Kolinatan hat geschrieben: ↑24 Aug 2025 01:52
Zunächst ein Ausflug in die Mathematik um zu verdeutlichen, vor welchem Problem ich stehe. Mein Eindruck ist, dass ich von nicht euklidischer Mathematik spreche, während mein Gesprächspartny – aus einem mir nicht feststellbaren Grund – diesen Wechsel nicht nachvollzieht
Dein ständiges Fragen und die wiederholten Aussagen vermitteln den Eindruck, dass der Gesprächspartner die ‚richtige‘ Denkweise noch nicht erreicht hat. Das kann leicht als Abwertung verstanden werden – auch wenn das hier
eigentlich nicht beabsichtigt werden sollte.
Kolinatan hat geschrieben: ↑24 Aug 2025 01:52
und wir somit, wenn es um die Anwendung des Parallelenaxioms geht, aneinander vorbeireden. Habe ich den Eindruck, dass mein Gesprächspartny den Wechsel zur nicht euklidischen Mathematik nicht mitgemacht hat beginne ich meine Vermutung durch Fragen zu verifizieren.
Wenn du erneut ausschließlich deinen eigenen Weg darlegst, wirkst du weniger dialogbereit und eher belehrend – was ja eigentlich nicht erlaubt ist.
Kolinatan hat geschrieben: ↑24 Aug 2025 01:52
Bin ich mir schließlich sicher, dass mein Wechsel nicht nachvollzogen wurde, versuche ich entweder erneut meinen anderen Ansatz zu erklären, verbunden mit Begründungen, warum ich dieses Vorgehen für sinnvoller betrachte als eine andere.
Dein Gegenüber fühlt sich möglicherweise unzulänglich, weil der Wechsel zur nicht-euklidischen Denkweise als der ‚richtige‘ Maßstab dargestellt wird – obwohl er diese Denkweise selbst weiterhin nicht als richtig empfindet. Das kann leicht als Abwertung wahrgenommen werden.
Es ist schön, dass du Regeln für das einfache Volk aufstellst – aber dann solltest du dich erst recht selbst daran halten und mit gutem Beispiel vorangehen.
Kolinatan hat geschrieben: ↑24 Aug 2025 01:52
Nur weil Menschen in einer bestimmten Weise miteinander umgehen bedeutet dies noch nicht, dass dies auch ein menschlicher Umgang ist. Allerdings ist der Begriff der „Menschlichkeit“ ohne eine klare Definition inhaltsleer. In einer primitiven Form ist alles, was Menschen machen, korrekterweise menschlich. Da Menschen einander töten, wäre ohne einen Filter auch diese Handlung ein „normales“ Verhalten, wie Menschen miteinander umgehen.
In der Regel wird bei menschlichem Umgang allerdings von einer normativen Definition ausgegangen. Das Problem ist, wenn keine klare Definition vorgenommen wird, dass sich die Abgrenzung individuell stark unterscheidet, welche Verhaltensweisen als zulässig menschlich und welche als nichtzulässig menschlich bewertet werden. Angesprochen auf einzelne Details und mit der Bitte um eine Erklärung, warum ein bestimmtes Verhalten unzulässig sein solle, wird mitunter abwehrend bis feindselig reagiert, weil die Selektion oftmals nur normativ begründet ist oder externe Normen übernommen wurden, z.B. „Das ist Gesetz.“, „Das ist verboten“ oder „So etwas tut man nicht.“. Fehlt eine wertebasierte Erklärung, ist eine Klärung von unterschiedlichen Selektionen für akzeptables menschliches Verhalten oft nicht möglich, weil zum Teil gar nicht der Unterschied verstanden wird zwischen einer normativen Selektion und einer begründbaren auf Werten basierenden Selektion. Bei der wertebasierten Selektion ist es möglich ein Pro und Contra zu formulieren, in welchen Fällen eine bestimmte Verhaltensweise sinnvoll ist und wann nicht.
Bezogen auf das zuvor genannte Verhalten, dass Menschen auch einander töten, halte ich die mögliche Vorstellung, ein entsprechendes Verbot käme ohne eine wertebasierte Begründung aus, für einen Fehlschluss. Schließlich ist die Tötung von Menschen in unserer Gesellschaft grundsätzlich akzeptiert: Notwehr, Krieg, Selbsttötung und in manchen Ländern auch die Todesstrafe. Ein rein normatives Verbot ist somit unplausibel, weil es nicht einmal universelle Gültigkeit besitzt.
Um auf eine Ebene zu kommen, welche das Forum betrifft. Mir geht es darum deutlich zu machen, in welchem Umfang im Forum psychische Gewalt angewendet wird und dass ich der Meinung bin, dass diese Verhaltensweise möglichst unterbunden werden sollte, um einen konstruktiven Diskussionsrahmen zu unterstützen, in welchem persönliche und intime Themen besprochen werden können, ohne Angst vor Angriffen und Abwertungen haben zu müssen. Es wäre sogar die Frage, bis zu welchem Grad ablehnende Äußerungen zulässig sind, wenn diese so formuliert sind, dass diese sich gegen die Person selbst richten.
Toll, dass du uns deine Moral erklärst – obwohl hier sonst niemand moralisieren darf, scheint diese Regel für dich mal wieder außer Kraft gesetzt zu sein. Genauso wie das Belehren anderer, was ebenfalls eigentlich nicht erwünscht ist.
Das Problem an deiner wertebasierten Moral ist, dass sie außer dir niemand im Forum teilt. Und dann wunderst du dich, dass sich andere Teilnehmer bevormundet und abgewertet fühlen? Dass deine einseitigen Vorgaben Reaktanz auslösen, die Fronten verhärten und ein echter Dialog zwischen dir und den anderen kaum noch möglich ist?
Es ist nicht richtig, die eigene Moral ungefragt auf andere zu übertragen. Werte gewinnen erst dann an Legitimität, wenn sie transparent gemacht, diskutiert und
gemeinsam getragen werden. Diesen Konsens erreicht man nicht, indem man ihn einfach über alle stülpt und vorgibt, wie sich andere zu verhalten haben – nur weil es aus deiner persönlichen Sicht als ‚menschlich‘ gilt.
Kolinatan hat geschrieben: ↑24 Aug 2025 01:52
Sicher werden diese Entscheidungen auch davon beeinflusst, wie jemand auf mich reagiert oder mit mir interagiert.
Das darf jedoch keinesfalls ausschlaggebend dafür sein, ob ein Beitrag freigeschaltet wird oder nicht. Gerade deshalb wären mehrere Personen deutlich besser geeignet, als die Verantwortung allein einer Person zu überlassen – auch wenn sich vermutlich niemand freiwillig dafür finden wird. Wenn ich mir allerdings die Historie derjenigen ansehe, die im Forum mit dir zusammengearbeitet haben, wird schnell klar, warum sich kaum jemand dafür begeistert.
Kolinatan hat geschrieben: ↑24 Aug 2025 01:52
Hier wird für mich wieder die Absurdität deutlich, mir vorzuhalten, dass ich so täte als wäre ich kein Mensch und zugleich wird von mir „unmenschliches“ Verhalten erwartet, dass egal wie sehr mir jemand meint ans Bein pinkeln zu müssen, ich mich ihm und seinem Verhalten gegenüber absolut neutral und objektiv zu verhalten hätte.
Nein, d
u willst die Kontrolle und den Codex durchsetzen – niemand sonst. Wenn du dein utopisches System hier weiterführen willst, dann sorg verdammt nochmal dafür, dass es auch funktioniert – und zwar unabhängig davon, ob ich dir an das Bein pisse oder freundlich zu dir bin.
Die Erwartungshaltung entsteht doch nur, weil du deinen Codex unbedingt durchdrücken willst. Und an dieser Stelle musst du einsehen, dass das schlicht nicht funktioniert. Die logische Konsequenz wäre, den Codex abzuschaffen – insbesondere dann, wenn er dir etwas abverlangt, das menschlich kaum zu leisten ist. Alternativ könntest du die Rolle des Admins an jemanden abgeben, der damit besser umgehen kann.
Aber du kannst nicht von uns verlangen, die Verantwortung für ein System zu übernehmen, das einzig auf deinen Vorstellungen beruht. Mach das Forum wieder normal – dann gibt es auch keine überzogenen Erwartungen die du nicht leisten kannst. Thats it.
Kolinatan hat geschrieben: ↑24 Aug 2025 01:52
Die Unterstellung, ich würde meine Abwägung auf der Basis von Willkür und aus Launen heraus treffen, bewerte ich als persönlichen Angriff auf meine Person. Eine solche Behauptung berücksichtigt für mich nicht annährend meine Abwägungen, wenn ich versuche die Aufgaben der verschiedenen Rollen sowie meine Wertvorstellungen miteinander in Einklang zu bringen.
Gerade eben hast du selbst geschrieben, dass deine Entscheidungen auch davon abhängen, ob man dir ans Bein pisst. Natürlich nervt es die Leute, wenn die Freischaltung von Beiträgen von solchen persönlichen Faktoren abhängig gemacht wird. Kannst du wirklich nicht nachvollziehen, dass viele das nicht einfach hinnehmen wollen?
Genau deshalb wäre eine gleichberechtigte Gruppe von Personen hilfreich – und zwar auch solche, die andere Werte vertreten als du. Denn bislang ist es offensichtlich: Niemand in diesem Forum teilt deine Werte. Und das sollte dir zu denken geben.
Kolinatan hat geschrieben: ↑24 Aug 2025 01:52
Das wäre genau die autoritäre Führungsform, welche nicht meinem Ideal entspricht.
Das ist doch bereits so. Niemand will den Codex, niemand möchte, dass seine Beiträge durch dich kontrolliert werden. Autoritärer geht es kaum noch.
Kolinatan hat geschrieben: ↑24 Aug 2025 01:52
Auch wenn 100 Menschen eine subjektive Entscheidungen gemeinsam treffen, wird diese Entscheidung - nach meinem Verständnis von Objektivität - nicht zu einer objektiven Entscheidung. Egal wie viele Menschen zu einer subjektiven Entscheidung befragt werden
Na immerhin sind die User dann raus aus der Nummer, ob ich dem Admin ans Bein pinkle oder nicht.
Für mich ist der Codex im Allgemeinen der größte Unsinn überhaupt und bringt dem Forum keinerlei echten Mehrwert. Streitgespräche können ebenso fruchtbar sein – sie schaffen Klarheit, weil Gegensätze offen auf den Tisch kommen. Der Kontrast eröffnet Raum für neue Ideen und bislang unentdeckte Lösungen, die beiden Seiten vorher nicht bewusst waren. Ein respektvoll geführter Disput verbindet oft stärker als ein gegenseitiges Zunicken.
Gerade weil hier viele Menschen unterwegs sind, die wenig Verbindung zur Außenwelt haben, ist es umso bereichernder, auf jemanden mit abweichender Meinung zu treffen. Dieses konstruktive Gegengewicht bringt frischen Input, fördert die persönliche Entwicklung und hilft, eingefahrene Denkmuster zu hinterfragen. Ein Andersdenkender kann Neugier wecken – und durch den gemeinsamen Diskurs entsteht echte Interaktion, weit mehr als bloßes Echo im eigenen Kopf. Wer seine Überzeugungen argumentativ verteidigen muss, setzt sich zwangsläufig tiefer mit ihnen auseinander.
Ein aktuelles Beispiel: Diomedes.
Auch wenn die Diskussion völlig aus dem Ruder gelaufen ist – weil der arme Moderator unter der Kritik offenbar nicht mehr moderieren konnte und schließlich alles hat laufen lassen, aus welchen Gründen auch immer – war es für Diomedes hoffentlich dennoch ein Anstoß, seine Position an einigen Punkten zu überdenken und tiefer zu reflektieren.
Manchmal ist genau das wertvoller als die bloße Vermeidung von Abwertungen, Belehrungen und anderen vermeintlich „bösen“ Schreckenswörtern.