn.
Genau mit diesem Verhalten wird eben dann das beobachtbare Verhalten vieler Frauen erzeugt: extrem selektives Liken und geantwortet wird aus Zeitgründen nur auf die kreativsten Nachrichten der attraktivsten Männer - wie soll es auch anders gehen, wenn da plötzlich wieder von 20 Typen Nachrichten im Postfach liegen und gleichzeitig oben links der Zähler anzeigt, dass da noch hunderte unbekannte Likes in der Warteschlange sind?

Hinzu kommt natürlich noch, dass nicht alle Frauen dermaßen mit Aufmerksamkeit überschüttet werden, sondern sich das dann noch auf die obere Hälfte in der Attraktivitätsskala bündelt, deren Postfach und Likezähler schlichtweg explodieren.
Dieses Überschütten der Frauen mit extremer Aufmerksamkeit in Datingapps bleibt im übrigen auch nicht ohne Folgen für das Partnersuchverhalten in der Realität, denn es haben schon einige Studien diverse Effekte herausgefunden, die für uns Männer nicht gerade vorteilhaft sind.

Hinweis: ich beschreibe hier lediglich das Problem als solches und woher es kommt, ich habe leider kein Patentrezept zur Hand für Männer, bei denen in Dating-Apps nichts geht. Rage-Liken ist es aber so oder so definitiv nicht.
ok das kann natürlich alles einen Einfluss haben, aber du sagst ja auch schon dass dies schon immer so war, und den Grund sehe ich wahrscheinlich darin dass es eben auch schon immer so war dass am Ende wenigstens ein paar doch geantwortet haben und sich so etwas ergeben hat. und müsste man da nicht noch weiter zurückschauen?

War es denn bei klassischen Kontaktanzeigen in der Zeitung oder so nicht auch schon immer so dass eine Frau hier viel mehr Zuschriften bekam als ein Mann? Ich glaube schon mal was in die Richtung gehört zu haben.
und natürlich auch im realen Leben, da war es doch auch schon immer so dass Frauen weitaus mehr Anfragen, oder Ansprachen bekamen als Männer und somit selektieren mussten.
inVinoVeritas hat geschrieben: 27 Jan 2023 16:25
Du gehst davon aus oder du weißt es definitiv? ;-)
Und selbst wenn dich der Algorithmus nicht bestraft hat: was hast du von einem Match mit einer Frau, die dir gar nicht gefällt? Der wirst du dann nämlich sehr wahrscheinlich gar nicht schreiben und die denkt sich dann nur: "aha, wieder mal ein sinnloses Match wo der Kerl sich nicht meldet".
Siehst du die Problematik? Was ist damit gewonnen?
ich weiß es, da ich ja so ab und zu doch mal eins bekomme. und ja mit der schreibe ich dann auch, da ich ja nicht völlig wahllos like sondern nur die die ich auch optisch ansprechend finde, das ist ja klar.
und wie soll nun dieses bestrafen des Algorithmus genau aussehen? ich würde jetzt darauf tippen dass mir irgendwann gar keine Frauen mehr angezeugt werden, aber das ist ja nicht der Fall. oder läuft das viel subtiler und viel komplexer ab? Falls ja wozu der Aufwand, und vor allem die Frage was genau bringt es den Betreibern der App?

inVinoVeritas hat geschrieben: 27 Jan 2023 16:25
Wenn wirklich nichts geht, bleiben nur zwei Möglichkeiten: das Profil (und insbesondere die Fotos) optimieren oder das Thema Datingapps sein lassen und den langwierigen - aber ergiebigeren - Weg im Real-Life versuchen.
Rage-Liken hilft hier in keinem Fall, sondern ist lediglich Teil des Gesamtproblems und führt sowohl bei dir als auch bei den Frauen nur zu Frust.

Noch ein Hinweis: Datingapps funktionieren nur in dicht besiedelten Regionen wirklich gut. Oldenburg hat gerade mal 160k Einwohner, es könnte also auch sein, dass es dort schlichtweg zu wenige aktive Singledamen in deinem Alter gibt und wahrscheinlich 2/3 der Frauen, die dir angezeigt werden, nur noch Karteileichen sind.
habe ich meiner Meinung nach alles ausprobiert, brachte nur bedingt etwas. am Ende zählt die Grundattraktivität und da kann jemand der eben heiß aussieht vermutlich auch nur selifies drin haben, er wird trotzdem Likes bekommen. Ich glaube man macht sich da zu viele Illusionen, das es Frauen in diesen Börsen nicht zu sehr aufs Aussehen ankommt. Das stimmt aber nicht, es ist eben alles sehr oberflächlich.
inVinoVeritas hat geschrieben: 27 Jan 2023 16:25
Noch ein Hinweis: Datingapps funktionieren nur in dicht besiedelten Regionen wirklich gut. Oldenburg hat gerade mal 160k Einwohner, es könnte also auch sein, dass es dort schlichtweg zu wenige aktive Singledamen in deinem Alter gibt und wahrscheinlich 2/3 der Frauen, die dir angezeigt werden, nur noch Karteileichen sind.
ja das kann sein, aber ich bekomme trotzdem immer noch recht viele angezeigt hier.
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Re: Erfolglosigkeit mittelmäßiger Männer bei Tinder und co.

Beitrag von Videl »

inVinoVeritas hat geschrieben: 27 Jan 2023 08:07 [...] Zum anderen sorgen genau solche Alles-Liker dafür, dass Frauen keinen Bock mehr auf diese Apps haben, denn die haben bei jedem Swipe ein Match wenn viele Männer so agieren, welches aber wiederum keinerlei Wert hat, da der Alles-Liker sie ja wahl- und anspruchslos geliked hat, im Zweifel gar nicht gut findet und erst nach dem erfolgten Match aussortiert.
Wenn ein Match keinerlei Wert hat und die Frau inflationär damit zugeschmissen wird, ohne zu wissen ob der Mann sie auch tatsächlich gut findet, steigt der Frust auf weiblicher Seite und damit geht der Spaßfaktor verloren. In nächster Konsequenz liked die Frau dadurch immer selektiver (und zwar nur noch die Top10-20% der Männer) bzw. verlässt die App gleich ganz, was beides wiederum zu einem noch schlechteren Nutzungserlebnis auf männlicher Seite führt, die dadurch wiederum weniger Geld in Premium-Mitgliedschaften investiert.
Ein Teufelskreis, den die Betreiber so gut es geht verhindern wollen - wenn auch nicht besonders erfolgreich, da der Frauenanteil immer weiter sinkt und vor z.B. 5 Jahren wesentlich ausgeglichener war.
Dem kann ich nur zustimmen. Hab es schon das ein oder andere Mal erlebt, dass mein Profil von einem Alles-Liker geliket wurde und wir ein Match hatten. Kürzlich erst wieder. Ich hab mich natürlich übers Match gefreut und schon überlegt ihn anzuschreiben und zack war das Match schon wieder aufgelöst. Das ist jetzt kein so tolles Gefühl und ich fragte mich, wieso er überhaupt mein Profil geliket hat, wenn eh kein Interesse besteht, bei "näherem Hinsehen". :roll: Gut, kann natürlich auch sein, dass er zu schnell geswipet hat aber auch da sollte man sich Zeit für lassen, um nicht ausversehen jemanden fälschlicherweise zu liken.

Der nächste Punkt: wenn (viele) Männer eh alles liken, erwartet Frau dann auch ein Anschreiben, um zu sehen, dass es dem Mann wirklich ernst ist und er einen nicht nur wahllos geliket hat. Was ja dann wieder zu dem bekannten Problem führt, dass Männer die Initiative ergreifen müssen. Es gibt also keine Vorteile des alles likens.
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Re: Erfolglosigkeit mittelmäßiger Männer bei Tinder und co.

Beitrag von Hoppala »

NBUC hat geschrieben: 27 Jan 2023 15:29
Hoppala hat geschrieben: 27 Jan 2023 14:16
NBUC hat geschrieben: 27 Jan 2023 12:09

Sehe ich massiv anders. Ich habe zum Zeitpunkt X kein Interesse an einem Gespräch, sondern bin ja beschäftigt. Das Interesse müsste also dadurch geweckt werden etwas interessanteres anzubieten, als das Buch weiter zu lesen, Wenn das gemeinsame Interessen sind oder du etwas anderes für mich Interessantes zu erzählen hast -> (S) .
Das hätte als Single auch sein können, dass du entsprechend gut aussiehst (L) und nicht krawallig daherkommst (Leidlichkeit) , wenn ich das als Flirt identifiziert hätte. Wobei L nur ein Vorschuss ist, der sich auch schnell wieder aufbraucht, wenn dann nichts handfesteres kommt.

Wenn es so zu einem etwas längeren Gespräch kommen würde, dann würde ich von einem Eindruck bezgl. "Sympathie" reden wollen, aber nicht aus der Optik und den ersten drei Sätzen. Das halte ich für ein sich selbst in die Tasche lügen.
Bei wem von euch beiden funktioniert das "Soziale" deiner Einschätzung nach besser/zufriedenstellender?
Es ist im Endeffekt dasselbe, nur die inneren Abläufe bei mir nicht hinter dem "Symapthie"-Begriff vernebelt.
Schade. Jetzt hast du soviel Nebel, dass er dir schon als feste Struktur erscheint.

Aber egal. Wenn du dein soziales Leben mittlerweile als "alles paletti und soweit im Griff" charakterisierst, kann es egal sein, ob du deine sozialen Beziehungen deiner Ansicht nach auf Sympathie basierst oder auf vageren Ideen. Wenn's passt, passt's.
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Re: Erfolglosigkeit mittelmäßiger Männer bei Tinder und co.

Beitrag von inVinoVeritas »

oldenburger89 hat geschrieben: 27 Jan 2023 20:22
und wie soll nun dieses bestrafen des Algorithmus genau aussehen? ich würde jetzt darauf tippen dass mir irgendwann gar keine Frauen mehr angezeugt werden, aber das ist ja nicht der Fall. oder läuft das viel subtiler und viel komplexer ab? Falls ja wozu der Aufwand, und vor allem die Frage was genau bringt es den Betreibern der App?
Die Bestrafung funktioniert relativ simpel: du wirst immer weniger Frauen angezeigt.
Wenn die Frau Tinder startet und nun 3 Minuten lang männliche Profile swiped, welche 50 Profile, die sie in dieser Zeit sieht, werden ihr wohl angezeigt?
Bei der Beantwortung dieser Frage musst du überlegen, was im Sinne des Betreibers der App ist... und das ist eine möglichst hohe Frauenquote, damit die App auch weiterhin neue männliche Kundschaft anzieht, welche für 95% der Umsätze durch Premium-Features sorgt.
Der Frau werden überwiegend die attraktiven Männer angezeigt (der Algorithmus weiß schließlich, welche Männer häufig Likes von Frauen erhalten und welche eher nicht), das sorgt für ein positives Nutzungserlebnis.
Außerdem werden der Frau möglichst keine Männer angezeigt, die durch ihr bisheriges Nutzungsverhalten gezeigt haben, dass sie äußerst wahllos alles rage-liken. Der Algorithmus weiß schließlich, dass dadurch entstandene Matches keinen Wert haben und somit der Frau der Spaß vergeht. Matches sind die Währung bzw. der essentielle Kern einer Datingapp, die nach dem Matching-Prinzip fungiert. Wenn ein Match aber keinerlei Wert für die Frau hat, widerspricht das dem Sinn der App.

Hier hast du dann deine Bestrafung: der Rage-Liker wird bei so gut wie keiner Frau auf den Plätzen 1-50 angezeigt, stattdessen werden wie gesagt Männer angezeigt, welche einen positiven Score haben, welcher eine Kombination aus Attraktivität und förderlichem Nutzungsverhalten ist, z.B.: Schauen sich Profile vor dem Liken richtig an, Schreiben bei einem Match die Frau auch an und sammeln nicht nur sinnlos Matches wie Panini-Karten. Es gibt sicherlich noch weitere Faktoren, von einigen habe ich auch mal vor langer Zeit gelesen. So weiß der Algorithmus z.B. aufgrund der GPS Daten, dass Nutzer A häufig ins Stadttheater und in Bar XY geht, ergo steigt die Matchqualität, wenn er Nutzer B, der ähnliches Freizeitverhalten zeigt, Nutzer A bevorzugt anzeigt.

Der Rage-Liker kann durch das "unsichtbar für Frauen machen" weniger Schaden anrichten und es ist dann auch klar, warum auf 10.000 Swipes nur ein paar Matches entstehen.
Der Algorithmus funktioniert auch umgekehrt bei mir als Mann, denn mir werden bei jeder Session zunächst immer sehr viele äußerst attraktive Frauen angezeigt, bevor dann auch mal welche kommen, die ich optisch eher unterdurchschnittlich finde. So suggeriert mir die App, dass es ganz viele hübsche Singlefrauen in meiner Gegend gibt, die ich theoretisch alle kennenlernen könnte. Das Geschäftsprinzip dahinter: nicht wenige Männer lassen sich dann auch schon mal dazu hinreißen, Geld für Extrafeatures auszugeben, um genau diese Frauen kennenlernen zu können.
oldenburger89 hat geschrieben: 27 Jan 2023 20:22 am Ende zählt die Grundattraktivität und da kann jemand der eben heiß aussieht vermutlich auch nur selifies drin haben, er wird trotzdem Likes bekommen. Ich glaube man macht sich da zu viele Illusionen, das es Frauen in diesen Börsen nicht zu sehr aufs Aussehen ankommt. Das stimmt aber nicht, es ist eben alles sehr oberflächlich.
Das stimmt natürlich, aber als "normal" aussehender Mann macht es einen äußerst großen Unterschied, ob die Fotos gut gemacht sind und etwas widerspiegeln, oder ob das beispielsweise lieblose Selfies sind.
Der Calvin-Klein Mann bekommt mit miesen Fotos 100 Matches obwohl mit guten Fotos 300 möglich wären. Damit kann der sicher leben.
Der Durchschnittsmann bekommt mit miesen Fotos aber nur 5 Matches von denen keines im Endeffekt passt, obwohl mit guten Fotos 40 Matches möglich wären, wo die Chance auf ein paar Dates schon wesentlich größer ist.

Natürlich kommt es auch auf die Optik an und Frauen schauen auch darauf, wer glaubt dass Frauen anspruchslos bezüglich optischer Attraktivität wären (und das auch noch in einer fotobasierten Datingapp), lebt definitiv hinterm Mond. ;)
Eben weil es so knallhart um die Optik geht, sind Datingapps neben weiteren Nachteilen (hoher Männerüberschuss, selektives Likeverhalten der Frauen, etc.) ja auch für viele Menschen ein frustrierendes Pflaster... im Reallife läuft das alles entspannter, aber da muss man (vor allem als ü30-Mensch) erstmal überhaupt Chancen generieren, denn passende Singlefrauen laufen einem da leider nicht mal eben in die Arme.
Newbie02

Re: Erfolglosigkeit mittelmäßiger Männer bei Tinder und co.

Beitrag von Newbie02 »

Warum grinst du so - in freundlichem Tonfall- ?, wäre ggf ein Start zu einem Gespräch. Du lächelst so schön, krieg ich deine Handynummer ein WTF-Moment. Lustig. Zumindest auf Schweizerdeutsch würde «Warum grinst du so?» sehr anschuldigend und komisch klingen. Aber vielleicht wirkt es auf Deutsch anders.
Ist so. Abgesehen vom CH Deustsch fänd ichs auch etwas creepy das einer Frau beim Einkaufen, etc. zu fragen. Vor allem im zweiten Satz schon erwähnen ob man die Nummer kriegt. Will aber auch nicht sagen dass man nicht ansprechen soll. Es kommt nur darauf wie. Einfach nicht wie die Typen (war selber leider mal mit so einer Gruppe unterwegs) die wahllos anquatschen ohne vorherige interessenssignale zu beachten.
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Re: Erfolglosigkeit mittelmäßiger Männer bei Tinder und co.

Beitrag von Dr. House »

Newbie02 hat geschrieben: 28 Jan 2023 12:36
Warum grinst du so - in freundlichem Tonfall- ?, wäre ggf ein Start zu einem Gespräch. Du lächelst so schön, krieg ich deine Handynummer ein WTF-Moment. Lustig. Zumindest auf Schweizerdeutsch würde «Warum grinst du so?» sehr anschuldigend und komisch klingen. Aber vielleicht wirkt es auf Deutsch anders.
Ist so. Abgesehen vom CH Deustsch fänd ichs auch etwas creepy das einer Frau beim Einkaufen, etc. zu fragen. Vor allem im zweiten Satz schon erwähnen ob man die Nummer kriegt. Will aber auch nicht sagen dass man nicht ansprechen soll. Es kommt nur darauf wie. Einfach nicht wie die Typen (war selber leider mal mit so einer Gruppe unterwegs) die wahllos anquatschen ohne vorherige interessenssignale zu beachten.
Welche Interessenssignale? Und wie sehen diese gewöhnlich aus? Woraus kann ich, darauf aufbauend, dann schließen, dass es mir gestattet ist, nach ihrer Nummer oder einem Treffen (z.B. Café) zu fragen?