RomeoKnight hat geschrieben: ↑01 Mai 2022 13:56
Menelaos hat geschrieben: ↑01 Mai 2022 06:22
Ich weiß ich wiederhole mich, aber wer immer dir suggeriert hat sich zurecht zu machen und kommunikativer zu werden sei völlig ausreichend um mit Brat Pitt gleichzuziehen, der ist ein Idiot.
Das Beispiel war total überspitzt. Nein es ging mir auch in keinster Weise darum, ihn zu imitieren, sondern einfach darum, ein wenig Anerkennung dafür zu bekommen, dass ich dem entspreche, was andere vorgeben für attraktiv oder angemessen zu halten, soweit ich das mit meinem Gewissen noch vereinbaren konnte.
Hab ich auch so verstanden, keine Sorge. Dennoch wirst du doch wohl auch der Meinung sein, dass Körperhygiene und ein gewisses Maß an Herausgeputztsein TATSÄCHLICH attraktiver wirkt, auch wenn es in deinem Fall vielleicht nicht genug war.
RomeoKnight hat geschrieben: ↑01 Mai 2022 14:38
Ich mag hier sicher nicht für Zwangsprostitution plädieren. Nur was haben wir denn gegenwärtig anderes als genau das ? Gegenwärtig hat man auch nur die Wahl zwischen Prostitution oder Einsamkeit. Prostitution meine ich hier im weitesten Sinne als Abhängigkeit von Lohnarbeit. Der ganze Schein auf dem die Ideologie dieses System basiert ist doch die Vorstellung von "jeder kann es schaffen, wenn er sich nur genug anstrengt", wo dann Ausnahmen (die die oben sind und es angeblich kraft eigener Mühe geschafft haben) als Regel suggeriert werden. Aus diesem Zwangsverhältnis ergibt sich eine Art Stockholm Syndrom was wiederum zu naturalistischen Fehlschlüssen verführt.
Gut, das bezieht sich jetzt aber nicht mehr auf die Partnersuche, und geht eher in den politischen Bereich, auf den ich aus wohlbekannten Gründen nicht eingehen werde.
RomeoKnight hat geschrieben: ↑01 Mai 2022 15:11
Menelaos hat geschrieben: ↑01 Mai 2022 13:35
Nein, die Anwesenden sind verpflichtet nicht aktiv und böswillig dafür zu sorgen, dass du dich schlechter fühlst. Alles was darüber hinaus geht ist rein freiwillig.
Das ist allerdings sehr schwammig. Niemand wird sein eigenes Verhalten als böswillig bezeichnen wollen. Man handelt aus der eigenen Sicht immer richtig, legitim und für sich nachvollziehbar. Wenn ich auf einer Party nicht auf Gruppen zugehe, dann weil ich sie nicht stören will, weil ich davon ausgehe, dass sie mich gerade nicht nötig haben. Wenn allerdings jemand auf einer Party allein und wenig amüsiert in der Ecke steht, dann stimmt da was nicht. Der wird nicht dahin gegangen sein, weil er innerhalb einer Menge allein und traurig sein will. Wenn gut gelaunte und kommunkative Leute nicht auf ihn zugehen, dann nicht, weil sie befürchten ihn mit Aufheiterungsversuchen in Wut versetzen zu können, sondern weil er ihnen ganz einfach scheiss egal ist.
Das ist aber weder böswillig, noch ist es aktiv.
Das ist natürlich ein plakatives Beispiel. In der Realität wird die Situation nicht immer so eindeutig zu erkennen sein. Aber es gibt sicher genug Leute, die anhand dieses Beispiels schon die Ansicht vertreten, dass der Einsame hier ganz allein für seine Aufheiterung verantwortlich sei. Dass er keinerlei Recht habe, von den anderen irgendwas zu erwarten.
Hat er auch nicht. Er kann es sich wünschen, er kann es erhoffen, er kann darum bitten... aber er kann es nicht einfordern.
Ich führe hier in dieses Beispiel mal den Begriff Sichtbare Verletzung ein. Wenn ich sehe, dass jemand verletzt ist, habe ich die moralische Pflicht zu helfen. Wie, das ist noch mal eine andere Frage. Es kommt aber nicht nur darauf an, ob ich jemanden zufällig sehe, der verletzt ist, sondern, dass ich auch immer die Augen danach offen halte. Was die offenen Augen aber auf einer Party blockiert ist wohl, dass ich solche Verletzten auf einer Party überhaupt nicht sehen mag, weil ich meine heile Welt nicht gestört haben will.
1. Ja, wenn jemand offensichtlich verletzt ist, hat man die rechtliche und moralische Pflicht zu helfen. Das gilt aber nicht für Einsamkeit. Manche Menschen helfen trotzdem, aber das geschieht aus freien Stücken.
2. Niemand hat die Pflicht aktiv die Augen nach Verletzten offen zu halten, auch nicht bei körperlich Verletzten, und nicht einmal für Menschen die eindeutig in Lebensgefahr schweben, und das gilt sowohl rechtlich, als auch moralisch. (Ausnahme wären wohl Bademeister und dergleichen)
RomeoKnight hat geschrieben: ↑01 Mai 2022 15:35
Menelaos hat geschrieben: ↑01 Mai 2022 13:46
Ich meine mit "Blase der Isolation" ganz banal das Fehlen sozialer Kontakte. (in dem Fall auf der Ebene der Partnersuche) Wer einen Partner hat, oder ohne große Probleme einen finden kann, der ist in der Hinsicht nicht isoliert.
Du behandelst diese Isolation aber dennoch irgendwie als eine Art reinen Zufall oder als mutwillig verursacht durch den Betroffenen.
Das kann eine Menge Gründe haben, sowohl vonseiten des Betroffenen selbst, als auch von anderen, als auch einfach durch die Umstände. Es ist für mich eine Zustandsbeschreibung, ohne notwendigerweise gleich die Ursache benennen zu können.
Hat nicht jeder die moralische Pflicht nach seinem Vermögen zum Wohl anderer beizutragen ?
Nein!
Oder hat er das Recht, seine eigenen Fähigkeiten, die er auch selber als seine Fähigkeiten erkennt, sich dafür rühmt und sie bewusst für sich einsetzt, ausschließich für sich und gegen vermeintliche Konkurrenz einzusetzen, Schwache niederzuringen und über sie zu triumphieren?
Nein, hat er nicht, aber auch nur weil das nicht das Gegenmodell zum Obigen ist, denn du hast noch den Einsatz gegen die Konkurrenz und das Niederringen der Schwachen hinzugefügt.
Jeder Mensch hat das Recht seine Fähigkeiten für sein eigenes Glück (und nur für sein eigenes Glück, wenn er das will) einzusetzen, SOFERN ER DAMIT NICHT AKTIV ANDEREN SCHADET. Es ist wohl ein wenig komplexer, aber grundsätzlich ist es das.
Ein Recht auf Dates lässt sich natürlich nicht aus dem Erfolg der Rabauken ableiten, sehr wohl hängt es aber damit zusammen, dass der eine kein Date hat, weil diese welche haben. Die haben ja ebenfalls kein Recht auf ein Date, obwohl sie welche haben. Wenn sie nun kein Recht darauf haben, müsste man es ihnen auch verwehren, so wie es anderen verwehrt wird. Dass das nicht passiert ist Unrecht, Dummheit und nicht zum Nutzen der Menschheit.
Es wird den einen verwehrt, und den anderen nicht, weil es sich um eine freie Entscheidung der daran Beteiligten geht. Wenn du den "Rabauken" das Recht auf Dates verwehrst, dann verwehrst du damit gleichzeitig jenen das Recht auf freie Wahl, die sich einen Rabauken aussuchen würden.
Und sprechen wir es doch offen aus: Wir reden hier nicht von einer allgemeingültigen Regel, sondern speziell davon die freie Wahl von FRAUEN einzuschränken, und FÜR SIE zu bestimmen welche Männer akzeptabel sind, und welche nicht... das hat wieder so ein Gschmäckle...
RomeoKnight hat geschrieben: ↑01 Mai 2022 17:34
Kleiner Mann hat geschrieben: ↑01 Mai 2022 15:29
Tust du denn regelmäßig etwas dafür, obwohl es dir bewusst ist?
Ich mache dabei mit, aber nach bestem Gewissen versuche ich das System auch zu sabotieren, was wiederum an anderer Ecke Ärger und Unverständnis erzeugt.
Redest du hier wieder über Ökonomie, über Sozialverhalten allgemein, oder über Partnersuche?